Smartwatch life-EKG wie bei Apple

DirtyDoerk

Lt. Junior Grade
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Hallo zusammen,

die Apple Smartwatch kann ja life EKG, bzw. warnt einen im Alltag, wenn es Herzrithmusstörungen gibt. Ich habe neulich gehört,
dass hier in meinem Umfeld jemand dieser Uhr möglicherweise sein Leben zu verdanken hat.

Ich habe die Galaxy Watch 5 pro, die zwar auch EKG kann, diesen aber nur auf Befehl einmalig durchführt und nicht, wie bei Apple, permanent.

Sehe ich das richtig, oder kann man das bei Samsung auch einstellen ? Ich würde trotz EKG Funktion nicht auf Apple wechseln, aber das ist schon echt ne kleine Revolution !
 
DirtyDoerk schrieb:
und nicht, wie bei Apple, permanent.
Das tut auch die Apple Watch nicht. Für ein EKG musst du den Finger auf die Krone legen und den Arm auch relativ ruhig halten. Sonst funktioniert die Messung gar nicht. Was durchgehend gemessen wird, ist der Puls*.
 
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@DirtyDoerk Vorhofflimmern erkennt die Apple Watch wohl nicht allein durch das EKG - da aber wohl sehr leicht - sondern auch durch andere Messdaten der Pulsmessung.
Denn auch die Apple Watch kann kein EKG nebenbei machen, schließlich muss man dazu mit der anderen Hand die Krone der Uhr berühren (für die Ableitung).

Ich denke du suchst hier wahrscheinlich mit den falschen Begriffen, du brauchst nicht wirklich eine Smartwatch die ein EKG erstellen kann sondern eine die Vorhofflimmern / Atrial Fibrillation erkennen kann, da sollte Samsung jetzt eigentlich was bieten:
https://winfuture.de/news,136057.html

@kachiri Nicht Blutdruck, der Puls!
Den Blutdruck kann die Watch aktuell noch gar nicht messen.
 
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Die Apple Watch scheint abseits vom Training - wo der Puls dauerhaft gemessen wird - die Herzfrequenz mindestens stündlich zu messen.

Darüber wäre sie in der Lage Hinweise auf Rhythmusstörungen zu erkennen.
 
@|Moppel| Meine Herzfrequenzdaten der Apple Watch werden deutlich öfter als stündlich gemessen:
Bei Ruhe etwa alle 5-8 Minuten, in der Regel wirklich alle 5 Minuten.
Bei Aktivität (800m von der Bahn zur Arbeit gehen, ohne getracktes Workout) komme ich auf mindestens einen bis etwa fünf Messpunkte pro Minute.
 
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Interessant.

Hatte nach kurzer Recherche im Internet keine genau Zahl gefunden aber bei der Freundin gesehen, dass zu jeder Stunde ein Wert dort steht.

Deswegen schrieb ich "mindestens stündlich".
 
Gemessen wird der Puls, sorry, das mit Blutdruck ist natürlich Quatsch, mehrmals in der Stunde. Während eines Trainings quasi permanent. Dadurch erkennt die Uhr ja auch, wenn man sich gerade körperlich betätigt aber kein Training gestartet hat. Wer kennt sie nicht, die klassische "Du scheinst zu trainieren"-Meldung, während man nur versucht die im Bahnhof stehende Bahn am anderen Gleis zu erreichen ;D
 
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kachiri schrieb:
Dadurch erkennt die Uhr ja auch, wenn man sich gerade körperlich betätigt

Sicher?

Sie könnte die Aktivität auch über die Bewegungssensoren erkennen.

Sonst käme die Trainingsfragen ja auch jedesmal wenn du dich aufregst. ;)
 
kachiri schrieb:
Für ein EKG musst du den Finger auf die Krone legen und den Arm auch relativ ruhig halten. Sonst funktioniert die Messung gar nicht.
Ich möchte noch hinzufügen, dass weder der Arm unter der Uhr noch der Finger an der Krone allzu verschwitzt sein darf. Sonst gibt's zwar lustiges Geflacker, aber keine valide Information.

|Moppel| schrieb:
Sonst käme die Trainingsfragen ja auch jedesmal wenn du dich aufregst. ;)
Da kommt dann in der Tat stattdessen eine Meldung, dass der Puls für 10 Minuten über x, z.B. 120, war, obwohl man sich nicht bewegt hat :D

|Moppel| schrieb:
dass zu jeder Stunde ein Wert dort steht.
Falls das in der Health App ist: Das ist kein Momentanwert zu jeder Stunde, sondern ein Minimum und Maximum Wert für den Zeitraum einer Stunde. Die einzelnen Werte kannst du in der Health App tatsächlich weiter unten unter "Alle Daten anzeigen" einsehen. Die kommen wie @iSight2TheBlind schon schreibt ca. 5 minütlich rein.
 
