HyperDrive - Ein kleiner Erfahrungsbericht

Kreisverkehr

Commander
Registriert
Juni 2008
Beiträge
2.927
Das HyperDrive: Der König unter den Adaptern?

Mit der Vorstellung der MacBook Pros 2016 Ende letztens Jahres wurde klar, dass Apple einen radikalen Schnitt macht und quasi alle Ports durch USB-C (Thunderbolt 3) ersetzt, wie es sich irgendwie im Nachhinein beim MacBook 2015 mit nur noch einem USB 3-Anschluss (nicht Thunderbolt 3!) angedeutet hatte.
Bisher beliebte Schnittstellen wie USB-A, Kartenleser und selbst Monitoranschlüsse wurden somit durch einen wahren Universalstandard ersetzt.

Positiv kann es als Vereinfachung im USB 3/USB-C-Chaos beschrieben werden, da man ganz genau weiß, was der Stecker alles kann und wie universell man ihn einsetzen kann. Sollte man einen kleinen Überblick brauchen, was alles durch USB-C mit Thunderbolt 3-Unterstützung alles über den Port "erledigt" werden kann, dem sei der Artikel von Computerbase hierzu auf jeden Fall ans Hertz gelegt!

Natürlich kann man die Situation auch etwas skeptischer beschreiben: It´s adapter time!

Da ich einerseits die Umsetzung von USB-C genial finde, andererseits aber ab und an mal ne SD-Karte (klein, groß) und noch viele USB-B-Festplatten habe, brauche ich demnach bis zum Kauf von USB-C-Zubehör allerdings noch eine Übergangslösung. Da es aber nicht ganz so wie hier zu sehen ablaufen soll, ich aber dennoch gerne paar Schnittstellen hätte, fiel die Wahl somit auf:
Das HyperDrive

Ein kleiner Erfahrungsbericht hierzu soll geneigten Käufern einen Überblick geben, was möglich ist und was man erwarten kann, da ich nur einen mini-Erfahrungsbericht bisher gelesen habe, der (im englischen Raume) bemängelt, dass es leicht ist und natürlich die Anschlüsse - wenn man es rechts ansteckt - "verkehrt herum" sind...

Schnittstellen

- 2x USB 3.0
- 1x HDMI
- Kartenleser (µSD + SD-Karte)
- 1x USB-C DP (Ladeport)
- 1x USB-C (ohne Laden)

Was ist vorhanden?

- MacBook Pro 2016 13" mit 4 Thunderbolt 3 Anschlüssen
- HyperDrive
- USB-C to Gigabit-Ethernet Adapter (nicht der von der Apple Webseite)
- Hitachi 4TB USB-3-Externe (Bitlocker verschlüsselt, weil früher und so)
- Ein paar alte 2,5" Externe Platten mit USB 2.0

Erwartungen

- Fester Sitz (Am MBP und der angesteckten Peripherie)
- Gleichzeitige Nutzung der Anschlüsse
- Laden über das Drive sollte funktionieren
- Funktion sowohl unter MacOS als auch Win 10 (anderes Windows geht nicht mittels Bootcamp)

Vorraussetzungen

Ich kann leider nicht alles testen, daher nur ein kurzer Erfahrungsbericht. Sollte irgendwas fehlen, bitte natürlich Bescheid geben, vllt kann es nachgeholt werden. Tests zu externen Monitoren allerdings eher so .. nicht (mangels Monitor).

Erfahrungen und erster Eindruck

Das Hyperdrive wurde für 85€ (+ ca. 26€ Zollgebühren) über Indigogo bestellt und kam in einem gut gepolsterten Umschlag an, auch wenn der Versand gefühlt eine Ewigkeit gedauert hat. Versand am 30.03.17 vs. Lieferung am 25.4.17. Was als erstes auffällt, ist in der Tat das Gewicht. Es ist erstaunlich leicht und die mitgelieferte Ledertasche sitzt passend fest, sollte man es im Rucksack oder so transportieren wollen.
Das Hyperdrive ist mit der Hülle fürs Laptop nicht kompatibel und man muss ggf. die Hülle etwas stutzen. Ist aber auch verständlich, dass nicht auf bestimmte Plastikcover fürs Laptop (zum Transport etc.) Rücksicht genommen werden kann.

HyperDrive_Top.pngHyperDrive_Front.png
HyperDrive_Connections.png
HyperDrive_HDMI.pngHyperDrive_Light.png

Gut zu sehen sind die beiden zu verwendenden USB-C-Ports, die gegenüberliegenden Anschlüsse am Hyperdrive. Wird auf der anderen Seite mit zwei Adaptern gearbeitet (oder USB-C-Zubehör/Bildschirme etc.) kann mittels durchgeschleiftem Ladeanschluss auch über das Hyperdrive geladen werden.

Neben der Funktion ist natürlich auch der Sitz entsprechend wichtig. Ja, man kann es auf beiden Seiten anschließen, ebenso natürlich auch nach hinten über das Laptop hinausragen lassen, wenn man möchte. Beim 13" MBP sollte man allerdings die halbierte Bandbreite beider USB-C-Schnittstellen rechts nicht vergessen. Das 15" hat keine derartige Limitierung.

