Leistung im gesperrten Windows-Betrieb am Schnellsten! Warum?

MoonTower

Ensign
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Apr. 2015
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Hallo,
das Problem: Die Leistung / Geschwindigkeit beim Rendern und große Dateien Kopieren geht nachweislich beim gesperrten Windows / Sperrbildschirm am Schnellsten. Ich habe das letztlich auch mit einer analogen Stoppuhr mehrmals geprüft.

Beispiel 1:
Ein Video soll laut Anzeige in 120 Minuten fertig gerendert sein. Ich sperre Windows, Bildschirm schaltet sich aus ... Nach 2 Minuten melde ich mich wieder an und für ca. 5 Sekunden wird angezeigt, dass dass Video in 100 Minuten fertig ist. Dann springt die Anzeige wieder auf 118-120 Minuten.

Beispiel 2:
Es werden 250GB große Dateien von einer internen Quelle (SSD oder Hardware Festplatten-Raid) auf ein LTO-9 Band geschrieben. Der Speed pendelt sich nachweislich auf ca. 220 MB/s ein.

Sperre ich nun Windows und melde mich nach einigen Minuten wieder ein dann sehe ich für einige Sekunden eine Kopiergeschwindigkeit von ca. 270 MB/s. Dann springt die Anzeige auf die anfänglich gezeigten 220 MB/s.
Das LTO-Laufwerk ist über eine SAS-Karte in einem externen PCIe-Gehäuse verbunden, das wiederum über Thunderbolt 3 am PC angeschlossen ist.
Es sind also bei den beiden Beispielen meiner Ansicht nach extrem unterschiedliche Fälle.

Bei Fall 1 sind die CPU und meine beiden GPUs generell voll ausgelastet.

Bei Fall 2 habe ich eine CPU-Last von maximal 6%. Da kann nur das LTO-Laufwerk begrenzen, da die jeweilige Quelle mindestens 1 GB/s dauerhaft liefern kann.
Dass es Unterschiede in der Dauer dieser beiden Fälle gibt, habe ich mit einer Stoppuhr und mehreren Tests eindeutig klären können.

Auch wenn das letztlich nicht wirklich ein großes Problem für meinen Workflow ist, da ich die beiden Arbeiten sowieso meistens über Nacht dann im gesperrten Windowsbetrieb laufen lasse, würde es mich doch mal interessieren, warum dieser doch erhebliche Zeitunterschied bei der Verarbeitung dieser beiden Fälle bei mir auftritt.

Was ich getestet habe:
- unterschiedlicher Energiesparplan. Ausbalanciert, Höchstleistung, Ultimative Leistung:
kein messbarer Unterschied.
  • das Windows Defender-Teil komplett ausgeschaltet: kein messbarer Unterschied.
  • Im ungesperrten Windowsbetrieb fällt auch kein Programm im Taskmanager auf, dass eine größere Last verursacht. Ich habe auch auf dem System eine reine Arbeitsumgebung, ein "sauberes" System ohne irgendwelche Verbesserungs-Tools usw.

Fällt einem etwas dazu ein?

Mein System: Windows 11 Pro für Workstations 23H2, 128GB RAM, i7-10700K, 2x 3080 TI.

Grüße
 
Mal die Frage dazu: Hast du auch mal wirklich gestoppt, wie lange z.B. der Kopierprozess wirklich dauert? Also von Start bis Ende?

Z.B. den Kopierprozess zwei mal mit einem Batchscript starten, um am Anfang und Ende den Timestamp auszugeben, einmal entsperrt lassen und einmal sperren und dann die wirkliche Dauer vergleichen?


Aufgrund deiner Beschreibung wäre ich mir nicht sicher, ob er nicht während der gesperrten Bildschirms die verbleibende Dauer nicht oder anders berechnet und es deswegen nur kurz so aussieht, als würde es schneller gehen.

Sollte es diesen Unterschied wirklich geben, könnte ich mir vorstellen, dass der Scheduler irgendwie anders arbeitet, wenn keine interaktive Session aktiv ist. Und das Windows im entsperrten Zustand immer ein bisschen Ressourcen abzwackt und in Reserve hält, um schnell auf Nutzereingaben reagieren zu können.
 
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Hm überlegen wir Mal ...

Desktop wird angezeigt... Brauch etwas CPU..

Hintergrund Anwendungen laufen... Brauchen auch CPU...

Aktiver Virenschutz...

Auch wenn nur wenige Prozente kann es schon was ausmachen insgesamt..
 
