Boah, wo fange ich überhaupt an? Ich hab mir hier in diesem Forum die letzten 30 Minuten durch einige Dutzend Kommentare gekämpft, und es ist echt frustrierend zu sehen, wie ein Spiel wie Hollow Knight Silksong einfach nur wegen seines Hypes in den Boden gestampft wird. Es fühlt sich an, als ob gute Spiele automatisch schlecht und madig geredet werden müssen, sobald sie ein bisschen Aufmerksamkeit bekommen. Als ob Hype ein Synonym für “überbewertet” wäre. Aber mal ehrlich: Wenn die Kritik wenigstens fundiert wäre! Sachen wie “schlechte Grafik, die wie aus den 90ern aussieht” – wartet mal, die Grafik ist handgezeichnet, stilisiert und atmet Atmosphäre, nicht diese überpolierte, seelenlose AAA-Glanzschicht, die nach zwei Jahren veraltet wirkt. Oder “flache Welt” – hallo? Die Welt in Silksong ist ein Labyrinth aus verbundenen Biomen, voller Geheimnisse, die man stundenlang erkunden kann, mit vertikaler Progression, die Metroidvanias auf ein neues Level hebt. Langweiliges Leveldesign? Das Spiel belohnt Neugier mit versteckten Pfaden, Upgrades und Lore, die sich organisch entfaltet, statt linearer Schlauchlevel wie in manchen Blockbustern.
Dann das Kampfsystem: Lahmes Geklicke? Quatsch! Es ist präzise, rhythmisch und erfordert Timing, das an Soulslikes erinnert, aber mit der Eleganz eines 2D-Plattformers. Jeder Schlag fühlt sich gewichtig an, und die neuen Tools von Hornet – wie ihre Seide und die akrobatischen Moves – machen Kämpfe zu einem Tanz aus Dodge, Parry und Counter. Die Bosse in Silksong sind episch, mit multiplen Phasen, Lernkurven und Themen, die an die Story anknüpfen. Flache Charaktere? Hornet als Protagonistin hat mehr Tiefe als viele AAA-Heldinnen – ihre Hintergrundgeschichte verbindet sich nahtlos mit dem ersten Teil, und NPCs haben Persönlichkeiten, die durch Dialoge und Quests zum Leben erweckt werden. Und die Soundtracks? Immer nur die gleichen? Der Score von Christopher Larkin ist eine Meisterleistung: Orchestral, melancholisch und immersiv, mit Variationen, die zu jedem Gebiet passen – von düsteren Höhlenklängen bis zu epischen Boss-Themen, die Gänsehaut verursachen.
Aber nein, hier wird einfach drauf los geprügelt, gemeckert und gemotzt, ohne dass jemand das Spiel wirklich gespielt hat. “Nur fast 600.000 Spieler?” – als ob das ein Maßstab für Qualität wäre! Battlefield 6 hatte allein in der Beta Millionen, weil es von einem Megakonzern mit Marketing-Budget in Höhe eines kleinen Landes gepusht wurde. Rainbow Six Siege hat immer noch mehr Spieler? Klar, das ist ein Live-Service-Titel mit Seasons, Skins und Endlosschlaufen – designed, um Spieler abhängig zu machen, nicht um eine bleibende Erfahrung zu schaffen. Silksong ist ein Single-Player-Meisterwerk, das man in 30-50 Stunden durchspielt und dann mit New Game+ oder Speedruns wiederholt, nicht ein Grind-Fest.
Die Leute, die das ernst meinen: Ist es euch nicht peinlich? Ihr vergleicht ein 3-Mann-Team (Team Cherry, die das Ding mit Leidenschaft und ohne Crunch gebastelt haben) mit Triple-A-Produktionen, die von Hunderten Entwicklern, Millionenbudget und Publisher-Druck angetrieben werden. “Aber Indie-Spiel XY wurde nur von einem Entwickler gemacht!” Ja, Stardew Valley zum Beispiel – ConcernedApe hat das Solo gestartet, aber selbst er hatte ein Team für Portierungen, Testing und Updates. Alles kann man nicht allein machen: Musik, QA, Marketing – das erfordert Kollaboration. Aber bei Silksong geht’s um Qualität über Quantität. Das Team hat mit Hollow Knight seit dessen Release 2017 Millionen Spieler begeistert, eine treue Community aufgebaut und jetzt mit Silksong eine Fortsetzung geliefert, die all das erweitert: Mehr Moves, eine neue Protagonistin, eine frische Welt in Pharloom, die die Lore von Hallownest vertieft.
Freut euch doch mal, dass es fantastische Spiele gibt, ohne diese Game-as-a-Service-Philosophie! Kein Battle Pass, keine Microtransactions, keine Server-Abschaltungen nach zwei Jahren. Kleine Teams wie Team Cherry schaffen, was Milliarden-Konzerne nicht hinkriegen: Reine, unverdünnte Kreativität. Schaut euch Hollow Knight Silksong an, Clair Obscur: Expedition 33 (mit seiner RPG-Magie und atemberaubender Art-Direction), Stardew Valley (das Cozy-Farming, das Millionen entspannt) oder Baldur’s Gate 3 (Larian hat mit CRPG-Revival gezeigt, wie man epische Stories ohne Kompromisse erzählt). Diese Spiele werden in 10 Jahren noch gespielt, diskutiert und gemoddet – während Battlefield 6 durch Battlefield 16 abgelöst wird, und niemand mehr dran denkt, weil es nur ein weiterer Shooter in der Masse war. Silksong? Das wird wie sein Vorgänger zu einem Klassiker, den Speedrunner bei GDQ zerlegen und Lore-Theoretiker analysieren.
Wer mit all dem “neuen Kram” nichts anfangen kann – die pixelige Grafik, die Erkundungsfreiheit, die anspruchsvollen Kämpfe –, der soll doch einfach für die anderen freuen. Ich kann die Generation Fortnite (mit ihrem schnellen Battle-Royale-Hype), Quake (dem Ur-Shooter mit Arena-Action) oder Monkey Island (den Point-and-Click-Adventures mit cleveren Puzzles) verstehen. Diese Spiele sind ikonisch für ihre Zeit, und ich finde sie so spannend wie einem Baum beim Wachsen zuzusehen. Aber ich respektiere, warum Leute sie lieben: Weil sie Erinnerungen wecken, Innovation brachten und Communities bauten. Genauso wie Silksong für die Metroidvania-Fans tut.
Also, liebe Leute: Leben und leben lassen. Spielen und spielen lassen. Wenn Silksong nicht euer Ding ist, scrollt weiter – aber hört auf, es runterzumachen, nur weil es gehyped wird. Es ist ein Juwel in einer Industrie voller Einheitsbrei. Lasst uns feiern, was gut ist, statt es zu zerreden.