Farbverfälschungen durch CMYK Farbraum

sunset_rider

Lt. Commander
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Ich möchte einige Flyer drucken lassen. Dafür benötige ich das aktuelle ECI CMYK Profil.
Bei Nutzung dessen haben jedoch alle Farben auf meinem Monitor einen gelblichen Stich. Maximales Rot etwa erscheint in einem rot-orange.

Kann ich dies ignorieren, da es sich nur um ein Anzeigeproblem, verursacht durch das bei meinem Monitor abweichende Farbprofil (ECI RGB) oder liegt das Problem woanders?
Bitte ratet mir! :)
 
Kommt drauf an, was Du unter einem "Problem" verstehst. Du wirst so halt nie die Farben auf dem Gedruckten haben wie am Monitor. Wenn das nicht relevant ist, dann hast Du kein Problem.
 
Wo bekomme ich denn das passende CMYK Farbprofil her? Die von eci.org sind nur für Drucker.
 
Nein, würde nicht. Richtig kalibriert werden die Farben trotzdem voneinander abweichen, weil RGB eben kein CMYK Farbraum ist.

Zur richtigen Bearbeitung muss/sollte Software eingesetzt werden, die Farbmanagement beherrscht, also die dargestellten Farben am Monitor mit Hilfe der Farbprofile korrekt darstellt, oder die Farben beim Drucker an den Monitor anpasst. Sollten die führenden Produkte eigentlich alle beherrschen.
 
Da sind mehrere Fragen offen:

Wenn Du von "Profil" sprichst, dann meinst Du damit dass Du CMYK als Arbeitsfarbraum des Dokument gewählt hast, oder? Du hast nicht irgendein CMYK-Profil als globales ICC-Farbprofil in Windows eingebunden? In welchem Programm arbeitest Du? Wo soll gedruckt werden? In einer "richtigen" Druckerei oder in nem einfachen Copy-Shop. Falls letzteres kannst Du auf CMYK getrost verzichten, denn das Zeug wird ja in der Regel nur auf normalen Farblasern ausgegeben und die bekommen die Druckdaten vom Treiber oft genug nur als RGB angeliefert.

Generell ist völlig klar, dass CMYK einen anderen Farbraum aufspannt als RGB. Im Standard 4C-Druck wirst Du niemals so satte Farben erreichen wie auf dem Monitor, speziell Wide-Gamut Monitore. Andersrum gibt es auch CMYK-Farben, die auf dem RGB-Monitor nicht hundertprozentig dargestellt werden können. Sind einfach zwei völlig unterschiedliche Farbsynthesen, die da dahinter stehen - CMYK ist subtraktiv, RGB additiv.

Das Problem lässt sich letztlich nur durch eine durchgehende Kalibrierung der verwendeten Anzeige- und Ausgabegeräte lösen. Sowas kostet aber ein bißchen was und lohnt sich nicht für allenfalls sporadische Printsachen. Außerdem hilft es nur, wenn auch die Maschinen des Druckdienstleisters sauber kalibriert sind und das ist längst nicht bei allen der Fall und ganz sicher bei keinem Copyshop.

Hilfsweise könnte man auch einen Farbfächer organisieren und sich dort die gewünschten Farben aussuchen. Der direkte Vergleich mit der Bildschirmdarstellung erlaubt dann auch eine ungefähre Einschätzung wie weit daneben selbige ist. Aber auch Farbfächer sind unverschämt teuer - da sind Einsteiger-Kalibrierungslösungen wie die Spyder-Reihe von Datacolor/Globell sogar günstiger!

Fazit: solange man in einer unkalibrierten Umgebung arbeitet, ist die Monitordarstellung allenfalls als Näherung zu betrachten. Man sollte es also tunlichst unterlassen, unnötig herumzutweaken, bis einem die Monitordarstellung passt, weil das Druckergebnis mit großer Sicherheit ganz anders aussieht.

EDIT: ich hab grad die andern Posts gelesen - Du musst Dir definitiv nirgendwo irgendein Profil runterladen. Das ist völlig unsinnig und bringt gar nix. Du legst einfach ein Dokument mit Arbeitsfarbraum CMYK an (so Du wirklich in CMYK arbeiten willst/musst) und gut is. Das ganze kannst Du dann am Ende als PDF ausgeben und an den Drucker schicken. Bei der PDF-Ausgabe aber aufpassen, dass hier das richtige PDF-Format gewählt wird. Wenn Du in CMYK arbeitest, dann nimm PDF/X-1a. Das ist das Standardaustauschformat mit der Druckvorstufe. Wenn Du in RGB arbeitest kannst auch ein anderes nehmen, hier nur aufpassen, dass die Auflösung nicht bei 72dpi oder irgendwas liegt - 300 sollens schon sein, mehr macht in den meisten Fällen aber auch keinen wirklichen Sinn.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zu erwähnen wäre, das grade die im Posting über mir erwähnten Spyder Kalibrierungs-Kombos (bestehend aus Hardware und Software) bei eBay immer wieder günstig über den Tisch gehen. Wer also auch nur Hin und Wieder Drucksachen am PC erstellt/bearbeitet tut gut daran die paar Euros mal zu investieren :)
 
Danke.
Ich arbeite mich Photoshop, Druck soll über Onlinedruckerei erfolgen. Die verlangen entsprechende Standards. Bei vorherigen Drucks ahbe ich einfach das bei Photoshop beiliegende CMYK Profil als Farbraum dort benutzt. Da entsprach das Monitorergebnis ca. dem, was später gedruckt rauskam.
Nun mit dem richtigen ECI CMYL sind eben alle Farben am Monitor total matt. Es fehlt die Sättigung nach Umstellung auf ECI CMYK von ECI RGB. In ECI RGB war dagegen alles OK.