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Eine Smartwatch ersetzt nicht den Gang zum Arzt und kann maximal Tendenzen anzeigen. Die Information deiner Smartwatch "du hast Vorhofflimmern - ruf mal den Notarzt" wirst du meines Wissens nach nicht bekommen und ist auch nach den aktuell technischen Möglichkeiten in nächster Zeit nicht möglich (die Werte sind alle sehr wage und extrem fehlerbehaftet).

Revolution? Nein, eher Evolution! :)
 
@Leranis Doch, genau so!
Nicht so, dass die Uhr einen auffordert den Notarzt zu rufen, stattdessen sehr unaufgereg und ohne dem Nutzer Panik zu machen.
Sehr guter Bericht zu dem Thema:
https://joecieplinski.com/blog/2019/03/28/i-now-have-a-cardiologist/

So I was just enjoying the cool animations, not noticing the strange pattern. Then the recording finished:

Signs of Atrial Fibrillation.

Hmm. That has to be a bug, right? Experimental new feature. Maybe I was shaking or moving my wrist a bit. So I try it again:

Signs of Atrial Fibrillation.

This time, I read the rest of the text more carefully. I didn’t write down the exact wording, but it read something like: “If this is a surprise, you should contact your doctor and talk about it.
 
Dein Link unterstreicht aber eher meine These, dass die Uhr nur eine Tendenz anzeigen kann und keinen AKUTEN Fall von Vorhofflimmern.

Ich möchte die Funktion nicht schlechtreden - ganz im Gegenteil! Aber ich möchte auch die Grenzen aufzeigen und es soll keine Pseudo-Sicherheit liefern. Die EKGs in Smartwatches sind eine gute Ergänzung bzw. Hilfe, aber kein Ersatz für eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung oder den vernünftigen Umgang mit dem Körper inkl. Beachtung von Warnsignalen (Schwindel, Herzrasen, ...).
 
Als selbst gelegentlich betroffener und meine Mutter mit häufigerem
Vorhofflimmern: meine Apple Watch 6 und ihre Samsung Smartwatch (ich glaube eine 3er) erkennen es beide recht zuverlässig. Zudem kann man das EKG exportieren und dem Arzt zur Verfügung stellen.
Das ersetzt natürlich keinen Kardiologen, keine Medikation, aber es gibt eine gewisse Sicherheit im Alltag. Paroxysmales Vorhofflimmern ist ja im Normalfall auch kein akuter Notfall.

Aber ich sage mal so: mein Urgroßvater hätte wahrscheinlich keinen Schlaganfall gehabt, wenn eine Uhr ihm gesagt hätte „du, da stimmt es nicht, geh mal zum Arzt“. So kam es nämlich erst hinterher raus ..
 
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Leranis schrieb:
aber kein Ersatz für eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung oder den vernünftigen Umgang mit dem Körper inkl. Beachtung von Warnsignalen (Schwindel, Herzrasen, ...).

Das hat ja auch niemand behauptet.

Leranis schrieb:
keinen AKUTEN Fall von Vorhofflimmern.

Von allen Formen des Vorhofflimmers können sie diesen "akuten" Fall tatsächlich besonders gut. ;)
 
Leranis schrieb:
aber kein Ersatz für eine regelmäßige Vorsorgeuntersuchung

Und alle wissen, dass insbesondere Männer viel zu selten Vorsorgeuntersuchungen machen lassen und sich damit rühmen "nie krank" zu sein, also sogar dann den Arzt nicht besuchen wenn es eigentlich akute Gründe gäbe.

Da ist eine "coole Sportuhr", die man für "männlichen Fitnesskram" nutzt und die dann plötzlich mal meldet "Ach ja, du könntest Vorhofflimmern haben, bitte gehe doch mal zu einem Arzt!" der einzige Weg diese Menschen auf dieses gesundheitliche Problem hinzuweisen!

