Notiz Exascale Day: Cray spricht über kommende Supercomputer

BlackMonday schrieb:
Würde mich nicht wundern wenn El Capitan auf IBM + Nvidia setzt.
Könnte ich mir gut vorstellen.
Die aktuell schnellste Maschine (Summit) setzt genau auf diese Kombi aus Grün und Big Blue.
Aber schon krass....
2018 Summit 200 petaFLOPS
2021 Frontier 1,5 exaFLOPS
Mal eben so in 3-4 Jahren die Leistung versiebenfacht. oO
 
onkas schrieb:
OK, Intels Aurora kommt später, kostet fast genau viel und hat ca.50% weniger Leistung.. Fantastische Wahl... Respekt vor dem, der das Entschieden hat
Oh das Stammtischniveau.
Ich bin mir nicht mal sicher ob das Ernst ist, oder Ironie O.o
aber ich fürchte mal ersteres, daher:
Da spielt noch ein wenig mehr mit als reine Rechenleistung, gerade weil die Systeme komplexer sind als ein Einzelrechner. Beispielhaft stelle man sich eine Workstation mit 4 Prozessoren, highend SSDs, massig RAM, 2x 10Gbit LAN aber eben nur eine kleinere mittelklasse Graka vor die vor allem nur über PCIe versorgt werden soll und z.b. Videobeschleunigung und Encodingaufgaben übernimmt. Das System hat dann weniger theoretische Rechenleistung als ein mittelklasse Gamingsystem mit mittelmäßiger CPU, wenig RAM und einigermaßen schneller Graka bei erheblich höheren Kosten.

Praktischer: Sachen wie Kühlung, Unterbringung, Interconnects (wie wichtig ist die Bandbreite und Latenz in der Kommunikation zwischen den Nodes? Welche Topologie wird verwendet? Wird NUMA emuliert?), Auslegung der Hardware (hohe effizienz, parallelität, hohe singlethreadleistung ...), Verhältnis CPU- zu GPU-Leistung und noch mehr spielen eine recht große Rolle für die Kosten.

Pizza! schrieb:
Die Menge an Resourcen dafür muss gewaltig sein, Kupfer, Gold, Platin und die anderen seltenen Erden.
Die Kosten für den Bau finde ich garnicht so groß, wenn man bedenkt wieviel Geld die Amis allein für den Verteidigungshaushalt verballlern. Oder wir in einen kleinen Flughafen versenken :lol:
Kupfer, Gold, Platin und 'die anderen seltenen Erden'? Sicher? ^^
Ich bin mir nicht so sicher dass der Ressourcenverbrauch an Elementen so bedeutend ist. Energie, Platzbedarf und die Auswirkungen der gesamten Produktionskette dürfte heftiger sein, aber auch schwer zu beziffern. Der Bedarf an Chemie zur Produktion der ganzen Elektronik ist erheblich. Da wäre eher interessant wie schlimm oder relativ harmlos sich das auf die Umwelt auswirkt. Aber insgesamt denke ich mal verschwindet das gegenüber den Auswirkungen der 'Massenprodukte'. Die HPC Hardware wird effizient (nicht notwendigerweise sinnvoll - nuklearwaffen werden die Menschheit nicht im positiven vorwärts bringen) genutzt und potentiell geordneter Entsorgt, anders als die äquivalente Menge an Smartphones zum Beispiel.
 
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Bigeagle schrieb:
Oh das Stammtischniveau.
Naja, zum Teil hat er ja garnicht so unrecht.
20% höherer Preis, 50% Mehrleistung. :D
Dass das ganze aber nicht so einfach hochzurechnen ist hast du ja ganz gut beschrieben. :daumen:

Ich vermute mal, das Angebot für den Auftrag wurde einfach gemacht bevor Intel die Preise kürzlich halbiert hat. :evillol:
 
Traumwandler 75 schrieb:
Ich finde diese Kosten immer wieder schwindelerregend.
Wenn ich dann daran denke wieviele Menschen im Müll nach Pfandflaschen Nahrung oder irgend etwas wiederverwendbaren suchen... .
Geschrieben vom iPhone galaxy Mate XY
 
Was muss man denn an Atombomben noch groß rumrechnen? Die Dinger funktionieren und wenn man sie zündet ist alles futsch.

