Router an Router an Client – woher kommt die lokale IP

valentinpando

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Das ist sicherlich eher eine Anfängerfrage, aber ich komme einfach auf keinen grünen Zweig...

Verkürzt: Wenn ich einen Router (mit Internetzugriff) an einen weiteren Router anschließe, an dem wiederum die Clients angeschlossen sind – woher kommen die IP-Adressen bzw. woher sollten sie kommen?

Das eigentliche Problem: Ich habe hier einen Cradlepoint e300 Router, den ich nutze, um verschiedene Internetquellen zu verbinden. An diesem Router sind alle Clients angeschlossen. Ich möchte, dass dieser Router die IP-Adressen an diese Clients vergibt, und mir diese IP-Adressen am besten selbst aussuchen können. Jetzt ignoriert der Router die DHCP Base IP, die ich ihm eingestellt habe geflissentlich und ich vermute, das ist, weil er eine vom Speedport (Router, der am Internet hängt und am WAN des Cradlepoint Routers hängt) zugewiesen bekommt. Also habe ich beim Speedport den DHCP ausgeschaltet. Jetzt geht gar nichts mehr.

Ich habe das Gefühl, mir fehlt einfach ein Grundverständnis für diese Situation. Kann mich jemand aufklären?
 
Erstmal ein bisschen Begrifflichkeiten: Was du Router nennst ist Modem + Router + Switch + Access point in einem UND Stellt dienste wie DNS Cache und DHCP uvm. zur verfuegung. Wenn dich Unterschiede dazwischen interessieren, frag bitte einzeln nach. Vieles weisst du vermutlich :) Das die PR Abteilungen das ganze router nennen, ist nicht hilfreich, wenn man Infos sucht.
was du im Prinzip brauchst, ist 1 Router, an dem 2 Modems haengen. Ich kenne die Cradlepoint Hardware nicht.

Aber erstmal die Frage:
valentinpando schrieb:
Ich habe hier einen Cradlepoint e300 Router, den ich nutze, um verschiedene Internetquellen zu verbinden
was bedeutet das fuer dich / was stellst du dir darunter vor?
Das alleine ist ein riesen Feld mit vielen fehlannahmen und Minen.

valentinpando schrieb:
Verkürzt: Wenn ich einen Router (mit Internetzugriff) an einen weiteren Router anschließe, an dem wiederum die Clients angeschlossen sind – woher kommen die IP-Adressen bzw. woher sollten sie kommen?
Vom DHCP Server. Wuerde ich intuitiv wohl, falls moeglich bei beiden Routern aktiv halten, der hintere router vertailt auf den LAN (switc) Ports DHCP an die Clients, hat seinen WAN Port (wo entweder das modem angesteckt wird, oder das Modem hinter steckt) im DHCp Client modus und bekommt die Adresse vom vorderen.
Soweit klar? :)

aber mal mal dein Setup auf (hint: draw.io geht schnell) und beschreib was du bezweckst :)
 
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Schalte den DHCP am Speedport wieder ein.
Aus Sicht des Speedports ist der Cradlepoint ein normaler Client.
Der Cradlepoint holt sich seine WAN-IP offensichtlich per DHCP vom Speedport. Da du DHCP am Speedport abgeschaltet hast, bekommt der Cradlepoint keine WAN-IP mehr. Deswegen geht nichts mehr.

Hier ist ein Denkfehler:
Jetzt ignoriert der Router die DHCP Base IP, die ich ihm eingestellt habe geflissentlich und ich vermute, das ist, weil er eine vom Speedport (Router, der am Internet hängt und am WAN des Cradlepoint Routers hängt) zugewiesen bekommt.
Der Cradlepoint "ignoriert" die DHCP Base IP nicht. Diese Base IP ist nicht für die WAN-IP-Adresse des Routers gedacht (also seine "Client" IP hinterm Speedport), sondern für den integrierten DHCP-Server für die Clients die am Cradlepoint hängen.
 
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DHCP ist dir soweit geläufig, oder?

Das Problem ist, wenn mehrere DHCP-Controllern (deine Router zählen darunter) gleichzeitig auf ein und die selbe IP-Range innerhalb eines Subnets zugreifen, kommt es automatisch zu Problemen. Hier fehlt die Kommunikation unter den einzelnen DHCP-Controllern und sobald innerhalb der Subnet eine IP doppelt vorkommt, können in der Regel mindestens diese beiden Geräte nicht mehr mit dem Netzwerk kommunizieren.

