Möglichkeiten nach Bachelorabschluss

jediric

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Hiho,

ich stehe nun sehr kurz vor meinem Abschluss und habe mir einige Pläne überlegt, wie es weiter gehen soll, jedoch erhoffe ich zu einem dieser Pläne vielleicht einige Erfahrungen.

Zunächst mal zu meinem Abschluss: Angewandte Informatik mit Vertiefung Medieninformatik (3D Computergrafik (denke das sagt allen was), Digitale Bildverarbeitung (Image Processing, quasi Unterbau und Filter von Photoshop selbst programmieren), Multimedia (Medienmanipulation, Audioerkennung usw.) und Mediendesign (Ideenentwicklung)).

Insgesamt gibt es quasi 3 Pläne und überall geht es ums auswandern. Korea, Japan und Australien. Jedoch habe ich nur bezüglich Australien fragen, da dies mir am schwierigsten rüberkommt dort fuß zu fassen (eigentlich nur wegen den finanziellen Dingen).

Ich könnte nun ein Jahr Work and Travel machen und zwar in Australien. Die Firma, bei der ich arbeite, hat dort einen Standort (leider SAP only, aber besser als nichts). Ursprünglich war geplant vielleicht in Australien den Master zu machen, jedoch könnte das sehr teuer werden (26.000€ alleine die Studiengebühren, von der Miete möchte ich gar nicht erst anfangen). Und genau hier liegt auch meine Frage. Da gibt es wohl 3 Möglichkeiten mit Australien:
- Mit Work and Travel könnte ich womöglich 1 Jahr Zeit haben um in Australien auch irgendwie einen Job zu finden und mithilfe diesem ein Arbeitsvisum etc. um dann irgendwie nach Australien auszuwandern.
- Oder ich lege lieber etwas Geld zur Seite und hol mir ein Bildungsfond (30.000€) und versuche meinen Master da drüben.
- Vielleicht gäbe es auch die Möglichkeit 1 Jahr Work and Travel zu machen, dann den Master in Deutschland und nur ein Auslandssemester in Australien an der Uni.

Was wäre hier wohl die beste Vorgehensweise, die jetzt nicht komplett größenwahnsinnig ist? Ich kann das leider nicht so gut einschätzen, wie hoch die Chancen z.B. wären jetzt mit meinem Bachelor dort irgendwie Fuß zu fassen. Ich weiß, Australien sucht eine Menge ITler, die sind dort mehr als rar. Mein englisch ist auch ausgesprochen gut (hatte mehrere englische Vorstellungsgespräche, wo mein Verständnis und meine Sprache stets gelobt wurden). Weiterhin geht es in Australien wirklich ziemlich ab mit App-Entwicklung und anderen tollen Dingen und genau hier kann ich vor allem mit privaten Referenzen eine Menge punkten.

Ach ja, für ein Stipendium wurden mir außerdem recht gute Chancen zugesprochen, jedoch möchte ich das nicht einberechnen, da solche dinge ja immer etwas unsicher sind (falls hier jemand den Tipp geben wollte). Außerdem muss ich dann sehr überzeugend wirken, dass ich ja wieder zurück nach Deutschland kommen würde (was ich aber ja eigentlich gar nicht vor habe ^^).

Ich möchte eigentlich nur Feedback/Kritik und mögliche Erfahrungen haben um meine weiteren Pläne genauer festlegen zu können.
 
Was heißt denn "leider SAP only"? Wenn man in irgendeinem Bereich einen gut bezahlten Job bekommt, dann im SAP Bereich.
 
Ein Job muss meiner Meinung aber auch Spaß machen. Aber klar, ich ziehe es natürlich auch in Betracht.
 
Natürlich weiß ich nicht ob du Japanische oder Koreanische Sprachkenntnisse besitzt oder Verwandte dort hast. Aber von allen drei Ländern ist Australien das einfachste. (Sprache, Kultur, Soziale Normen)
Meine persönliche Meinung ist für das erste den Gedanken zum Auswandern beiseite zu legen. Ich persönlich würde Work and Travel vorschlagen um Land und Leute besser kennenzulernen und Erfahrungen zu sammeln. Wenn es dir gefallen sollte suchst eine Arbeit dort und nach ein paar Jahren machst eine pro und Contra Liste zu dem Thema Auswandern.

