Leserartikel Nexoc M506 (Clevo W150ERQ) - Review Reloaded

Quanar

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Review: Clevo W150ERQ - Reloaded

Quanar, 23.06.2013​

Eine Neuauflage, eine Evolution. Das optisch unscheinbare Nexoc M506 auf Basis des Clevo W150ERx versucht in die Fussstapfen des Vorgänges, des Clevo W150HRM, zu treten. Das matte Display und die Optimus-Grafikumschaltung sprechen für Mobilität, gleichzeitig lässt nVidias GeForce GT 650M Gamerherzen schneller schlagen.

Eine Evolution zu seinem Vorgänger?


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Knapp ein Jahr nach dem Erscheinen ein Review - Reloaded!

Viel Spass beim Lesen!

Testsetup

Der deutsche Notebookhersteller-Reseller „Nexoc-Notebooks“ brachte Anfang 2012 mit dem 506M als einer der ersten ein Barebone auf Basis des Clevo W150ERx auf den Markt. Das 15,6-zöllige 506M startete bei ca. 750,00 € (07.05.2012, 09:55 Uhr) Euro und war auf der Website www.nexoc.de umfangreich zu konfigurieren. Wenig überraschend nutzt das Clevo-Barebone meist die aktuellen Ivy-Bridge-Prozessoren von Intel, ist aber auch teilweise mit Sandy-Bridge oder deren Pentium-Ablegern zu ergattern. Als Arbeitsspeicher dient flotter DDR3-RAM, die zwei Slots können mit maximal 16 GByte bestückt werden. Weiterhin sind natürlich bis zu zwei 2,5“-Laufwerke nutzbar ohne dafür das optische Laufwerk zu entfernen. Auf die Grafikkarte hat der Käufer keinen Einfluss, nVidias GeForce GT 650M entspringt der oberen Mittelklasse.


GehäuseClevo W150ERx
CPUIntel Core i7-3610QM
HDD320 GB HDD (Seagate Momentus 7200.4)
WLanIntel Centrino Advanced 6230 a/b/g/n
RAM2x 4096 MB Samsung 1600er RAM
OSmit oder ohne Windows (Windows 8 nachinstalliert)
DisplayFullHD-Display (matt)
ODDSony Optiarc DVD-Brenner

Preis: 977,18 € bei der Bestellung bei Nexoc vom März 2012

Weitere Modelle mit Clevo W150ERQ bzw. W150ERx-Barebone:


Gehäuse und Impressionen

Design-Preise gewinnt das M506 sicherlich keine. Das 15-zöllige Gehäuse ist von Farb- und Formgebung überaus schlicht - auf so manchem Schreibtisch geht das Notebook geradezu unter.

Zugesagt hat mir das matt-schwarze Finish der prima verarbeiteten Kunststoffoberflächen. Fingerabdrücke kennt das Gehäuse bis auf den leider empfindlichen Displayrahmen und Deckel nicht.

Bezüglich der Stabilität machte das M506 eine vernünftige Figur. Das Grundgerüst gibt erst bei kräftigerem Druck geringfügig nach. Der Notebookdeckel fällt wie oft bei Notebooks etwas zurück, wer es darauf anlegt, kann das Display stark verbiegen. Die Scharniere halte ich für angemessen, sollte aber nicht zu sehr daran geruckelt werden. Eine Gehäusehöhe von knapp fünf Zentimetern und ein Gewicht von rund 2.7 Kilogramm sind im 15-Zoll-Segment zwar relativ viel, einen häufigeren Transport halte ich dennoch für praktikabel.

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Anschlussausstattung

Extern

  • 1x USB 2.0 port
  • 2x USB 3.0 ports
  • 1x eSATA + USB3.0
  • 1x VGA
  • 1x HDMI 1.4a
  • 1x 3,5 mm Kopfhörer
  • 1x 3,5 mm Mikrofon
  • 1x S/PDIF „elektrisch“
  • 1x RJ-45 GB-LAN
  • 1x Stromanschluss
  • 1x SD/MMC-Kartenleser
Intern

  • 2x SATA für 2,5“-Laufwerke
  • 2x SO-DIMM DDR3
  • 1x Slim-ODD bis 12,5 mm Bauhöhe
Die meisten Ports sind auf der linken Seite, ähnlich wie beim Vorgänger Clevo W150HRM und sind mit Maus nicht zu sehr störend. Auf der Rückseite sind keine Anschlüsse.

Im Detail

Lieferumfang

Einen üppigen Lieferumfang sollte man bei Clevo nicht erwarten! Abgesehen vom wuchtigen LiteOn-120-Watt-Netzteil und dem 6-Zellen-Akku liegen der Basisvariante nur eine Kurzanleitung und eine Treiber- & Tool-DVD für Windows 7 bei.