Angesteckt und eins steht fest: Es sitzt ohne Hindernis (wie eben die kleine Plastikhülle) ausreichend fest, allerdings nicht plan mit dem MBP selbst. Geschätzt ist es knapp einen Millimeter höher. Ein Spaltmaß ist kaum gegeben. Der Sitz selbst ist auf keinen Fall so fest, als dass man Stecker einfach so abziehen könnte, sondern es muss immer gegengehalten werden.

HyperDrive_Connected1.jpgHyperDrive_Connected2.jpg


Was habe ich mit dem HyperDrive getestet?


Laden:
Die Stromversorgung über das HyperDrive ist ja recht wichtig, denn sollte man nur das MBP ohne Touchbar, ergo nur mit zwei USB-C-Anschlüssen haben, könnte man sonst auch mal aufgeschmissen sein.
Es funktioniert (hat aber nur einen Port, an dem Laden geht) und bei einer halben Stunde CS GO (unter Windows) hat sich das MBP nicht, bzw. auf 99% oder 98% entladen.

USB-A (Maus, Festplatten):
Das Wichtigste ist ja immerhin ein Backup, falls mit dem Rechner was nicht gehen sollte. Daher hab ich eine alte 2.5" Externe (USB 2, 250GB) mit nur einem USB-Anschluss getestet und ... läuft. Backup funktioniert einwandfrei. Ebenso zwei andere 2,5" Platten unter Windows mit Bootcamp werden werden erkannt und funktionieren.
Das G-Drive USB 3 besitze ich nicht, kann also nicht testen, ob es nur mit dem offiziellen Adapter inkompatibel oder auch mit dem HyperDrive nicht funktionieren würde. Ebenso besitze ich keine ausgewiesene USB-3-Festplatte im 2,5"-Format, um das weiter zu testen.

Eine größere Externe 3,5" USB 3 Festplatte (Hitachi, 4TB) mit Bitlocker (getestet unter Windows) funktioniert ebenso und die Geschwindigkeit der Übertragung hat mich ein kleines bisschen enttäuscht. Ca. 90 MB/s lesen und irgendwas um die 80 MB/s schreiben hätte schneller gehen können, immerhin erreichte die Platte an einem Windows-Rechner mit nativen USB 3-Anschlüssen bis zu 127 MB/s.

Das Kopieren von einer "nackten", per Sata-2-USB-Adapter angeschlossene 2,5" HDD auf besagter USB 3-Externe (3,5") hängt bei irgendwie um die 78-80 MB/s fest. Schneller scheint es nicht zu werden.
Transferrate_Write.PNGUSB3toUSB2.PNG

Ethernet:
Der Adapter für Gigabit-Ethernet funktioniert sowohl unter Windows als auch unter MacOS am Hyperdrive und muss nicht direkt angeschlossen werden.

USB-Soundkarte:
Auch hat die Tonausgabe an ein Headset mittels Steelseries 5H V2 funktioniert. Er erkennt das Gerät, gibt darüber Ton aus und die Tonaufnahme hingegen funktioniert nicht. Wird das Headset (mit integriertem Mikrofon) an das MBP selbst angeschlossen, schaltet die Audioaufnahme ohne Probleme auf das externe Mikro um und funktioniert. Das hat aber selbst eher weniger mit dem HyperDrive zu tun

HDMI:
Nach einer kleinen Anlaufschwierigkeit läuft auch die Ausgabe an einem 1080p-Monitor. Mehr war an sich auch nicht zu testen. Die Ausgabe unter Windows wird natürlich noch getestet.

Kurz gesagt: Funktioniert.

Fazit

Das HyperDrive bringt dringend benötigte Anschlüsse an das MBP und liefert im ersten Überblick auch, was versprochen wurde. Angeschlossene Geräte sitzen relativ fest, während der Adapter selbst zwar fest sitzt, aber immer gegengehalten werden muss, wenn etwas abgesteckt werden sollte. Speziell für ein MBP mit nur zwei Anschlüssen (zum Glück beide auf der linken Seite) ist es wichtig, dass auch unter Last der Adapter das Gerät versorgen kann. Ob es jedoch mit dem 15"-Modell mit 87W statt 61W Netzteil so gut funktioniert, kann ich leider nicht testen.

Die Funktion ist ohne Probleme sowohl unter MacOS Sierra als auch Windows 10 (Bootcamp) gegeben und unterscheidet sich nicht.

Alles in Allem war es ein guter Kauf, der ohne Adapter-Party fast alle benötigten Standard-Anschlüsse bietet und nur noch Ethernet mittels zweitem Adapter realisiert werden muss(te).
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich kämpfe ja immer noch mit dem Support, nachdem mein HyperDrive von Kickstarter leider DoA war.
Das Rückporto nach Belgien zum Support wurde mir immerhin erstattet, vom Gerät fehlt leider jede Spur.
Bestellt euch das Teil wenn in einem europäischen Shop, die Defektrate ist wohl leider sehr hoch.
 
Das ist natürlich ziemlich blöd, wenn es nicht funktioniert und der Support suboptimal läuft.

Insofern hatte ich eh Glück, dass es noch rechtzeitig zum kleinen Spielewochende mit Freunden angekommen ist...

Wenn es bei einem Händler für die veranschlagten 99€ zu haben ist, wäre das das bessere Angebot.
 
Zurück
Oben