Blackout - Panikmache oder realistisches Szenario?

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Capet schrieb:
Das ist pauschalisierender Unsinn und an der Lebensrealität vieler Menschen vorbei. Fahr mal in strukturschwache Regionen und sprich mal mit Leuten, denen solche Ausgaben vermutlich oder tatsächlich das finanzielle Genick brechen würden.

Mein Mitleid für Hausbesitzer hält sich ganz generell schwer in Grenzen. Die zähle ich kategorisch auch nicht zu den Armen. Wenn solche Leute dann mit ein paar Tausend Euro (die sich über viele Jahre strecken lassen und auch nicht sofort anstehen) überfordert sind, dann leben sie ganz offensichtlich über ihre Verhältnisse. Was machen solche Leute, die immer wieder so bemitleidenswert in den Vordergrund gerückt werden, denn bitte, wenn mal andere Arbeiten am Haus stehen? Was tun sie, wenn die Straße ausgebessert werden muss und sie zur Kasse geben werden? Ich glaube nicht, dass man in solchen Fällen mit "mimimi, ich hab ja nix" besonders weit kommt.

Es ist ja nicht so, als gäbe es ein gottgegebenes Recht, im Einfamilienhaus zu wohnen. Das ist in der heutigen Zeit an sich schon ein Luxus, und dafür sind nicht die Grünen verantwortlich. Wer sich Luxus nicht leisten kann, soll deshalb nicht folgende Generationen dafür zahlen lassen und die Umwelt über die Klippe springen lassen. Denn das ist einfach nur arschig.
 
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SW987 schrieb:
Ist es m. E. eben nicht. Mich würde schon interessieren von welchem Schlag Leute sind, die das alles zu 100 % toll und richtig finden.
Ich habe auch bei anderen Leuten hier das Gefühl, dass sie dir vor allem aufgrund deiner Rhetorik widersprechen und der Politik der aktuellen Bundesregierung keinesfalls zu 100% zustimmen. Würde dir einfach nahelegen, dies zu berücksichtigen.

SW987 schrieb:
"Höchstens naiv" wäre für eine Industrienation schon schlimm genug (aber es ist "mehr").
Nun, Naivität ist in diesem Thema aber auch kein grünes Problem, so wie du es darstellst. Die Abhängigkeit von russischem Gas bestand ja beispielsweise schon sehr lange und wurde bis zuletzt immer weiter ausgebaut (NordStream 2). Das Ziel der vorherigen Bundesregierungen war, mit dem EE-Ausbau zunehmend auf Gaskraftwerke zu setzen, die anfangs mit billigem, russischen Gas laufen und somit relativ schnell die Kohlekraftwerke ersetzen können. Meines Wissens ist dieser Ansatz auch nicht vollkommen blödsinnig gewesen, weil sich Gaskraftwerke technisch bedingt deutlich besser für die (bei zunehmender EE-Verbreitung notwendige) flexible Steuerung eignen als bspw. Kohlekraftwerke und der CO2-Ausstoß pro MWh bei Erdgas deutlich geringer ist. Deshalb sind neue Gaskraftwerke ja immer noch auf dem Plan.
Natürlich hat man sich damit aber in eine Abhängigkeit begeben, und spätestens 2014 mit der Krim-Annexion hätte man auf den Gedanken kommen können, dass diese Abhängigkeit, die ja schon bei der Versorgung mit Heizenergie ziemlich problematisch ist, auf keinen Fall weiter ausgebaut werden dürfte und langfristig sogar gelöst werden muss. Eine (umsetzbare) Forderung, diese Abhängigkeit zu lösen, habe ich aber zu keiner Zeit von irgendeiner der im Bundestag vertretenen Parteien vernommen. Im Nachhinein ein Fehler, wie man weiß, und die damaligen Bundesregierungen haben in dieser Hinsicht sicherlich viel zu naiv gehandelt.

