Linux-PC für Onlinekonferenzen

mschrak

Commander
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Hallo zusammen,
ich nutze seit jeher für jede Art von Online-Aktivitäten ausschließlich Linux und niemals Apple oder Windows, nicht einmal Android. Hintergrund dafür ist neben den offensichtlichen Datenkrakenargumenten auch die Tatsache, dass ich teils sehr alte Hardware nutze.
Bislang klappt das auch ganz gut, da meine Bedürfnisse eher einfach sind (Mail, Browser).
Nun möchte / muss ich aber zunehmend bei unterschiedlichen Arten von Online-Videokonferenzen teilnehmen (nicht hosten) können. Leider kenne ich mich damit eher weniger aus.
Daher meine erste Frage:
Ist es überhaupt möglich, einen PC oder ein Notebook (oder am Liebsten einen Raspi4) so auszustatten und einzurichten, dass er linuxbasiert mit jeder (gängigen) Art von Videokonferenz flüssig klarkommt und auch zB Headset und Kamera gut eingebunden werden können?
Oder gibt es häufig genutzte Videokonferenzplattformen, die Linuxnutzer praktisch / mittelbar ausschließen?
Und worüber werden denn die meisten Videokonferenzen gemacht? Ist MS Teams der Platzhirsch?
Benötige ich für die Teilnahme an manchen Videokonferenzen eine spezielle Software (die es dann möglicherweise nicht unter Linux gibt oder kann man grundsätzlich auch über den Browser beitreten?

Die zweite Frage wäre dann: Welche Hardware wäre für eine "Videokonferenzstation" nötig / sinnvoll / finanziell erschwinglich? Also quasi für einen Arbeitsplatz, der nur für Videokonferenzen da ist, aber dann auch immer flüssig und in ordentlicher Qualität funktioniert (hier denke ich den Raspi, der ja in manchen Belangen recht schwachbrüstig ist. Ausserdem an meine letzten zwei Versuche, mit einem Headset unter Linux in beide Richtungen Ton zu bekommen.).
Und welche Distro würdet Ihr ggf. empfehlen? (Ich hatte das bislang mit LinuxMint versucht, da diese Distro den Ruf hat, Multimediacodecs und Treiber etc. ganz gut mitzubringen.)

Ich würde mich sehr über etwas Unterstützung freuen,
Danke schon mal,
Martin
 
warum mit einem raspi rumquälen? sowas kostet genauso viel und ist performanter. praktisch jede videokonferenzlösung läuft auch im browser, insofern brauchst du keine extra software.
 
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Als Teilnehmer spielt es oft überhaupt keine Rolle, welches Betriebssystem man nutzt.

Große Veranstalter oder Bildungsträger nutzen Tools, welche möglichst vielfältig sind.
Die großen Marktführer Zoom, Teams, etc. brauchen lediglich einen Browser für die Teilnahme.

Zoom gibt es auch auf Linux.
Teams soll (oder ist?) eine Web App werden/sein.

Die Hardwareanforderung sind eher gering, da sogar Low-Budget-Smartphones dafür geeignet sind.
Wichtiger ist, was du neben der Videokonferenz parallel machst.
 
Das funktioniert sogar ganz hervorragend, vieles lässt sich ja sogar einfach über den Browser starten.

An Hardware reicht sicherlich schon ein Mini-PC, da braucht es nichts Großes. Nur einen sehr langsamen Raspberry Pi würde ich dafür nicht verwenden. Nimm lieber ein leise laufendes Basis-Office-System mit mindestens 8 GB RAM, langfristig 16 GB RAM, mindestens 4-Kern-CPU, SSD-Größe nach Bedarf.

Eine sehr angenehme niedrige, quasi nicht hörbare Geräuschkulisse, erreichst du z.B. mit einem qualitativ hochwertigen CPU-Kühler dem zudem im UEFI über die Lüftersteuerung eine leise Lüfterkurve zugewiesen werden kann.