Ich gehe jetzt speziell nicht auf den Master ein da ich nicht weiß wie wichtig dieser für dich bist bzw. wie eilig du es hast.
 
jediric schrieb:
Korea, Japan und Australien
Korea & Japan:
Die Kultur ist dort wesentlich anders als bei uns. Dort redet man beispielsweise immer nur um den Busch herum, dass ein Problem direkt anzusprechend. Du würdest dort mit deiner deutschen Art, immer die Meinung gerade aus zu sagen, extrem anecken und die Leute teilweise bloßstellen (ganz böse - als würde man jemanden eine Beleidigung direkt ins Gesicht sagen - vor versammelter Mannschaft!). Auch zählt dort die Gemeinschaft mehr als das Individuum, das bedeutet, man ordnet sich dort immer unter. Für individualistische Westler mit einem Hand zum Egoismus kommt man dort nicht weit. Und die Sprachen erst... Die sind für Vertreter der westgermanischen Sprachen vermutlich diejenigen, die am schwierigsten zu lernen sind. Nur Chinesisch stufe ich als noch schwerer ein.

Australien passt da viel mehr zu dir. Die Kultur ist vorwiegend westlich, Englisch ist nicht schwer zu sprechen und im Winter kommt der Weihnachtsmann nicht mit dem Schlitten sondern per Surfbrett. Von einigen Merkwürdigkeiten mal abgesehen solltest du dort kaum Probleme haben.


jediric schrieb:
- Mit Work and Travel könnte ich womöglich 1 Jahr Zeit haben um in Australien auch irgendwie einen Job zu finden und mithilfe diesem ein Arbeitsvisum etc. um dann irgendwie nach Australien auszuwandern.
- Oder ich lege lieber etwas Geld zur Seite und hol mir ein Bildungsfond (30.000€) und versuche meinen Master da drüben.
- Vielleicht gäbe es auch die Möglichkeit 1 Jahr Work and Travel zu machen, dann den Master in Deutschland und nur ein Auslandssemester in Australien an der Uni.
Was hat denn deine Hochschule an Partnerschulen in Australien (oder in anderen Ländern)? Eventuell ergibt sich sogar eine vierte Möglichkeit: Du studierst in AUS auf Master, machst dort deinen Abschluss (wäre dann M.Sc. Applied Computer Science oder so ähnlich), kommst für ein Semester wieder hierher und machst deinen deutschen Abschluss (M.Sc. Angewandte Informatik, M.Sc. Medieninformatik, M.A. Digitale Medien, oder was auch immer passt) hinterher.
Im Endeffekt hättest du dann zwei Master-Abschlüsse für ca. ein oder zwei Semester mehr.

An meiner Hochschule bietet man das bei den Bachelor-Abschlüssen an und nennt es da "Double Degree". (Nach Master habe ich nicht gefragt.)


Geldtechnisch wird es da aber nicht einfach. Vielleicht kommst du an ein Stipendium heran. Hierzu müsstest du dich vielleicht mal an das australische Konsulat wenden. Die sollten dir zumindest die passenden Organisationen nennen können.
 
@e-Laurin, ich war bereits in Seoul für eine Weile, ich kenne Asien und seine Kultur und Mentalität. All das, was du schreibst weiß ich bereits und stimme dir bezüglich der Sprache leider nicht zu. Ich kann bereits japanisch und empfinde Koreanisch und Japanisch als eines der einfachsten Sprachen der Welt. Ich hatte Japanisch im Studium als Wahlpflicht und auch dort wurde uns viel beigebracht über die Mentalität und Kultur. Ich selbst komme mit dem asiatischen Lebensstil sehr gut zurecht. Das habe ich in Seoul auch beweisen können, vor allem dank meiner Ex-Freundin, die ¼ koreanisch ist und mir die gesamten Verhaltensregeln in den Kopf geprügelt hat^^

Eigentlich wollte ich hier weniger auf Japan und Korea eingehen, da für mich dort alles bereits ziemlich geregelt ist und ich dort gut strukturierte Pläne habe. Aber das Land, welches mir vielleicht am meisten liegen könnte (Australien) von der Mentalität, vom Lebensstil etc., da bin ich mir in der Vorgehensweise nicht sicher.


Zu Australien. Also meine Wahluni wäre die UTS und ich kenne in Deutschland einige Unis, die partner sind. Ein Partner davon ist quasi meine Nachbaruni. Ich weiß nur nicht, was mir so ein Double Degree bringen soll. Wo ist da denn der Vorteil?

@Paradox.13te, habe ja jetzt gerade geschrieben, wie es bei mir bezüglich Korea & Japan aussieht. Ich habe auch bereits Unterlagen und alles für Unis in den Ländern, war da sogar schon vor Ort. Korea wäre finanziel das einfachste um einen Master zu machen. Sprache und Kultur kenne ich dort bereits, da ich mich allgemein viel damit beschäftige und ja auch ne kurze Zeit dort war und nicht gelebt habe wie ein Tourist, sondern ein Koreaner und die ganze zeit nur mit koreanern unterwegs war und keinem Ausländer.

