News Ende der Roaming-Gebühren steht auf der Kippe

jimknils schrieb:
Was ich bei dieser Idee grundsätzlich nicht verstanden habe, ist, was mich daran hindern sollte, in ein nahe gelegenes Land zu fahren, um mir dort ein wesentlich günstigeres Angebot zu sichern.
Gar nichts hindert dich daran. Und deswegen ist es auch gut, dass die Netzbetreiber dagegen sind, denn das ganze ist nur für kurzsichtige Kunden gut. Richtig, man könnte nach Griechenland fahren und dort bei einem hypothetischen extremst günstigen Anbieter einen Vertrag abschließen und in Deutschland nutzen. Der Anbieter in Griechenland bekommt das Geld von dir und du belastest aber in Deutschland das Netz und nun lass das tausende machen...
Und genau dafür gibt es Roaming-Gebühren, damit der deutsche Netzbetreiber sich von dem Griechen die Kosten erstatten lassen kann, die ihm dadruch anfallen. Mit dem Wegfallen der Roaming-Gebühren bricht das ganze System zusammen, denn dann gibt es gar kein System mehr, wie der deutsche Netzbetreiber sein Geld für die erbrachte Leistung bekommt, man will dieses ja abschaffen.

nerd. schrieb:
Ich nehme an es liegt einfach daran, dass du für einen Vertragsabschluss auch einen Wohnsitz in dem Land brauchst und das somit nicht klappt mit "mal eben über die Grenze fahren".
Bis auf die Anbieter, die dann aus dem Boden schießen werden, und genau das nicht fördern. Ist ja auch im Sinne des europäischen Wirtschaftsraumes, warum sollte man einen Vertrag auf ein Land begrenzen...
 
Das ist doch aber das typische Verhalten der EU - Papiertigertum in Reinform.
Hunde die Bellen beißen nicht und so geht alles weiter seinen Gang und wird mit "mehr Wettbewerb" geschönt.
Vor der Lobby eingeknickt nenne ich das, nicht mehr und nicht weniger. Einfach Scheiße eben, da gibts nix zu beschönigen.
 
ttom schrieb:
Eigentlich schon eine Sauerei das man in die Preisgestaltung einer bestimmten Branche eingreift während andere, z.B. die Energiebranche, uns weiterhin ungehindert ausnehmen darf.

Das hat damit überhaupt nichts zu tun.

Die EU ist ein freier und einheitlicher Wirtschaftgsraum, bei den Telefonnetzen haben wir aber einen "Zolleffekt" drauf, d.h. keine Konkurrenz zwischen den Staaten. Dies soll aufgebrochen werden, zurecht.

Die Unternehmen sind dann IMMER NOCH frei ihre Preise zu gestalten.
 
The-Heinz schrieb:
Bei allen europäischen anbietern brechen die einnahmen weg, vor allem auch durch regulierung.

Quelle?
Soweit ich mitbekommen habe, fahren die alle hohe Gewinne ein... (und das seit Jahren)
 
jimknils schrieb:
Was ich bei dieser Idee grundsätzlich nicht verstanden habe, ist, was mich daran hindern sollte, in ein nahe gelegenes Land zu fahren, um mir dort ein wesentlich günstigeres Angebot zu sichern.

Am Anfang ja über lange Sicht wird man wohl einheitliche Preiskonstrukte für den gesamten EU-Raum erwarten. Prinzipiell auch nicht schlecht, denn mMn brauchen wir innerhalb der EU mehr Einheitlichkeit. Wird natürlich zu Beschwerden in Ländern führen die Momentan billige Tarife haben, da die Anpassung wohl eher zu einem Mittel bzw. zum Maximum tendieren wird, aber sicher nicht zu den billigsten Preisen.

Auch wenn es ein sehr langer Weg ist, so sehe ich die Vorteile der EU erst dann wirklich ausgespielt, wenn man die USA als Vorbild sieht und die gesamte EU als Quasi-Land führt und die einzelnen Mitgliedsstaaten in den Rang eines "Bundesstaates" stellt.
Einheitliche Löhne, Preise, Steuern usw. usf. vom westlichsten bis zum östlichsten EU-Mitgliedsstaat.

Wie gesagt bis dahin werden wohl gut und gerne Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte vergehen und mit Sicherheit noch die ein oder andere Krise zu bewältigen sein.
 
Die Leosung gegen die Lobbyisten die da ueberall Druck ausueben ist so einfach: ein Gesetz dass die laenderuebegreifende Verbinungen fuer Mobilgereate unterbindet, natuerlich mit entsprechnen Vorraussetzungen - wer sich dem AntiroamingGesetz beugt kriegt die Verbindung natuerlich.

Ich weiss es klingt radikal, aber ist es nicht ebenso radikal einfach mal eben 3-10fache Kosten fuer ein und denselbe Dienstleistung zu verlangen? Siehe Telekom, bei denen der Unterschied zu einem Kunden der 25TeraByte im Vergleich zum User der nur 500MB pro Monat runterlaedt nur einen Mehrkostenaufwand im einstelligen euro-Bereich verursacht....
 
