[Notebook] Steckdosennutzung gut für Akku?

IsaacClarke

Lieutenant
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Ich wünsche euch einen angenehmen Tag.

Ich habe ein fast zwei Jahres altes Notebook (Dell Inspiron 15 3585), was ich nur recht selten genutzt habe, im schnitt ein bis zwei mal im Monat, jeweils nur für kurze Zeit.
Jedes mal als ich das Notebook benutzte, hing es an der Steckdose.
Meine frage ist, ob dies gut für den Akku war, oder ob dies sogar nachträglich für den Akku war?
Ich weiß übrigens nicht wie lange der Akku benötigt um vollständig aufzuladen, der Akku war nie leer, auch habe ich keine Referenzzeit wie es anfangs war, um es mit heute zu vergleichen.
Falls dies relevant sein sollte, der Akku lädt laut Anzeige bis 100%.

Ich danke euch jetzt schon für eure Sachkundigen Antworten.
MfG IsaacClarke
 
Allgemein ist es für Li-Ion und Li-Po Akkus nicht gut diese bis 100% zu laden und noch schlechter ist es diese mit 100% zu lagern. Tu dem Laptop einen gefallen und zieh einfach das Ladekabel einige Zeit früher raus so dass es beim einlagern unter 80%, besser bei 50% ist.

Allerdings muss man bei manchen Geräte aufpassen. Ich habe mal ein Laptop gehabt, das hat den vollständig geladenen Akku innerhalb von 4-8 Wochen problemlos entleert obwohl es ausgeschaltet war. Wenn ich das mit 30% eingelagert hätte wär der Akku in dieser Zeit unter Umständen zu tief entladen worden.

Du kannst dir mal das Programm "hwinfo" installieren. Das kann bei vielen Notebooks den Akkuverschleiß auslesen.
 
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Moderne Laptops, zu denen deines ebenso zählt, haben eine relativ intelligente Ladesteuerung, die verhindert, dass Notebook-Akkus überladen werden. Der Teil ist also unerheblich.

Da du das Notebook aber sehr selten benutzt, ist der Akku quasi gelagert. Und einen Li-Akku mit über 80% der Kapazität zu lagern, verringert die Lebenszeit. Er geht nicht sofort kaputt, büßt aber Kapazität schneller ein.

Problem hier: Dein Akku ist fest verbaut, du kannst den nicht einfach rausnehmen. Wenn du es eintakten kannst, dann kannst du den Akku kurz vor einer mehrwöchigen Pause auf unter 80% (aber über 20%) verbrauchen lassen und so die Lebensdauer verlängern. Aber bedenke, dass du damit keinen Schaden vermeidest, sondern nur die Lebensdauer um einen nicht genau bezifferbaren Zeitraum erhöhst. Wenn du dafür große Verhaltensumstellungen in Kauf nehmen musst, dann lohnt das nicht. Dafür ist der Unterschied zu klein.

Mal zum Vergleich: Bei unseren dienstlichen DELL-Notebooks haben wir absolut keinen Unterschied bei der Lebensdauer zwischen Leuten, die das Gerät viel mobil nutzen und solchen, die es nur selten mobil nutzen. Die Akkus büßen alle nach sehr ähnlicher Zeit spürbar Kapazität ein, hier gibt es keine Unterschiede. Die werden aber auch viel genutzt, in jedem Fall.

Ich würde mir in deinem Fall keine allzu großen Sorgen machen. Wenn der Akku kaputt gehen will, dann tut er das unabhängig von deiner Nutzung, die Kapazität ist aber a) nicht soooo dramatisch und b) in deinem Fall sogar egal, wenn du ihn eh immer an der Steckdose nutzt.
 
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Es gab Laptops wo man im Bios den Desktop-Betrieb aktivieren konnte. Da wurde der Akku dauerhaft auf 80% gehalten.

Ich persönlich handhabe das anders. Standardmäßig ist der Akku gar nicht im Gerät bzw. ist abgesteckt. Nur wenn keine Steckdose in der Nähe ist kommt der Akku rein. So sind 10 Jahre alte Laptopakkus noch topfit mit ganz wenigen Ladezyklen und einem StateOfHealth (SOH) von 100%. Quasi Fabrikneu.

Entgegen zu SoDaTierchen's Erfahrungen kann ich von genau dem Gegenteil berichten. Das gleiche Gerät bei meinem Kumpel - immer am Ladekabel - hat jetzt schon den dritten Akku durch. Kommt scheinbar auf das Gerät an.

Edit: Und natürlich darf die geplante Obsoleszenz nicht fehlen. Ich habe dessen ersten Akku hier. Das Battery Management System (BMS) hat bei etwa 300 Ladezyklen beschlossen (nicht gemessen!) der Akku sei defekt und muss ersetzt werden und hat das Gerät immer binnen Minuten heruntergefahren. Ich hab die einzelnen Zellen durchgemessen. Da ist überhaupt nichts defekt. Die guten Sanyo-Zellen sind noch topfit. Interessiert das BMS aber nicht. Du sollst einen neuen (teuren original) Akku kaufen. Und damit Du das nicht zurücksetzen kannst wird der BMS-Chip vergossen, verschlüsselt, codiert und was weiß ich alles.
 