Letzten Endes sollte es also innerhalb eines Subnets nur einen DHCP-Controller geben, oder eben nur einen je IP-Range. Dann würde sich ein Router z.B. um die Vergabe von xxx.xxx.xxx.1-100 kümmern und der zweite Router um xxx.xxx.xxx.101-255.

Ist es das, was du meinst?
 
Ich habe mich glaube ich nicht gut ausgedrückt. Hier zum Verständnis:

Speedport Router (mit DSL modem) ------ WAN vom Cradlepoint Router (mit 5G Modem als Failover und WAN als Hauptinternetverbindung) ------- Client
Bei beiden ist DHCP an, bei einem mit 192.163.2.x und beim anderen mit 192.163.3.x.

Gehe ich richtig davon aus, dass Clients ihre IP eigentlich immer vom Cradlepoint bekommen sollten? Und der Cradlepoint wiederum vom Speedport? Jetzt gerade scheint alles zu stimmen, habe nochmal neu gestartet und den Speedport gegen einen anderen Speedport getauscht (hauptsächlich weil ich nicht mehr darauf zugreifen konnte nachdem ich den DHCP ausgeschaltet habe...). Aber um so besser.

Als Client vom Cradlepoint kann ich den Speedport nicht "sehen", wenn ich seine IP nicht kenne, oder? Dass er beim ARP Request nicht auftaucht, ist korrekt dann nehme ich an?

Vielen vielen dank für die schnellen Antworten.
 
Bevor ich hier versuche, das alles irgendwie aufzulösen 🤔 hier ein Ansatz, wie man's angehen könnte:

1. Internet
2. Router "A" mit WAN-Port am Internet (IP-Adresse vom Provider) und LAN-Adressen nach freier Auswahl, wir nehmen als Beispiel 192.168.0.0/24 mit oder ohne DHCP-Option.
Note daß die /24 hier definitiv nicht erforderlich ist und auch auf /30 eingekürzt werden kann = 255.255.255.252.
Als Router muß auf LAN-Seite eine statische Adresse vergeben werden. Wir nehmen 192.168.0.1 .

3. Router "B" mit WAN-Port an den LAN-Port von Router A und entweder einer statischen Adresse aus demselben Adressbereich des "A-LAN-Segments" (oben also 192.168.0.0/24 oder kürzer) wenn DHCP aus ist, ansonsten muß DHCP ordnungsgemäß eingerichtet sein.
Da nur eine Adresse überhaupt erforderlich ist, ist DHCP grundsätzlich nicht erforderlich (und /30 reicht).
Wir nehmen 192.168.0.2 für den WAN Port von B und achten darauf, daß Subnetzmaske "LAN A" zur Subnetzmaske von "WAN B" paßt.

Auf Router B wird DHCP eingeschaltet und wenn es möglich ist, NAT ausgeschaltet. Das geht nicht überall und heißt manchmal auch anders, daher entsprechend nachschauen.

Am LAN Port von Router B brauchen wir nun ein ANDERES Netzsegment als das von Router A. Sonst geht die Kommunikation schief.
Hier haben wir Clients dran, also brauchen wir mehr Adressen als nur die zwei aus /30.
Entsprechend wählen wir 192.168.1.0/24 als LAN-Netzwerk.
Der Router bekommt wieder die 1.


4. Zurück zu Router A. Hier brauchen wir eine Route zurück für Antworten auf Anfragen der Clients.
Routen definieren sich immer über das Zielnetz und einen Gateway, manchmal auch den Interfacenamen.
Heimrouter haben aber kein inneres Interface, daher bleibt nur der Gateway und DEN immer aus demselben Netzsegment:

Unsere Route ist hier also
192.168.1.0/24 192.168.0.2

"NAT" und "Route" schließen sich praktisch gegenseitig aus. Wenn NAT nicht abzuschalten geht, kann man meist auch keine Route setzen. Dann muß man damit leben.


5. Wenn alles zusammenpaßt, können jetzt die Clients an Router B angeschlossen werden. Die bekommen von diesem ihre Adressen und kommunizieren direkt mit diesem.
Router A agiert als "Unterwegsbahnhof".

Da allerdings, wie bereits herausgestellt wurde, Heimrouter keine Router in dem Sinne sind, kann man entgegen "normal" an A keine weiteren Router anschließen. Immer nur einen "vorne" (WAN) und "hinten" (LAN).
 
@Hannibal Smith das war ein Tippfehler und kopiert, sollte 162 sein!
Edit: 168 natürlich!!
@RalphS vielen Dank für die Anleitung! Probiere ich so. Ein Problem, dass ich jetzt schon sehe, ist, dass der Speedport austauschbar sein muss. Das ist ein Setup, dass ich auch bei fremden Routern benutzen können muss.
 
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