SW987 schrieb:
Und ich sehe wo Deutschland unter den Industrienationen derzeit rangiert: Letzter!
Dafür jetzt genau einer Person die Schuld zu geben, finde ich wieder ein bisschen zu einfach. Wirtschaftliche Zusammenhänge sind komplex. Und Wirtschaftswachstum ist alleine noch kein Wohlstandsindikator. Ein großes Problem ist in meinen Augen eher die ungleiche Verteilung von Vermögen und Einkommen.

SW987 schrieb:
Natürlich ist das verhandelbar, wurde doch gerade am GEG praktiziert.
Das internationale 1.5°C-Ziel bleibt aber bestehen. Die Maßnahmen, die einzelne Länder vollziehen, sind natürlich immer verhandelbar und gehen die internationale Staatengemeinschaft auch nichts an.
 
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Erkekjetter schrieb:
Das es ohne nicht geht, sieht man doch tagtäglich. Die Eigenverantwortung zieht nicht... Und Das Ozonloch ist ebenfalls nicht durch Eigentverantwortung geschlossen worden, der Rhein ist dadurch nicht sauberer geworden und auch der Regen ist nicht dank Eigenverantwortung nicht mehr sauer.[...]
Da muss man m. E. schon genauer hinsehen. Das Ozonloch wurde geschlossen, weil es schnell bezahlbare Alternativen gab. Die Rheinverschmutzung wurde in ein paar Ländern von den Leuten vor Ort nicht mehr akzeptiert und man konnte mit der Errichtung von Kläranlagen direkt den Erfolg sehen. Was wäre gewesen, wäre flussaufwärts ein hypothetisches Land (ich nenne es mal Khyna) gelegen, welches die zehnfache Menge an Gülle eingeleitet hätte und die neuen Kläranlagen nichts gebracht hätten?
Auch die Filter in den Kraftwerken, waren die direkte Folge von lokaler Betroffenheit im Zusammenspiel mit sichtbaren Erfolg.

Der Blick auf den CO2-Wert in der Atmosphäre zeigt, dass es hier anders läuft. Immer mehr übers Knie gebrochene Maßnahmen (in Verbindung mit wirtschaftlichen Schäden) und keine Besserung am CO2-Chart. Die Menschen werden sich (zu recht) veralbert vorkommen.
Erkekjetter schrieb:
Der Narrativ, es dürfe keine Verbote bei solchen Themen geben, zieht nicht. Die Faktenlage ist genau konträr dazu. Diesen Anrrativ zu füttern ist nichts anderes als billiger Populismus. Wer ihn glaubt, wird seiner demokratischen VErantwortung nicht gerecht.[...]
Verbote fußen auf Gesetze, Gesetze werden von parlamentarischen Mehrheiten beschlossen, Parlamentarier werden regelmäßig gewählt. Dauerhaft Verbote gegen den Willen einer Mehrheit durchsetzen? Wie soll das in einer Demokratie funktionieren?
Erkekjetter schrieb:
Und mal ganz hart: Die oft beschriene reiche grüne Elite muss nicht im Land bleiben, wenn der Faschismus wieder regiert. Die hat die Möglichkeit auszuwandern. [...]
Und wo wandern die hin?
Erkekjetter schrieb:
Die Armen nicht. Nur mal so als Denkanstoß, wer sich hier wie sein eigenes Grab schaufelt... Ich persönlich bin weg wenn die AfD an die Macht kommt. Weder ich noch meine Kinder/Enkel werden sich der Willkür einer solchen Regierung hingeben oder, im schlimmsten Fall, für so eine Regierung in einen Krieg ziehen, den ich dann für ziemlich wahrscheinlich halte. [...]
Eine AfD Regierungsbeteiligung halte ich persönlich für völlig unrealistisch, also keine Sorge, Du musst Dich nicht aufraffen. Nebenbei: Warst Du überhaupt beim Bund? Respekt, hätte ich bei Dir nicht vermutet.
Erkekjetter schrieb:
Denn die Flüchtlingswelle dank Klimaveränderungen wird unweigerlich kommen. [...]
Die Flüchtlingswelle läuft bereits und ob die nun auf Klimaverhältnisse basiert oder mehr eine Wirtschaftsflucht darstellt ist hinsichtlich des Problems, dass Deutschland nicht unendlich Menschen aufnehmen kann völlig irrelevant. Insbesondere wenn immer mehr Wohnraum fehlt oder durch aberwitzige Auflagen zerstört wird.
Erkekjetter schrieb:
Die AfD hat dafür keine Lösung und wird entsprechend Wege finden müssen, davon abzulenken. Wohin innenpolitische Probleme führen, von denen faschistische autokratische Regime ablenken müssen durch Außenpolitik, wissen wir alle und sehen es grade sozusagen vor der Haustür...
Die AfD muss derzeit wie bereits erläutert gar nichts machen und kann einfach dabei zusehen, wie die untauglichen Pläne und Maßnahmen der Ampel den Bach runtergehen.
 
