News Fairphone 2: Das faire Smartphone ist modular und hat mehr Power

Mit einem OS aus Redmond wird das Smartphone für mich interessant. Alles andere ist nur kalter Kaffee.
 
Coca_Cola schrieb:
Finde es ein bisschen seltsam das man es in China herstellen lässt. Auch wenn man den Arbeitern besser Löhne zahlt kann man trotzdem kaum kontrollieren ob die Teile möglichst Fair herstellt wird. Hätte man lieber in einem Westlichen Land herstellen sollen, wo man über die Lieferkette und die Produktion deutlich mehr Einfluss hat.

Ach ja? Wo denn? In Deutschland? Es gibt schon lange keine Fertiger für Handys mehr in Europa. Zumindest keine für Smartphones.
 
Coca_Cola schrieb:
Finde es ein bisschen seltsam das man es in China herstellen lässt. Auch wenn man den Arbeitern besser Löhne zahlt kann man trotzdem kaum kontrollieren ob die Teile möglichst Fair herstellt wird. Hätte man lieber in einem Westlichen Land herstellen sollen, wo man über die Lieferkette und die Produktion deutlich mehr Einfluss hat.
So weit es mir bekannt ist, wollten sie das beim ersten Fairphone tatsächlich tun, es gibt in der westlichen Welt aber schlicht keine Fertigungsanlagen mehr um solche Geräte herzustellen.
Außerdem macht es ja Sinn aufzuzeigen das es auch in China möglich ist fairer zu produzieren, als es gegenwärtig gemacht wird!
 
Warscheinlich wird man dann das Smartphone genauso "oft" aufrüsten wie den eigenen PC, von den meisten nämlich gar nicht.
Heutige Smartphones wären auch deutlich länger nutzbar wenn man nicht irgendwann den Softwaresupport einstellen würde und man den Akku auswechselbar macht. Dann kommt man damit auch gut 4-5Jahre hin wenn man einfach nur Surft, Telefoniert, Schreibt, Fotos macht und Navigiert, Emails liest und schreibt, Musik hört, Videos macht etc.

Wenn ich mein iPhone5 wegtue dann weniger weil die CPU zu lahm ist sondern eher weil sich irgendne Reparatur oder Austausch eines Verschleißteiles nicht mehr lohnt.

Die werden schon irgendwo ihr Geld dran verdienen, mit Sicherheit sind es dann die "Module". Bei den Businessnotebooks kann man ja auch ne ganze Menge noch auftauschen weils Ersatzteile überall für gibt, nur lassen die Hersteller sich das auch gut was kosten. Displaypanelflachkabel 80euro und solche Späße.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das Prinzip gefällt mir sehr gut. Modularität und einfache Reparierbarkeit + Dual-SIM mit Qualcomm-SOC, also mit sehr wahrscheinlicher Unterstützung für Custom-ROMS.

Ich warte aber noch auf Project Ara. Ansonsten ist das Konzept Top (auch wenn der Preis für mich zu hoch ist trotz aller Fairness).
 
buergerkneifer schrieb:
@SKu

Man kann sich ja auch einfach kurz informieren, bevor man was schreibt...es ist nämlich viel erläutert auf der Webseite, u.A. auch die Kostenverteilung https://www.fairphone.com/wp-content/uploads/2014/09/Fairphone_Cost_Breakdown_and_Key_Sept2013.pdf

wenn man da guckt, sind da 12 verschiedene Kostenpunkte aufgelistet (z.b. Verpakung 1€), ABER die interessanten Kostenpunkte, wie reine Komponentenpreise und reine Zusammenbaukosten sind verschleiert bzw mit anderen Entwicklungskosten gebündelt:

" Design, engineering, components, manufacuring and assembly costs = 129,75€ "

auf solche Pseudo-Transparenz kann ich verzichten!

Die Idee der Ressourcenschonung durch Reparierbarkeit finde ich super! (Könnte man auch erreichen, wenn die EU oder Deutschland z.b. 7-10 Jahre Herstellergarantie und Recyclebarkeit für alle elektronischen Geräte gesetzlich vorschreibt. Wäre m.M.n die einzig funktionierende Strategie)
Aber Pseudo-Fairness bei der Produktion, hm..... nicht so toll! (Ob die Chinesen nun 5€ pro Tag oder 10€ für einen 8-10h Arbeitstag bekommen, erhöht die Fairness nicht wirklich)
 
an sich eine super idee, vor allem falls man die möglichkeit hätte genau das aufzurüstem, was einem am smartphone nicht genügt:) aber ich denke, dass der preis für verschiedene ersatzteile im gegensatz zu smartphones, die in hohen stückzahlen produziert werden, zu hoch sein wird.
 
Zuletzt bearbeitet:
viel zu teuer, dazu kleiner akku.
 
Ist auf jedenfall ein schritt in die richtige Richtung.

