Spezialist vs Generalist (Berufschancen)

Peter_2498

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Apr. 2018
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Hallo,

ich bin gerade dabei zu entscheiden wie ich mich im Mathematik-Master ausrichten soll und ja, ich bin so bisschen zwiegespalten. Vielleicht hat sich der ein oder andere diese Frage im Studium auch schon gestellt: Soll ich mich qualitativ oder quantitativ ausrichten ?

Sehr gute Kenntnisse in Gebiet A vs Solide Kenntnisse in Gebiet A und in Gebiet B

Meine Einstellung bisher:
Bis jetzt bin ich der Meinung, dass einem in den wenigsten Unternehmen irgendwelche tiefen Kenntnisse aus einem bestimmten Bereich irgendwas bringen, vielleicht bei den ganz großen Unternehmen. Ich hab das Gefühl, dass Spezialisten eher bei den ganz großen Firmen gesucht werden, wo es schwer ist reinzukommen, wenn man nicht gerade ein Top-Absolvent ist. Für kleine und mittelgroße Unternehmen scheint es mir sinnvoller in zwei bis drei Gebieten solide Kenntnisse zu gewinnen, als ein Spezialist in einem Gebiet zu sein.

Bei der Meinung bin ich mir allerdings nicht so sicher und wollte mal hier nachfragen.
 
Das, was dir mehr Spaß macht.

Wenn dir deine Arbeit Spaß macht kommt der Rest von alleine oder eher. Wenn du dich nur danach ausrichtest, was andere wollen oder mehr Geld bringt etc., dann fehlt es dir langfristig an Motivation. Das führt vermutlich zu schlechteren Ergebnissen.
 
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Kommt auch drauf an wofür.
Generell erstmal was Idon gesagt hat: Was dir mehr Spaß macht. Du hast vermutlich, so wie ich auch, 30-40 Jahre Beruf vor dir. Mach das, was dir Spaß macht, sonst werden das sehr sehr lange 40 Jahre.

Dazu muss man die Frage stellen: Besser wofür? Insgesamt immer einen relativ gut bezahlten Job zu haben? Oder einen sehr guten Job bei einem Unternehmen zu haben, wo du aber ggf. später Schwierigkeiten haben wirst einen neuen Job zu finden, wenn du (warum auch immer) wechseln willst?

Schau dir am besten mal Stellenanzeigen an zu eben den Stellen, wo du Intersse hast. Findest du genug Stellen für die eventuelle Spezialisierung die in Frage kommen würde? Wenn du gar nichts dazu findest, ist der Abschluss erstmal natürlich gut, aber das bringt dir nichts, wenn du am Ende Taxifahrer wirst, weil du niemanden findest, der dich anstellen will, weil er diese Spezialisierung nicht braucht.
 
Denke auch, das musst du nach dem Gefühl entscheiden. Ich war zum Berufsanfang voll in so einer Art Spezialistenschiene. Das war mir auf Dauer trotz der immer besser werdenden Bezahlung zu langweilig und ich mache mittlerweile eher einen sehr breit angelegten Job für verhältnismäßig weniger Geld, wo mir der Job aber richtig Spaß macht. Spezialisten werden zumindest in meinem Bereich besser bezahlt. Ist für mich aber nicht das Kriterium weil die Bezahlung so auch ok ist.
 
Natürlich werde ich irgendwas nicht NUR wegen dem Geld oder der Jobchancen machen, allerdings will ich auch nicht unbedingt nur das machen, was mir Spaß bereitet. Wie schon @Snowi erwähnt hat, nützt es mir relativ wenig etwas zu machen, was mir Spaß macht aber niemand braucht... bei Mathematik kann man ganz schnell in sowas reinrutschen, deswegen würde ich da eine gesunde Mitte bevorzugen.

Snowi schrieb:
Dazu muss man die Frage stellen: Besser wofür?
Am ehesten um "insgesamt immer einen relativ gut bezahlten Job zu haben".

@MilchKuh Trude
Ich welchem Bereich arbeitest du und was genau war diese Spezialistenschiene ?
 
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Meiner Meinung nach brauchst du so oder so die Bereitschaft, dich immer wieder weiterzuentwickeln, umzuorientieren, neu einzuarbeiten.

Selbst wenn du dich jetzt auf eine bestimmte Richtung konzentrierst, ist nicht gesagt, dass du genau dort einen passenden Job findest.
Von daher würde ich auch dafür plädieren, das zu tun, worauf du Lust hast.

