Neues (gebrauchtes) NAS und Frage zu HDDs

panchamolo

Lieutenant
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Hey Leute,

aktuell läuft bei mir eine DS216 Play von Synology, welche ich gerne ersetzen würde. Damals ohne Plan gekauft, laufen meine beide Platten aktuell als JBOD. Mir ist eine 4TB Platte mal verreckt und hat mich zum Glück nur wenige Daten gekostet. Nächstes mal wird das dann mit RAID oder SHR gemacht. Allgemein haben sich die Anforderungen etwas geändert. :)

Was ich gerne hätte:

  • vier oder sechs Einschübe
  • M.2 Steckplätze für SSD Caching
  • 2.5 Gigabit (kann auch per USB Dongle laufen)
  • RAM erweiterbar (zumindest auf 6-8GB)

Ins Auge gesprungen ist mir die DS423+ oder eine gebrauchte DS920+. Sind ja mehr oder weniger identisch. Auch die DS1621+ bekommt man immer wieder zu einem guten Preis.

Was könnt ihr mir hier empfehlen? Mit QNAP oder anderen Herstellern habe ich mich leider nicht befasst, aber nehme gerne Vorschläge an.

Dann hätte ich nochmal eine Frage zu HDDs. Abseits von NAS gibt es auch Enterprise HDDs. Die sind ja deutlich günstiger, sollen aber auch etwas lauter sein. Wäre mir egal, da mein NAS sowieso im Keller steht. Haben diese Platten sonst irgendwelche Nachteile? Doch lieber NAS Laufwerke? Im Netz findet man auch refurbished Enterprise HDDs. Kann man die bedenkenlos nehmen? Damit könnte man theoretisch nochmal ein paar Euro sparen. Nicht notwendig, aber wäre nice to have. :)
 
Kleine Randbemerkung:
Ein RAID kannst du dir sparen, das Zauberwort heißt Backup. RAID ist keine Datensicherung und der falsche Weg. Das solltest du auch mit einplanen, dann kannst du eigentlich auch keine Daten verlieren.
 
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Nim dir ein Synology und für Backups dann externe große HDDs bzw Onlinespeicher oder ein zweites Billig NAS an einem anderen Ort.

Die 4er Reihe ist gut.
 
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Hast du denn schon eine Idee, wofür das NAS noch dienen soll? Oder ist es rein als Daten-Archiv vorgesehen?
Sprich, planst du mit Containern zu arbeiten oder dient es als digitaler Videorekorder für Kameras oÄ.?
Arbeitest du direkt auf dem NAS?

Weil rein als Daten-Archiv ist ein DS1621+ zB Overkill.

Ich habe ein Synology NAS hier, auf dem alle Daten des Haushalts zusammenlaufen, welches dann seinerseits auf wechselnde USB-Festplatten und Synologys eigenen C2-Cloudspeicher gesichert wird.
Da ich mit dem NAS sonst nichts veranstalte, langweilt sich der Prozessor zu Tode und RAM-Auslastung ist auch nicht vorhanden.

Bei den Platten solltest du darauf achten, dass du dich vorab für eine Schreibweise entscheidest - shingled oder conventional, und davon nimmst du idealerweise conventional. Gemischte Bestückung ist für RAID angeblich nicht empfohlen.
 
Fujiyama schrieb:
Ein RAID kannst du dir sparen, das Zauberwort heißt Backup. RAID ist keine Datensicherung und der falsche Weg.
Jain, das sehe ich etwas differenzierter.

Persönlich gehe ich lieber den Weg von Raid + Backup + Backup Copy (3-2-1 Regel einhalten usw.)

Raid hilft zwar nicht gegen viele Methoden von Datenverlust (Feuer, Diebstahl, Ransomware, etc), aber kann durchaus gerechtfertigt werden weil man sich Zeit und Ärger spart falls mal eine HDD ablebt. Einfach austauschen und weitermachen, dann muss man nicht mit seinem Backup rumfuckeln.

Wenn das Budget knapp ist und die Wahl zwischen Raid und Backup gewählt werden muss, dann natürlich Backup.

panchamolo schrieb:
Dann hätte ich nochmal eine Frage zu HDDs. Abseits von NAS gibt es auch Enterprise HDDs. Die sind ja deutlich günstiger, sollen aber auch etwas lauter sein. Wäre mir egal, da mein NAS sowieso im Keller steht. Haben diese Platten sonst irgendwelche Nachteile? Doch lieber NAS Laufwerke?
Je nachdem macht der Hersteller keine direkte Garantieabwicklung für private Kunden, das ist z.B. bei Toshiba Enterprise Capacity HDDs ein Thema. Es gibt irgendwo hier im Forum eine Liste, welche Händler (im Fall von Toshiba) bereit sind die Garantie für dich abzuwickeln und welche das verweigern.

panchamolo schrieb:
Im Netz findet man auch refurbished Enterprise HDDs. Kann man die bedenkenlos nehmen? Damit könnte man theoretisch nochmal ein paar Euro sparen.
Man kennt halt den Zustand nicht. Gebrauchte Enterprise Hardware ist meistens in gutem Zustand, aber man kann auch Pech haben.
 