Hättte ich nicht schon ein Smartphone würde ich es mir wahrscheinlich holen (mein jetziges soll schon noch ein paar Jahre halten)

Das man die Arbeitsbedinungen mit denen in Deutschland, Österreich usw. nicht vergleichen kann sollte klar sein.

Aber jeder € welcher mehr bezahlt wir oder jede Stunde die weniger gearbeitet wird hilft den Menschen dort ungemein.

Wie schon gesagt kann eine kleine Firma keine Fabriken für hunderte Mrd. bauen.


Aber ich habe schon die befürchtung das große unternehmen diese Firma so schnell wie möglich aus dem Markt verbannen wollen.
 
Sehr geiles Konzept! Sowohl die Modularität als auch der Gedanke der Fairness.

Mir reicht mein G2 wohl noch eine Weile, aber das Fairphone wäre echt mal ein würdiger Nachfolger... außer, dass mir vielleicht die rückseitig liegenden Tasten fehlen werden ;)
 
DarkMaddin schrieb:
Seh ich das richtig, dass man das Produkt in Einzelteilen kaufen könnten für insgesamt 274,74€?
Wäre ein eigentlich fairer Preis, wobei man vermutlich keine Garantie o.Ä. dann erhält.

Sind im Moment natürlich noch die Ersatzteile des 1. Gerätes. Das hat damals 325€ gekostet.

@Bubu85

vollkommen richtig, aber da das Unternehmen aufgrund der Größe auf einen Auftragsfertiger setzt, ist es nur schwer realisierbar, dem einen Schichtarbeiter ein unglaublich höheres Gehalt auszuzahlen als dem anderen, nur weil das eine Projekt "subventioniert" wird. Keiner hat gesagt, dass es perfekt ist und ich bleibe dabei: Hier erwarten Leute einen direkten Sprung von 0 auf 100, der so einfach nicht durchführbar ist. Vllt hilft es auch von der anderen Seite: Wenn man nämlich garnichts tut, bleibt Alles beim Alten. Mehr und toller geht immer - aber wer tut konkret was dafür? Meckern kann ich auch, das verändert aber nichts.
 
Zuletzt bearbeitet:
Das einzige "faire" was ich daran sehe ist, daß es modular ist. Mehr auch nicht.

Dieses ständige "Verantwortungs"-Gepredige geht immer nur nach sonstwohin. Das nervt.
Die Hersteller sollten dafür Sorge tragen, daß die Produktion zu Hause geschieht - in dem Fall halt nach Holland - um damit Arbeitsplätze für die einheimischen (in dem Fall Holländer) zu schaffen. Zusätzlich würden die nie genannten irren Transportkosten über den halben Globus mitsamt der dazugehörigen Umweltbelastung wegfallen. "Lokale Produkte" bestehen ja schließlich nicht nur aus Äpfeln, Kartoffeln und Joghurt, sondern es kann genauso gut Elektronik sein. DAS wäre wirklich mal ein Umdenken. Alles andere ist Augenwischerei.
 
Wolfsrabe schrieb:
Die Hersteller sollten dafür Sorge tragen, daß die Produktion zu Hause geschieht - in dem Fall halt nach Holland - um damit Arbeitsplätze für die einheimischen (in dem Fall Holländer) zu schaffen.
Dann könnten die das Ganze auch gleich vergessen - denn niemanden interessiert ein Smartphone, wenn dessen Produktionskosten es teurer machen als ein aktuelles Apfel-Teil.
Wolfsrabe schrieb:
Zusätzlich würden die nie genannten irren Transportkosten über den halben Globus mitsamt der dazugehörigen Umweltbelastung wegfallen.
Weisst Du denn, wie hoch diese Kosten wirklich sind?
Für so kleine Stücke Technik sind diese Kosten durchaus rentabel - anders als wenn man sich etwa Orangen anschaut, bei denen ein Netz mit 5-7 Früchten für 1,49 an den Kunden geht. Das Transportvolumen der Orangen dürfte in etwa 3 solcher Phones entsprechen (wenn die auch bei der Verpackung auf Vernunft achten, sogar mehr) - und da die Geräte keine Billigware sind, stehen hier 3 x 525,- = 1575,- den 1,49 gegenüber - das ist mehr als das 1000-fache.
Solange Du also nicht nachweist, dass für jedes Netz Orangen 1000 Euro Subventionen zugeschoben werden müssen, ist Dein Argument mit den hohen Transportkosten vom Tisch.
Wolfsrabe schrieb:
"Lokale Produkte" bestehen ja schließlich nicht nur aus Äpfeln, Kartoffeln und Joghurt, sondern es kann genauso gut Elektronik sein. DAS wäre wirklich mal ein Umdenken. Alles andere ist Augenwischerei.
Mitteleuropa ist eine Region, die sich auf Deinstleistung und Innovationen spezialisieren sollte. Für Produktion von Geräten ist das Lohnniveau viel zu hoch - es sei denn, Du hast vor, diese Fabriken demnächst mit 1-Euro-Zwangsarbeitern zu bestücken. Es wird schon viel zu viel Geld rausgepulvert, um sinnlose Inlandsproduktion zu subventionieren, die nicht nur ineffizient ist, sondern dazu auch noch anderen Ländern die Erwerbsmöglichkeiten nimmt, die eben noch nicht so weit entwickelt sind und daher auf Produktion ANGEWIESEN wären.