Ich bin ja auch Mathematikerin. Damals in Studium fand ich es auch vergleichsweise schwierig, auf einen konkreten Beruf hinzuarbeiten. Es war einfach nicht so offensichtlich (anders als vielleicht im Medizinstudium oder in Jura), was man mit einem Mathematikstudium eigentlich beruflich machen kann. Zumindest, wenn man weder an der Uni bleiben noch zu einer Bank oder Versicherung will.
Meine Erfahrung: Mathematiker werden abseits der klassischen Schiene weniger wegen spezifischer Fachkenntnisse eingestellt, sondern vielmehr wegen ihrer (unterstellten) Fähigkeit, sich in komplexe Probleme reinzuarbeiten, zu abstrahieren, flexibel zu denken.
Ausnahmen bestätigen natürlich auch hier die Regel.

Das erfordert dann bei der Jobsuche einfach eine gewisse Kreativität sowohl auf Seiten des Bewerbers als auch beim Unternehmen.

Daher auch die obige Empfehlung zu deiner Fächerwahl.
 
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Bitte nicht falsch verstehen aber ich werde ein gewisses Gefühl nicht los und kann es mir nicht so richtig erklären:

Warum macht "Ihr" euch alle so krampfhaft Gedanken was Ihr nach dem Studium macht?

Das Studium soll den Horizont erweitern, theoretisches, fachliches Wissen aneignen und euch schmerzhaft an geistige Grenzen und darüber hinaus bringen. Der Sinn eines Studiums ist Lebenserfahrung zu sammeln und sich selbst Gedanken zu machen: Wer bin ich? Was bin ich? Und wo will ich hin? *

Ein Studium ist keine Ausbildung sondern eine "Erfahrung". Es ist mMn völlig egal ob du Spezialist oder Generalist nach dem Studium bist. Für deine spätere Stelle musst du so oder so angelernt werden. Das ist auch später so, wenn du die Stelle wechselst.

In deinem Fall gibt es kein "Richtig" oder "Falsch". Mach das was du für Richtig hälst und es so empfindest. :)
Wir können dir hier unsere Erfahrungen geben, aber du bist eine andere Person als wir. Deswegen ist es nur ein Weg von Vielen.

Sorry, wenn ich hier etwas philosophisch geworden bin aber ich spüre bei allen Studierenden einen immer größeren Druck bzw. Angst vor dem "Versagen"? Und der ist wirklich nicht nötig.

gruß


* Erfahrungen variieren ;)
 
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@error : Finde deinen Beitrag eigentlich echt gut. Aber streng genommen ist ein Studium eben auch eine Ausbildung in einem gewissen "Studiengang". Über den Sinn und Zweck eines Studiums lässt sich streiten - das ist m.E. auch subjektiv. Ein Theologie-Student wird vielleicht "aus Interesse" studieren, ein BWLer "wegen besserer Karrierechancen". Der Karriere-Aspekt ist aber eben da und ist wird auch groß geschrieben. Und wenn man Karriere machen möchte, macht man sich auch Gedanken über Karriereschritte im Leben. "Falsche" Entscheidungen können dabei einen großen Impact haben, daher verstehe ich schon, dass sich viele Gedanken darüber machen.
 
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error schrieb:
Das Studium soll den Horizont erweitern, theoretisches, fachliches Wissen aneignen und euch schmerzhaft an geistige Grenzen und darüber hinaus bringen. Der Sinn eines Studiums ist Lebenserfahrung zu sammeln und sich selbst Gedanken zu machen: Wer bin ich? Was bin ich? Und wo will ich hin? *

Puh, das sehe ich gänzlich anders. Zumindest nach meiner Erfahrung im Informatikstudium. Für mich war es 3 Jahre rumsitzen und dabei zu 70% IT Inhalte wiederholen die ich in der Ausbildung hatte, und zu 30% neue BWL Inhalte lernen.

error schrieb:
Sorry, wenn ich hier etwas philosophisch geworden bin aber ich spüre bei allen Studierenden einen immer größeren Druck bzw. Angst vor dem "Versagen"? Und der ist wirklich nicht nötig.

Ich glaube es ist weniger das Versagen als solches, sondern Angst darum, in Armut zu leben, oder in Altersarmut zu landen, weil man kein Geld hat zum zurücklegen.
Wobei das bestimmt auch zu einem guten Teil einfach dadurch kommt, dass man jetzt die Möglichkeit hat, über sowas im Netz zu diskutieren. Vor 10 Jahren war man sowas noch nicht gewöhnt, und vor 20 Jahren gab es die Möglichkeit noch gar nicht. Die, die jetzt studieren, sind damit aufgewachsen, und sind entsprechend deutlich weniger gehemmt über sowas zu schreiben, weil es eben völlig normal ist.
 
