Ameisenmann schrieb:
Ich hab zwar Nvidiakarten und auch ATI aber CUDA braucht kein Mensch, ist echt unwichtig bzw. spielt im Alltag für die meisten Leute keine Rolle.
Als DC Member gibt es genügend Projekte für ATI Karten, die jede CUDA Anwendung in den Schatten stellt.
Solche Kleinkariertheit und Horizonlosigkeit ist exquisit für dieses Forum. Bravo! Und Dein beschränkter Horizont hat nun Allgemeingültigkeit?
derGrimm schrieb:
Es gibt schon länger eine einheitliche GPU-Beschleunigung
=>OpenCL(OpenSource)/DirectCompute(Windowsbeschränkt) Schade
Korrektur: OpenCL ist ein
offener Standard! Nicht notwendigerweise damit quelloffen. Quelloffen werden möglicherweise durch nVidias Schritt die Bibliotheken, die es erlauben sollen, das ABI der GPU nun plattformübergreifend nutzbar machen zu können.
Die Entwicklung ist eindeutig. Jedes Betriebssystem mit HPC Ambitionen benötigt eine plattformübergreifende (Plattform = GPU/CPU Diversitäten) Lösung. MIcrosoft kann sich aufgrund seiner Marktmacht und Quasimonopolstellung erlauben, einen eigenen verschlossenen Standard zu bringen, ob dieser allerdings außerhalb der Spielzeugwelt jemals Anklang finden wird, ist fraglich. Ich hoffe persönlich jedenfalls, daß es nicht dazu kommt.
nVidia hat mit CUDA seit einer ganzen Weile nun eine gut gepflegte Entwicklungsumgebung und wirklich nutzbare Plattform vorgelegt. Darin ist viel Geld und Zeit investiert worden. nVidias Marktmacht im Bereich HPC ist ungebrochen, zur Zeit führt nichts an nVidia und CUDA vorbei, wenn man auf fertig konfektionierte Lösungen zur Bewältigung rechenintensiver Aufgaben zielt.
Allerdings ist nach erfolgreicher Pionierarbeit die Konkurrenz nicht weit. Intel schickt sich nun als größter Prozessorhersteller weltweit mit einer schier unglaublichen Masse an integrierter GPUs und mit Vorzug auf OpenCL ebenfalls den HPC Markt zu betreten. Evaluierungssysteme wie "Nights Corner" deuten an, wohin der Karren gezogen wird.
AMD, der "Underdog" in Sachen HPC, hat eingesehen, daß der eingeschlagene Weg hinsichtlich GPU Design und Softwareplattform in einer Sackgasse enden muß und schwenkt nun um. Die neue GCN Architektur ist der nVidias zum Verwechseln ähnlich und OpenCL wird auf dieser Plattform nativ unterstützt.
Innovationsmotor auf einer viel höher und breiter angesetzten Eben ist allerdings Apple, das Unternehmen, daß aus der Innovationstreiber-Riege DEC, SUN und Apple als einziges überlebt hat. Nicht auf eine Architektur festlegen, weiter und innovativ denken und nicht der Engstirnigkeit Microsofts und nVidia/AMD folgen. Hinter OpenCL steht Apple als Zugpferd, LLVM als intelligente Ablöse der verkorksten Compilertechniken heutzutage, die mit PGI, Intel, Pathscale, CAPS und anderen verschlossene Monopolbilder hervorgebracht haben und mit dem nur noch schwer zu pflegenden Elephanten GNU gcc ist ebenfalls Apple zu verdanken und ich sehe hierin ein ungeheueres Potential für die Gesamtheit und GPU Hersteller.
nVidias Schritt muß im Kontext zum Tage zuvor bereits beschrittenen Schritt AMDs gesehen werden. AMD hat die IL seiner OpenCL-Implementation offengelegt und erlaubt es damit den Compilerbauern, quelloffene Codegeneratoren zu bauen, vorzugsweise über LLVM. In Kürze werden wir also neben CLANG auch OpenCL Frontends haben, die LLVM IL muß dann lediglich noch in GPU-verständlichen Binärcode gebracht werden. Taktisch war also AMD schon einen ganzen Schritt weiter als nVidia! Daß nVidia nun den nvcc offenlegt, ist ein erzwungener Schritt zur Entwicklungssicherung - das wurde schon mehrfach von vernünftigen Menschen im Forum erwähnt.
ich sehe über kurz oder lang eine Entwicklung hin zu OpenCL. CUDA ist die Basis des OpenCL-Standards, nur beherrscht CUDA zur Zeit variationsreichere Datentypen und diverse Konstrukte, die ein Monopolhersteller viel schneller implementieren kann als ein träges Konsortium wie dies zur Definition von OpenCL nötig ist. OpenCL wird eventuell noch eine Weile CUDA hinterhängen, aber vielleicht werden CUDA und OpenCL 2.0 bereits so ähnlich sein, daß nVidia sich entscheided, CUDA komplett in OpenCL aufgehen zu lassen. Damit wäre die ganze Infrastruktur und Investitionsgrundlage nVidias und deren Kunden nicht gefährdet.
Nochmals, dieser Schritt ist erzwungen und dennoch für alle von Vorteil. Und ein gesunder Wettstreit soll nach Aristoteles nur das Beste aus den Besten schöpfen ...
Ameisenmann schrieb:
Sicher doch. Spielzeuganwendungen fürs Kinderzimmer.