240-Euro-Controller: Nutzer beklagen Qualitätsmängel beim DualSense Edge

Marc Stöckel
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240-Euro-Controller: Nutzer beklagen Qualitätsmängel beim DualSense Edge

Wer einen Game-Controller für 240 Euro erwirbt, erwartet üblicherweise kompromisslose Qualität. Sony wird diesem Anspruch beim DualSense Edge (Test) offenbar nicht immer gerecht, wie mehrere Nutzerbeschwerden im Netz verdeutlichen. Schon nach wenigen Monaten scheinen sich an den Griffen einiger Controller Blasen zu bilden.

Gummierte Oberfläche bildet Blasen

Bei einer UVP von 240 Euro hält sich die Kompromissbereitschaft der Käufer eines Game-Controllers bezüglich seiner Verarbeitungsqualität üblicherweise in Grenzen. Eben für jenen Preis hat Sony den DualSense Edge aber Anfang dieses Jahres auf den Markt geworfen. Nun darf sich der Konzern der Kritik der Nutzer stellen, die sich schon wenige Monate nach dem Kauf über Blasen und Verfärbungen an den gummierten Griffen des Luxus-PS5-Controllers beschweren.

Auch Joseph Cox von 404 Media ist nach eigenen Angaben von dem Problem betroffen. Nach weniger als einem Jahr sah er sich gezwungen, seinen Controller einzuschicken. Die Oberfläche der Gummigriffe habe Blasen geworfen und löse sich ab „wie eine Bananenschale“, erklärt er in seinem Bericht. Seine weiteren Recherchen verdeutlichten, dass dies kein Einzelfall war. Schon im Mai beklagte ein Nutzer auf X, die gummierte Oberfläche an beiden Griffen seines DualSense Edge habe sich angehoben und Blasen gebildet, obwohl er den Controller erst knapp zwei Monate besitze und ihn in dieser Zeit kaum benutzt habe.

Nur wenige Tage später erklärte ein anderer X-Nutzer, sein DualSense Edge habe ebenfalls nach nur vier Monaten „leichter Benutzung“ angefangen, sich aufzulösen und sei durch natürliche Hautfette inzwischen vergilbt. Auf Reddit gebe es außerdem weitere Anwender, die mit dem gleichen Problem konfrontiert seien. „Dies ist offensichtlich ein häufiges Problem bei diesem Controller und ist für den Preis, den wir bezahlt haben, nicht akzeptabel“, erklärte der Betroffene weiter.

Intensive Nutzung scheint das Problem nicht zu verschlimmern

Darüber hinaus gibt es allerdings auch entsprechende Berichte von Anwendern, die ihren DualSense Edge etwas länger und intensiver genutzt haben. Ein weiterer X-Nutzer erklärte im Oktober, er besitze seinen Controller schon seit seiner Einführung und verwende ihn fast täglich. Wer sich das geteilte Foto dazu ansieht, stellt jedoch fest, dass sich der Fortschritt der Blasenbildung im Grunde gar nicht von jenem der anderen Fälle unterscheidet.

Wie häufig der Luxus-Controller verwendet wird, scheint also wenig bis keinen Einfluss auf die Blasenbildung zu haben. Offenkundig ist hier eher von einem Produktionsfehler auszugehen, der sich nach einiger Zeit bemerkbar macht, ganz gleich, wie viel der DualSense Edge verwendet wird. Betroffene Anwender dürfen allerdings auf einen kostenlosen Austausch von Sony hoffen. Ein weiterer X-Nutzer behauptete im September, der Hersteller habe ihm nach einer Rücksendung aufgrund des beschriebenen Problems einen neuen Controller zukommen lassen. Ein offizielles Statement seitens Sony gibt es zu den Beschwerden wohl noch nicht.

Microsofts Elite Controller stand auch schon in der Kritik

Auch Microsoft musste sich schon vor mehr als fünf Jahren aufgrund etwaiger Qualitätsmängel der Kritik an seinem 150 Euro teuren Elite Controller stellen. Neben Defekten an Schultertasten und Thumbsticks beschwerten sich Nutzer damals ebenfalls über sich lösende Gummiflächen. Microsoft selbst behauptete damals, die Fehlerquote liege „unter der Produktions-Norm“. Qualitätsprobleme sah der Konzern folglich nicht.

Viel anders wird es bei Sony wohl auch nicht laufen. Nur der Hersteller selbst kennt die tatsächlichen Produktions- und Retoure-Zahlen und kann diese mit anderen Controller-Modellen ins Verhältnis setzen. Ob es sich bei den sich ablösenden gummierten Griffen um Einzelfälle oder ein weitreichenderes Problem handelt, lässt sich von außen betrachtet kaum abschätzen. Tatsache ist aber: Bei einem Controller für 240 Euro dürfen Käufer durchaus erwarten, dass so etwas nicht passiert.