[SMART-Interpretation] Calibration Retry Count

1337 g33k

Vice Admiral
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Hallo,

ich habe ein kleines Problem mit meiner Festplatte vom Typ Samsung HD103SI.
Sie kam im Juni 09 zur Welt und hat etwas über 2000 Betriebssystunden auf dem Buckel.

Nach ca. 24 Stunden ununterbrochener Laufzeit nimmt sie sich eine Auszeit und lässt sich erst nach 10 Minuten Abkühlung wieder reaktivieren. Will man sie direkt wieder anschließen läuft sie entweder gar nicht an oder der Motor dreht sie weit über die 5.400rpm hoch und stoppt erst wenn man sie vom Netz nimmt.

Außerdem sagen mir die SMART-Werte was von einem Calibration Retry Count. HD Tune gibt eine Warnung aus, Everest lässt das kalt, gibt jedoch den selben Wert aus, was bedeuten muss, dass er wohl korrekt ist. (Ich habe schon mehrfach beobachtet, dass verschiedene Programmen die unterschiedlichsten Werte auslesen.)

Was hat der Wert zu bedeuten? Ich konnte nichts brauchbares finden.
Muss ich mir Sorgen um meine Festplatte machen? Sollte ich sie direkt einschicken?

Die Bedeutung des "Ultra DMA CRC Error Count" ist mir bekannt: Fehler beim Übertragen der Daten. Jeder einzelne Fehler wird dazugezählt, der Wert sinkt darum nicht. Da er nicht steigt ist es aber kein Problem. Ich vermute, dass beim Hotswappen ab und zu kleinere Daten verloren gehen, wenn man genervt die Platte rausrupft, wenn das sichere Entfernen mal wieder ohne erkennbaren Grund nicht gehen will.

Meine Daten sind jedenfalls gesichert und die Platte wird nur noch bei Bedarf per Wechselrahmen eingeschoben und zeigt so keine Auffälligkeiten bis auf die SMART-Daten.
Ein Error Scan läuft gerade, das dauert bei einem Terabyte allerdings rund 3 Stunden...

Ich hoffe, jemand weiß mehr als ich und teilt sein Wissen.
Gruß
1337 g33k

PS: Hier gibt's einen Thread, bei dem jemand das selbe Bild in HD Tune hat: eSATA Festplatte wird nicht erkannt, allerdings geht dort auch niemand auf den Calibration Retry Count ein und bei ihm liegt der Wert bereits bei 4. Was hat das zu bedeuten?
Hier noch ein paar Screenshots:
 

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Also was dieser S.M.A.R.T. Wert genau bedeutet weiß ich auch nicht.

Allerdings ist es schon sehr komisch wenn du schreibst, dass der Motor der Platte wenn man ihn nicht vom strom nimmt ins unendlich dreht. Da kann was nicht ganz stimmen. Vielleicht ist damit ja gemeint, dass die kalibrierung des motors nicht mehr stimmt.

Auf jeden Fall würde ich mich beim hersteller melden und ihm die sache mit dem 24h Betrieb und dem anlaufen der platte schildern und um einen austausch beten.

Meiner Ansicht nach ist an dieser Platte irgendetwas defekt und daher sollte man sie austauschen lassen.
 
Ich denke du solltest den 24h-Betrieb vermeiden. Normale Desktopfestplatten sind nicht für den Dauerbetrieb ausgelegt.

Calibration Retry Count würde ich interpretieren als die Anzahl der Neukalibrierungsversuche. Diese Kalibrierungsdaten sagen der Festplatte wie sie die Schreib/Leseköpfe ausrichten muss, um Spur XY oder Sektor YZ zu erreichen. Falls dieser Wert sehr hoch ist, würde ich einen Schaden am Lesekopf vermuten, da die korrekte Ansteuerung durch eine Blockierung oder änliches nicht mehr funktioniert und die Festplatte daher immer wieder die Ansteuerung neu kalibrieren muss.

DIESE ERKLÄRUNG BASIERT NUR AUF MEINER PERSÖNLICHEN INTERPRETATION! Du solltest auf jeden Fall deine Daten sichern und beim Hersteller fragen.
 
Das Attribut 0x0B ist nicht ganz eindeutig beschrieben, er kann nach meiner Auffassung zweierlei bedeuten: Die Rekalibrierung ist fehlgeschlagen oder muss zu oft ausgeführt werden. Ein Drive macht die Rekalibrierungen automatisch mit Temperaturveränderungen, also besonders oft wenn sie warm läuft und ständig wechselnden Temperaturen ausgesetzt ist, auf der anderen Seite können die Vorgänge aber auch nicht erfolgreich abgeschlossen werden, wenn die Heads z.B. die Servoinformationen nicht lesen können und damit eine Bedingung zur Rekalibrierung nicht erfüllt wird. Der Sinn diese Vorganges ist, die Daten (Spuren) immer optimal zu lesen, dazu müssen die Heads möglichst exakt über die Spuren geführt werden. Der ganze Mechanismus wird in einer Einrichtung, die sich Servo nennt, bearbeitet. Dazu gehört der Servo-Code (embedded in den Spuren), die Steuerung und sogen. Offset-Tabellen um welche die Heads über den Spuren nachgeführt werden müssen (bei Erwärmung dehnt sich Material aus, verändern sich Bedingungen).
Einfach ausgedrückt, wird in der Offset-Tabelle die Abweichung von der optimalen Spurlage eingetragen, die beim Zugriff wieder aufgeschlagen wird um optimal zu lesen, durch den Kalibrierungsvorgang wird der Offset mit der Erwärmung nachgeführt.
Wenn jetzt Rekalibrierungsfehler gelogged werden, kann es an häufig wechselnden Temps und an einem Fehler im Servo-System, bis hin zu Medienfehlern (Defekte im Servo-Code), liegen.
Letztendlich muss die verwendete Software (HD Tune, Everest) auch die Disk 'kennen', ich würde daher auf jeden Fall auch mal die Smartmontools probieren.

Da die Disk sonst keine def. Blöcke aufweist und mit der Abkühlung etwas passiert, würde ich auf ein generelles Temperaturproblem tippen oder die Disk hat hardwaremäßig ein Problem mit dem Servosystem.
 
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