Abstürze nach Hardwareupdate

[_LuTz_]

Lieutenant
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Hi,

ich habe vor ca. 3 Wochen meinem Rechner mal wieder ein paar neue Komponenten spendiert.
Zu dem bereits vorhandenen ASUS Prime x370 Mainboard, dem Seasonic 750W Netzteil und verschiedenen SSDs kam ein neuer AMD Ryzen 5800X3D, 32GB RAM von Corsair, eine Sapphire 7900XT und eine Custom Wasserkühlung.

Vor dem CPU-Upgrade habe ich das Board natürlich auf dne neusten Stand gepatcht, ein frisches Win 11 auf eine der SSDs installiert und auf dem frischen System noch ein paar letzte Benchmarks mit dem alten Ryzen 1700 und der Vega 56 gemacht.

Danach habe ich die neue Hardware mit den originalen Luftkühlern eingebaut, wieder Win 11 installiert um keine alten Treiber mitzuschleppen und erneut Benchmarks laufen lassen. Wie zu erwarten kamen deutlich bessere Werte raus und auch verschiedene Stresstests für CPU, GPU, RAM und die SSDs liefen problemlos mehrere Stunden durch.

Zuletzt habe ich dann die Luftkühler rausgeschmissen und die Wakü verbaut. Benchmarks und Stresstest mit Wakü haben an nun wie erhofft deutlich geringere Temperaturen bei gleicher Leistung ergeben.
Weder CPU noch GPU oder RAM wurden übertaktet, alles läuft unter standard Settings.

Nachdem also alles komplett IO schien, habe ich meine standard Programme installiert und auch die ersten Spiele von Steam.
Dazu gehörte auch Subnautica, was mir in den kommenden Tagen immer wieder kopfzerbrechen verursacht hat.
In anderen Spielen wie z. B. Diablo 3 kam es zu keinen abstürzen.

In Subnautica kam es immer wieder mal zu Abstürzen. Zwei mal bereits innerhalb der ersten 10 Minuten in denen das Spiel lief, manchmal erst nach 3-4h und mehrfach konnte ich auch 4-6h durchzocken ohne jedes Problem.
Beim Absturz selbst geht der PC sofort aus, kein Bluescreen oder Lag im Vorfeld. Der PC lässt sich danach auch nicht mehr einschalten, erst wenn man das Netzteil trennt und kurz wartet, lässt er sich danach wieder starten. Dabei fällt auch auf, dass beim Start danach kurz alle Lüfter und LEDs angehen und nach ca. einer Sekunde ist wieder alles dunkel, nach weiteren 2-3 Sekunden gehen dann alle LEDs wieder an und eine weitere Sekunde später gehen die Lüfter an und der PC fährt hoch.

Im Windows Eventlog gibt es vor dem Absturz keinerlei auffällige Meldungen, nur danach die üblichen Einträge wenn Windws nicht ordentlich heruntergefahren wurde.

Mein erster Verdacht war eine Undichtigkeit in der Wakü, aber alle Anschlüsse und auch die ganze Hardware war komplett trocken. Bei den ersten Abstürzen habe ich immer direkt geschaut aber es war alles dicht.

Mein nächster Verdacht fiel auf das Netzteil, die neue Hardware und die Wakü mit ihren ganzen Lüftern verbraucht halt etwas mehr als vorher. Die 750W hatte ich mir vorher ausgerechnet, dass diese trotzdem noch reichen sollten, mit einer zwischengesteckten Messdose habe ich mir den Verbrauuch dann auch anzeigen lassen. Bei den Stresstests wurden nichtmal 600W angekratzt, im Game läuft das System im Schnitt mit 430W und Peaks auf 470W. Die Gesamtleistung des Netzteils reicht also locker aus.

Ich habe es auch schon mit ner Systemreparatur, Integritätsprüfung der Spieldateien und kompletter Neuinstallation, Memtest und anderen Ansätzen probiert aber alles bisher erfolglos. Auch im Netz habe ich dazu nicht wirklich hilfreiche Infos gefunden.

Seit dem zweiten Absturz läuft bei mir auch direkt mit Systemstart der Open Hardwaremonitor, in dme ich mir CPU, GPU und RAM Load anzeigen lasse, sowie die Temperaturen von CPU, GPU, Wasser und Board. Alle Werte sind beim Zocken deutlich geringer als bei den Stresstests. Die Graka liegt bei gerade mal 45°C und die CPU bei 60°C, bei Cinebench im Dauerlauf steigt es auch im laufe der Zeit auf bis zu 80°C und somit deutlich höher.

