halwe schrieb:
Wusste ja nicht, dass ich hier an den GMX-DSB geraten bin
Das zum Glück nicht, aber ich hatte bei meinem letzten Arbeitgeber recht intensiv mit dem Thema zu tun, bin aber sehr froh dass das nicht mehr zu meinen Tätigkeiten gehört. Dadurch verstehe ich sehr wohl den Sinn der DSGVO und des Datenschutzes allgemein, aber es ist schon mit vielen Schmerzen verbunden bis das alles richtig eingerichtet ist. Was auch der Grund ist, warum viele sich die DSGVO wieder weg wünschen.
Das kann ich wegen der Schmerzen zwar gut nachvollziehen, aber es würde uns wieder weit zurück werfen. Mit der DSGVO hat man nun endlich auch als Privatperson eine recht gute Waffe gegen Unternehmen, die meinen es allzu bunt mit den Daten treiben zu müssen.
halwe schrieb:
Aber konkret: die von mir verlinkten Datenschutzbestimmungen beziehen sich auf mehrere Produkte.
Auf mehrere Produkte aber auch auf Geschäftsbereiche, der Punkt Werbung wird ja ganz ja separat behandelt. Abhängig davon ob man einen kostenlosen oder kostenpflichtigen Account betreibt, kauft man sich ja unter Umständen auch von einigen der nervigen Features wie Werbung frei. Dann entfällt ja ein Teil des Verbeitungszwecks.
halwe schrieb:
Was ich hier anmerke ist, dass die Speicherung von Profilen, sofern das pseudonym überhaupt möglich ist, auch eine separat anzugebende Form der Speicherung von personenbezogenen Nutzerdaten ist, die zu erläutern wäre.
Während also die Auswertung ("Verarbeitung") der Mails entsprechend der Erklärung legitim wäre, ist die längerfristige "Speicherung" eines personenbezogenen Profils unabhängig vom legitim einsehbaren aktuellen Postverkehr eine Grauzone, da hier genau genommen eine selbstständige und unabhängige vom einzelnen Mailverkehr (oder Anzeigenkonsum) Datensammlung entsteht.
Durch die separaten Bestimmungen für Werbung stimmt man dann man nämlich auch der Speicherung der zu deiner Person gehörenden, durch den E-Mail Verkehr ermittelten Interessen zu. Und die werden nun mal so lange gespeichert, wie der Account existiert. Denn so lange ist der Verabeitungszweck gegeben.
halwe schrieb:
Mit POP3 statt IMAP mache ich tatsächlich nur, dass die Neubildung meines Profilindexes nicht auf meinem gesamten Mailverkehr der letzten Jahre aufsetzen kann. Und ja, die Neubildung von Profilen dürfte in Anbetracht der Dynamik personenbezogener Datenstrukturen recht häufig passieren.
Das stimmt natürlich. Wenn die Interessen sich ändern, hilft es nicht unbedingt wenn in einem Profil noch uralte Interesse gespeichert sind, die vor Jahren mal aktuell waren. Falls die E-Mails regelmäßig neu indiziert werden, so kann das bei POP3 nur mit dem aktuellen Bestand geschehen, der aufgrund der regelmäßigen Löschung vom Server sehr viel kleiner ist.
Dessen wird sich GMX wohl aber auch bewusst sein und womöglich zweigleisig fahren: Einmal beim Eingang einer Mail und zusätzlich in zyklischen Abständen indizieren. Falls beim zweiten Durchlauf keine weitere Informationen ermittelt werden können, bleiben aber dennoch die alten Informationen bestehen. Besser alte Daten als gar keine.
Ob das auch so gemacht wird weiß ich natürlich nicht, wäre aber eine Möglichkeit trotzdem Daten zu generieren um wenigestens eine ungefähre Anpassung der Werbung an die Person zu ermöglichen.
Allerdings besteht ein ähnliches Problem auch bei IMAP, wenn sowohl alte als auch neue Interessen generiert werden, da das Mail-Archiv deutlich größer ist und die Mails somit älter sind.
Deshalb denke ich immer noch, dass es hinsichtlich der Verarbeitung der E-Mails keinen Unterschied macht welches der Protokolle man nutzt und man entledigt sich mit POP3 auch leider nicht der Verarbeitung der Daten.
Ich hoffe das alles war jetzt zu konfrontativ, aber ich wollte das aufgreifen weil die ursprüngliche Aussage, dass man mit POP3 weniger gläsern ist, meiner Meinung nach so auch nicht stimmt.
Die Wahl des Protokolls sollte aus den Anforderungen hervorgehen, und der Schutz der Privatsphäre durch die geeignet Auswahl des Providers oder sogar durch den Betrieb eines eigenen Mail-Servers.
Byteman schrieb:
Wir sind nun bei POP3 geblieben und er surft nun seine wenigen gmail-Nachrichten mit dem Browser an.
Schön zu hören dass er wieder an seine E-Mails kommt. Und Unfälle passieren nunmal wenn man Rechner migriert.