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Erkekjetter schrieb:
Und mal ganz hart: Die oft beschriene reiche grüne Elite muss nicht im Land bleiben, wenn der Faschismus wieder regiert.
Faschismus? Welcher Faschismus?
Erkekjetter schrieb:
Ich persönlich bin weg wenn die AfD an die Macht kommt. Weder ich noch meine Kinder/Enkel werden sich der Willkür einer solchen Regierung hingeben oder, im schlimmsten Fall, für so eine Regierung in einen Krieg ziehen, den ich dann für ziemlich wahrscheinlich halte.
Bitte was? Welche Willkür?
Wo kommt der Unsinn mit dem Krieg her?
Wie soll den ein Angriffskrieg mit dem GG vereinbar sein? Richtig, gar nicht!
Und wenn hier mit dem Säbel gerasselt wird, ist es nicht die AfD...
Erkekjetter schrieb:
Denn die Flüchtlingswelle dank Klimaveränderungen wird unweigerlich kommen. Die AfD hat dafür keine Lösung und wird entsprechend Wege finden müssen, davon abzulenken.
Doch hat sie, ihr Europaprogramm hat sie letzte Woche vorgestellt.
Erkekjetter schrieb:
Wohin innenpolitische Probleme führen, von denen faschistische autokratische Regime ablenken müssen durch Außenpolitik, wissen wir alle und sehen es grade sozusagen vor der Haustür...
faschsitische autokratische Regime...Was hat das mit der AfD zu tun?
Wie war das noch mal mit der Polemik und der sachlichen Diskussion?

OdinHades schrieb:
Mein Mitleid für Hausbesitzer hält sich ganz generell schwer in Grenzen. Die zähle ich kategorisch auch nicht zu den Armen. Wenn solche Leute dann mit ein paar Tausend Euro (die sich über viele Jahre strecken lassen und auch nicht sofort anstehen) überfordert sind, dann leben sie ganz offensichtlich über ihre Verhältnisse.
Stimmt, keiner muss sein Haus abzahlen, hat jeder in bar gekauft.
Es geht nicht um ein paar tausend €, es geht je nach Haus in die zehntausende oder mehr!
OdinHades schrieb:
Es ist ja nicht so, als gäbe es ein gottgegebenes Recht, im Einfamilienhaus zu wohnen.
Aha, wo sollen die Menschen denn wohnen? In riesigen Mietbunkern?
OdinHades schrieb:
Wer sich Luxus nicht leisten kann, soll deshalb nicht folgende Generationen dafür zahlen lassen und die Umwelt über die Klippe springen lassen. Denn das ist einfach nur arschig.
Was hat das mit einem Haus zu tun?
Einfach nur irre...
Web-Schecki schrieb:
Ich habe auch bei anderen Leuten hier das Gefühl, dass sie dir vor allem aufgrund deiner Rhetorik widersprechen und der Politik der aktuellen Bundesregierung keinesfalls zu 100% zustimmen. Würde dir einfach nahelegen, dies zu berücksichtigen.
Seine Spitzen sind im Vergleich zu anderen harmlos...
 