Das Fehlerbild selbst (Absturz und Neustarten nicht möglich) lässt ich etwas daran zweifeln, dass es rein an dem Game liegt, auch wenn ich es bisher außerhalb des Games noch nicht hatte. Aber mir gehen langsam die Ideen aus, wo ich noch mit der Analys ansetzen kann.
Auf Grund der Wakü kann ich halt nicht einfach Komponenten austauschen um Beispielsweise das Setup mit der alten CPU oder Graka testen zu können.

Falls jemand noch eine Idee hat, wäre ich sehr dankbar, da sie mir wirklich langsam ausgehen.
 
@redjack1000 Ist das nur ein Bauchgefühl wie bei mir oder hast du eine spezielle Vermutung?

@madmax2010 der Ram läuft auf seinem Standardtakt von 3200MHz, den unterstützen auch CPU und Board.
 
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Also das einfach Abschalten und sich dann nicht wieder einschalten lassen
klingt erstmal stark nach Netzteil (Überlast oder Überhitzung), ansonsten
könnte man denken, dass die Spannungswandler vom Mainboard ohne
Luftstrom überhitzen könnten, aber bei einem sparsamen 5800X3D sehr unwahrscheinlich.

Die moderne 7900XT hat natürlich auch sehr fiese Lastspitzen, die ein älteres Netzteil
schon überfordern könnten, auch wenn es ja eigentlich reichen sollte.

Wobei natürlich auch die Graka theoretisch verantwortlich sein könnte, gerade nach Kühlerumbau.


Möglichkeiten der Diagnose:

- Grafikkarte undervolten bzw. Power Target mal um 30% oder sogar 50% reduzieren
(AMD Treiber > Leistung > Konfiguration > Manuell)
Wenns dann nicht mehr abstürzt, ist es definitiv Grafikkarte oder Netzteil.

- Furmark anschmeißen: Läuft das stabil, ist es nicht die Grafikkarte.

- Prime dazu anmachen: Stürzt er dann ab, ist es definitiv das Netzteil.

- Sonst: Prime testen, stürzt er dabei ab, ist es weder Graka noch Netzteil.


//edit: Achja, du könntest auch mal schauen, ob sich der Lüfter des Netzteils
ordnungsgemäß dreht und auch keine 2cm Staubschicht drin liegt.
 
Bauchgefühl tendiert hier auch ganz klar Richtung Netzteil. TEste mal ein anderes falls vorhanden.
 
So alt ist as Netzteil noch garnicht, es handelt sich um ein Seasonic Prime Ultra Titanium 750W ATX 2.4.
Der Lüfter dreht sich generell nur wenn er will (semi-passiv), ich habe das NT aber auch schon in den permanent aktiven Modus geschaltet und ja der Lüfter dreht und ist auch nicht verdreckt.

Ein anderes Netzteil finde ich leider gerade nicht, selbst wenn, wäre dass dann nur ein noch älteres Cougar 650W, was beim Einzug der Vega meinen Rechner verlassen musste.

Der Luftstrom über die Spannungswandler ist auch gegeben und auch an dieser Stelle habe ich schon verschiedene Luftströme ausprobiert.

Cinebench, Furmark, Aida64 und MEMTEST laufen alle auch viele Stunden am Stück durch. Teilweise liefen die einzeln oder auch mehrere von denen zusammen bis zu 5h ohne irgend eine Auffälligkeit.

Undervolting kann ich mal testen, hatte ich eh vor sobald alles sauber läuft. Wollte mir damit aber nicht Fehler einbauen, bevor ich weiß, dass alles sauber läuft. Zum testen aber auf jeden Fall ein guter Ansatz.

 
[_LuTz_] schrieb:
So alt ist as Netzteil noch garnicht, es handelt sich um ein Seasonic Prime Ultra Titanium 750W ATX 2.4.
Ich bin auch absolut kein Fan davon, wie gern hier im Forum zu neuen Netzteilen geraten wird. Es ist auch nicht mehr so, dass die aktuellen Karten so viel stärkere Lastspitzen erzeugen, als vor ein paar Generationen. Vega war da wirklich schon ne andere Nummer, insbesondere für viele Netzteile, die damals noch so im Umlauf waren.

Dennoch: Der Fehler klingt arg nach Netzteil. Es kann trotzdem altersbedingt sein oder sonst was.


Aeropony schrieb:
- Grafikkarte undervolten bzw. Power Target mal um 30% oder sogar 50% reduzieren
Gehen bei RDNA3 bzw. der 7900XT ganze -50% PT? Meine RX6800 lässt gerade einmal 8% zu.
 
Ich hatte diese Problem schon mit meiner 7800XT mit einem 650W Netzteil.
Es geht wie oben beschrieben um die Lastspitzen.
Seit dem neuen Netzteil habe ich keinerlei Probleme mehr.
Das aktuelle NT ist bewusst überdimensioniert.
 
