RAM Einstellungen gegen Kernel Power 41

JonathanE

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Hallo zusammen,

ich wende mich verzweifelt in einer Spirale kosmischen Unglücks an dieses Forum. Ich bin Musikenthusiast und habe mir vor drei Jahren einen Fertig-PC von einem Onlinehandel gekauft, um meine Musikproduktionen mit einem Ryzen 2700x angehen zu können. Wie man aus dieser Tatsache vermutlich bereits erkennt, verstehe ich leider absolut nichts von Computern. Und so habe ich nun besagte drei Jahre hilflos zusehen müssen, wie diese Gottesstrafe mit Stecker gefühlt alle 15 Minuten spontan und anlasslos neustartet und so alle meine Projektdateien sabotiert. In der Ereignissliste trat hierbei immer wieder "Kernel Power" auf.

Unfähig mir zu helfen (und nachdem der Onlineshop zweimal geleugnet hat, dass an dem Ding etwas defekt sei und ihn mir unverändert zurückgeschickt hat) wollte ich meinem Schicksal entsagen und habe mir, mit Unterstützung eines befreundeten Elektrotechnikers, nun einen PC mit dem folgenden Teilen zusammengebastelt:

  • CPU: AMD Ryzen 9 7950X3D
  • CPU-Fan: be quiet! Dark Rock Pro 4
  • GPU: Radeon RX Vega 64 (aus dem alten PC übernommen, mittlerweile ausgebaut da gefühlt nahe dem Schmelzpunkt)
  • Mainboard: MSI MPG x670E Carbon Wifi
  • RAM: G.SKILL F5-6400J3239G16GX2-TZ5K
  • SSD: 2TB Samsung 990 Pro
  • PSU: be quiet! Dark Power 13 1000W
  • Gehäuse: be quiet! Dark Base 700 (mit insgesamt 3 be quiet! Gehäuselüftern)

Doch die Mumen folgten mir auf den Fersen. Und so erfindet sich auch dieses neue Gerät ständig spontan unter dem Slogan "Kernel Power 41" neu. Hierbei hält es zwar einem halbstündigen Lasttest mit OCCT Stand, knickt aber schon bei kurzen Browserausflügen ein. Die CPU segelt konstant zwischen 45°C und 50°C, während besagtem Lasttest hielt sie bei Auslastung aller Kerne ziemlich konstante 80°C. Ich habe natürlich sofort alle Treiber sowie das BIOS aktualisiert und sämtliche Problembehandlungen (sfcscannow usw.) durchlaufen lassen, jedoch leider ohne Erfolg. Nachdem ich nun alle fünf Phasen der Trauer durchlaufen und um drei weitere des unbändigen Zorns ergänzt habe, ergab panisches Reflexgooglen, dass hieran wohl der RAM schuld sein könnte. Dass ich Idiot natürlich auch einfach RAM-Riegel gekauft habe, die auf mich "krass" gewirkt haben, ohne einen Gedanken an Kompatibilität zu verschwenden, erhärtet diese Theorie wohl.

Nun meine Frage an die Expertenrunde: Kann ich diese Riegel überhaupt verwenden, und wenn ja, was muss ich denn hierfür im BIOS einstellen? Bzw. ein Schritt vorher: Was könnte ich denn sonst so fatal verhauen haben und iwe wäre das eventuell noch zu retten?

Ich weiß, dass ich jetzt wahrscheinlich für einige Lacher gut bin, aber ich bin ehrlich bis auf die Knochen verzweifelt und wäre wirklich um jede Stimme zu meiner Misäre dankbar. Ich will auch gerne jede Frage beantworten, bitte hier jedoch mein mangelndes Verständnis der Materie im Hinterkopf zu behalten. Hierfür entschuldige ich mich im Voraus.

Ich sag' schonmal Vielen Dank im vorab!

VG,

Jonathan
 
JonathanE schrieb:
RAM: G.SKILL F5-6400J3239G16GX2-TZ5K
Ist EXPO aktiviert? Wenn ja, das wird halt zu viel für deinen Prozessor sein, folgendes sollte helfen:
  • Sicherstellen, dass die Riegel in A2&B2 verbaut sind (der 2. und 4. Slot von links nach rechts)
  • Ins Bios gehen
  • EXPO aktivieren/laden
  • DRAM Frequency manuell auf DDR5-6000 senken
  • Speichern und neu starten
Übrigens; Kernel Power 41 sagt nur, dass das Windows unerwartet ausgeschaltet, also nicht ordnungsgemäß heruntergefahren wurde. Windows hat nämlich einen "Herunterfahrprozess", wird dieser nicht durchgeführt, erscheint der Fehler.
 
Danke für die schnelle Antwort, ich bin leider ei bisschen zu blind, um eine mit "Expo" betitelte Einstellung zu finden. Unter welchem Reiter taucht eine solche denn man wahrscheinlichsten auf?
 
Links oben, egal ob im Advanced oder Ez Mode:
msi-advanced-expo-enabled (1).png
 
Drewkev schrieb:
Ist EXPO aktiviert? Wenn ja, das wird halt zu viel für deinen Prozessor sein, folgendes sollte helfen:
  • Sicherstellen, dass die Riegel in A2&B2 verbaut sind (der 2. und 4. Slot von links nach rechts)
  • Ins Bios gehen
  • EXPO aktivieren/laden
  • DRAM Frequency manuell auf DDR5-6000 senken
  • Speichern und neu starten
Übrigens; Kernel Power 41 sagt nur, dass das Windows unerwartet ausgeschaltet, also nicht ordnungsgemäß heruntergefahren wurde. Windows hat nämlich einen "Herunterfahrprozess", wird dieser nicht durchgeführt, erscheint der Fehler.
Also, sofern EXPO dasselbe ist wie A-XMP, hat das leider nicht funktioniert. Gerade eben kam wieder ein Neustart.
 