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@Rickmer
Das ist durchaus ein legitimer Grund um ein RAID zu betreiben. Man kann durchaus Zeit und Stress vermeiden, jedoch kostet das alles natürlich einen Aufpreis (Auch etwas höhere Betriebskosten) und der Mehrwert der höheren Verfügbarkeit brauchen nur die wenigsten Privatanwender.
Die Anzahl der Eingriffe bzw. das Einspielen sollte auch überschaubar sein, normalerweise verreckt ja eher selten mal ne HDD.
Aber ja, dass alles sollte man durchaus bedenken und einplanen, da habe ich sicherlich nicht zu Ende gedacht bzw. hätte das anders Kommunizieren müssen.
 
Rickmer schrieb:
Jain, das sehe ich etwas differenzierter.

Persönlich gehe ich lieber den Weg von Raid + Backup + Backup Copy (3-2-1 Regel einhalten usw.)

Raid hilft zwar nicht gegen viele Methoden von Datenverlust (Feuer, Diebstahl, Ransomware, etc), aber kann durchaus gerechtfertigt werden weil man sich Zeit und Ärger spart falls mal eine HDD ablebt. Einfach austauschen und weitermachen, dann muss man nicht mit seinem Backup rumfuckeln.
Das mache ich auch so, aber er hat dennoch recht, RAID sollte wirklich nicht im Bezug auf Datensicherheit genannt werden, bei RAID geht es um Verfügbarkeit (wie Du selbst ja schon erwähnt hast). RAID kann einem eine Downtimne einsparen, sodaß man weiterarbeiten kann während der Rebuild läuft und man wenn es gut läuft keinen Restore fahren muss währenddem man nichts machen kann. Aber Datensicherheit sollte nie mit Glück kombiniert werden und das braucht man bei RAID wenn man damit Daten absichern will, deswegen finde ich es richtig immer wieder darauf hinzuweisen, daß RAID immer nur eine Ergänzung zu einem Backup sein kann und niemals der Ersatz.
 
Vor allem ersetzt das RAID auch dann immer noch nicht das Backup, es ergänzt es bloss...
 
panchamolo schrieb:
Im Netz findet man auch refurbished Enterprise HDDs. Kann man die bedenkenlos nehmen?

Die Laufwerke hatten halt idR schon mal ein Problem und wurden instand gesetzt - können jederzeit wieder abkacken mMn (ja, das kann theoretisch jede HDD, aber hier ist es doch wahrscheinlicher).

Noch dazu werden gebrauchte Enterprise-HDDs meist etliche Stunden auf dem Buckel haben, da diese in ihrem klassischen Anwendungsfeld 24/7 laufen.


Wenn die Preisersparnis natürlich groß ist, man auf die Platten Garantie bekommt und man vor allem ein Backup hat! Dann kann sicherlich drüber nachdenken.

Für ein "paar Euro" Ersparnis würde ich aber abraten.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich habe hier 4 x 20 TB Toshibas im Einsatz (Proxmox). Die hört man praktisch nicht.
Server steht unter meinem Schreibtisch.
 
Von QNAP-Seite würde das mit den Anforderungen bei einem TS-453F starten.
https://www.qnap.com/de-de/product/ts-453e/specs/hardware

Ich selbst habe drei QNAPs im Einsatz (509Pro, 669L und 453E), alle ohne RAID und immer als Einzeldisk.
Das 453E ist das Backupziel aller Geräte (auch PC, Server, MacBook).
 
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Eine DS1621+ wäre natürlich absoluter Overkill. Vier Einschübe möchte ich aber auf jeden Fall. Damit ist man einfach ein bischen flexibler finde ich. Die aktuelle DS216 Play ist mit 1GB RAM und Dualcore einfach ein bisschen schwach auf der Brust. Deshalb auch direkt etwas mehr RAM. Möchte das NAS möglichst lange betreiben. :)

Eine gebrauchte DS920+ würde mir vollkommen ausreichen denke ich. Da kann man 2.5 Gigabit allerdings nur mittels Dongle realisieren. Ein fester Anschluss würde mir irgendwie besser gefallen, macht am Ende aber bestimmt keinen Unterschied.

Habe auf dem NAS hauptsächlich die Film- und Seriensammlung + Musik. Da wir noch einen Hobbyraum (kleines Heimkino) haben muss ich nicht dauernd die Discs rumschleppen. Wichtige Daten wie Dokumente, Fotos, etc. sind als Backup auch auf einer externen Platte abgelegt.

Das ein RAID kein Backup ersetzt ist mir auch klar, aber man kann dem Datenverlust zumindest vorbeugen. :)
 
Wenn es nur ein Datengrab ist, kann man fast jedes NAS nehmen! Bei Synology gibts genug Programm für alle gängigen Platformen um dann auch alle Geräte zu sichern.
 
Von QNAP gefällt mir das TS-462-2G ganz gut. Würde es auch mit 4GB geben, aber bei dem 2G kann man den Arbeitsspeicher aufrüsten. Beim 4G ist der wohl fest verlötet. Dann hätte ich vier Einschübe, SSD Cache, ausreichend Arbeitsspeicher und eine verbaute 2.5 Gigabit Schnittstelle.