@Peter_2498 ich mache mittlerweile das was mir Spaß macht 😁 nee, im Ernst, ich bin in der Industrie tätig. Früher sehr spezialisiert in großen Konzernen heute mehrere Funktionen in eins im Mittelstand. Macht mir mehr Spaß obwohl ich in der "alten" Schiene jetzt wahrscheinlich mehr verdienen würde.

Wenn man etwas "logisches" studiert hat, dann ist doch die Sorge, nichts daraus machen zu können unbegründet. Irgendwas geht immer.
 
silberherz schrieb:
Meine Erfahrung: Mathematiker werden (....) vielmehr wegen ihrer (unterstellten) Fähigkeit, sich in komplexe Probleme reinzuarbeiten, zu abstrahieren, flexibel zu denken.
„Unterstellt“? 😁

Wäre ich Arbeitgeber, würde darauf bauen, dass ein Mathematiker sich in Softwareentwicklung, Finanzthemen, Big Data / Machine Learning vielleicht nicht auskennt, aber einarbeiten kann.

Für Marketing, Vertrieb, Design würde ich jemanden anderen vorziehen bzw. wäre überrascht, wenn sich ein Mathematiker darauf bewirbt.
silberherz schrieb:
Das erfordert dann bei der Jobsuche einfach eine gewisse Kreativität sowohl auf Seiten des Bewerbers als auch beim Unternehmen.
Kannst du das konkreter beschreiben? Soll ein Mathematiker genau sagen, was ihn von anderen Mathematikern unterscheidet? Soll er sich Gedanken machen, wie ausgerechnet seine Fähigkeiten das Unternehmen weiterbringen kann?
error schrieb:
Es ist mMn völlig egal ob du Spezialist oder Generalist nach dem Studium bist. Für deine spätere Stelle musst du so oder so angelernt werden. Das ist auch später so, wenn du die Stelle wechselst.
Guter Punkt.
 
Peter_2498 schrieb:
Am ehesten um "insgesamt immer einen relativ gut bezahlten Job zu haben".
Dann dürft wohl eher der Nachweis von soliden Kenntnissen in einigen "gefragten" Gebieten, die Dir trotzdem Spaß machen müssen, die bessere Wahl sein. U.U., falls das auch im Mathestudium üblich ist, gepaart mit dem frühzeitigen Kontakt zu entsprechenden Firmen z.B. für die Masterarbeit.

error schrieb:
Ein Studium ist keine Ausbildung sondern eine "Erfahrung". Es ist mMn völlig egal ob du Spezialist oder Generalist nach dem Studium bist. Für deine spätere Stelle musst du so oder so angelernt werden. Das ist auch später so, wenn du die Stelle wechselst.
Dazu muss man aber erst einmal einen Arbeitgeber finden der sich, wenn kein Vitamin B im Spiel ist, irgendwie davon überzeugen lässt, dass man für die Stelle auch geeignet ist. Je geringen die Zahl der offenen Stellen und je höher die Zahl der Bewerber ist, um so eher muss man dann zu dem von der Firma angedachte Stellenprofil passen (was nicht zwingend mit den ausgeschriebenen Anforderungen überein stimmen muss).

Snowi schrieb:
Ich glaube es ist weniger das Versagen als solches, sondern Angst darum, in Armut zu leben, oder in Altersarmut zu landen, weil man kein Geld hat zum zurücklegen.
Die Angst hätte ich in gewissen Studiengängen schon vor Beginn des Bachelors und ich kannte auch in den 1990ern, als ich studiert habe, Kommilitonen, die diese Angst noch während dem Studium bekommen und überwiegend deshalb umgeschwenkt haben.

Snowi schrieb:
Wobei das bestimmt auch zu einem guten Teil einfach dadurch kommt, dass man jetzt die Möglichkeit hat, über sowas im Netz zu diskutieren. Vor 10 Jahren war man sowas noch nicht gewöhnt, und vor 20 Jahren gab es die Möglichkeit noch gar nicht.
StudiVZ wurde 2005 gegründet, das CB Forum war mind. 2001 schon online.

Vor 20-25 Jahren habe ich im Netz in diversen Foren meist über anderes diskutiert wie darüber, ob ich die richtigen Fächer im Hauptstudium gewählt hätte oder ob mein Job nach dem Informatik-Studium der richtige war. Aber auch dafür gab es Bereiche auf diversen Plattformen.
 
gymfan schrieb:
Die Angst hätte ich in gewissen Studiengängen schon vor Beginn des Bachelors und ich kannte auch in den 1990ern, als ich studiert habe, Kommilitonen, die diese Angst noch während dem Studium bekommen und überwiegend deshalb umgeschwenkt haben.