Als Betriebssystem kannst du durchaus Linux Mint verwenden. Welche Headsets hattest du denn bisher in Verwendung, normalerweise funktioniert das auch unter Linux Mint Plug and Play, es sei denn, du hättest jetzt irgendwas ganz Exotisches oder äußerste Billigware verwendet.
 
Nutze unter Linux fast täglich Google Meet (im Chrome), manchmal Zoom (Chrome oder nativer Client) und manchmal Teams (eigentlich nur noch im Chrome) mit einem Bluetooth-Headset und Webcam.
Aber ob ich so Datenkraken entkomme ... ? :D

Funktioniert jedenfalls ohne Einschränkungen.
 
Ich kenne keine Konferenzlösung, die nicht unter Linux funktioniert.

Wäre sonst auch etwas problematisch bei meinem Job.

Selbst das schreckliche Teams läuft.

Teams soll übrigens überall zur PWA werden, ob das dann wirklich besser als die ganzen schrecklichem electron Apps ist, kann jeder für sich entscheiden...
 
mschrak schrieb:
Ist es überhaupt möglich, einen PC oder ein Notebook (oder am Liebsten einen Raspi4) so auszustatten und einzurichten, dass er linuxbasiert mit jeder (gängigen) Art von Videokonferenz flüssig klarkommt und auch zB Headset und Kamera gut eingebunden werden können?
Brauchst nur einen Browser und eine performante CPU.

mschrak schrieb:
Und worüber werden denn die meisten Videokonferenzen gemacht? Ist MS Teams der Platzhirsch?
Ich weigere mich an Teams Sitzungen teilzunehmen. Das ist der unperformanteste, inkonsistenteste, unsicherste haufen Mist den es gibt.
mschrak schrieb:
Benötige ich für die Teilnahme an manchen Videokonferenzen eine spezielle Software (die es dann möglicherweise nicht unter Linux gibt oder kann man grundsätzlich auch über den Browser beitreten?
kommt auf die videokonferenz plattform an.
Ich nutze täglich jitsi und bigbluebutton. Zoom wenn es sein muss und der Host eine entsprechende Lizenz hat. Webex und Teams meide ich
mschrak schrieb:
Und welche Distro würdet Ihr ggf. empfehlen? (Ich hatte das bislang mit LinuxMint versucht, da diese Distro den Ruf hat, Multimediacodecs und Treiber etc. ganz gut mitzubringen.)
Es ist komplett egal. Das unwichste bei der Wahl einer Distribution ist, was sie vorinstalliert hat. Mit meist nur 1-2 Klicks oder befehlen kannst du unter Arch alles installieren, was du auch unter Debian oder Mint installieren kannst.
 
Teams geht auch als Desktop app auf Linux - mit paar Abstrichen und dinge die nicht toll funktionieren. Aber Funktioniert hier seit Jahren gut.
Auch via WebBrowser natürlich - einfach Hardware kaufen, welche von Linux unterstützt wird. Microphone / Headset hatte ich keine Probleme aber Kamera hörte ich gäbe jenach dem Probleme. Meine Logitech Kamera funktioniert ohne Probleme -> Beispiel für Abstriche kein Blur Effekt für die Kamera verfügbar.
 
Alte Hardware und unter Linux:

Evtl wenn es schnell und einfach sein soll, dann vielleicht Jitsi probieren. Server kannst du dir aussuchen, ob in Deutschland. Keine Anmeldung notwendig, läuft einfach im Browser. Ich glaube auch DSGVO-konform.
Einfacher geht es wohl kaum.
 
