Mining Reward (Verständnisfrage, Ethereum)

Zoldyck

Lieutenant
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Hallo miteinander :)

Ich habe mich in letzter Zeit (Wochen) in die Thematik eingelesen und bin wieder einmal an einem Punkt angelegtan dem ich Bestätigung suche. Und zwar geht es ob die "Belohnung" beim Minen -ich hab mir jetzt speziell Ethereum angeschaut, würde also gerne wissen ob sich das nachfolgende für alle Coins verallgemeinern lässt -bzw. ob das was ich da schreibe überhaupt korrekt ist.

Soweit ich das sehe erhöht sich die "Schwierigkeit" der Berechnung, also das finden einer Lösung mit der Anzahl der Miner. Ich unterstelle jetzt einfach mal im nachfolgenden das diese "Schwierigkeit" linear skaliert. (Ist das vielleicht auch so?)

Beispiel 1)
Nehmen wir einmal an es gibt genau einen einzigen Miner, mit einer Rate von 10. Dann bekommt dieser nach x Zeiteinheiten eine Einheit des Coins. Wenn jetzt ein zweiter Miner dazustößt, mit der selben Leistung, dann bekommen beide nach genau der selben Zeit (also x) wieder eine Belohnung -dieses mal jeder aber nur 0.5. Stimmt das? -wichtig ist mir hier eigentlich das die Zeit "x" (nahezu) konstant bleibt. Das hängt natürlich von der Skalierung der "Schwierigkeit" hab.

Beispiel 2)
Nehmen wir an die Hashrate aller Mining Rechner (von allen Leuten) zusammen ist 50 (Beispiel) -dann sind das 100%. Sobald "1 Coin" gemined wurde bekommt dann jeder seinen Anteil. Wenn unser Rechner von den 50 Hashs, 10 Hashs dazu gesteuert hat, dann bekommen wir 1/5 von dem Coin (also 0.2).
Wenn wir jetzt -und nur wir- einen weiteren Rechner hinzustellen der nochmal 10 Hash bringt, dann erhört sich die gesamte Hashrate von 50 auf 60. Also sind jetzt 60 die 100%. Die Zeit die benötigt wird um "1 Coin" zu minen verändert sich nicht (Schwierigkeit skaliert linear), die bleibt gleich. Sobald "1 Coin" jetzt gemined ist bekommen wir 2/6 (20 von 60) von dem 1 Ether -also 0.333 Ether, also nicht das doppelte (aka 0.4) (und die die nur 10 dazusteurn bekommen nur noch ~0.167 statt 0.2).


Hab ich das so richtig verstanden. Selbst wenn die "Schwierigkeit" nicht linear skaliert -so dürfen meine zwei Beispiele aber trotzdem im Groben zutreffen -oder?


Danke :)

Gruß Zoldyck
 
Ich finde deine Fragen sehr deutlich formuliert und interessant, ich hoffe dir kann jemand weiterhelfen.
Ich bin nur leider der Falsche.
Wollte nur Daumen nach oben hinterlassen für eine so klare Fragestellung
 
Zoldyck schrieb:
BSP1
-dieses mal jeder aber nur 0.5. Stimmt das?
Nein. Es bekommt immer nur ein Miner (Einzelminer oder Pool) nach einer "Round" eine Belohnung. Wenn dein ausgedachter Beobachtungszeitraum ausreichend lang (z.B. Monate bei Ethereum) ist im Vergleich zur Round-Time (12sek. bei Ethereum), dann sollten beide Miner jeweils 50% der Ausschüttungen erhalten haben. Das ist die "Fairness" der Proof of Work Algorithmen. (Da Hashfunktionen annähernd zufällige Resultate liefern). Ist jedoch dein ausgedachter Beobachtungszeitraum kurz genug das nur eine Round hineinpasst (z.B. 15 Sekunden bei Ethereum) dann hat ein Miner 100% der Ausschüttungen und der andere geht Leer aus.

Die länge deines Beobachtungszeitraums ist ausschlaggebend.

Zoldyck schrieb:
BSP2
Sobald "1 Coin" jetzt gemined ist bekommen wir 2/6 (20 von 60) von dem 1 Ether -also 0.333 Ether, also nicht das doppelte (aka 0.4) (und die die nur 10 dazusteurn bekommen nur noch ~0.167 statt 0.2).

Nein. Das ist was in Pools passiert. Nicht jedoch im eigentlichen Mining vorgang. Es gibt Hashes und Shares nur in Pools, nicht im eigentlichen Mining.

Generell bringst du mining und mining pools durcheinander. Was du mit deinen Recherchen offenbar für mining pools herausgefunden hast kannst du nicht allgemein auf's Mining anwenden.
 