Guter Tipp, allerdings bezweifle ich dass der TE EXPO überhaupt an hatte - dazu hätte er sich etwas informieren müssen...

Dazu äussern sich RAM Fehler meistens etwas anders.
Nach meiner Erfahrung kommt es zu Abschaltungen meistens bei einem schnellem Sprung vom Idle zu Last und da gibt es unterschiedliche Lösungen.
  • positiven Offset im BIOS einstellen
  • LLC anpassen
  • CPPC Preferred Cores abschalten
  • ...
  • CPU tauschen
Das sind aber keine Lösungen, sondern Lösungswege und was wirklich hilft muss man selbst testen.

Da ich dieses Board noch nicht in der Hand hatte und daher keine eigenen Erfahrungen machen konnte, werde ich mich aber auch mit direkten Ratschlägen zurück halten.
 
Drewkev schrieb:
Wieso denn A-XMP? Du bist doch auf AM5 unterwegs.

Dann lass EXPO testweise mal ganz weg.
Dazu kann ich fürchte ich nicht mehr sagen, als dass bei mir im BIOS A-XMP steht, das Piktogramm für die RAM-Riegel sieht aber identisch aus. Ich hatte das A-XMP auch zwischenzeitlich deaktiviert, die Abstürze traten jedoch leider weiterhin auf.
 
Seltsam. Klingt für mich eher nicht nach RAM - da sollte es weitere sichtbare Fehler-Events geben, nicht einfach stumpf Neustarts.

Stecker sitzen alle fest?

Als Gegentest (Hardware oder Software/Treiber?) würde ich die Kiste mal ein paar Stunden in einem Live Linux benutzen.
 
JonathanE schrieb:
Ich hatte das A-XMP auch zwischenzeitlich deaktiviert, die Abstürze traten jedoch leider weiterhin auf.
Jetzt wäre interessant zu wissen wie genau der Neustart abläuft, sprich ob du das klassische Klicken des Netzteils hörst (oder nicht) und ob die Lüfter langsamer werden und dann wieder aufdrehen (oder nicht).
 
GrumpyCat schrieb:
Seltsam. Klingt für mich eher nicht nach RAM - da sollte es weitere sichtbare Fehler-Events geben, nicht einfach stumpf Neustarts.

Stecker sitzen alle fest?

Als Gegentest (Hardware oder Software/Treiber?) würde ich die Kiste mal ein paar Stunden in einem Live Linux benutzen.
Stecker kontrolliere ich nochmal, kann ja nie schaden. Mir fielen aber ehrlich gesagt keine Treiber ein, die ich vergessen haben könnte. Erwähnt sei zu Punkt 1 vielleicht noch, dass es beim Rumspielen an der RAM-Frequenz zwischenzeitlich zu Pixelfehlern kam.
Ergänzung ()

Drewkev schrieb:
Jetzt wäre interessant zu wissen wie genau der Neustart abläuft, sprich ob du das klassische Klicken des Netzteils hörst (oder nicht) und ob die Lüfter langsamer werden und dann wieder aufdrehen (oder nicht).
Also ein Klickgeräusch höre ich nicht. Die Lüfter werden vielleicht kurzzeitig minimal langsamer, bleiben jedoch nie ganz stehen.
 
Der RAM hat XMP, kein EXPO.
Wenn XMP aktiviert wurde muß der Takt manuell auf 6000 runtergesetzt werden. 6400 ist bisher nicht wirklich stabil betreibbar auf AM5, insofern würde ich den RAM als Fehlkauf bezeichnen.
 
Wird die Vega 64 mit mindestens 2 einzelnen Kabeln vom Netzteil verbunden?
 
Wurde sie. Sie ist allerdings entsprechend der Anmerkung nicht mehr verbaut. Die Grafikausgabe regelt momentan der Grafikchip des Prozessors.
 
Um auszuschließen, dass es am RAM liegt, wie bereits beschrieben das EXPO/XMP deaktivieren. Um zu zeigen, dass dieser Zustand hergestellt wurde kannst du das Tool ZenTimings runterladen und in Windows ein Screenshot davon machen.

Sollte es nicht am RAM liegen wäre meine (wie hier auch schon geäussert) nächste Vermutung zu wenig Saft auf einem Core, der dann den PC zum Neustart veranlasst.
Hinweise darauf findet man in der Ereignisanzeige. Sollten dort WHEA Fehler auftauchen sollte man da ansetzen.
 
Hier der Screenshot von ZenTimings. Die Klausel "WHEA" habe ich in der Ereignisanzeige nirgendwo entdeckt.
 

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    ZenTimings.png
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Hab noch keine Erfahrungen mit DDR5 aber 6000Mhz sieht mir nicht nach JDEC Timings aus.
Falls du bisher sonst nichts im BIOS verstellt hast kannst du einen BIOS Reset machen. Entweder du hast dafür einen Button am I/O Panel oder du musst die Pins überbrücken. Schau im Handbuch.
Ggf das aktuellste BIOS flashen.
 
Das ist jetzt der Stand nach Bios auf Default und anschließend Ram Takt manuell auf 6000 sowie A-XMP aus. An allem anderen bin ich unschuldig.
 
Der Sinn der Geschichte war den RAM auf Default zu betrieben um zu sehen ob das System da noch immer rumspackt. Mit dem manuellen rumfummeln ist das nun wieder zunichte gemacht
 
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