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SW987 schrieb:
Was wäre gewesen, wäre flussaufwärts ein hypothetisches Land (ich nenne es mal Khyna) gelegen, welches die zehnfache Menge an Gülle eingeleitet hätte und die neuen Kläranlagen nichts gebracht hätten?
Ahh wieder die Mär davon das "Khyna" nichts macht... Das ist so lächerlich wie man immer wieder diesen Narrativ heranziehen kann der nachweislich so verdammt falsch ist. Relativiere du mal schön weiter. Meine Beispiele passen und sind valide.
SW987 schrieb:
Und wo wandern die hin?
Wieso stellst du immer so, sorry, dämliche Fragen? Was trägt diese zum Thema bei? Wie relevant ist es, wohin sie genau gehen werden (was ich nicht wissen kann) wenn mein Argument ist, dass sie die finanziellen Mittel haben, zu gehen? Ich könnte dir sagen, wohin ich gehen würde. Aber auch das ist für mein Argument vollständig irrelevant.
SW987 schrieb:
Nebenbei: Warst Du überhaupt beim Bund? Respekt, hätte ich bei Dir nicht vermutet.
Auch hier. Welche Rolle spielt das? Meinst du wirklich eine faschistische Regierung interessiert sich dafür, wer mal gedient hat oder nicht? Aber du lässt ja keinen Hehl daran, dass es dir damit ausschließlich wieder darum geht, zu diffamieren. Ich wüsste nicht warum ich jemanden darum Respekt zollen sollte, weil er gedient hat. Oder weil er Zivildienstleistender war.
SW987 schrieb:
Vor allem ist das, was du schreibst, irrelevant, wenn die Menschen einfach kommen, weil sie so oder so keine Wahl haben. Das ist nämlich der feine aber entscheidende Unterschied zwischen Wirtschaftsflüchtlingen und Klimaflüchtlingen.
SW987 schrieb:
Die AfD muss derzeit wie bereits erläutert gar nichts machen
Und du scheinst nicht zu begreifen, dass ich hier die Aufgabe nicht bei der Politik sondern vorallem bei den Wählern sehe, die sich hierbei ihr eigenes Grab schaufeln. Es wird mit der AfD nicht besser. Man kann notwendige Dinge nicht sein lassen, weil ein Teil der Bevölkerung zu dumm oder zu bockig ist, zu akzeptieren, dass das ganze notwendig ist. Insbesondere dann nicht, wenn sie noch immer keine Mehrheit stellen. Dann ist es nämlich die Pflicht der Politik, notwendiges zu tun, um damit Schaden abzuwenden. Denn de Mehrheit hat es ja akzeptiert.

Ich weiß ja nicht wie sich das so mancher AfD Wähler vorstellt. Ich gehe davon aus, dass aus einem faschistischen Deutschland grade die Bildungseliten auswandern und insbesondere internationale Konzerne ebenso. Inwieweit das dann positiv für die deutsche Wirtschaft und den deutschen Wohlstand sein soll, ich kann mir das nicht erklären...
 
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Web-Schecki schrieb:
Ich habe auch bei anderen Leuten hier das Gefühl, dass sie dir vor allem aufgrund deiner Rhetorik widersprechen und der Politik der aktuellen Bundesregierung keinesfalls zu 100% zustimmen. Würde dir einfach nahelegen, dies zu berücksichtigen.[...]
Vielleicht liegt es daran, dass ich einen stärkeren Fokus auf die Machbarkeit habe (die Notwendigkeit bezweifle ich nicht). Meine Lebenserfahrung sagt mir, dass unrealistische Ziele nicht weiterhelfen und in der Regel in ein ineffektives Kostendesaster münden.
Web-Schecki schrieb:
[...]Dafür jetzt genau einer Person die Schuld zu geben, finde ich wieder ein bisschen zu einfach. [...]
"Verantwortung" ist das Zauberwort, nicht "Schuld". Bundeswirtschaftsminister ist Bundeswirtschaftsminister, niemand wird zu diesem Amt gezwungen.
Web-Schecki schrieb:
Das internationale 1.5°C-Ziel bleibt aber bestehen. Die Maßnahmen, die einzelne Länder vollziehen, sind natürlich immer verhandelbar und gehen die internationale Staatengemeinschaft auch nichts an.
Der Vertrag hat sehr viele Schwächen und ist in meinen Augen ein zahnloser Tiger. Ein Austritt ist jederzeit möglich, es gibt keine Sanktionen und das Militär ist völlig außen vor.