Was chip273 schon sagte.
Zudem skaliert die Schwirigkeit nicht unbedingt mit Zunahme der Anzahl an Minern sondern auch mit der Zeit. Je länger und intensiver nach Coins gesucht wird umso schwerer findet man welche. Sprich man benötigt mehr Rechenpower um einen Coin zu finden.
 
Wenn ich es richtig verstehen, zielen deine zwei Beispiele auf die Frage ab, ob jeder Miner seinen zur Rechenleistung entsprechenden Anteil bekommt, wenn mal im ganzen System ein Coin oder ähnliches gefunden wird, oder?

Ich bin mir nicht 100% sicher, aber nur der Miner oder der Miningpool welcher auch tatsächlich den Coin findet, erhält den Coin. Alle anderen gehen leer aus.

Deswegen erhöhst du mit mehr Rechenleistung nicht deinen Gewinnanteil, sondern lediglich deine Gewinnwahrscheinlichkeit. Falls die anderen Miner ihre Rechenleistung erhöhen oder die Anzahl der Miner steigt, wird deine Gewinnwahrscheinlichkeit natürlich geschmälert.
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für die Antworten.

Das stimmt, ich habe in der Tat einzelne Miner bzw. Mining Pools durcheinander geworfen. Ich bin in meinem Post von "Pools" ausgegangen. Ich versuche das im nachfolgenden einwenig zu differenzieren.

Was mir aber gerade einwenig untergegangen ist, ist die Skalierbarkeit. Noch einmal ein Beispiel:
(Der Einfachheit können wir gerne davon ausgehen das es nur einen Pool gibt.)
Nehmen wir an, dass das gesamte Netzwerk hat eine Hashpower von 100 hat und in Zeitraum x (1 Monat) y Coins errechnet. Wenn sich jetzt die Hashpower verdoppelt, also auf 200, dauert es dann immer noch (ungefähr) "x" bis "y" Coins errechnet wurden? (weil die Schwierigkeit steigt).

Die länge deines Beobachtungszeitraums ist ausschlaggebend.
Das bedeutet auf lange sicht darf man davon ausgehen das zwei Miner mit der gleichen Leistung die selbe Belohnung erhalten -ok, so hatte ich das auch so verstanden. Mir geht es aber darum wie sich das die HashPower des Netzwerkes zu gefundene Coins verhält.

Zudem skaliert die Schwirigkeit nicht unbedingt mit Zunahme der Anzahl an Minern sondern auch mit der Zeit.
Danke -stimmt, das habe ich mit Absicht unter den Tisch fallen lassen, weil das für mich eher ein Effekt ist der auf längere Zeit auftritt -die Anzahl der Miner hingegen kann sich von heute auf morgen schnell/stark ändert.

Wenn ich es richtig verstehen, zielen deine zwei Beispiele auf die Frage ab, ob jeder Miner seinen zur Rechenleistung entsprechenden Anteil bekommt, wenn mal im ganzen System ein Coin oder ähnliches gefunden wird, oder?
Es geht mir im wesentlichen darum wie das ganze skaliert (siehe Beispiel in diesem Post). Wenn es im ganzen Netzwerk einen Miner gibt, und dieser bekommt nach einem Monat einen Coin -dauert es mit zwei Minern dann wieder einen Monat bis ein Coin gefunden wurde? (unabhängig wer ihn bekommt).

Danke

Gruß Zoldyck
 
Zuletzt bearbeitet:
Von was der Schwierigkeit abhängt und wie er skaliert ist von Kryptowährung zu Kyrptowährung unterschiedlich.
Bei Etherium habe ich gelesen, dass die Schwierigkeit entsprechend der Hashpower im Netzwerk linear skaliert.
Es dauert also immer gleich lang bis im ganzen System ein Coin gefunden wird. chip273 hat das ja so wie ich das sehe bestätigt. Eine Round dauert bei Etherium immer 15 Sekunden.

Kenne mich ehrlich gesagt nicht gut aus, finde das Thema aber auch interessant.
 
Zoldyck schrieb:
Wenn es im ganzen Netzwerk einen Miner gibt, und dieser bekommt nach einem Monat einen Coin -dauert es mit zwei Minern dann wieder einen Monat bis ein Coin gefunden wurde?

Ja. Grob kann man das so sagen. Wenn man wie bereits erwähnt, Zeitlich veränderliche faktoren aussen vor lässt. Z.Bsp. Wenn im Coin protokoll eingestellt ist das die Belohnung mit der Zeit geringer wird.

Die "Round Time" ist fest (12 Sek. bei Ethereum, 10 Min. bei Bitcoin). Die Difficulty ändert sich auch bei gleichbleibender Anzahl an minern leicht hoch oder runter, wenn z.B. die Miner in dem vorangegangenen Beobachtungszeitraum mehr oder weniger "Glück" hatten. Das ist die sog. "Adjust time".