Die Clevo-Tools sind sehr hilfreich und sollten installiert werden. Im Alltag sind die meisten Optionen für ein Notebook leicht aufrufbar. Die Treiber sind für Windows 7 aktuell (ist ja ein neues Gerät). Bei Vollinstalltion der DVD ist von keiner Überladung zu sprechen! Für Windows 8 sollte man sich die Treiber des Schenker A502 auf www.mysn.de herunterladen.

Tastatur

Die freistehenden Tasten (Chicklet) sind stabil und machen mit einem angenehmen Tippgefühl auf sich aufmerksam. Druckpunkt und Anschlag passen. An das gelungene Layout gewöhnt man sich schnell. Sogar einen Nummernblock hat der Hersteller untergebracht.

An Sonderfunktionen ist alles Wichtige vorhanden. Per Fn-Taste können die Lautstärke und Displayhelligkeit geregelt werden, als auch das Touchpad, der Bildschirm, die Webcam sowie die drahtlose Kommunikation.

Touchpad

Gleiteigenschaften sind eher dürftig, über einen längeren Zeitraum erweist sich die Nutzung als etwas unangenehm. Bei den einzeln gehaltenen Maustasten hätte ich ein leichteres Auslöseverhalten gewünscht. Wobei ich sagen muss, dass ich vom MacBook was ich vorher hatte sehr verwöhnt bin! Ach ja, es unterstützt Multi-Touch ähnlich wie beim MacBook, also fallen die harten Tasten im Alltag weniger auf!

Display

Das 15.6-zöllige Display ist in einer entspiegelten FullHD-Version (1920 x 1080) montiert. Andere Hersteller bieten jedoch auch die HD+-Variante an. Die Bildqualität der FullHD-Variante ist erstklassig. Dank des niedrigen Schwarzwertes begeistert das Display in dunklen Szenen mit einem satten Schwarz. Subjektiv war das Bild sehr gleichmäßig ausgeleuchtet, jedoch wirft der Display-Rahmen leichte Schatten. Für ein mattes Display bin ich sehr überrascht!, vor allem von den Farben!

Wer den Bildschirm einmal vor Augen hatte, wird sich nicht mehr davon trennen wollen.

Lautsprecher

Das Soundsystem birgt noch einiges an Verbesserungspotenzial. Den beiden auf dem Gehäuseboden integrierten Lautsprechern mangelt es wirklich an Pfiff, Volumen und einem ausgewogenen Klangbild. Der Sound wirkt dumpf und künstlich. Der verbaute VIA HD Audio Codec bringt aber über externe Lautsprecher ein sehr gutes Potenzial zu Tage! Klasse ist auch der SPDIF-Ausgang! Auch mit dem Zutun von Creatives THX StudioPro Software (auf der Treiber-DVD) war einiges an Verbesserung der integrierten Lautsprecher rauszuholen.

Leistung

Prozessor: Intel Core i7-3610QM

Als Prozessor kommt ein Vierkerner aus Intels effizienter Ivy-Bridge-Generation zum Einsatz. Er hat 4 Cores und mittels HT kann er 8 Threads abarbeiten. 2,3 GHZ und in der Praxis meist bei 3,0 – 3,2 GHz können sich sehen lassen!

Ich konnte die CPU mit Games und anderen Programmen bisher nicht 100% auslasten, er langweilt sich eher!

Ich verweise hier einmal auf den ComputerBase.de-Test zu Ivy-Bridge!

Mittlerweile ist der i7-3610QM durch das Nachfolgemodell mit mehr MHz ausgetauscht worden.

Grafikkarte: nVidia GeForce GT 650M

Bei der Grafikkarte vertraut der Hersteller auf ein DirectX 11 fähiges Modell der gehobenen Mittelklasse. An die Taktraten wagt sich Nexoc nicht heran.

Entgegen aller Berichte hat auch die 650M einen Turbo. -> 835 MHz sind also drin!

Btw. GDDR5-VRAM mit 1 GB reicht für diese Karte völlig aus. 2 GB wären aber nett gewesen!

Des Weiteren funktioniert Optimus ohne Probleme! Löblich!

Leistung GPU

Die Performance der GeForce GT 650M ist verhältnismäßig gut. Der Leistung reicht aus um in nativer Auflösung Starcraft II, BF:BCII, Siedler IV (Scherz!) und CnC III Kanes Rache und natürlich die Source-Engine (HalfLife II) in voller Pracht zu zocken. Nur in TES V – Skyrim ist nicht mit maximalen Einstellungen bei FHD zu spielen.