Gut gemeint? Ja!

Durchschlagend? Nein! (Wie man am CO2-Wert ablesen kann.)
 
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Hierzulande wohnen echt zu viele im Eigenheim.

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Kinschal schrieb:
Doch hat sie, ihr Europaprogramm hat sie letzte Woche vorgestellt.
Welche Lösung steht da denn drinnen außer "Macht die Grenzen dicht"?
Einfache Lösungen für einfache Menschen oder wie?

Aber was soll man auch erwarten von einer Partei, die im Wahlprogramm einen solchen Unfug behauptet?:
Auch seit der letzten Eiszeit vor etwa 10.000 Jahren wechselte das Klima in Europa zwischen Phasen, die kälter oder wärmer waren als das aktuelle Klima. Die jetzigen klimatischen Veränderungen ordnen sich vollkommen normal – auch in ihrer Geschwindigkeit – in diese Wechsel ein. Trotz des durch Medien und Politik verbreiteten Alarmismus zeigen sich in der Realität weder vermehrte Extremwetterereignisse noch ein beschleunigt ansteigender Meeresspiegel. Seitdem Menschen in Europa siedeln, haben sie sich immer an Klimaveränderungen angepasst. Auch heute ist Anpassung der einzig mögliche Umgang mit Klimaveränderungen.
 
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Thane schrieb:
wenn man sich die höheren Belastungen nicht leisten kann, hat man halt Pech gehabt.
Sagt in der Form keiner aber gut. Zumal es Förderungen gibt, die hier aber irgendwie nie Berücksichtigung finden und stets Zahlen reingeschmissen werden, die ohne jedewede Förderung (sei es direkt oder per günstigem Darlehen) sind.

ICh frage mich die ganze Zeit schon, wo eigentlich diese ominösen 50k herkommen bzw. warum man zu dieser Sanierung gezwungen wird, also auf welcher Gesetzesgrundlage das fusst...
 
Direkt sagt das keiner, aber irgendwie dann doch. Wer solche Summen nicht locker beiseite legen kann, ist ja irgendwie auch selber Schuld. Also am Ende doch wieder ätsch, Pech gehabt.

In Sachen Anschaffung einer Wärmepumpe bin ich bei dir, da wird auch übertrieben. Allerdings kommt man schnell auf 50.000€ oder auch 100.000€, wenn weitere Sanierungen anstehen. Fenster, Türen, Isolierung. Rückzug hast du solche Summen. Da bringen dir vielleicht 15% Förderung nicht so viel.
Und auch mit einem KfW Kredit ist es nicht so einfach (wenn man einen bekommt). Die haben ja auch immer nur zehn Jahre Zinsbindung.
50.000€ oder 100.000€ zahlen die wenigsten mal eben in der Zeit ab.
100.000€ bei zehn Jahren sind selbst ohne Zinsen ~870€ im Monat.

Sehr günstige bzw. zinsfreie Darlehen über die KfW mit langer Zinsbindung sind da eigentlich Pflicht als zusätzliche Maßnahme zu Förderungen.
 
Thane schrieb:
Wer solche Summen nicht locker beiseite legen kann, ist ja irgendwie auch selber Schuld
Wer den sonst? Wenn ich kein Hausgeld zur Seite lege nach kauf, dann lebe ich über meine Verhältnisse. Ein Haus muss in Stand gehalten werden, dass kostet Geld. Kann ich dieses Geld nicht aufbringen, habe ich mich verhoben und mir mehr gekauft mit dem Haus, als ich finanziell in der Lage bin zu stemmen. Lege ich es nicht zurück, obwohl ich könnte, verkonsumiere ich Geld, was mir dann später fehlt. In welcher der beiden Fällen trägt die Schuld ein Dritter? Man kann sich Eigentum nicht leisten, wenn man grade so die Raten abstottern kann...
Thane schrieb:
Sehr günstige bzw. zinsfreie Darlehen über die KfW mit langer Zinsbindung sind da eigentlich Pflicht als zusätzliche Maßnahme zu Förderungen.
Na dann ist doch alles gut? Denn genau diese gibt es?
 
