Kalibrierung Falsch gemacht

Lana11

Lieutenant
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März 2022
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Hi Leute,

Ich hab meinen Akku vom Laptop kalibriert und einen Fehler dabei gemacht. Ich hab den Akku voll aufgeladen und dann über mehrere Stunden im Betrieb entleeren lassen. Allerdings hab ich einen "Fehler" gemacht. Ich hab den Akku dabei lt. Windows Anzeige auf 0% leer laufen lassen und dann solange weiter laufen lassen bis sich das Gerät abgeschaltet hat. Nach drücken auf Startschalter ging der PC auch nicht mehr an. Erst beim wieder aufladen nach anstecken des Ladegerät. Später fiel mir dann ein, dass man beim kalibrieren nicht ganz entleeren sollte. Ich könnte mir in den Hintern beißen.

Meine Frage dazu ist ob der Akku schon einen Schaden davongetragen haben könnte, weil ich ihn jetzt einmalig so leer laufen ließ? Hat so ein Akku nicht sowieso auch einen Restpuffer?
 
Alles gut.

Tatsächlich kenne ich die Kalibrierung genau so wie du sie vorgenommen hast.

Hier auch von einem Thinkpad von ifixit

1686661021863.png
 
Nix Restpuffer. Das ist kein Auto.
aber Schaden? Naja, ist zwar nicht gut , aber einmal ist keinmal ;)
 
Die Kapazität wird aufgrund der gemessenen Spannung angegeben. Das ist keine lineare Kurve und je nach Belastung ändert sich diese aufgrund vom Innenwiderstand und je nach Alterungsprozess ändert sich in der Chemie auch der Innenwiderstand.
Aufgrund dieser Variablen ist eine Kalibrierung sinnvoll, damit die Kapazität noch richtig angezeigt wird.
h2f schrieb:
Nix Restpuffer. Das ist kein Auto.
aber Schaden? Naja, ist zwar nicht gut , aber einmal ist keinmal ;)
Was ist denn ein Restpuffer? Es gibt eine absolute Spannung die niemals unterschritten werden darf, weil dann die Zelle "irreparabel zerstört" wird. Es gibt überall eine Schaltung an der Batterie, die bei einem Grenzwert vorher abschaltet, damit genau das nicht passiert. Ebenso wird oben abgeschaltet.
Beim Auto wird schon vor der Abschaltung 0% Kapazität angezeigt, dabei ist sie theoretisch noch bei 5-10% und man schaltet nicht direkt hart aus und kann das Auto nicht mehr bewegen. Allerdings wird die Leistung gedrosselt, damit durch eine Belastung die Spannung nicht punktuell zu stark/unter diesen Punkt sinkt.

Die obere Grenze, die sogenannte "Ladeschlußspannung" ist übrigens auch Stress für die Zelle und lässt aufgrund der Elektrochemie die Zelle stark altern.
Hohe Ladeschlußspannung (auf einem langen Zeitraum) und hohe Ströme (im Verhältnis zur Kapazität sind die größten (vermeidbaren) Killer jeder Batterie, daher nie auf 100% Aufladen, wenn man das nicht wirklich braucht!
 
Das heißt bei meiner Aktion kann es sein, dass der Akku durch den Stress schon stark gealtert ist? Der Akku war nur ganz kurz in diesem Zustand. Ich hab sofort das Ladekabel angeschlossen.
 
der akku hat elektronik.
unabhängig vom notebook schützt sich der selbst gegen tiefentladung.
der dreht ab.
 
Lana11 schrieb:
Habt ihr das auch schon so gemacht?

Nun beruhige dich doch. ;)

Ich habe die größte Reparaturseite der westlichen Heimsphäre mit genau deinem Vorgehen verlinkt.

Aber ja, ich habe diese Prozedur auch mehrfach schon bei Handys und Laptops durchgeführt.


Aber wenn ich es immer so mache könnte ich ja auch gar nicht sagen ob es geschadet hätte. ;)
 
Ich danke euch
 
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So schnell altert ein Akku nicht und sofort kaputt geht da auch nichts. Was heißt auch kaputt, die Zellen altern meist einfach.

Wie schon erwähnt ist eine starke Entladung und eine volle Ladung schädlich, je länger diese anhält desto mehr. Auch sind hohe Ladeströme und Entladeströme schädlich. (Schädlich bedeutet in diesem Sinne eine schnellere Alterung.)

Am schlechtesten ist ein Entladen bis zur Abschaltung und dann das Gerät lange so liegen zu lassen. Hinzu kommt da nämlich dann auch noch eine geringfügige Selbstentladung, die die Spannung (=Ladezustand) noch weiter sinken lässt.