Andere Games habe ich kaum getestet, da ich eher auf Strategie und Skyrim fixiert bin.

Festplatte

Die eingebaute Seagate Momentus 7200.4 mit 320 GB ist recht schnell und zum täglichen arbeiten geeignet. Unter Windows 7 und 8 sind mir keine Hänger aufgefallen.

Hier ist zu erwähnen, dass beim W150ERQ 2x2,5“ HDD’s verbaut werden können. Also keine nervige mSata-Variante.

Fazit Leistung

Das System ist übelst schnell! Auch ohne zusätzliche SSD! Die GT650M reicht für native Auflösung meist aus um Games in mittlerer oder hoher Einstellung zu betreiben.

Emissionen & Akku

Geräuschemissionen

Die hohe Geräuschentwicklung unter Last ist beim Clevo W150ERQ definitiv die größte Schwachstelle. Gerade bei 3D-Anwendungen drehte der Lüfter vor sich hin. Zwar ist das Refresh des W150HRM unter Last immer noch deutlich hörbar, von einem störend lauten Pegel kann allerdings keine Rede sein. Wer ein älters BIOS hat, sollte unbedingt das aktuelle BIOS 16 mit EC 08 flashen. Die Lüftersteuerung reagiert dann um einiges besser und der Lärmpegel ist dann nicht mehr so stark, wobei...

Wirklich überrascht hat mich jedoch die Geräuschsituation im normalen Betrieb. Bei weniger anspruchsvollen Aufgaben (Office, Internet, Filme etc.), quasi im Leerlauf, stellt der Lüfter seine Arbeit in der Regel komplett ein, läuft also komplett passiv. Und falls die Lüftung doch mal kurzfristig anspringt, ist das Geräusch sehr dezent. Besser geht es kaum im Office-Betrieb.

Temperatur

Im Idle-Betrieb kommt es lediglich zu einer geringfügigen Erwärmung des Gehäuses, unter Last erhitzt sich vornehmlich der Bereich um den Lüfter. Unter Volllast sind die Temperaturen bei durchschnittlich 81 °C (CPU) respektive 75 °C (GPU) – hohe, aber noch unbedenkliche Werte.

Ein Throtteling, also ein Heruntertakten einzelner Komponenten, ließ sich innerhalb meines Stabilitätstests (volle Auslastung durch Furmark und Prime95 auf ca. 20-30 Minuten!) nicht diagnostizieren.

Akkulaufzeit

Dank des ordentlichen (bzw. kleinem) 6-Zellen-Akkus (48.81 Wh, 4800 mAh) und nVidias Grafikumschaltung kann sich die Akkulaufzeit durchweg blicken lassen. Beim Einsatz von minimaler Displayhelligkeit und maximalen Energiesparoptionen hält es das Notebook relativ lange abseits der Steckdose aus, knappe 4 Stunden Minuten. Wer die Helligkeit auf das Maximum regelt und mit gemäßigten Stromsparmechanismen drahtlos im Internet surft, ist hingegen für rund 2,5 Stunden mobil, d.h., dass zu dieser Zeit gesurft wurde, Forenbeiträge getippt und Terra Nova auf MyVideo.tv geschaut wurde.

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Fazit

Die Neuinterpretation des Clevo W150HRM kommt dem Ideal eines perfekten Allround/Gamer-Notebooks erstaunlich nahe. Angefangen beim schlichten und unempfindlichen Gehäuse, das mit einer tadellosen, wenn auch nicht Apple-Niveau, Verarbeitung, einer prima Anschlussausstattung (3x USB 3.0) und guten Eingabegeräten punktet. Das FullHD-Display entzückt nicht zuletzt mit einem äußerst niedrigen Schwarzwert und einem hohen Kontrast.

Dazu gesellt sich die überdurchschnittliche Performance. Mit Ausnahme von "H4rdc0r3-G4m3rn" und professionellen Anwendern wird die Kundschaft sehr gut! bedient. Die Anwendungsleistung macht so manchem Desktop Konkurrenz.

Die Liste der Negativaspekte fällt dagegen recht kurz aus. Neben der etwas hohen Temperatur- und Geräuschentwicklung bei rechenintensiven 3D-Anwendungen ist hier vor allem das wuchtige Netzteil und die mäßige Soundqualität der beiden Lautsprecher zu nennen.

Summa Summarum bin ich praktisch vollendes überzeugt. Wer mit ein wenig Lautstärke beim Gamen leben kann, der kann/muss zugreifen! Mich hat es jedenfalls nicht gestört, Musik war laut genug.

Und mal ehrlich, wer zockt ohne Headset bzw. ohne externe Lautsprecher und mit Touchpad?