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MORPEUS schrieb:
Standardmäßig ist der Akku gar nicht im Gerät bzw. ist abgesteckt.
Das ist bei einem fest verbauten Akku aber enorm unpraktikabel. Bei einem wechselbaren Akku aber wirklich eine gangbare Maßnahme.
 
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MORPEUS schrieb:
Ich persönlich handhabe das anders. Standardmäßig ist der Akku gar nicht im Gerät bzw. ist abgesteckt.
Man muß dann aber schauen, ob das NB dann noch vollständig funktioniert. Ich hatte vor Jahren mal mit NBs von HP zu tun, da funktionierte ohne Hauptakku (und selbst mit Zusatzakku) das Funkmodem nicht.

Manchmal kann man im BIOS das Ladeverhalten einstellen:
  • Normal - Akku wird erst wieder geladen, wenn die Ladung unter 90% gesunken ist.
  • Power - Akku wird immer voll geladen.
  • Schonung - Akku wird erst wieder geladen, wenn die Ladung unter 80% gesunken ist.
 
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Interessant das mit der "Fehlfunktion".

Edit:
Die von Dir beschriebenen Ladeverhalten würde aber kaum bis nichts an der Abnutzung ändern. Denn ob ich jetzt 2x in einer Stunde 10% nachlade oder 1x 20% kommt aufs selbe raus.
 
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MORPEUS schrieb:
Die von Dir beschriebenen Ladeverhalten würde aber kaum bis nichts an der Abnutzung ändern. Denn ob ich jetzt 2x in einer Stunde 10% nachlade oder 1x 20% kommt aufs selbe raus.
Ne, da hast du glaube etwas falsch verstanden. Das läuft vom Workflow so: Fällt der Akku unter 90% / 80%, dann wird ein Ladevorgang gestartet. Dieser endet, sobald 100% erreicht sind, oder die Stromzufuhr getrennt wird. Ist das Notebook permanent am Strom, macht es einen riesigen Unterschied. Weil bei "Power" würde der Akku quasi jeden Tag die fehlenden 0,2% nachladen. Bei "Normal" und "Schonung" lädt er erst, wenn der Akku mal unter den Grenzwert fällt - bei Nutzung ausschließlich an der Steckdose dürfte das erst nach 2-3 Monaten sein, bis dahin passiert einfach nichts.
Am Strom wird der Akku nämlich so gut wie gar nicht genutzt, der Netzstrom erledigt alles. Es wirkt dann nur noch die Selbstentladung bzw. die echte mobile Nutzung auf den Akkustand. Und letzteres ist in diesem Beispiel kaum vorhanden, weshalb eine extrem reduzierte Anzahl an Ladezyklen genutzt wird.
 
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Asche über mein Haupt. Danke für die ausführliche Erklärung. So wird ein Schuh daraus.

Ich hatte da einen Laptop im Kopf der eine 80% Einstellung bot. Ich hab das einfach aktiviert und mir nicht weiter Gedanken darüber gemacht. Aber jetzt nach dem Lesen Deiner Zeilen fällt mir auf, dass der Laptop irgendwas falsch gemacht hat oder der Hersteller absichtlich das Netzteil unterdimensioniert hat weil er sich dachte, den Rest kann der Akku puffern. Jedenfalls hat das Gerät schon nach wenigen Minuten wieder nachgeladen (ich glaub von 78% wieder auf 80%). Ok besser als gar nichts, aber ideal wäre die von Dir beschriebene Umsetzung.
 
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Hallo.

Ich habe leider vergessen zu erwähnen, dass ich dies hauptsächlich deswegen wissen möchte, weil ich das Notebook verkaufen möchte.
Ich möchte gerne angeben, wie es um den Akku steht, denn ich nehme an das dies relevant ist.

Christian1297 schrieb:
Du kannst dir mal das Programm "hwinfo" installieren. Das kann bei vielen Notebooks den Akkuverschleiß auslesen.
Danke für die Antwort.
Ich habe mal schnell nachgesehen, gemeint ist wohl der Punkt Wear Level (Verschleißgrad?), der bei 5% steht, ist das gut?

@SoDaTierchen
@MORPEUS
@gforce4711
Danke für die Informationen.
 
IsaacClarke schrieb:
Ich habe mal schnell nachgesehen, gemeint ist wohl der Punkt Wear Level (Verschleißgrad?), der bei 5% steht, ist das gut?

Genau, der Punkt ist gemeint. Ob 5% nun gut oder schlecht sind für das wie du das Laptop genutzt hast kann man schlecht abschätzen aber allgemein gilt ein Akku mit 95% Kapazität noch als absolut okay, eher sogar noch als sehr gut bei Gebrauchtware. Allerdings würde ich einem eventuellen Käufer hier nichts verbindlich versprechen denn man kann ja selbst nicht garantieren dass das Programm hier tatsächlich die echten Werte ausgelesen hat oder es sich um eine Messfehler handelt.
 
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