be quiet! Dark Power 13 850W im Test: Fazit

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Update Nico Schleippmann
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Ein sehr gutes ATX-3.0-Netzteil

Hocheffiziente Netzteile mit kompromissloser Performance sind oftmals exklusiv in Leistungsklassen weit oberhalb von 1.000 W erhältlich. Zuletzt konnte Corsair mit dem mittlerweile nicht mehr erhältlichen AX850 die Lücke zu den kleineren Leistungsstufen schließen. Mit dem Dark Power 13 850W gelingt es nun auch be quiet!, ein kompromissloses Netzteil anzubieten. Aber der Reihe nach.

Im Wirkungsgrad kann das nach 80Plus Titanium zertifizierte Netzteil insbesondere bei Teillast Referenzwerte setzen. Erst bei Volllast fällt dieser um knapp 2 % ab, wobei die Teillastoptimierung für Gaming-PCs mit den Stromsparmechanismen aktueller Grafikkarten einem typischen Nutzungsprofil positiv entgegenkommt. Auch den Anforderungen, die an die dynamische Belastbarkeit des Netzteils mit dem 12VHPWR-Stecker und PCIe 5.0 gestellt werden (Stichwort: „Power Excursions“), wird die neue Kreation von be quiet! mit einer hohen Spannungsstabilität gerecht. Mit dem Hintergrund, dass kurzzeitig hohe Ströme bereitgestellt werden müssen, sind Schutzschaltungen entsprechend großzügig ausgelegt worden, um keine Fehlauslösungen zu verursachen. Mit einer Vierfach-Multi-Rail-Absicherung bleibt aber auch weiterhin ein hohes Schutzniveau erhalten.

be quiet! Dark Power 13 850W im Test
be quiet! Dark Power 13 850W im Test

In der Ausstattung musste die Abwärtskompatibilität sichergestellt werden, sodass es neben dem einen 12VHPWR-Stecker auch weiterhin vier der 8-Pin-PCIe-Anschlüsse gibt. Mit einer zehnjährigen Garantiedauer möchte be quiet! außerdem Vertrauen in eine lange Lebensdauer des Netzteils aufbauen. Auch in der Praxis lassen sich Maßnahmen erkennen, die eine Reduktion der Betriebstemperatur und damit eine erhöhte Lebensdauer bewirken sollen. Zusätzliche Synchrongleichrichter im Vergleich zum Vorgänger helfen dabei, die Hotspot-Temperatur zu senken, und ein etwas leistungsfähigerer Lüfter im Vergleich zum Vorvorgänger, dem Dark Power Pro 11, stellt trotz der geringeren Verlustleistung des Netzteils größere Kühlreserven bereit.

Dadurch ist es nicht gelungen, den Lüfter auf sehr niedrige Drehzahlen bei Schwachlast zu drosseln, wie es mit 145 UPM beispielsweise beim be quiet! Straight Power 11 Platinum 550W der Fall ist. Entsprechend kann keine komplette Laufruhe des Ventilators im Dark Power 13 850W nachgewiesen werden. In kaum einem System wird dies aber eine Rolle spielen – im Allgemeinen wird das Netzteil nämlich aufgrund der flachen Lüfterkurve selbst hohen Silent-Ansprüchen gerecht.

Das setzt allerdings voraus, dass das konkret erworbene Exemplar nicht über die von vielen Anwendern bemängelten Störgeräusche bei niedrigen Drehzahlen verfügt – mehr dazu im Update zum Test von Ende Mai 2023.

be quiet! Dark Power 13 850W
Produktgruppe Netzteile, 13.02.2023
  • Effizienz
    ++
  • Weitere elektr. Messwerte
    ++
  • Anschlüsse
    ++
  • Verarbeitung
    ++
  • Elektronik und Schutzschaltungen
    ++
  • Lautstärke
    ++
  • Wirkungsgrad nach 80Plus Titanium
  • Durchgehend sehr leise Kühlung
  • FDB-Lüfter
  • ATX 3.0 konform
  • Vollständige Schutzschaltungen
  • Feststoffelkos als Ausgangsfilter
  • Vollmodulares Kabelmanagement
  • Viele Anschlüsse und lange Kabel
  • Exzellente elektrische Messwerte
  • 10 Jahre Garantie
  • (keine)
ComputerBase-Empfehlung für be quiet! Dark Power 13 850W

Mit einem Preis ab ca. 230 Euro (Stand 02/23) ordnet sich das Dark Power 13 850W zwischen den wenigen Konkurrenten in diesem Marktbereich ein und bewegt sich dabei etwa auf dem Vorgängerniveau. Genügt ein etwas geringerer Wirkungsgrad, gibt es eine große Auswahl an günstigeren Alternativen mit 80Plus-Platinum-Zertifizierung. Neben Austauschkabeln für bestehende Netzteile kommen außerdem immer mehr Netzteile mit nativem 12VHPWR-Stecker auf den Markt.

Es geht auch ohne ATX 3.0

Diese älteren, per neuem Kabel auf 12VHPWR umrüstbaren Netzteile können aktuelle Grafikkarten ebenso stabil betreiben wie ATX-3.0-Netzteile, die den Stecker und offiziell per Standard verbriefte Spitzenlast-Toleranzen mitbringen. ATX 3.0 ist weder für 12VHPWR noch für aktuelle High-End-Grafikkarten Pflicht. Wer neu kauft, darf zum neuesten Standard greifen. Doch ATX-2.x-Netzteile haben mit der Veröffentlichung erster ATX-3.0-Modelle nichts an ihren Fähigkeiten eingebüßt. Die Redaktion setzt bisher ausschließlich ältere, potent genug ausgelegte ATX-2.0-Netzteile mit 12VHPWR-Kabel in ihren Testsystemen ein. Das gilt es am Ende des Tests eines sehr guten ATX-3.0-Netzteils zu bedenken.

ComputerBase hat das Netzteil von be quiet! zum Testen erhalten. Eine Einflussnahme auf den Testbericht fand nicht statt, eine Verpflichtung zur Veröffentlichung bestand nicht. Es gab kein NDA.

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