Wikipedia sagt: Diese Labs machen heute viel mehr andere Forschung. Macht Sinn.
 
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@LamaMitHut
Nein,geschrieben auf einem Honor 6X mit gebrochenem Display und gebraucht gekauft.
 
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@Bigeagle das ist korrekt. Die erforderliche Rohstoffmenge ist hier zu vernachlässigen. Für die paar atomlagen ist das komplett egal.
Lediglich der energieaufwand ist hier beachtbar. Der ist wirklich immens.
 
Traumwandler 75 schrieb:
Ich finde diese Kosten immer wieder schwindelerregend.
Wenn ich dann daran denke wieviele Menschen im Müll nach Pfandflaschen Nahrung oder irgend etwas wiederverwendbaren suchen... .
Auch diese Argumentation habe ich noch nie nachvollziehen können.

Humanitäre Hilfe unterstützt nur wenige Menschen und das ausschließlich in dem Moment, wo sie geleistet wird. Man muss also kontinuierlich leisten.

Forschung hilft allen Menschen und allen zukünftigen Generationen und der Fortschritt, der Wissenszugewinn, kann (entsprechend kuratiert) permanent sein.
 
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SV3N schrieb:
Der Titan aus 2012/13 hatte also noch so viel Rechenleistung, dass andere Institute gerne einzelne Kabinen/Fragmente des Supercomputers gekauft hätten, um darauf ihre Forschungen zu betreiben.

Ganz ehrlich? Da wurde die Aussage nicht verstanden.

Man tut dem Beschenkten keinen Gefallen indem man ausrangierte Hardware verschenkt.

Wenn ein weiterer Betrieb wirtschaftlich gewesen wäre hätte man ihn weiter betrieben. Man entschied sich für ausrangieren weil ein wirtschaftlicher Betrieb gar nicht mehr möglich war. Das obwohl man ihn nur hätte laufen lassen müssen. Also keine Kosten für Transport, Installation und Inbetriebnahme anfallen.

Im kleinen Maßstab wäre es etwa so als ob man 20 GB HDD verschenken würde. Will man so etwas weiter nutzen? Nein. Ändert sich daran etwas wenn man diese HDD geschenkt bekommt?

Einige Server gammeln hier bei uns auch herum. Angesichts der Summen die wir mal auf den Tisch legen mussten fällt es mir schwer sie auf den Recyclinghof zu fahren. Aber verschenken? Dazu bin ich nicht fies genug. Außer es fragt ein Museum als Ausstellungstück oder ein "Spielkind" will nicht nur am Raspi basteln sondern auch mal an richtig großen Maschinen.

Ansonsten bin ich halt ein großer Fan von vielen kleinen Schritten.
Columbus fährt mit Holzschiffchen nach Amerika statt zu warten bis wir Ozeandampfer oder ein Jumbo Jet gebaut haben...

Bei LHC verstehe ich ja, dass man einen großen Wurf wagen musste aber bei Computer wo man beim ersten Einschalten weiss, er ist veraltet?
 
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Kuomo schrieb:
Was muss man denn an Atombomben noch groß rumrechnen? Die Dinger funktionieren und wenn man sie zündet ist alles futsch.
Ich würde ja etwas Lektüre dazu empfehlen, aber ... die ist teils schwer zugänglich und so :/
Aber Nuklearwaffen sind nicht ganz so einfach wenn man nicht gerade mit Bullet-Design oder magerer Effizienz und viel Fallout und hohem Gewicht zufrieden ist. Letztlich will man ja möglichst kleine, leichte aber leistungsfähige Waffen und im Falle von nuklearen auch eher nicht zu viele Rückstände. Wenn man nun aber mit 'naivem' Design - Uran/Plutoniumhalbkugeln mit Trenner umgeben von reichlich Sprengstoff - arbeitet werden die Halbkugeln durch die freiwerdende Energie wieder auseinandergetrieben und viel (der größere Teil!) wird garnicht gespalten, sondern schlägt sich fein verteilt als Fallout in der Umgebung nieder. Dazu kommt dass der Sprengstoff möglichst so gezündet werden muss dass die Kraft gleichmäßig auf das Spaltmaterial einwirkt.
Letztlich gibt es da reichlich Optimierungspotential. Bei Fusionsbomben und Fissionsbomben mit Boostern wird das noch komplexer.
Da Testen aber eigentlich verboten ist und auch für schlechte Presse sorgt berechnet man das eben lieber. Der nötige Rechenaufwand - stells dir einfach selbst vor wie das wohl aussieht wenn man eine realistische Simulation auf Teilchenebene für eine mehrere kg schwere Bombe macht. irgendwas um die 10^26 Atome (?) die miteinander reagieren, zerfallen, rumfliegen ... In Spielen bekommen wir doch bisher noch nicht mal eine vernünftige Wassersimulation hin weil die Physikengine ab ein paar hundert bis tausend (n x 10³!) Teilchen anfängt alles auszubremsen. Dabei muss da quasi nur Mechanik simuliert werden.

