Ein Zoom-Objektiv hat grundsätzlich niemals die optischen Fähigkeiten eines sehr guten Festbrennweitenobjektivs wie es das 105er Sigma ist. Auch wenn es ein sehr gutes und nicht allzu billiges ist ... Die Frage aber, welche Brennweite man bevorzugen soll, ist in der Tat eine sehr berechtigte. Der Vorteil der höheren Brennweite ist eben der, dass man eine gewisse Distanz zum Objekt wahren kann, was einem Vorteile bei der etwaigen Beleuchtung (wenn man direkt davor stehen muss, kann es nämlich gut sein, dass man immer schön im Licht steht ...) aber auch Aufstellungssituation verschaffen kann.
Außerdem sind Weitwinkelbrennweiten von ca. 30-45mm (digital bei Dir etwa 18-30mm) eigentlich unbrauchbar, wenn man kleine Objekte aufnehmen möchte, da zum einen meistens (gerade bei solchen Normalobjektiven) die Schärfe ungleichmäßig bzw. unberechenbar quer über das Bild skaliert, zum anderen aber auch die schwächere Randbelichtung sehr auffällt. Ferner muss man mit leichten Verzerrungen rechnen ("Fischaugeneffekt").Zwar gibt es das Problem der verzerrungen auch im Tele-bereich, dort treten sie allerdings bei hochwertigen festbrennweiten eher schwach auf (dort sieht das manchmal "kissenförmig" aus).
Umso höher aber die Brenweite, desto niedriger wird aber auch die Tiefenschärfe eines Bildes, zwar lässt sich dies durch die Wahl einer kleinen Blendenöffnung (z.B. <1:11) zum Teil kompensieren, ein Problem ist es aber trotzdem, wenn das nicht vom Fotografen so gewollt wird. Wenn es auch sehr eng im Raum ist und man z.B. keine 3m Abstand halten kann, könnte eine zu hohe Brennweite auch zum Problem werden ... Letztlich bleibt bei gleichen optischen Qualitäten der Objektive die Höhe der Brennweite aber nur die Frage, wie weit Du Dich mit dem Stativ vom Objekt entfernt aufbauen möchtest.