Instandhaltung und mögliche hohe zusätzliche Kosten durch politische Vorgaben sind aber zwei paar Schuhe.
100.000€ oder auch 50.000€ wird wohl kaum die Mehrheit so liegen haben oder in relativ kurzer Zeit ansparen oder abstottern (vor allem bei 4% + x Zinsen) können.
Man darf also selbst genutztes Wohneigentum nur haben, wenn man das kann, sonst halt "Pech gehabt". Aha.
Daher muss man sich nicht wundern, wenn die Leute wegen solcher Vorgaben sauer sind.
 
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SW987 schrieb:
Gut gemeint? Ja!

Durchschlagend? Nein! (Wie man am CO2-Wert ablesen kann.)
Trotzdem ist es mMn richtig, die Politik daraufhin auszurichten, auch um international Glaubwürdigkeit zu vermitteln und vielleicht auch als Vorbild für andere Länder zu dienen. Deutschland ist immer noch eine der größten Volkswirtschaften der Welt und hat allein dadurch nicht zu unterschätzenden Einfluss.
Das heißt nicht, dass die Politik der aktuellen Bundesregierung in dieser Form alternativlos und richtig ist. Und im Detail lässt sich, genügend Fachwissen vorausgesetzt, immer über Maßnahmen streiten. Aber grundsätzlich fürchte ich, dass schlicht ein paar "Brechstangenmaßnahmen" notwendig sein werden, wenn man etwas erreichen will. Die Frage der gerechten Finanzierung ist meines Erachtens vor allem eine Frage der Verteilung von Einkommen und Vermögen. Gerade dort müsste man wahrscheinlich recht rigoros ansetzen, wofür es politisch aber keinesfalls Mehrheiten gibt.

Erkekjetter schrieb:
Kann ich dieses Geld nicht aufbringen, habe ich mich verhoben und mir mehr gekauft mit dem Haus, als ich finanziell in der Lage bin zu stemmen
Klar, aber die steigenden Zinsen machen es derzeit halt trotzdem schwieriger für Eigentümer, an Kredite zu kommen. Das GEG wollte dem Rechnung tragen, indem alte Leute (ü80), die ohnehin keinen Kredit mehr bekommen, davon ausgenommen sind - was natürlich absolut willkürlich ist und zurecht kritisiert wurde. Letztlich ist das doch aber das Problem: Wärmedämmung ist in vielen Fällen ohnehin eine sinnvolle Investition, weil es unabhängig vom Heizungstyp dabei hilft, die Heizkosten langfristig zu senken und Energie zu sparen. Wer es sich leisten kann und langfristig (z.B. an die eigenen Erben) denkt, der tätigt diese Investition unabhängig vom GEG. In strukturschwachen Regionen ist die Rechnung aber sicherlich schnell etwas anders, weil man den Wert der Immobilie eben nicht im selben Maße steigert (niemand will da hin, egal, ob gedämmt oder nicht), aber fast identische Kosten hat: Handwerker sind auch dort nicht viel günstiger und die Materialkosten sowieso nicht. Dumm gesagt: Die Leute, die in einer ungedämmten Immobilie aufm Acker wohnen, sind durch das GEG ungleich härter getroffen als der reiche Villenbesitzer in Großstandrandlage, der seine Bude schon vor Jahren gedämmt hat und ohnehin eine Wärmepumpe eingebaut hätte, weil Gas zu teuer geworden ist. Der eine kann sich die Sanierung trotz Fördermittel nicht leisten und hat auch keine Erben, die ein Interesse an einer Investition haben könnten, der andere lässt sich die Umrüstung von der Allgemeinheit mitfinanzieren und die verzogenen Kinder profitieren mit.