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Moin! Also ich würde vor einem
Netzteil Tausch noch mal alle Kontakte kontrollieren. Kabel auf beiden Seiten ab und nochmal ganz sauber einrasten.
 
Ist es nur Subnautica? Oder auch in anderen Games? Wenn Ersteres, würde ich es zunächst mal auf das Spiel schieben. Evtl. mal einen älteren Treiber testen.

Läuft Prime95 ohne Rechenfehler durch?
 
Das dabei komplettes System ausgeht? Das kann ich mir kaum vorstellen, aber gerne kann mich jemand eines besseren belehren 🤔
Also ich hatte das auch mit meiner RX6950XT mit anderem Netzteil, nur da liefen bei mir die Spiele, aber 3DMark Time Spy hat das System lahm gelegt.
@[LuTz] wie hier schon geschrieben wurde, einfach den PowerTarget in -10% ziehen und Max. Frequenz um paar 100 Mhz nach unten verstellen. Wenn das Problem weg ist dann ist die Vermutung mit dem Netzteil am wahrscheinlichsten.
 
[_LuTz_] schrieb:
So alt ist as Netzteil noch garnicht, es handelt sich um ein Seasonic Prime Ultra Titanium 750W ATX 2.4.
Ein Modell von 2017 also. Gouda Mittelalt quasi. :D
[_LuTz_] schrieb:
Der Lüfter dreht sich generell nur wenn er will (semi-passiv), ich habe das NT aber auch schon in den permanent aktiven Modus geschaltet und ja der Lüfter dreht und ist auch nicht verdreckt.

Der Luftstrom über die Spannungswandler ist auch gegeben und auch an dieser Stelle habe ich schon verschiedene Luftströme ausprobiert.

Cinebench, Furmark, Aida64 und MEMTEST laufen alle auch viele Stunden am Stück durch. Teilweise liefen die einzeln oder auch mehrere von denen zusammen bis zu 5h ohne irgend eine Auffälligkeit.
Ok, sehr gut. :daumen: Aber hast du auch schonmal Furmark und Prime gleichzeitig ausprobiert?
Wobei ja teils die Treiber auch Furmark begrenzen, weiß gerade gar nicht, wie da der aktuelle Stand ist.
Sonst evtl. auch mal Prime anmachen und dann 3DMark Timespy starten.

Aber wenn Furmark schonmal stundenlang läuft, ist das ja schonmal beruhigend, dann
hast du wahrscheinlich mit deinem Umbau nix kaputt gemacht.
Möglich aber, dass die nun viel besser gekühlte Graka jetzt noch ein gutes Stück stärker
boostet und so noch stärkere Lastspitzen verursacht.

[_LuTz_] schrieb:
Undervolting kann ich mal testen, hatte ich eh vor sobald alles sauber läuft. Wollte mir damit aber nicht Fehler einbauen, bevor ich weiß, dass alles sauber läuft. Zum testen aber auf jeden Fall ein guter Ansatz.
Nicht nur zum testen: Wenns mit etwas undervolting (+ggf minimalem underclocking) läuft, wäre das ja
durchaus auch eine mittelfristige Lösung, wenn du kein Bock hast, ein neues Netzteil zu kaufen.

Würde dann aber das Ersatznetzteil schonmal lokalisieren, damit du es notfalls direkt zur Hand hast. :D
(welches dann ja auch noch reichen würde, solange du die Graka auf 1000MHz drosseln würdest, bis
ein neues Netzteil da ist).

Wobei ich eher die Überstromsicherung vermute, die da bei Lastspitzen auslöst,
das wäre also nichtmal unbedingt soo schlimm fürs Netzteil, weil die Lastspitze ja nur für
ne Millisekunde anliegt. Sie darf halt nur nicht höher sein, als die Schwelle, bei der das NT abschaltet.

Und das Fehlerbild der Instabilität durch Undervolting ist auch ein ganz anderes
(Treiber stürzt ab und setzt sich zurück), das kannst du also easy unterscheiden.

Was mir übrigens gerade noch einfällt: Wie hast du die PCIe-Stecker an der Graka
auf deine Netzteilstränge verteilt?


Poati schrieb:
Gehen bei RDNA3 bzw. der 7900XT ganze -50% PT? Meine RX6800 lässt gerade einmal 8% zu.

Kp, dachte, minus geht immer ordentlich? Bei meiner 5700XT Nitro+ gehen tatsächlich
minus UND plus 50%. :D

Notfalls kann man jedenfalls auch noch die max. Taktstufe manuell mit Takt und Spannung einstellen,
ist halt nur mehr Arbeit als der eine Regler.
 
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