Zusätzlich dazu kann auch im coin protokoll festgelegt sein das die difficulty allgemein steigen soll. Dann erhöht sich die Round Time künstlich da weniger Coins gefunden werden. Dies war bei Ethereum der fall. In der Difficulty Grafik siehst du 4 kurze steil aufsteigende Linien. Dies waren Zeitlich festgelegte Erhöhungen der Difficulty. Dies wurde in anbahnung auf die Umstellung zu Proof of Stake gemacht. Da PoS verschoben wurde, wurde dies mit dem Byzantium fork "zurückkorrigiert". Das ist die eine steil abfallende Linie am 16. Oktober 2017. Dieserlei verzerrungen können zusätzlich auftreten.
Ethereum Difficulty chart
 
Im Fall BTC wurde zum Anbeginn der Zeit der Genesis Block programmiert. Ab da an wird regelmäßig eine Menge an Coins generiert, diese Menge halbiert sich alle 4 Jahre. 2009 Genesisblock bis 2013 50 Coins alle 10 Minuten, dann 4 Jahre 25 Coins alle 10 Minuten etc....

Minen per se ist "Konsensus in der Blockchain schaffen". Mehr als die Hälfte der Miner einigen sich, welche Transaktionen der Blockchain korrekt sind (ein Soft Fork ist wenn zB eine Gruppe an Minern am falschen Strang der Blockchain arbeitet und dann aber draufkommt dass Sie in der Minderheit sind und dann zum Hauptstrang zurückkehren - das passiert dauernd) BTC Bitcoin Cash ist ein Hard Fork = es gibt permanent 2 neue Stränge der Blockchain.

Hashes berechnen ist wie ein komplexes, mathematisches Rätsel zu verstehen.

Im Schnitt soll von der gesamten Miningpower (bei BTC aktuell etwa 10Petahash), dieses Rätsel alle 10 Minuten gelöst werden.
Da kommt die Difficulty ins Spiel, die Miningpower zu Zeit (600Sekunden) reguliert. Bei BTC wird dies alle 2 Wochen nachjustiert, damit ein Rätsel im Schnitt in der vorgegebenen Zeit gelöst wird.


Wichtig fürs Verständnis ist hauptsächlich: Mining ist nicht was der Begriff vermuten lässt, es ist "Konsensus in der Blockchain generieren"

https://en.bitcoin.it/wiki/Help:FAQ
https://www.youtube.com/user/julianhosp


Szenario zum Verständnis von Reward:
Du schmeisst zB 500MH/s in das System. Alleine zu minen wäre nur ein Bruchteil der Gesamtrechenpower zB 0,000005%. Dabei ist die Chance gleich 0, dass du das Rätsel löst. Da kommen Pools ins Spiel. Dein Pool zB hat 20% der Gesamtrechenpower. Da ist es viel wahrscheinlicher, dass ein Miner das Rätsel löst. Geschieht dies nun, bekommst du abhängig von deiner eingesetzten Rechenleistung einen Anteil von den aktuell 6,25BTC.

Bei ETH (Blockchain 2.0) ist es ähnlich.

IOTA (Blockchain 3.0) funktioniert es wiederrum ganz anders. Stichwort Tangle.
 
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Ja, die meisten Cryptowährungen passen die Schwierigkeit an um eine (im Schnitt) gleich bleibende Blocktime zu erhalten. Dann skaliert dein Ertrag umgekehrt proportional mit dem Netzwerk (doppelte Netzwerk hashrate, halber Ertrag).
Je nach Coin kann auch eine Reduzierung der Blockrewards nach x Blöcken stattfinden.
 
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mikepayne schrieb:
Szenario zum Verständnis von Reward:
Du schmeisst zB 500MH/s in das System. Alleine zu minen wäre nur ein Bruchteil der Gesamtrechenpower zB 0,000005%. Dabei ist die Chance gleich 0, dass du das Rätsel löst. Da kommen Pools ins Spiel. Dein Pool zB hat 20% der Gesamtrechenpower. Da ist es viel wahrscheinlicher, dass ein Miner das Rätsel löst.

Soweit ich weiß ist beim Suchen nicht die Rechenleistung ausschlaggebend, sondern die Zahl der Suchenden. Egal ob du 1Mh/s oder 1000Mh/s hast, du bist immernoch alleine, die Chance das du einen Block findest ist ähnlich wie ein sechser im Lotto.
Wenn du jedoch in einem Pool Minst, sucht jeder der Miner die in diesem Pool sind nach einem Block, ähnlich einer Tippgemeinschaft im Lotto. Findet nun einer aus diesem Pool einen Block, so wird die reward unter allen nach erbrachter Rechenleistung aufgeteilt sobald der Block gelöst wurde.
 
Vielen Dank für die Antworten! Das hat mir auf jeden Fall weitergeholfen bzw. mich in meiner Vermutung bestätigt!
 
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