RAID 0 mit 2 HDDs sinnvoll als SSD Ersatz?

Sose

Cadet 4th Year
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Hallo,

ich hab mir überlegt in meinen alten 2. PC ein RAID 0 aus 2 alten HDDs zu basteln. Zusammen sollten die Festplatten ja auf Schreib- bzw. Lesegeschwindigkeiten von ~250 MB/s kommen. Recht viel mehr holt man aus einer SSD auch nicht raus, wenn das Board nur SATA 2 bzw. SATA 3Gbit/s hat, oder?

Ist es mit so alten DDR2 Boards möglich, ein RAID 0 einzurichten?

Grüße
 
Auch wenn du nur SATA2 hast, kannst du immer noch die Vorteile einer SSD nutzen, die ebent nicht nur durch die Seq. Lese/Schreib Raten kommen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Der größte Vorteil einer SSD sind die geringen Zugriffszeiten. Die werden auch durch einen RAID bei den HDDs nicht besser.
 
Hm, wie genau machen sich Zugriffszeiten bemerkbar? Beim booten von Windows bzw. beim Laden von Programmen sollte doch egal sein, ob die HDD oder SSD nun 10µs oder 10ns braucht?
 
Ausrisszitat aus dem angepinnten [Sammelthread] Kaufberatung und Fragen zu SSD
Hinweis zu Mainboards/Notebooks, die "nur" SATA II unterstützen:
Da die Frage häufiger kommt, ob sich eine (SATA III) SSD auch mit einem alten Board/Notebook lohnt: JA!
Die hohe Geschwindigkeit kommt durch das parallele Arbeiten der SSD und die sehr geringen Zugriffszeiten. Durch SATA II werden ausschließlich die maximalen Transferraten auf 250 bis 280 MB/s begrenzt. Es gibt also keinen spürbaren Leistungsunterschied bei Verwendung von SATA II oder SATA III.

Da wird ein RAID 0 aus HDDs wohl nicht mithalten können.

Eine SSD liegt bei ca. 0,1ms eine HDD bei ca. 10ms Zugriffszeit. Rest ist Kopfrechnen. ;)
 
Aus eigener Erfahrung kann ich sagen: Lass das Raid0 mit HDDs
1) Steigt die steigt die Wahrscheindlichkeit alle Daten zu verlieren
2) Steigt zwar Datentransferrate, die Zugriffszeit kann sich jedoch erhöhen - und das fällt viel deutlicher ins Gewicht als die Transferrate

Ich habe selbst eine paar Jahre ein Raid0 aus 2 Samsung Spinpoint F3 betrieben - sehr glücklich war ich nicht damit... EDIT: im täglichen Betrieb hab ich eher eine Leistungsverminderung als Steigerung im Gegensatz zu einer seperaten HD wahrgenommen.
 
Sose schrieb:
Hm, wie genau machen sich Zugriffszeiten bemerkbar?
Durch die spontanerer Reaktion.
Sose schrieb:
Beim booten von Windows bzw. beim Laden von Programmen sollte doch egal sein, ob die HDD oder SSD nun 10µs oder 10ns braucht?
Eben nicht, die Zeit fällt ja nicht nur einmal an, sondern zahlreiche male und das summiert sich. Der Unterschied ist ja neben der Zugriffszeit auch, dass sich bei SSDs parallele Zugriffe praktisch nicht gegenseitig ausbremsen, bei HDDs müssen die Köpfe immer zwischen den Positionen hin und her bewegt werden, da ist das gegenseitige ausbremsen sehr wohl spürbar. Lass mal im Hintergrund den Virenscanner laufen während Du am Rechner arbeitest, da merkt man sofort die langsam die Kiste auf einmal ist, bei einer SSD merkt man davon gar nichts.
 
Wenn Du die Platten da hast, alle wichtigen Daten auf ein externes Backuplaufwerk lagerst, kannst Du es ja gerne mal testen. Richtig sinnvoll ist es in Zeiten von SSD's nicht mehr. Ich würde da lieber eine aktuelle SSD kaufen und diese, je nach Größe, als System- und Anwendungsplatte nutzten. Die wichtigsten Spiele noch drauf, und fertig ist die "Rakete" (im Vergleich zu einer alten HDD). Da kann ein Raid 0 aus alten Platten bei weiterm nicht mithalten.
Und die Zugriffszeit ist gerade unter Windows enorm wichtig, wenn viele kleine Dateien geladen werden. Das ganze System wirkt extrem schnell und flüssig.