Es gibt auch nicht inhärent ein voll und leer bei den Zellen. Der Ladezustand wird von der Spannung bestimmt und welche Spannung als 0 % und welche als 100 % gilt, wird willkürlich festgelegt. Bei Autos ist man auch schon dazu übergegangen zur Schonung der Zellen eine geringere Ladeschlussspannung festzulegen, die Spannung bei 100 % ist dann geringer als üblich, was natürlich auch die Kapazität senkt. Ebenso kann umgekehrt durch eine Erhöhung dieser Spannung die Kapazität durch ein Update erhöht werden, was es auch schon gab.

Bei vielen Geräten gibt es heutzutage die Möglichkeit das Laden auf x % zu begrenzen, zur Schonung der Zellen. Das ist sinnvoll, wenn man auf die restliche Kapazität verzichten kann.
 
Lana11 schrieb:
Hat so ein Akku nicht sowieso auch einen Restpuffer?
Hat er, aber der Akku schaltet mehr als rechtzeitig ab.

Das mit dem "Kalibrieren" ist allerdings ein reiner mythos aus alten Zeiten, bzw von älteren Akku-technologien.
Einen modernen Lithium-Ionen Akku muss man nicht kalibrieren.

Einfach normal nutzen, evtl zur Schonung den Ladezustand nicht unter 20%~ (nicht ganz leer) kommen lassen, und nicht über 80-90% (nicht ganz voll)

Durch eine vollladung oder tiefentladung auf 1% bis zur selbstabschaltung schadet dem Akku gar nicht, ist für diesen aber etwas "fordernder", wodurch er schneller altert. Davon merkst du aber nichts, außer wenn du den Akku jeden Tag 1-2 mal so strapazierst.
Wenn es "mal" passiert, merkst du nie was von.
 
Man kalibriert eher den Ladecontroller, als den Akku, das ist richtig, aber sinnlose ist es dadurch dennoch nicht. Einen Memoryeffekt, warum man früher die NiCd oder NiMh Akkus regelmäßig immer mal wieder komplett leeren sollte, gibt es so aber natürlich nicht mehr.
 
Darkseth88 schrieb:
Das mit dem "Kalibrieren" ist allerdings ein reiner mythos aus alten Zeiten, bzw von älteren Akku-technologien.
Einen modernen Lithium-Ionen Akku muss man nicht kalibrieren.
Das dient auch nicht dazu die Zellen zu »kalibrieren«, sondern die Ladeelektronik. Wenn diese genau weiß, wann die maximale und minimale Spannung erreicht wird und wie der Spannungsverlauf ist, kann die Kapazität (basierend auf der Spannung) präziser angegeben werden.

Wenn man ein Gerät niemals gänzlich leer werden lässt bis zur Selbstabschaltung kann sich die Anzeige des Ladezustandes über die Zeit durchaus eigenartig verhalten, mit Sprüngen und nichtlinearem Verlauf etc.
 
Ist das denn tatsächlich so? Ich hab noch nie was bewusst "kalibriert" und es wurde immer alles normal angezeigt, auch beim ersten benutzen.
Es hat sich nie was geändert und es gab auch niemals sprünge.
Es ist ja nicht so, dass die Ladeelektronik, wenn man das Gerät öffnet, plötzlich mit einem völlig fremden Akku überrascht wird. Das ist im labor vor dem Release schon massig getestet alles.


Bei Apple Geräten z.b. neigt die Ladeelektronik dazu, den Akkustand länger auf 100% zu lassen, gefühlt ewig. Bis es dann mal sinkt (es dauert deutlich länger von 100% auf 99% zu kommen, als die weiteren Prozenze jeweils).
Das hat aber nichts mit fehlender kalibrierung zu tun.

Weder die Zellen, noch die Ladeelektronik haben ein Gedächtnis.
 
Meistens hat weder die LadeElektronik noch der Akku eine detailierte Anzeige fuer den Ladestand.
Natürlich wird das Betriebssystem trainiert und dieses kann lernen und auch speichern.

Ich kenn auch Geräte die sich leider garnicht kalibrieren liesen, wodurch sie zb nie mehr auf 100% kamen. ( LadestandAnzeige = KapazitätsAnzeigen = VerschleißAnzeige.)
Oder welche sich dadurch bei ca 20% hart abschalteten weil Akku tatsächlich leer.
Warum eine Kalibrierung nicht funktionierte ist mir allerdings nicht klar.

Deshalb macht das durchaus Sinn, wenn man eine genaue AkkuStandsAnzeige im Betriebssystem haben möchte.

Bei normaler Nutzung läßt man normal nicht bis Akku leer das Notebook laufen. Also lässt sich so auch nicht die ganze noch nutzbare Kapazität des Akkus herausfinden bzw eine sinnvolle erlernte EntladeKurve und resultierende Kalkulation erstellen.
 
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