Zuletzt bearbeitet:
Zoom und Teams funktionieren auch auf einem Smartphone. Teams funktioniert auch über einen simplen Browser, wenn Office 365 für Business verwendet wird.
 
mschrak schrieb:
Ist es überhaupt möglich, einen PC oder ein Notebook (oder am Liebsten einen Raspi4) so auszustatten und einzurichten, dass er linuxbasiert mit jeder (gängigen) Art von Videokonferenz flüssig klarkommt und auch zB Headset und Kamera gut eingebunden werden können?
Es ist möglich. Bei uns hat ein Mitarbeiter auch Linux und kommt damit in Sachen Konferenzen zurecht.

mschrak schrieb:
Oder gibt es häufig genutzte Videokonferenzplattformen, die Linuxnutzer praktisch / mittelbar ausschließen?
Und worüber werden denn die meisten Videokonferenzen gemacht? Ist MS Teams der Platzhirsch?
Bei uns ja. Zwischendurch gibt es auch mal Zoom, aber auch das ist auf Linux nutzbar. Wie schon andere schreiben, gibt es oft die Möglichkeit, im Browser teilzunehmen. Auch die "nativen" Clients setzen inzwischen häufig auf Electron und damit ebenfalls auf einer Browser-Plattform auf.

mschrak schrieb:
Welche Hardware wäre für eine "Videokonferenzstation" nötig
Hier muss ich den Stimmen widersprechen, die da auch eher schwache Hardware als hinreichend bezeichnen. Unsere Erfahrungen mit Ultrabooks der Intel Core-8000U-Serie (4 Kerne mit HT, elektrisch stark limitiert) sagen da etwas anderes. Bei Konferenzen mit vielen Teilnehmern wird es damit zum Beispiel quälend langsam, wenn man während des Gesprächs den Bildschirm teilen und etwas vorführen möchte. Man kann dem mit Maßnahmen wie Wechsel auf den Galeriemodus oder Deaktivierung des ein- und oder ausgehenden Videos begegnen, aber das ist ja dann eben keine problemlose Nutzung. Mit meinem Ryzen 2700X am Desktop gibt es das Thema hingegen eben so wenig mit dem Ryzen 5850U des Linux-Nutzers in einem neueren Ultrabook.

Mehr Rechenleistung ist bei so einem Anforderungsprofil also durchaus wichtig.
 
Hier ein Beispiel eines Basis-Office-Systems, mit Reserven für Videokonferenzen:
https://geizhals.de/wishlists/3303844

Wenn man den Kühler direkt bei Noctua via Amazon (Versandrückläufer zum Hersteller) bestellt (ca. 33 Euro inkl. Versand), landet man ziemlich genau bei 300 Euro.
 
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0x8100 schrieb:
sowas kostet genauso viel und ist performanter. praktisch jede videokonferenzlösung läuft auch im browser, insofern brauchst du keine extra software.
Also für 100€ kann man das schon machen, aber falls etwas mehr Geld vorhanden ist würde ich schon versuchen zumindest 6 Kerne zu ergattern.

Ein linuxkompatibler DeskMini mit 5600G kann für knapp 300€ selbst zusammengebastelt werden. @Dr. McCoy hat sogar schon eine ganz brauchbare Konfiguration verlinkt :)
 
Also ich hab schon diversteste Videokonferenzen erfolgreich gemeistert. Für MS Teams & Cisco Webex den Chromium nehmen, ansonsten reicht Firefox. Jitsi Meet ist mein Favorit, das geht am Reibungslosesten. Welche Probleme sollten denn auftauchen?
 
netzgestaltung schrieb:
Jitsi Meet ist mein Favorit, das geht am Reibungslosesten.
Mit wievielen Teilnehmern gleichzeitig hast du bitte mit Jitsi Erfahrung, die da problemlos funktionieren?
 
netzgestaltung schrieb:
da sind oft mehr als 10 Leute drin
Danke dir. Ok, 10 gleichzeitig ist schon mal nicht schlecht.
Ergänzung ()

netzgestaltung schrieb:
es gibt verschiedene Server-Anbieter mit unterschiedlicher Performance.
Ja, bei manchen kann man sich sogar eine detaillierte Auslastungsstatistik anzeigen lassen.
 
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