Das Problem mit den Headsets bzw. generell sämtlichen Gaming-Produkten ist in meinen Augen, dass diese Zielgruppe allgemein für sehr naiv und fachlich völlig minderbemittelt gehalten wird. Das verleitet offenbar viele Hersteller und deren Marketingabteilungen dazu, ihr Portfolio mit billigen Effekthaschereien künstlich aufzudicken, während dann an anderen essenziellen Stellen, die sich vor allem bildlich weniger eindringlich transportieren lassen (z.B. Klangqualität und Haptik), gezielt gespart wird. Dabei kommen dann oft Produkte zustande, die in der Präsentation viel Wind machen, in der Praxis aber kaum haltbaren Wert abliefern.
Vollmundig beschriftetes Etikett, viel buntes Plastik und vielleicht sogar noch ne Pseudo-Hack-Software dazu, was will man als Kunde bitte mehr?
Dass es zumindest bei der Preisleistung auch anders geht, beweisen mittlerweile einige Hersteller, die gute OEM-Kopfhörer mit brauchbaren Schwanenhals-Mikrofonen austatten. Da hier kaum noch R&D benötigt wird (macht alles der ODM, wenn nicht bereits erledigt), sind die Produkte entsprechend günstig. Etwaige Praktiken sind in der Elektronikbranche mittlerweile gang und gäbe. Eigene Entwicklungen sind vielen Unternehmen einfach zu teuer und riskant. Lob gilt dabei denen, die aufrichtigerweise auch die geringeren Kosten an den Endkunden weitergeben.
Größere Unternehmen wie Sennheiser oder Logitech werden Entwicklung und Fertigung wahrscheinlich noch überwiegend im eigenen Hause (oder zumindest ihrem "unabhängigen" Firmennetzwerk) abdecken. Was dabei verloren geht, holt man offenbar wieder durchs Marketing rein. Bei der ernormen Reichweite wird man es sich bestimmt auch nicht entgehen lassen, etwas Gewinn zu machen.
Blöd für den, der nachher feststellen muss, dass sein teures Marken-Headset kaum besser ist (wenn überhaupt), als ein massenproduzierter OEM-Ableger, der bereits ab ~50 Euro zu haben ist.
Man munkelt, dass zum Beispiel die Takstar Pro 82 Ableger problemlos mit dem Standardrepertoire von Beyerdynamic mithalten können. Muss aber wohl jeder für sich selbst herausfinden, mit was er persönlich besser zurechtkommt. Ich selbst hatte leider noch nicht die Möglichkeit zum Vergleich. Will die Teile aber auch nicht allein deswegen bestellen und retournieren. Daher überlasse ich an der Stelle anderen das Wort ...
Schredderr schrieb:
Dabei wird außer Acht gelassen, dass das MMX 300 nicht nur über einen Kopfhörer in Studioqualität verfügt, sondern mit dem integrierten Schwanenhalsmikrofon auch über ein Mikrofon, das in ähnlicher Form für professionelle Aufnahmen in Tonstudios genutzt wird. Betrachtet man den Einzelpreis für einen vergleichbaren Kopfhörer und ein entsprechendes Mikrofon, so wird klar, dass der Preis durchaus angemessen ist.
Eine Kostenersparnis bedeutet an dieser Stelle also fast immer auch Qualitätsverlust bei der Sprachübertragung.
Tut mir Leid, aber was ist das denn bitte für ein dreister Unsinn?
Da weiß man ja gar nicht, wo man anfangen soll, diesen Schwachsinn zu dekonstruieren ...