Und hier sprichst du ja genau den richtigen Punkt an. Wie wichtig ist der Master/wird er sein? Vielleicht könnte ich durch Work and Travel dort bereits irgendetwas finden. Ich mein der Bachelor ist ja nicht umsonst ein internationaler Abschluss. Auswandern werde ich definitiv. Mich selbst hält nichts in Deutschland. Ich war ja bereits in Korea und schon da fühlte ich mich einfach wohler von der Gesellschaft, vom Umgang her mit den Menschen, von der Denkweise der Menschen. Man muss sich halt nur an diese Strenge gewöhnen. Aber wenn mir bereits Korea dermaßen gefallen hat und ich schon dorthin gern ausgewandert wäre, dann denke ich, wird Australien mir mit sicherheit auch gefallen. Am besten wäre hier natürlichein minimum 1 monatiger Urlaub um die Menschen und Gesellschaft dort kennen zu lernen oder eben das Work and Travel. Momentan tendiere ich halt eher zu Work and Travel für genau dieser sache. Also wäre dein Vorschlag wirklich erst mal den Gedanken für den Master weg zu lassen und alles eher ruhig anzugehen und erst Schritt für Schritt zu planen?
 
Zuletzt bearbeitet:
jediric schrieb:
Also wäre dein Vorschlag wirklich erst mal den Gedanken für den Master weg zu lassen und alles eher ruhig anzugehen und erst Schritt für Schritt zu planen?

Genau das wäre mein Vorschlag. Ich wollte es nur halt nicht so direkt sagen.
Es gibt ja bekanntlich viele Wege die man einschlagen kann. Ich bin der Meinung Work and Travel wäre ein guter Start. Lerne Menschen und die Gesellschaft kennen. Wenn das alles deinen Vorstellungen entspricht wird alles "Hand in Hand gehen".

Wenn nicht schau dir noch die anderen Perspektiven an. z.B. gehe nach Japan / Korea mache dort deinen JLPT bzw. TOPIK Test auf einem sehr hohen Niveau. Mach dein Master dort an der Uni und voila es öffnen sich ganz andere Türen in deinem Leben. Das Sprachzertifikat bescheinigt dir ein zusätzlichen Hard Skill neben dem Uni Abschluss (Master)und du würdest leichter einen Job vor Ort finden durch die Universität.

Das war nur ein kleiner Blick auf die andere Möglichkeit die dir offen stehen.

Kurz gesagt du hast das Potential dazu.

mfg
 
Gut.
Endlich hat sich auch mein Cousin gemeldet und ich bin jetzt über die nacht noch einige Dinge durchgegangen, auch was hier geschrieben wurde.
Ich werde jetzt einfach kürzer Treten und weg vom typischen Karriere-Freak mit durchorganisiertem Leben gehen und das Work and Travel als einer Erfahrung sehen um auch zu Reifen im Leben und alles vielleicht in einem neuen Blickwinkel zu sehen.
Mein Cousin hilft mir dann bei einigen Dingen, wie ich das am besten mit dem Work and Travel bewerkstellige. Und entscheide dann eher gegen Ende etwas. Vielleicht ergibt sich ja sogar etwas während dem Work and Travel durch meine IT-Kontakte in Australien. Ich lenke dann einfach meine Konzentration mehr auf die Erfahrung und das Abenteuer als auf die möglichst steile Karrierebahn.

Werde jetzt erst mal eine weile Jobben gehen und Geld ansparen bis zu dem Zeitpunkt, der am besten für den Start für Work and Travel ist, sodass ich definitiv die richtigen Jobs bekomme, die nötig sind für die Verlängerung das Visums. Die restliche Planung lasse ich dann erst mal aussen vor. Auch mein Cousin hat es eigentlich genau so getan... einfach hin ohne plan und 5000€... jetzt macht er plötzlich seinen Bachelor dort und fragt sich wohl selbst, wie er das finanziel gerade überhaupt alles hinkriegt, aber ihm geht es gut, alles läuft. Erstaunlich sowas.
 
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Klingt doch gut und glaube mir 1 Jahr ist kein Weltuntergang. Solch eine Erfahrung wird dir niemand nehmen. Die Alternative habe ich ja schon erwähnt, also gehe das ganze entspannt an. :)

Edit: Siehst wenn dein Cousin das kann wirst auch du das können.
Ich bin z.B. nach China gegangen für ein Sprachkurs. Nach 1,5 Jahren sah ich eine Stellenanzeige und arbeite nun seit fast 4 Jahren für eine Chinesische Firma. Ich selber plane nächstes Jahr sofern alles klappt an die Uni zu gehen.
 