Fun fact: Die Vorstellung der neuen Generation der Apple Watch (und des iPhones) gestern Abend begann mit einem Video, in dem (echte) Menschen denen die Apple Watch ein gesundheitliches Problem gemeldet hat (bzw. die vom Satelliten-Notruf des iPhones aus der Pampa gerettet wurden) ihren Geburtstag feierten.
Das Thema ist groß!
 
iSight2TheBlind schrieb:
Das Thema ist groß!
Du hast Werbung falsch geschrieben ;) Sorry, Einzelschicksale als "Beweis" für eine Technologie zu verkaufen ist eher problematisch und sind nicht mehr als die bekannten "low hanging fruits", um schnell Aufmerksamkeit zu generieren.
Nichtsdestotrotz: es ist gut, wenn das Thema Gesundheit aufgegriffen wird und da ist mir ehrlich gesagt die Methodik egal - gerne weiter so!

iSight2TheBlind schrieb:
Da ist eine "coole Sportuhr", die man für "männlichen Fitnesskram" nutzt und die dann plötzlich mal meldet "Ach ja, du könntest Vorhofflimmern haben, bitte gehe doch mal zu einem Arzt!" der einzige Weg diese Menschen auf dieses gesundheitliche Problem hinzuweisen!
Das Thema ist (leider) ein wenig komplexer und nicht eindeutig zu klären: Die "Pseudo-Sicherheit" kann einen gegenteiligen Effekt ausüben, so dass die Leute sich mehr auf die Technik verlassen und weniger auf den Körper achten oder zur Vorsorge gehen: "Uhr meldet keine gesundheitlichen Risiken - also bin ich gesund!". Dummerweise kann die Uhr keinen Krebs diagnostizieren ...
Diese Art der Risikokompensation nennt man auch "Peltzmann-Effekt".


Ich möchte nochmals darauf hinweisen, dass ich nicht gegen diese Technik bin - ganz im Gegenteil! Ich habe seit Jahren Smartwatches (aktuell Garmin) und finde die Gesundsheits- und Fitness-Informationen sehr wichtig. Seitdem ich eine Smartwatch habe, achte ich mehr auf meine Gesundheit und bewege mich mehr! Bin aber weit weg von der Euphorie oder werde meinen "zweiten Geburtstag" nicht wegen meiner Smartwatch feiern ;)
 
@Leranis Dafür, dass Männer keine Vorsorgeuntersuchungen machen lassen gibt es Belege.
Hier ist wahrscheinlich auch ein Problem, dass Männer nicht monatlich eine im weitesten Sinne gesundheitliche Einschränkung in Form der Menstruation erleben und dass frauenspezifische Krebserkrankungen wesentlich prominenter im täglichen Leben sind als männerspezifische. Untersuchungen, die diese auch erkennen würden sind einfach nicht der Standard und von Männern auch stärker abgelehnt. Eine Untersuchung beim Gynäkologen ist "normal", während ein "Finger im Po" für eine Prostatauntersuchung negativ gesehen wird und wahrscheinlich sogar als "schwul" (etwas wie viele Männer nicht gesehen werden wollen).

Okay, das war ein kleiner Exkurs.

Männer lassen wie gesagt keine Vorsorgeuntersuchungen machen, aber ich glaube nicht, dass es ernsthaft belastbare Zahlen für "Meine Uhr hat sich nicht gemeldet, also bin ich kerngesund!" gibt.
Und ohne die Smartwatch sähe es sowieso nicht anders aus, auch dann würden Männer keine Untersuchungen machen lassen, eben weil sie Ärzte sowieso nur dann besuchen wenn es unausweichlich ist.

Die Uhren können nur zusätzliche Fälle entdecken, die sonst unentdeckt geblieben wären - aber dass wirklich jemand in falscher Sicherheit gewiegt wird, weil eine Uhr ein Problem welches der Mann selbst fühlt nicht anzeigt - das halte ich für sehr unwahrscheinlich.

Auch nicht vergessen: Das was auch in dem von mir verlinkten Artikel vorkommt: In den USA ist ein Arztbesuch auch immer ein Kostenfaktor und wenn man jeden Termin aus der eigenen Tasche bezahlen muss (direkt, weil keine Krankenversicherung oder indirekt, weil die Eigenbeteiligung lächerlich hoch ist) dann ignoriert man Probleme, weil sie "schon nicht so schlimm sein werden" oder weil man sie ohne Untersuchung anfangs gar nicht bemerken würde.

Wenn sich dann aber die Uhr meldet und ein bisher unentdecktes Problem aufzeigt...
 
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