Was soll ich denn jetzt tun? Beurteilen kann ich es nicht. Soll ich das Dokument also einfach blind abgeben?
Man kann dort auch normales RGB abliefern, dann konvertieren die das nach eigenem Gustum. Ob das sicherer ist, sei fraglich.

Bin etwas verwirrt. :(
 
@ Falcon: aber wie gesagt, Kalibrierung macht nur Sinn, wenn sie durchgehend erfolgt und in meiner Arbeit als Grafiker hab ich oft genug erlebt, wie wenig Drucker hier sauber arbeiten und wie krass die Farbabweichungen manchmal selbst bei ein und demselben Drucker ausfallen... zu guter Letzt spielt natürlich auch das Papier eine entscheidende Rolle - gestrichen, ungestrichen, etc. Streng genommen erfordern beide Typen unterschiedliche Farbwerte, um denselben Farbton zu erreichen.

Man kann sich mit dem Thema totdiskutieren. Ist ein Fass ohne Boden und lohnt sich eigentlich nur für Leute, die das regelmäßig machen. Man muss einfach auch die Kosten/Nutzen-Relation im Auge behalten...
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sunset_rider: es ist mir ein Rätsel, wo du das mit diesem "ECI CMYK Profil" her hast. Geh mal im Photoshop auf Bearbeiten/Farbeinstellungen. Da sollte für Dich unter Einstellungen "Europa, uniuverselle Anwendungen 2" eingestellt sein und als CMYK-Arbeitsfarbraum "Coated FOGRA27". Falls da was anderes eingetragen ist musst du nach der Änderung sicherstellen, dass auch das Dokument dieses Profil zugewiesen bekommt. Hier über Bearbeiten/Profil zuweisen. Mehr ist hier nicht nötig und ich wüsste nicht, warum so erstellte CMYK-Dokumente von irgendeinem Drucker nicht akzeptiert werden sollten.
 
Ich arbeite mit Version 7 von Photoshop. Da geht das über Bild/Modus?!
Ich habe als Farbraum eben nicht das veraltete FOGRA27, sondern FOGRA39 - ISO Coated v2 (ECI) . Quelle: http://www.eci.org/doku.php?id=en:downloads
Soweit ich sehe, wird inzwischen überall FOGRA39 gefordert.

Wenn ich das normal mitgelieferte FOGRA27 nehme, sehen die Farben so aus, wie ich sie erwarten würde: Etwas matter, aber realistisch. Mit FOGRA39 sind sie jedoch sehr verfälscht.
 
Ok, ich hab CS4. Da sind einige Versionen dazwischen. Ich meine immer noch, dass es wurscht ist ob FOGRA27 oder 39 oder ISO COATED V2 300 ECI, oder sonst was. Darüber zerbreche ich mir nur den Kopf wenn es um einen Job geht bei dem der Farbverbindlichkeit eine wirklich hohe Priorität zukommt und ich weiß, dass meine Mühe durch den Drucker nicht wieder zunichte gemacht wird. Ich kann jetzt aus dem Stegreif nicht nachvollziehen, warum die Darstellung bei Dir zwischen den beiden Profilen derart abweicht. Aber wie gesagt, ich meine es ist eine überflüssige Frage. Wenn Du das Dokument im Standard-Arbeitsfarbraum erstellst und der Drucker was anderes erwartet, dann wird zwischen den Profilen umgewandelt. Das Arbeitsfarbraumprofil wird ja nicht umsonst in das Dokument eingebettet. Mag sein, dass eine Umwandlung gegenüber einer nativen Erstellung im Zielprofil im Nachteil ist, aber die Fehler die dabei zutage treten musst Du schon mit dem Spektrokolorimeter suchen. Meine Meinung. Ob Du dem folgst musst Du freilich selbst entscheiden.
 
Danke. Ich werde es so machen wie von Dir empfohlen.
Ergänzung ()

Ich habe mir das nochmal in Ruhe angesehen: Wie macht man das normaler Weise?
Ich ahbe alles sauber in ECI RGB (dem aktuellen) erstellt und dann in ECI CMYK (ebenfalls dem aktuellen von eci.org) transcodiert.

Muss ich dem Monitorbild der CMYK Datei überhaupt Aufmerksamkeit schenken oder genügt es, sauber in ECI RGB zu planen? (Ich wüsste nämlich nicht, wo Fehler passiert sein sollten.)
 
Zuletzt bearbeitet:
Sofern es keine expliziten Anforderungen an CMYK-Farben gibt,
wir bei Rasterdaten heutzutage in RGB angelegt und beim
PDF-Export in das vorgegebene CMYK-Profil separiert.
Für das zu Erwartende gibt es ja die Proof-Ansicht,
dürfte bei einem unpassenden Monitor aber nicht ganz so der Hit sein.
 
Wie kann ich einen solchen Export denn bei mir auf dem Rechner simulieren?
 
Wieso simulieren? Von der Simulation wird ja nix gewandelt.
Wie das bei dem alten PS7 funktioniert weiß ich nicht,
bei den neueren wäre es der PDF-Export inkl. Farbraumumrechnung
und vermutlich Transparenzreduzierung so PDF-X1a gefordert ist.
Bei der alten Version sicherlich irgendwie als PDF drucken,
Acrobat Distiller oder sowas. Oder Anfragen ob das als TIFF
akzeptiert wird.

Und für das nächste mal: Bitte den Flyer nicht im PS bauen,
dafür sind Illustrator oder, bei mehrseitigen Sachen, InDesign
das Werkzeug der Wahl. Von mir aus auch Quark oder Corel.
Es sei denn, da ist eh keine Schrift drin, dann ist das sowieso alles egal.
 
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