SATA Festplatten Crash

Du brauchst die Schutzdiode nicht ersetzen, nur entfernen, damit der Kurzschluss weg ist. Die Diode wird nicht unbedingt gebraucht. Die Platten laufen auch ohne, wenn der Rest o. k. ist.
Ich hatte damals eine aus einer alten ide 40GB Platte ausgelötet. Aber da muss man auf die Polung achten.
 
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Gast48 schrieb:
die LP der WD mit dem durchgebrannten IC hat die 5V Schutzdiode ausgelöst aber offensichtlich erst nachdem schon genügend Strom geflossen war um den IC zu himmeln.
Die Schutzdioden sind parallel, die reagieren nicht auf Strom sondern auf Spannung und hätte eigentlich verhindern sollen, dass die Überspannung an den Rest der Elektronik durchgeht, eben indem sie durch den Kurzschluss das Netzteil in die Knie zwingt bzw. dessen Schutzschaltungen aktiviert. Dies scheint hier nicht funktioniert zu haben. Aber in Post #12 wurde ja schon auf die vermutlich nicht optimal funktionierenden Schutzschaltungen hingewiesen.
Gast48 schrieb:
Erklärt sich aus der Vermutung des verdrehten MOLEX, denn dann wären 12 V auf die 5V Anschlüsse des IC gelegt worden. Der hohe Strom hat dann die Diode zerstört (meine Diagnose).
Die 12V Schutzdiode ist heile geblieben, klar lag ja die richtige Polarität an aber eben nur 5V. Richtig?
Bis auf hohe Spannung statt hoher Strom, stimmt das wohl so.
Gast48 schrieb:
Auch bei der Hitachi ist die 5V Schutzdiode zerstört (erst unter einer starken Lupe entdeckt, dass die Beschriftung weggebrannt ist und der Körper eine winzige Brandstelle aufweißt). Die 12 V Diode ist in Ordnung.
Was die Diagnose des verdreht aufgesteckten Molex Adapters stützt.
Gast48 schrieb:
Merkwürdig finde ich dass lediglich bei der Hitashi am Molex der Masseschluß der 5v Versorgung feststellbar ist. Ich vermute, dass bei der WD der Leiterzug zwischen Diode und Schutzwiderstand rsp. Schutzwiderstand und Masse mit abgebrannt sind. Weshalb man keinen Masseschluß messen kann.
Schau auch noch mal mit der Lupe auf die Platine der WD, vor allem in der Nähe der Steckerleiste. Der größere schwarz "Klotz" in der Mitte direkt neben der Steckerleiste dürfte die 5V Schutzdiode sein und da müsste in der Nähe ein kleiner SMT Widerstand sein der vermutlich durchgebrannt ist.
hildefeuer schrieb:
Die Schutzdioden machen Kurzschluss wenn sie defekt gehen. Dann schaltet das Netzteil ab, je nachdem wie stark die 5 V Versorgung ist. Zuvor gehen aber alle anderen Dinge, die an der 5V Versorgung sind defekt.
Defekt gehen sie ja durch die Auslösung bei Überspannung oder Verpolung. Ob es weitere Schäden gibt, hängt halt vom Netzteil ab, wenn dessen Spannung nicht einbricht, dann kann die Schutzdiode ihre Aufgabe eben auch nicht richtig erfüllen.
hildefeuer schrieb:
Es wird dann eher so sein, dass eine Leiterbahn durchbrennt, bevor die Strombegrenzung des Netzteils greift bei über 30A.
Dies hängt halt von den Schutzschaltungen des Netzteils ab,
wenn die sensibel genug sind den Kurzschluss zu erkennen, dann schaltet es ab und außer der durchgebrannte Schutzdiode passiert nichts. Es sollte aber eigentlich keine Leiterbahn durchbrennen, sondern dafür gibt es einen kleinen Widerstand der vor der Schutzdiode sitzt, also direkt zwischen den Pins der Steckerleiste und der Schutzdiode und der soll denn durchbrennen. Er wird also als Sicherung missbraucht.
hildefeuer schrieb:
Wie spät die Strombegrenzung der Netzteile anspricht, sieht man ja häufig bei den Front-USB-Anschlüssen. Wenn da jemand ein USB-Gerät falsch herum reinsteckt, brennen auch immer die Leiterbahnen durch.
Da kommt aber auch noch der Widerstand der Leistungen erschwerend hinzu, denn diese langen und meist sehr dünnen Kabel haben ja auch eine nicht zu vernachlässigenden Widerstand der die Kurzschlusserkennung massiv behindert. Deshalb wollten USB Ports auch eigentlich auf dem Board selbst abgesichert sein.
hildefeuer schrieb:
Eine Reparatur ist nur sinnvoll wenn die 12V Schutzdiode betroffen ist. Das passiert öfters bei USB-Festplatten mit externem 12V Netzteil-Anschluss. Da werden häufig falsche Netzteile angeschlossen. Es passen auch die 19V Netzteile von Lappis rein, Stecker passen. Die 5V werden bei USB-Festplatten aus den 12V mittels 7805er Spannungsregler gewonnen. Der kann bis 30V Eingangsspannung vertragen und geht nicht durch 19V defekt. Deshalb bleibt in diesem Fall alles was an 5V hängt heil.
So ist es und solche Netzteil kann die Schutzdiode auch in die Knie zwingen, deren Spannung bricht dann ein oder deren Schutzschaltungen lösen aus, aber gerade bei billigen PC Netzteile bei denen die Schutzschaltungen schlampig und oft unvollständig implementiert sind, gelingt dies oft nicht, denn auch wenn die Schutzdiode ausgelöst ist, hat sie ja keinen perfekten Kurzschluss sondern immer noch einen gewissen Widerstand und wenn der nicht reicht die Spannung weit genug einbrechen zu lassen, dann entstehen eben solche Folgeschäden.
hildefeuer schrieb:
können nur maximale Ströme von 1A vertragen, keine 30A. Eine Diode die 30A oder mehr verträgt wäre so groß wie ein Zigarettenfilter.
Die können schon recht große Ströme vertragen, aber eben nicht sehr lange und daher gibt es ja in aller Regel diese kleinen Vorwiderstand der dann möglichst vor der Schutzdiode durchbrennen soll und somit die ganze Spannungsversorgung auf der Schiene unterbricht. Der ist ja in Reihe vor allen anderen Komponenten inkl. der Schutzdiode verbaut.