Dazu kommt dass man (also die aktiven Nuklearmächte) neue Waffen entwickelt, vor allem taktische Nuklearwaffen. Die sollen teils mit Unterkritischen Mengen an Spaltmaterial arbeiten, da fehlen soweit ich weiß größtenteils Tests anhand derer man sich orientieren kann, was die vereinfachung der Simulationsmodelle erschwert.

Außerdem sollen ja nicht nur die Bombendesigns und deren Zündung selbst untersucht werden, sondern auch die Wirkung, Optimierung und (Aus-)Richtung der Explosionswirkung durch z.b. Zündung in bestimmtem Abstand zum Ziel um Sicherheitsradien, nötige Stärke etc zu bestimmen.

Bei einer Handgranate baut man einfach Prototypen und probiert die auf einem Teststand aus. Da kommt man dann vergleichsweise schnell und einfach auf den lethalen Splitterradius, Sicherheitsabstand und Wirkung bei nebenstehender Wand, engen Räumen, Loch im Boden, Unterwasserzündung, Zündung in der Luft etc.

Außerdem wird vielleicht ja doch (irgendwann oder nebenher, oder hauptsächlich) sinnvollere Forschung betrieben auf den Clustern. Bedarf an Rechenleistung (praktisch nutzbar, nicht theoretisch) gibts reichlich. Vieles lässt sich nicht so gut und einfach auf GPUs werfen wie Primzahltests.
 
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@ascer
Tja,ich denke Humanitäre Leistungen sollten ebenso permanent sein,da liegt das Problem-in den jeweiligen Systemen.
Hier in Deutschland zb. sehe ich immer mehr sehr alte Menschen die nach Pfandflaschen im Müll suchen.
Da drängt sich bei mir der Verdacht auf das das Rentensystem Veränderungen vornehmen sollte.
Mit das traurigste was ich hier mal erlebt habe waren 2 "Großmütter" die quazi im Gänseschrittchen MITTEN in der Nacht inn 'nem Park (vermutlich aus Angst das Bekannte sie sehen ) mit 'nem kleinen Wägelchen nach Pfandflaschen gesucht haben... . Echt traurig.
Im übrigen sage ich ja nicht das Supercomputer unnütz sind,ganz im Gegenteil,ich sehe deren Nutzen samt Potential.
Allerdings frage ich mich dennoch jedesmal,
wenn ich lese wieviel Geld für nicht LEBENSNOTWENDIGE Dinge ausgegeben werden,wieviele Leben man damit verbessern oder sogar retten könnte.
 
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Traumwandler 75 schrieb:
Tja,ich denke Humanitäre Leistungen sollten ebenso permanent sein,da liegt das Problem-in den jeweiligen Systemen.
Du hast meinen Post falsch verstanden: humanitäre Hilfe kann per Definition niemals permanent sein.

Bleiben wir bei deinem Beispiel der Rentner: du musst ihnen heute helfen, morgen, ... nächsten Monat wieder zahlen usw. damit der positive Effekt anhält. Und der positive Effekt erstreckt sich ausschließlich auf das Individuum, dem geholfen wurde (hint: es ist schon allein aus Ressourcengründen nicht möglich, allen Menschen zu helfen).

Forschung hingegen erzeugt Erkenntnisgewinn und der ist (entsprechende Kuratierung eben vorausgesetzt) permanent. Einmal erzeugt, ist der nicht morgen, nicht in einem Jahr, nicht in 100 Jahren wieder weg. Der Erkenntnisgewinn wird ab Erforschung allen Menschen zu Gute kommen und allen Generationen, die nachfolgen.

Nachhaltigere Hilfe als Forschung gibt es nicht.
 