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Ja Fortatus, das ist es ja. Wirklich gestoppt! An einen Anzeigefehler habe ich ja auch anfangs gedacht, bis mir das beim Kopieren dann hörbar auffiel. Es ist halt schon ein deutlicher Unterschied in der Dauer. Manche würden sich für diesen Unterschied einen neuen PC kaufen :)
 
interessant … höhere ich zum ersten. Zumal Windows ja in Standard auch Hintergrund Aktivitäten haben müsste, die bei Inaktivität losgehen, was ggf. auch an der interaktiven Nutzung festgemacht wird und nicht an der Auslastung.
Was meinst du mit hören? Welches Geräusch hat sich verändert.

Vielleicht kannst du mal HWinfo laufen lassen. Und die Werte protokollieren lassen. Da könnte man dann auch sehen ob sich was an der Auslastung hinsichtlich Takt Temperatur, Festplatten und RAM Bandbreite oder Verbrauch verändert.
Kann mir nicht vorstellen dass sich 20% Performance ergeben ohne das sich die Werte verändern.

Hast du irgendwas wie Prometheus oder InfluxDB bei dir laufen? Da konnte man Monitoringdaten sammeln und im Monitoring schauen was sich in der gesperrten Zeit ändert zum Vergleich ohne Sperrung. Denn mal eben 20% Mehrleistung sollte in den Werten ersichtlich sein.

Ansonsten würde ich zunächst logisch vermuten, dass die Zeitschätzung beim rendern nicht korrekt ist oder sich die Daten anders komprimieren lassen und sich die Änderung dadurch ergibt.
Aber wenn der Vorteil wirklich gemessen ist wäre das interessant.
 
Sannyboy111985 schrieb:
Was meinst du mit hören? Welches Geräusch hat sich verändert.

Vielleicht kannst du mal HWinfo laufen lassen. Und die Werte protokollieren lassen.
So ein externes Bandlaufwerk ist schon sehr laut im Betrieb. Da der Kopiervorgang deutlich früher fertig war als angegeben (unerwartete Stille), kam ich erstmals auf die Idee, dass da etwas "nicht stimmt". Dann habe ich erst die Stoppuhr genutzt :)
Ja, ich versuche das mal zu protokollieren.
 
Hatte ich vermutet, dass es das LTO ist. Kenne LTO nur aus Generation 3 und 4 Zeiten im RZ und großen Libraries, da kann man die nicht hören.

Kannst du den gleichen kopiervorgang 2x machen und die Zeit stoppen. Einmal mit gesperrter Session und einmal ohne.

Ich kenne es noch so, dass der Durchsatz auch von der komprimierbarkeit der Daten abhängt und die verbleibende Zeit recht simpel basierend auf Volumen geteilt durch „aktuelle“ Geschwindigkeit bestimmt wird. Wobei aktuell ggf. ein Mittelwert aus den letzen x Sekunden oder Minuten ist.
 
Das habe ich ja mit der Stoppuhr gemacht Sannyboy111985, die Files sind nicht komprimierbar, Videofiles, und Komprimierung war ausgeschaltet bei LTO. Das waren die gleichen Files, die ich gestoppt habe.
Die Übertragungsrate entspricht ja auch beim gesperrten Zustand viel mehr der Realität bei einem HH-Laufwerk. Die 220 MB/s sind ja trotz des Umwegs über Thunderbolt schon etwas gering.
 
Zuletzt bearbeitet:
Was hängt denn noch an der Thunderbolt Strecke bzw. An den jeweiligen PCIe lanes?
Kann es sein das da auch noch ne Grafikkarte oder ein Bildschirm dranhängt der auch Bandbreite braucht ? Insbesondere wenn es über den DMI (Verbindung zwischen CPU Chipsatz) geht.
 
Nein, da hängt sonst nichts dran. Und der andere Fall (Video Rendern) läuft komplett intern ab; ich mache das nie gleichzeitig. Also entweder Kopieren über Thunderbolt oder Rendern. Da ich dann das Thunderbolt Kabel abziehe, können die beiden Fälle sich auch nicht gegenseitig beeinflussen.
Ich schau mal, dass ich da einige Protokolle erstellen lasse und ob mir da dann was auffällt. Da das Problem ja nicht wirklich ernst für mich ist und wohl etwas tricky ... ich melde mich jedenfalls hier nochmals, falls ich da an neue Erkenntnisse gelangen sollte.
Grüße
 
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