P.S.: Kann Holt nur zustimmen.
 
Windows Bootet ja nicht aus einer Datei herraus sondern aus vielen ... und die liegen auf einer Festplatte halt nicht alle genau richtig hintereinander ... also braucht das Zeit.

Boot mit SSD und optimierten Win 8.1 oder 10 dauert kaum 10 Sekunden .
 
Also im Vergleich zu einer normalen HDD merkt man den Unterschied schon, ich hatte damals noch vor SSD Zeiten ein Raid 0 und die Bootzeiten haben sich damals mit Windows XP schon deutlich verkürzt.

Gegen eine SSD wird ein Raid 0 aber am ende trotzdem ab stinken, wurde ja schon ausführlich erklärt mit den Zugriffszeiten.
 
TrabT, möglich das ein RAID 0 die Bootzeit schon verkürzt, aber womöglich kam der Effekt auch nur von der Neuinstallation von Windows auf das RAID zustande, ein frisches Windows bootet immer schneller als ein mehr oder weniger zugemülltes altes Windows und bei HDDs kommt noch die Fragmentierung des Filesystems und die Verteilung der Dateien auf einen immer größten Adressraum hinzu. Beides gibt es bei SSDs genauso, aber man spürt davon keinen Performanceverlust wie bei den HDDs.
 
Danke für eure Antworten, werde das dann mit 2 Platten mal testen.

Das die Zugriffszeiten anscheinend eine so große Rolle spielen hab ich nicht gewusst. Da ich sowieso regelmäßig Backups anfertige, mache ich mir um Datenverlust keine Sorgen.

Wenn die SSDs mit < 120GB verhältnismäßig gleich teuer währen wie die großen, würde ich mir schon eine kaufen. Aber bei 60GB SSDs ist der Preis pro GB doppelt so hoch wie bei SSDs mit 500GB...
 
Ich habe in meinem Rechner im Moment seit 7 Jahren ein RAID0 mit 2 HDDs laufen. Aus eigener Erfahrung kann ich dir sagen, dass der "Geschwindigkeitsvorteil" im Alltag kaum zu spüren ist. Ich hab damals ausführliche Benchmarks gemacht (mit einer HDD, dann mit zwei HDDs im RAID0). Die Schreib- und Leseraten waren wie zu erwarten deutlich höher (knapp 2 mal so hoch), aber wie hier schon mehrfach angesprochen wurde ist die Zugriffszeit nicht schneller. Wenn du große Dateien hin- und herkopierst, hast du möglicherweise einen Vorteil, aber das Booten von Windows und das Starten von Programmen geht nicht wirklich schneller (zumindest bemerke ich kaum einen Unterschied zu einer HDD).

Nach all den Jahren muss ich sagen, dass sich das RAID0-System nicht so wirklich gelohnt hat. Ich habe zwar - Gott sei Dank - keinerlei Datenverlust erlitten (auch wenn die Chance dafür natürlich doppelt so hoch ist), dennoch ist es den Aufwand nicht wert.
Ich experimentiere gerne mit Linux-Distributionen rum, aber jedes Mal wenn ich auf das Raid-System zugreifen will, kommt erstmal das Geraffel mit dmraid & co. All der Aufwand für einen Geschwindigkeitszuwachs, den man kaum bemerkt.

Vor 7 Jahren waren SSDs noch nicht so wirklich erschwinglich, heutzutage sieht das anders aus. Mein Rat: Kauf dir einfach ne SSD oder benutz eine alte HDD ohne RAID0. Der Aufwand lohnt sich nicht wirklich wie ich finde.
 