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Ich habe 6 Monate in Tokyo gewohnt und gearbeitet und bin danach fuer 5 Jahre nach Korea gegangen und habe davon 3 an einer Uni in Seoul studiert. Bin jetzt Beruflich alles 2 Monate in Australien (Melbourne). Ich teile deine Einschaetzung, das weder Kultur noch Sprache ein grosses Problem darstellen, das laesst sich alles gut regeln. Selbst der recht stressige Studienaltag ist machbar.
Geld war fuer mich in der Zeit ein viel groesseres Problem, da die ganzen Lebenshaltungskosten doch hoeher als in D sind. Entweder bringst du das schon mit, hast einen guten Sponsor (Eltern?) oder braucht eben noch einen gut bezahlten Nebenjob. Ich hatte da Glueck und bin durch Bekannte an Uebersetzungsjobs gekommen. Nachst im Studio bei KBS deutsche Serien uebersetzen (Untertitel) und am Wochenende fuer Samsung Bedienungsanleitungen vom englischen ins Deutsche uebersetzen. Ging dann ganz gut.
 
Endlich mal jemand, der es versteht ;)

Ist genau so wie "Japanisch ist voll schwer", nur weil man es nicht kennt.

Ich habe jetzt im Internet einiges abgesucht bezüglich wie viel Geld ich am besten ansparen sollte. Bin da häufig auf eine Summe von 4000-6000€ gestolpert, die man definitiv irgendwie haben sollte. Manche sparen sogar über 10.000€ an. Ich für meinen Teil könnte kaum mehr als 3 Monate am Stück einfach mal nicht arbeiten. Ich hoffe im Moment irgendwie 6 Monate bei einer Firma zu arbeiten (also quasi wie ein Praxissemester) und dadurch vielleicht 10.000€ anzusparen. Ich vermute das wird sogar zu viel sein, aber dafür könnte ich dann vielleicht etwas mehr draus machen.
 
Genau. Vorerst 1 Jahr und sonst schauen, was sich da noch ergibt (man kann ja noch ein 2. Jahr anschließen).

Update:
Mein Kollege, der gerade ein Auslandssemester in Australien macht, hat mir angeboten, dass ich ihn bei seiner jetzigen Arbeitsstelle ab März ersetzen könnte. Er hat bereits dem Chef etc. Bescheid gegeben, dass ich womöglich hin komme und diese wären sehr froh darüber, dass ich meinen Kollegen fortsetzen würde.
Damit hätte ich dann für 6 Monate einen Job in der IT, welcher mir 25$ die Stunde einbringen könnte. Hier könnte ich dann 10h statt 8h arbeiten und so gutes Geld zusammen bekommen. Ich schaue nun, ob ich die 3500€ (Flug etc. Abgezogen) irgendwo zusammen bekomme. Auch mein Cousin in Australien findet die Idee super und meinte ebenfalls, dass die 3500€ reichen, da ich ja sofort mit einer Arbeit dort beginne. Damit hätte ich dann sogar in meiner Branche zusätzliche arbeitserfahrung in Australien.
 
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Dann wuerde ich gleich meine Reiseplaene machen. Job vor Ort mit guter Bezahlung. Weiche Landung.
 
So, da bin ich noch mal ;)

Ich habe nun mein Visum genehmigt bekommen und der Job in Australien steht immer sicherer. Auch der Flug wurde bereits gebucht für den 20. Februar.
Nun habe ich leider das Problem, dass ich vor einigen Monaten die Krankenkasse gewechselt habe, weswegen hier nun eine Bindungsfrist von 18 Monaten steht.
Die Krankenkasse meinte es reicht ein Schreiben, dass ich ins Ausland gehe (da ich damit ja quasi das Sonderkündigungsrecht in Anspruch nehmen kann). Ich frage mich nur, was besser wäre in der Formulierung wäre: Schreibe ich "ab 20. Februar für mindestens 1 Jahr" oder schreibe ich statt der Jahresangabe lieber "für unbestimmte Zeit"? Normal bin ich ja nur für 1 Jahr dort, aber vielleicht wird es ja auch viel länger.

Ich werde mir wohl noch vom Einwohnermeldeamt am besten ein Schreiben besorgen für alle Fälle.
Wenn das alles geklärt ist, kümmer ich mich noch um die Krankenkasse und eine Wohnung.
 
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