CMA
 
Zuletzt bearbeitet:
Wolfsrabe schrieb:
Das einzige "faire" was ich daran sehe ist, daß es modular ist. Mehr auch nicht.

Die Möglichkeit, einen einfachen Defekt an einem 500 Euro Mobiltelefon ohne großen Aufwand reparieren zu können scheinst du aber arg zu unterschätzen. Im Vergleich dazu gibt sich Apple Mühe, daß ein simpler Defekt sagen wir mal eines Sensors zum Einschicken und Reparaturkosten jenseits von Gut und Böse führen - und im Endeffekt eine Neuanschaffung rentabler ist.

Klar, es bringt Apple mehr Geld, wenn Kunden häufiger neue Geräte kaufen (müssen). Aber bewußt die Geräte so bauen, daß jegliche Wartung schwer bis unmöglich gemacht wird hinterläßt einen faden Beigeschmack. Der Fachbegriff dafür lautet "geplante Obsoleszenz" und durchaus auch bei vielen anderen Geräten zu finden.

Die Hersteller sollten dafür Sorge tragen, daß die Produktion zu Hause geschieht - in dem Fall halt nach Holland - um damit Arbeitsplätze für die einheimischen (in dem Fall Holländer) zu schaffen.

Technik, gerade für den heimischen Massenmarkt, kann nicht konkurrenzfähig in Westeuropa gebaut werden. Abgesehen von den hohen Kosten hier für Material und Personal wirst du vermutlich Probleme haben Leute zu finden, die bereit sind unter ähnlichen Arbeitsbedingungen wie bei etablierten Halbleiterherstellern in Asien zu arbeiten. Unser Nachwuchs lernt heutzutage wirklich ne Menge und das bestimmt nicht um anschließend stundenlang an einem Fließband zu stehen und das zu machen wofür wir genausogut Robotik einsetzen könnten.

Abgesehen davon, die wenigsten Anbieter bauen ihre Geräte selbst. Dazu gibt es bereits eine Hand voll Firmen weltweit, die sich auf Auftragsfertigung spezialisiert haben. Um eine Fabrik aufzubauen benötigst du erstmal Investitionen von Milliarden Euro - unmöglich für ein kleines Unternehmen wie Fairphone mit so geringem Handelsvolumen.

Zusätzlich würden die nie genannten irren Transportkosten über den halben Globus mitsamt der dazugehörigen Umweltbelastung wegfallen.

Wo beziehst du hier deine Informationen her? Transportkosten auf dem Seeweg sind zu vernachlässigen. Nehmen wir mal einen der üblichen Container. Als Startpunkt nehmen wir Taiwan und als Zielort wählen wir Hamburg. Es handelt sich um einen gefüllten Container voller Länge (12m x 2.34m x 2.28m). Laut Containerbasis.de fasst ein halblanger (ca. 6m langer) Container 3500 Schuhkartons, unser 12m Container beinhaltet also 7000 Schuhkartons bzw. 7000 Fairphones zu einem Verkaufspreis von 500 Euro, was zu einem Warenwert von 3.5 Millionen Euro führt. Die Transportkosten von Kaohsiung, Taiwan nach Hamburg, Deutschland betragen dabei 1500 bis 2000 Euro (Quelle: icontainers.com, drei unabhängige gelistete Angebote). Dies beinhaltet das Aufladen auf das Schiff, jegliche sonstige anfallende Kosten bis hin zum Entladen in Hamburg. Du kannst da nun einfach per LKW vorbeifahren und dir dein Container abholen.

Deine irren Transportkosten über den halben Globus machen also gerade mal 29 Cent pro Schuhkarton aus. Und die Verpackung eines Mobiltelefons ist deutlich kleiner.

@Chiron McAnndra: Bei den Transportpreisen würden sich sogar Früchte wie Orangen außerhalb der Saison lohnen. Naja, wenn da nicht die Transportdauer wäre. Aber auch das ist nicht unüberwindbar. Bananen wachsen ja selbst in Spanien nicht... oder nur auf einer der kleinen Inseln weit entfernt im Süden vom Festland.

Edit: Ups, wo bin ich hier denn gelandet? Dachte, ich wäre im Kommentarthread zur aktuellen Fairphone Meldung vom 21.7.2017. Ah, was solls. :-)

Fun Fact: Es gibt weltweit in etwa soviele Schifffahrts-Container wie Niederländer - 17 Millionen. ;)
 
Zuletzt bearbeitet:
Zurück
Oben