Nachtrag: Bios + Modifikationen

Ich übernehme keine Haftung für jegliche Modifikationen!

Bios: Prema Mod v2.1

Link: www.biosmods.wordpress.com (auch für andere Clevo Barebones)

Das Prema Mod-Bios hat den Sinn Funktionen freizuschalten oder Features zu deaktivieren bzw ermöglichen, die früher nicht erreichbar.

Deaktivieren des CPU-Turbo bringt wahre Wunder :-) 75 °C im Gegensatz zu 82 °C unter Last. Der Turbo wird selten benötigt, daher bringt abschalten des Turbo einen großen Mehrwert und wird bei aktivierter GT650M nicht benutzt.

Seit den 2er Releasen der Mod-Bios' gibt es auch für das W150ERQ eine OV-Edition (OverVolt). Der Spannungen des GPU-Turbos werden angehoben, sodass durch Übertakten die Leistung einer GTX660M leichter erreicht werden kann. Die GTX660M hat bekannter Weise nur einen höheren Takt und ist sonst identisch zur GT650M. Übertakten musste ich bis dato nie.

Meine Erfahrung: Das BIOS läuft sehr Stabil und bietet ordentlich Optimierungsmöglichkeiten! (vor allem bei CPU und GPU).

Umbau

Ich habe mich entschlossen Komponenten zu tauschen, da mir die 320 GB einfach zu klein sind und ich einfach mal schauen wollte „was so geht“.

Das DVD Laufwerk und die Seagate 320 GB HDD habe ich gegen folgende Komponenten getauscht:

  • Crucial M4 mit 128 GB
  • SilverStone TS06 (HDD Caddy)
  • Seagate/Samsung M8 mit 1TB
  • RaidSonic Icy Box IB-226StU3-B
Die SSD habe ich in den ersten HDD-Schaft platziert. Der zweite HDD-Schacht ist nicht belegt! Die Temperaturen waren im einem kurzen Test nicht das wahre vom Ei für die HDD (ca. 50°C). Aus diesem Grunde habe ich das DVD-Laufwerk ausgebaut und mit dem Silverstone Caddy in dessen Schacht montiert. Das DVD-Laufwerk wird selten benutzt und daher fällt es in Zeiten von Steam und Images nicht sehr auf.

Die 320 GB Seagate HDD ist ins externe IcyBox-Gehäuse gewandert, da 1 TB intern nun wirklich reicht und die 320er reicht als reines wichtige Daten Backup!

Ein Tip, die Komponenten sind leicht zu tausche:

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Fazit zu den Modifikationen

Der Einbau ist einfach. Alles mit Anleitung von SilverStone, alle Schrauben dabei. Das Clevo W150ERQ ist anwenderfreundlich, das Gehäuse ist unten durch zwei Schrauben leicht zu öffnen und legt somit auch die Kühlkörper für CPU-GPU frei. Wärmeleitpaste erneuern und putzen ist also sehr einfach! Das DVD-Laufwerk ist durch eine weitere Schraube leicht zu entfernen.

Die HDD ist recht "kalt", da ich diese extra nicht im Schacht neben der GPU verbaut habe. Die M8 ist auch schneller als die Seagate 7200.4.

Das DVD-Laufwerk nutze ich selten, sofern macht dieses wenig Unterschied. Starcraft II, WC3 und Steam laufen ja eh ohne DVD. Das USB-3.0-Laufwerksgehäuse ist recht gut, leider recht kurzel Kabel.

Wünsche und Anregungen sind gerne gesehen!

Bei Testwünschen und Fragen antworte ich gerne!

Mehr gibt es auf Logikas.de - Klick!


Anhang

Changelog:

07.05.2012 - 11:30 Uhr – Final! Erste Version auf Computerbase.de
12.05.2013 – 23:00 Uhr – Reloaded! (Jahrestag knapp verpasst)
23.06.2013 - 17:30 Uhr - Reworked! (auf Logikas.de - Klick!)
 
Zuletzt bearbeitet:
4h bei minimalsten Einstellungen ist nicht wirklich lang, auch nicht für solch ein Notebook...
 
Das ist leider auch der einzige Haken an dem Ding, dafür ist es auch nicht wirklich gedacht.

Die Erfahrungen kann man eigl. an alle Clevo-Modelle mit Optimus anwenden.
 
Beim Einsatz von minimaler Displayhelligkeit und maximalen Energiesparoptionen hält es das Notebook relativ lange abseits der Steckdose aus, knappe 4 Stunden Minuten.
Dann würde ich das aber mal umformulieren. :)
 
Wollte Negativaspekt ein wenig kaschieren ;)
 
Update, endlich gute Bilder ;)
 
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