Inwiefern unterscheiden sich die QNAP und Synology Modelle von der Software? Große Umstellung?
 
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panchamolo schrieb:
Das ein RAID kein Backup ersetzt ist mir auch klar, aber man kann dem Datenverlust zumindest vorbeugen. :)
Diese Aussage ist FALSCH.
Wenn Du bei einem RAID versehentlich eine Datei löscht, dann ist sie weg, egal ob RAID 0,1,10, 5 oder 6.
Ebenso wenn ein Wurm/Trojaner/Ransomeware sein Unwesen treibt.

Um Datenverlust vorzubeugen ist einzig das Backup das erklärte Ziel.
Ein RAID 1 10 5 6 dient einzig er höheren Verfügbarkeit beim Ausfall eines Datenträgers.

Beide Hersteller kochen mit Wasser, ich habe mir QNAP angelächelt und bin damit zufrieden.

Zum Reinschnuppern:
https://www.qnap.com/de-de/live-demo
https://www.qnapworks.com/live-demos.asp
 
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Ja gut wenn man ausversehen etwas löscht oder Viren im Spiel sind, dann sind die Daten weg. Mir geht es jetzt eher darum wenn eine Platte aussteigt. Eine 4TB WD Red hat es mir schon mal zerlegt leider.

Von QNAP habe ich jetzt so auch noch nichts schlechtes gelesen muss ich sagen. Bei Synology gibt es ja das eigene SHR Raid. Gibt es sowas auch bei QNAP?
 
Wenn die Platte ausfällt dann holt man das Backup zurück, geht wahrscheinlich ebenso schnell wie der Wiederaufbau des RAIDs.

Ob QNAP sowas wie SHR hat kann ich Dir nicht sagen, ich fahre - wie auch bereits genannt - Einzeldisk und KEINERLEI RAID.

Aber ggf. hilft das hier weiter:
https://nascompares.com/tag/qnap-shr/
 
prian schrieb:
Diese Aussage ist FALSCH.

Naja, zumindest nicht ganz. Wenn bei einem RAID ne Platte ausfällt bzw. die Daten auf einer defekt sind, schützt es zumindest durch die Redundanz so vor Datenverlust. Aber ja, das ist dann auch der einzige Fall.

Mit nem Backup hat das nichts zu tun, das stimmt.


prian schrieb:
Ein RAID 1 10 5 6 dient einzig er höheren Verfügbarkeit beim Ausfall eines Datenträgers.

Da ich es langsam müde bin, diese unzureichende Aussage immer und immer wieder zu differenzieren bzw. richtig zu stellen, zitiere ich mich einfach mal selbst:

Banned schrieb:
Wenn man ZFS oder Btrfs als Dateisystem nutzt, beschneidet man sich um ein wesentliches Feature ohne RAID (und nein, es ist nicht die Aufallsicherheit).

Selbst Hesteller wie Synology weisen ja auf den Sinn von Scrubs im Zusammenhang mit RAID für die Datenintegrität hin.

Dass RAID nur der Ausfallsicherheit dient, ist einfach zu kurz gegriffen.
 
@Banned Dass RAID nur der Ausfallsicherheit dient, ist einfach zu kurz gegriffen.

Scrubs gehen auch ohne Raid, dann über die CRC. Beim Finden eines Fehlers muss dann wie üblich das Backup ran...

Erst Backup umsetzen, dann Raid.
Ergänzung ()

panchamolo schrieb:
Inwiefern unterscheiden sich die QNAP und Synology Modelle von der Software? Große Umstellung?
Ich würd sagen, Gewohnheiten. Die Standardfälle kann man mit beiden umsetzen, Synology DSM ist in den Feinheiten vllt n Tuck besser. Aber ich halte das 462 auch für eine sehr gute, wenn nicht sogar derzeit die bessere Alternative. Grad wenn man vllt in Zukunft mit 2.5Gb plant...
 
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Blende Up schrieb:
Scrubs gehen auch ohne Raid, dann über die CRC. Beim Finden eines Fehlers muss dann wie üblich das Backup ran...

Dass es ohne RAID geht, ändert nichts daran, dass es mit RAID deutlich komfortabler und sinnhafter ist.

Wenn du dann ein entsprechendes Dateisystem verwendest, wird nicht nur bei Scrubs, sondern schon beim einfachen Lesen mit der Prüfsumme abgeglichen und wenn nötig, wird korrigiert über die Redundanz bzw. Parität.

Der Scrub mit ZFS oder Btrfs geht über die Prüfsumme des Dateisystems.
Aber auch beim einfachen RAID-Scrub wird letztendlich die Prüfsumme (nur hier eben die des Sektors der HDD) benötigt. Denn dadurch, dass man weiß, dass die Daten nicht zur Parität passen, weiß man noch nicht, welcher Datenteil fehlerhaft ist.

Wenn deine Parität z.B. 1 ist und du hast
00 als Daten, weißt du ja trotzdem nicht, welches Bit eigentlich 1 sein müsste.
 
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