Das ist jetzt auch polemisch heruntergebrochen, aber grundsätzlich sehe ich auch bei der aktuellen Bundesregierung viel zu wenig Anstrengungen, um solche Probleme anzugehen. Natürlich kann man sich die Frage stellen, ob eine Investition in eine Immobilie überhaupt sinnvoll ist, wenn diese dadurch (aufgrund ihrer Lage etc.) nicht wirklich im Wert steigt und nach dem Tod des Eigentümers eh verfallen würde, weil es kein Interesse daran gibt. Aber auch, wenn man das ablehnt, muss es irgendwie eine sozial verträgliche Lösung geben. Von den Grünen erwarte ich an dieser Stelle aber auch keinen input, bloß die SPD ist in dieser Frage extrem leise und die Opposition, von der man das erwarten würde, ist vor allem mit sich selbst beschäftigt.
 
Thane schrieb:
Allerdings kommt man schnell auf 50.000€ oder auch 100.000€, wenn weitere Sanierungen anstehen. Fenster, Türen, Isolierung. Rückzug hast du solche Summen. Da bringen dir vielleicht 15% Förderung nicht so viel.
Ich zitiere mich aus einem anderen Thread mal selbst:
Hier mal ein Beispiel was so etwas kosten kann:
Wir haben Ende letztes Jahr ein Zweifamilienhaus, freistehend, Baujahr 89, 300m² Wohnfläche gekauft. Öl-Holz-Kombi Heizung von 89. Saarland.
Geplant haben wir auch eine energetische Sanierung und mittlerweile habe ich einige Angebote auf dem Tisch. Laut Energieberater haben wir noch das Glück, dass an der Dämmung erstmal nichts gemacht werden muss, da hier damals über Standard gebaut wurde. Die größten Maßnahmen sind:
  • Neue Fenster mit Dreifachverglasung, hier reichen die Angebote von 50.000€ für Kunststoff bis 90.000€ für Holz-Alu.
  • Wärmepumpe, hier reichen die Angebote mit allem drum und dran von 45.000€ bis 73.000€
  • Photovoltaik, 40.000€ - 50.000€
  • Dachfenster, 15.000€

Abziehen von den Kosten kann man natürlich die Förderung, ich glaube das waren 12.000€ bei den Fenstern und um die 20.000€ bei der Heizung.

Hinzu kommen laut Sanierungsfahrplan noch andere Maßnahmen wie Isolierung Rohre und Decken im Keller etc.
Link
 
Thane schrieb:
Instandhaltung und mögliche hohe zusätzliche Kosten durch politische Vorgaben sind aber zwei paar Schuhe.
Da sind wir jetzt wieder an dem Punkt: Es ging um Dämmung/WP. Wo genau zwingt mich wer jetzt dazu für 50k Dämmung/WP zu verbauen? Das wäre immer noch zu klären....

Aber tu du mal weiter so, als wäre diese Prämisse, die hier einfach so in den Raum geworfen wurde, Realität...
 
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@Schredderr
Es ist zwar ein relativ großes Haus, aber dafür ist die Isolierung noch gar nicht als Kostenfaktor aufgeführt. Meine Zahlen scheinen also nicht völlig aus der Luft gegriffen zu sein ;)

@Erkekjetter
Na ja. Nur mit einer Heizung ist es doch in (vor allem älteren) Bestandsgebäuden oft nicht getan, damit die Nummer mit einer Wärmepumpe auch wirklich (kosten-)effizient wird.
Wenn ich mit einer Luftwärmepumpe statt 18.000 kWh Gas dann 6.000 kWh Strom brauche (heizen und Warmwasser, JAZ:3*), zahle ich nicht nur für die Heizung mehr, ob einmalig oder monatlich, sondern habe bei den aktuellen Preisen möglicherweise höhere(!) Betriebskosten. Gas liegt ja momentan zwischen 8 und 9 Cent und Strom im Mittel eher in Richtung 30 Cent pro kWh, vielleicht bekommst du einen Vertrag mit 25 Cent.
Kurz: Eine Investition in eine Wärmepumpe muss sich auch bei den Betriebskosten lohnen.
Du kannst zwar davon ausgehen, dass man Gas weiter verteuern möchte (Strom wird möglicherweise auch teurer), trotzdem muss die Wärmepumpe meiner Meinung nach so viel günstiger arbeiten, dass sich die Investition lohnt.
Effizienz schön und gut, aber die Sache muss auch wirtschaftlich sein.