Gast48 schrieb:
Werde die Diode bei der Hit. auslöten und sehen was dann ist. Evtl kriegt man ja raus welches Bauteil konkret da verbaut ist. dann kann ich es ersetzen. Den Hinweis mit dem Dremel find ich geil. Erspart einem die Gefahr die LP thermisch zu überlasten. Evtl. baue ich mir auch eine Lötspitze zurecht. Ach, eher nicht!
Die Schutzdiode zu ersetzen ist nicht nötig, die HDDs funktionieren auch ohne die Schutzdioden, nur dann wird die nächste Überspannung eben garantiert Schäden verursachen. Löte die einfach mal ab, dabei sollte nichts überhitzen und schau ob die HDD dann noch funktioniert. Wenn ja, kannst Du immer noch eine andere einlöten und wenn nicht, ist die auch Elektronikschrott. Beim Dremel wäre mir die Gefahr abzurutschen und damit weitere Schäden zu verursachen viel zu groß. Mit einem Lötkolben für Elektronik und eine Zange sollte man die Schutzdiode viel besser runter bekommen, z.B. reicht es auch wenn man nur eine Seite so weit anhebt, dass sie keinen Kontakt mehr hat.
 
@Holt

Wow, die Zusammenfassung und Kommentierung ist perfekt. Thx

Habe nun die Bestätigung für meinen verdrehten SV Anschluß. Die billige SATA, die ich ursprünglich für den Versuch opfern wollte ist an dem besagten SV Strang einwandfrei gelaufen. Natütlich eben ohne den SV Stecker zu verdrehen.
Einerseits und andererseits. Bestimmte Fehler macht man eben nur einmal. Die gewonnenen Einsichten wiegen aber nicht so recht den materiellen Schaden und noch weniger den Streß auf, den ich mir selber damit gemacht habe.
Das Thema werde ich aber erst schließen wenn ich die Hitashi wieder zum Laufen gebracht habe oder sie auch als defekt in den e-Schrott entsorgen muß. Vielleicht ergeben sich ja noch Fragen.

Auch wenn das vielleicht hier nicht so üblich ist: Ich danke Allen die mich in die Spur zurück gebracht haben.
Gruß BB
 
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