Ich habe gerade mal meine c't Zeitschriften durchgeschaut von 2007. Schon in der Ausgabe 17 wurde über die Abschaffung der Roaming-Gebühren geschrieben und jetzt im Jahre 2013 wieder exakt das gleiche. Also gegen die Lobby in der EU haben unsere "super" Politiker halt keine Chance. Die EU ist aus Sicht der Wirtschaft ein tolles Kontrollorgan, bei dem man sich alles für Geld kaufen kann. Unsere Demokratie wurde halt auch schon kapitalisiert. Beste Demokratie die man für Geld kaufen kann.
 
jimknils schrieb:
Eine Prepaidkarte lässt sich doch ohne Probleme besorgen oder habe ich etwas verpasst?
Ja, nur damit wird es ja nicht billiger... einzig für Internet ist es eine günstige Option. Wenn du im Ausland mit ausländischer Nummer in der Heimat anrufst, dann sind ja auch wieder Roaming Gebühren fällig. Falls du dich im Ausland anrufen lassen möchtest, so müssen die Anrufer dann eine ausländische Nummer wählen und ebenfalls Roaming Gebühren bezahlen.
 
leider alles eine bande, die sich nur sorgen um den profit machen. nicht jedoch um die menschen die diese profitgier befriedigen. wir sind leider zu einer melkkuh geworden, von allen seiten, zu jedem zeitpunkt.

lustigerweise, ist es günstiger in den oststaaten zu telefonieren...als bei uns in dem modernen eu mit all der tollen technologie...

​es ist ein armutszeugniss.
 
krucki1 schrieb:
Die Energiebranche nimmt uns ganz bestimmt nicht aus. Schau dir mal an wie der Strompreis sich zusammensetzt. Da geht anteilig genau so viel zum Staat für x Gebühren und Vergütungen wie beim Benzinpreis. Der Energieversorger sieht mal grade 4-5 Cent pro kWh.

Jup, das erklärt auch die Aufteilung Deutschland in 4 große Gebiete für 4 große Konzerne die ihre Services auch nur in ihren Gebieten anbieten, die riesigen Profite dieser Unternehmen in den letzten Jahren, die Preissteigerungen trotz vergünstigten Einkaufskonditionen an der Strombörse usw.
Klar, die Stromriesen sind auch zu dämlich um sich mal eben den Markt im Oligopol untereinander aufzuteilen und drängen kleinere Stromanbieter mit unlauterem Wettbewerb auch nur zum Spaß aggressiv aus dem Markt. Einfluss auf die Politik mit ihrer Atomkampagne haben sie ebenfalls niemals genommen und das wir ihren Atommüll mit Steuergeldern entsorgen und horten müssen ist nur eine gute Tat unsererseits...
 
Den Lobbyisten geht es natürlich mal wieder nur darum, mehr Gewinne einzustreichen. Das Lustige dabei ist, dass dasjenige Unternehmen, das keine Auslandsgebühren mehr von sich aus anbietet und in ganz Europa stationiert ist, den größten Reibach von allen machen wird. Andere Unternehmen würde sich beeilen, dem nachzukommen, um wenigstens konkurrenzfähig zu bleiben, wenn sie nicht schon alle Kunden verloren haben an dieses eine Vorreiter-Unternehmen.
 
StefanBP schrieb:
Sehr gut. Die EU-Bürger sollen auch mal Vorteile in der EU haben und nicht immer nur beschnitten werden ..

Zumal die Konzerne seit Ewigkeiten von erleichterten Handelsmöglichkeiten durch den gemeinsamen Binnenmarkt profitieren. Telekom, Vodafone usw. sind ebenfalls in etlichen Nachbarländern bereits vertreten und betreiben dort Netze. Wenn sie Roaminggebühren kompensieren müssen durch leicht höhere Tarife (die meisten Gespräche sind eh im Inland), dann sollen sie es machen. Was sie aber wirklich stört, ist doch der gestiegene Wettbewerb, wenn z.B. ein Schleswig-Holsteiner auch zu einem normalen Tarif einen dänischen Provider wählen kann, der ggf. in der Hand eines deutschen Unternehmens ist. Bisher hat man für diese "offene Grenze" abgezockt, obwohl es keine gestiegenen Kosten gab für den Netzbetreiber.
 
hardwarekäufer schrieb:
Wie wäre es mit einem Kompromiss:

Roamiggebühren dürfen nicht innerhalb eines Unternehmens erhoben werde.

Also solange ich mich im Ausland innerhalb des o2-konzerns, Vodafone oder T-Mobile bewege entstehen keine Kosten..

Wäre ja wie ein Wegfall der Gebühren, da z.B. Vodafone fast in jedem europäischen Land unterwegs ist. Oder meinste es so, wenn du z.B. als deutscher Vodafone Kunde in Spanien stehst aber einen Vodafone Kunden zuhause in Deutschland anrufen willst?

Das käme einer Art europäischer Flatrate nach Muster der ersten e-Plus Base Tarife gleich. Glaube kaum, daß sowas auf absehbare Zeit machbar ist, zumal du dann von allen Freunden und Bekannten den Anbieter wissen müßtest...denn nur nach der Vorwahl kann man das ja nicht mehr groß ausmachen, da viele ihre alte Nummer beim Wechsel mitnehmen...
 
Hunt B schrieb:
Die Roaming-Gebühren sind doch wirklich nur dazu da, um zusätzliche Gewinne einzustreichen und, wie jimknils sagte, die Leute davon abzuhalten, sich im Ausland einen günstigeren Anbieter zu suchen.

Genau so ist es...
Sonst hätte ich mir längst (allein schon wegen der Nähe zur Grenze) einen österreichischen Tarif geholt, weil die um ein gutes Stück günstiger sind als hierzulande.
Die Lobbyisten versauen einem echt alles!
 
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