Außerdem bringt eine bessere Isolierung unabhängig von der verwendeten Heizung etwas. Weniger Verbrauch ist besser, egal ob Strom, Gas oder Diesel genutzt wird.
Dann geht die Sache doch los: Fenster und Türen ggf. neu. Dach isolieren. Vielleicht noch die Hohlschicht füllen. 50.000€ hast du da ganz schnell erreicht. Wenn man dann noch die Heizkörper tauschen muss oder gleich auf Fußbodenheizung geht, steigen die Kosten ganz schnell weiter.

Ich denke, man könnte relativ einfach viel Druck aus dem Kessel nehmen, wenn man die bestehenden Fördermöglichkeiten (ggf. im Rahmen des GEG) anpasst bzw. erweitert.
KfW Kredite für diese Zwecke stark vergünstigt anbieten (am besten zinsfrei oder zumindest unter 1%) und längere Zinsbindungen anbieten wie 20, 25, 30 Jahre.
Den Zugang zu den Krediten und die Abwicklung stark vereinfachen.
Und wie beim GEG jetzt Fördermöglichkeiten erweitern (mehr als nur 15%), zum Beispiel eine Staffelung wenn man Maßnahmen kombiniert oder auch noch am Haushaltseinkommen orientiert.

Du hättest dann wie erwähnt meiner Meinung nach mehr Akzeptanz und würdest auch nicht nur Geschenke verteilen. Auf jeden Fall wären die Maßnahmen dann aber eher durch den Bürger zu stemmen und vor allem bleiben die Kosten dank langer Laufzeit und Zinsbindung planbar.

*JAZ 3 ist nur eine Annahme meinerseits. Bei älterem Bestand kann es aber wohl je nach Ausstattung sogar niedriger sein? Vorlauf sollte laut Recherche definitiv unter 55° bleiben. Niedrigerer Vorlauf wirkt sich aber wohl immer positiv auf die JAZ aus.
 
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Alles richtig. Nur fehlt das entscheidende. Wo ist der Zwang? Selbst die Wp ist in so einer Konstellation aktuell kein Zwang.

Darüber bleibst es dabei, dass man zum einen Förderung erhält, die die Kosten erheblich senken und zum anderen Kredite bei der KfW bekommt. Mit ich meine unter 1% Zinsen aktuell Auf jeden fall unter 2%. War ja erst hier verlinkt meine ich.
 
SW987 schrieb:
.. das zeigt sich auch an den Aussagen hiesiger Foristen. Leute die sich Dämmung und Wärmepumpe für 50k aufwärts nicht leisten können, haben halt Pech gehabt und müssen über die Klimaschutzklinge springen.
Vielleicht können diese Foristen auch einfach ihren Taschenrechner bedienen und die bei Bedürftigkeit versprochene 70% Förderung = 35 T€ sich ausrechen = verbleibender Eigenanteil gleich 15 T€. :D

Wer sich jetzt schon einen aktuellen Kostenvoranschlag für einen zu erneuernden Zentralheizungskessel in den letzten rund 2 Jahren besorgt hat, wird diesen Wert (rd. 12-15 T€) auch auf seinem Angebot finden können. Man hätte somit in etwa genau so hohe Kosten für einen notwendigen neuen Kessel für fossile Brennstoffe gehabt!

Alte funktionsfähige temperaturgesteuerte Heizungsanlagen müssen meines Wissens nach auch in den nächsten rd. 10 Jahren nicht zwangsmodernisiert werden, sofern sie die schon seit vielen Jahren geltenden Abgaswerte einhalten.
 
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