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Wie gesagt,erkenne ich den Sinn und die Bedeutung von Technik+Forschung.
Allerdings glaube ich das es ein "ungesundes" Ungleichgewicht gibt bezgl. der Investition von Geldern in den "Fortschritt" (mal ganz davon abgesehen von vielen Fehlinvestitionen+Fehlkalkulationen) und den "Sozialen" Ausgaben!
 
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Kazuja schrieb:
Hätte jetzt er bei Verteidigung / Pentagon / NSA oder so als Nutzer erwartet
Na dann mache dich Mal kundig was das DOE wohl ist. Heißt zwar Department of Energy, ist aber unter anderem für die Entwicklung der Nuklearwaffen zuständig. Ist doch super wenn man die Ausgaben für die doomsday machines gar nicht im ohnehin maßlos aufgeblähten Budget für das Militär hat. 🤪
 
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@Bigeagle interessant. Ich denke trotzdem, dass diese Labs heute in erster Linie anderweitige Forschung betreiben, da wirtschaftlich alles dafür spricht. Der praktische Nutzen von Atomwaffen ist ja nicht der Einsatz, sondern die Abschreckung.* Kriege lassen sich nach wie vor wunderbar mit chemischen Waffen führen und von denen kann man auch viel mehr verkaufen.

*Es könnte natürlich auch eine Abschreckung sein im Sinne von „Seht her, wir haben die dicksten Rechner nur um zu simulieren, wie wir euch vernichten können!“
 
Traumwandler 75 schrieb:
Allerdings glaube ich das es ein "ungesundes" Ungleichgewicht gibt bezgl. der Investition von Geldern in den "Fortschritt" [...] und den "Sozialen" Ausgaben!
Hast Du Dich denn mal um Zahlen zu Deinem Glauben bemüht?

Aus dem Sollbericht 2019 des Bundesfinanzhof (vollständige Version vom Februar 2019 hänge ich hier an):
Für "Beiträge an internationale Organisationen" und "Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung":
1.172 + 10.163 Mio. EUR, entspricht 0,3% + 2,9%, also zusammen 3,2%.

Für die Forschung: 14.444 Mio. EUR, entspricht 4,1%. Zunächst jedenfalls, denn anhand des folgenden Abschnitts aus der Einleitung steht am Ende des Jahres vielleicht weniger im Abschlussbericht:
a. Als Anteil des Bundes am schrittweisen Erreichen des 3,5-Prozent-Ziels für Forschung und Entwicklung bis 2025 werden zusätzlich rund 380 Mio.€ auf betroffene Ressorteinzelpläne verteilt.

Der Abschnitt "Soziale Sicherung, Familie und Jugend, Arbeitsmarktpolitik" nimmt darin übrigens mit 179.537 Mio. EUR, entsprichend 50,4%, den damit zwangsläufig größten Posten ein. Und noch dazu kommen Familienhilfe, Wohlfahrtspflege und Elterngeld, die darin nicht eingerechnet wurden.

Da nunmal nicht unbegrenzt Gelder und tatsächliche Leistungen verfügbar sind, würdest Du auch in diesem Licht 3,2% gegenüber 3,5% noch ein '"ungesundes" Ungleichgewicht' zugunsten der Forschung nennen?
 

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Traumwandler 75 schrieb:
Wie gesagt,erkenne ich den Sinn und die Bedeutung von Technik+Forschung.
Allerdings glaube ich das es ein "ungesundes" Ungleichgewicht gibt bezgl. der Investition von Geldern in den "Fortschritt" (mal ganz davon abgesehen von vielen Fehlinvestitionen+Fehlkalkulationen) und den "Sozialen" Ausgaben!
Das kann ich beim besten Willen nicht verstehen.
Wir geben viel zu wenig für Forschung aus.

@Shagrath hat jetzt ja schon einiges voraus genommen, aber trotzdem nochmal extra:

Die Ausgaben im Bundeshaushalt lagen in der letzten Zeit bei um die 7% für Bildungswesen, Wissenschaft und Forschung. Afaik in den letzten Jahren immer unter 10%.

Demgegenüber geben wir deutlich über 50% des Haushalts für Soziales aus.

Renten und Pensionen alleine sind schon in der Größenordnung von 1/3(!) des ganzen Haushalts angelangt.
 
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