Sose, so kleine SSD lohnen sich nicht, die Kosten für die Controller, Platine, Gehäuse, Versand, etc. sind da dann auch im Verhältnis zu hoch. Die Hersteller versuchen zwar diese dann durch Verwendung billigster Controller zu reduzieren, aber die Performance bleibt dann auf der Stecke, wie man im Review der Z400s ohne DRAM Cache sehen kann, die ist nicht als SSD für die Nachrüstung zuhause zu empfehlen, aber eben etwas schneller als eine HDD. Überwinde den Geiz oder spare halt noch etwas und hole Dir eine Crucial BX100 250GB oder Samsung 850 Evo 250GB, für weniger gibt es keine ordentlichen SSD und mit 250GB hat man auch ausreichend Platz für Windows und einige Programme und aktuelle Daten, denn die gehören da mit rauf, sonst hat man zu wenig von der SSD, denn nur was auf der SSD liegt, profitiert auch von deren Geschwindigkeit.
 
Es gibt schon Situationen bei dem man auch von einem HDD Raid 0 profitiert, hab es bis vor kurzen auch noch so genutzt. Der Windows-Boot ist es aber nicht.^^ Eher wenn große Dateien sequenziell geschrieben/gelesen werden, wie in der Video-Bearbeitung mit 4k-Material. Natürlich ist hier eine SSD immer noch besser, aber auch ziemlich teuer. Mich nervte dann auf Dauer nur die Lautstärke von 2 HDD's, sodass ich dann doch zu einer großen SSD griff. Performant arbeiten lies sich damit aber auch.
 
Sose schrieb:
Wenn die SSDs mit < 120GB verhältnismäßig gleich teuer währen wie die großen, würde ich mir schon eine kaufen. Aber bei 60GB SSDs ist der Preis pro GB doppelt so hoch wie bei SSDs mit 500GB...

Aha und wo soll sich dein Windows und die genutzten Programme dann so tummeln ?

Auf einer engen 60 GB SSD ( 10 % bitte abziehen die sollten immer frei bleiben Trim und Co. )

Selbst meine 120 GB ist schon recht klein geworden ... wer aktuell unter 200 GB käuft der hat nichts davon.
 
Sose schrieb:
Recht viel mehr holt man aus einer SSD auch nicht raus, wenn das Board nur SATA 2 bzw. SATA 3Gbit/s hat, oder?

Ist es mit so alten DDR2 Boards möglich, ein RAID 0 einzurichten?

Grüße
Eine SSD ist einen HDD Raid 0 vorzuziehen.

Ein HDD Raid 0 ist einer HDD bei einsatz eines Backup Programms vorzuziehen.

Ich selber hatte eine HDD Boot Raid 0 Partition mit einer kleinen SSD (Sandisk 32GB Ready Cache) als Cache kombiniert. Lief 1A


Krönung wenn Geld keine rolle spielt wäre natürlich ein SSD Raid 0.
 
Sose schrieb:
Das die Zugriffszeiten anscheinend eine so große Rolle spielen hab ich nicht gewusst.

Das kommt immer auf die Größe der gelesenen Dateien an. Wenn du eine große Videodatei mit 10 GB kopierst, dann spielt nur die sequentielle Geschwindigkeit eine Rolle, da kommt dann die eine HDD auf 150MB/s, die zwei HDDs im RAID 0 auf 300MB/s.

Aber schau dir mal ein Benchmarkprogramm wie Crystal Disk Mark an, da gibt es noch andere Messwerte. Es gibt neben sequentiell dort noch 4K und 4K-QD32. Das heißt, dort werden kleine Dateien mit 4K Dateigröße gemessen und bei QD32 mit einer Queue Depth von 32 (also 32 gleichzeitige, verschiedene Anforderungen von solchen kleinen Dateien).
Wenn du bei diesen 4K Werten eine HDD mit einer SSD vergleichst, dann wird dir auffallen, dass eine HDD dort nur ca. 0,x MB/s erreicht (wirklich Null-Komma-X, das ist kein Schreibfehler!) während die SSD bei 4K mindestens 20-30MB/s erreicht, und bei 32 Threads sogar wieder Geschwindigkeiten von mehreren hundert MB/s.

In der Realität ist die sequentielle Höchstgeschwindigkeit oft ziemlich unwichtig - man braucht sie nur, wenn man viele große Dateien kopiert. Die wirklichen Wartezeiten beim Betrieb von Betriebssystem, beim Starten von Programmen etc. entstehen immer durch die massive Verlangsamung der Festplatten bei den kleinen Zugriffen.
 
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