Hm ok. Hatte ich bei meinen Kommilitonen weniger, aber da ist meine Vergleichsgruppe auch relativ klein (Vielleicht 50 Männ und 2-3 Frauen) und besteht ausschließlich aus "Hobby-Informatikern". Die hatten das alle nicht. Aber wie gesagt - kleine + "spezielle" Gruppe.


gymfan schrieb:
StudiVZ wurde 2005 gegründet, das CB Forum war mind. 2001 schon online.

Stimmt natürlich. Aber man ist damals noch nicht allgegenwärtig mit sowas aufgewachsen. Meine Generation gehört zu denen, die in der Jugend als erste mal ein Handy hatten (Bin 1995 geboren), aber nicht sofort mit permanentem Internetzugriff aufgewachsen sind. Das hat sich ja durchaus geändert mittlerweile. Bei uns war aber damals noch nicht diese Verbreitung von Berufsthemen so allgegenwärtig wie heute. Ist zumindest meine Sicht der Dinge.

gymfan schrieb:
Vor 20-25 Jahren habe ich im Netz in diversen Foren meist über anderes diskutiert wie darüber, ob ich die richtigen Fächer im Hauptstudium gewählt hätte oder ob mein Job nach dem Informatik-Studium der richtige war. Aber auch dafür gab es Bereiche auf diversen Plattformen.

Dann hast du aber auch zu den "PC Menschen" gehört. Kann mir nicht vorstellen, dass das in der "Normalbevölkerung" so üblich war vor 20 Jahren. Zumindest bei allen die ich aus dieser Altersgruppe kenne. Die sind selbst heute noch nicht in irgendwelchen Foren aktiv, wenn man Facebook mal außen vor lässt. Aber gut, auch hier: Ist meine persönliche Einschätzung aufgrund meiner Erfahrungen, kann mir das aber trotzdem nur schlecht vorstellen.
 
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GetToDaChoppa schrieb:
„Unterstellt“? 😁

Wäre ich Arbeitgeber, würde darauf bauen, dass ein Mathematiker sich in Softwareentwicklung, Finanzthemen, Big Data / Machine Learning vielleicht nicht auskennt, aber einarbeiten kann.

Für Marketing, Vertrieb, Design würde ich jemanden anderen vorziehen bzw. wäre überrascht, wenn sich ein Mathematiker darauf bewirbt.

Kannst du das konkreter beschreiben? Soll ein Mathematiker genau sagen, was ihn von anderen Mathematikern unterscheidet? Soll er sich Gedanken machen, wie ausgerechnet seine Fähigkeiten das Unternehmen weiterbringen kann?
Ich meinte es so: Wenn man abseits der klassischen Branchen sucht, muss man sich auf Stellen bewerben, die sich nicht explizit an Mathematiker richten. Zumindest ich hatte fast keine derartigen gefunden.
Als Maschinenbauer ist das z.b. anders (mein Eindruck, bin ja keiner).
Und die Unternehmen müssen sich trauen, anstelle des klassischen Maschinenbauers einen Mathematiker einzustellen, auch wenn der vielleicht mit anderem Fachwissen daherkommt.

Da kommt die "Unterstellung" - im besten Sinne - von diversen Fähigkeiten ins Spiel. 😉


Das spielt aber vermutlich hauptsächlich als Berufseinsteiger eine Rolle. Später interessiert ja fast nur noch, was man schon alles so gemacht hat.
 
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Naja, so ein klein wenig BWL sollte für einen Mathematiker doch kein Problem darstellen. Damit stünde einem schon eine Menge offen. Controlling, risk management, so die Richtung. Muss man natürlich mögen 😉
 
Es ist nun mal so, dass es nicht viele Stellen gibt wo ausschließlich Mathematiker gesucht werden oder wo nur Mathematiker arbeiten können. Am ehesten wäre das wohl der Job des Versicherungsmathematikers.

Viele andere Jobs im IT Sektor bei denen sich Mathematiker bewerben können, sind meistens auch für Informatiker, Physiker, Elektrotechniker,... ausgeschrieben.

Es scheint immer mehr MINT-Absolventen zu geben und deswegen halte ich es für eine schlechte Idee zu glauben, dass mich ein Arbeitgeber nimmt, weil ich Mathematiker bin und mich in die anderen Gebiete einarbeiten könnte. Das können Physiker, Informatiker, Elektrotechniker ja ebenfalls.

Wenn man Mathe studiert hat mit 1,x (x<5), dann findet man problemlos einen Job unabhängig davon womit man sich im Studium beschäftigt hat. Der Personaler sieht die Note + Mathematik und denkt sich: "Oh, der hat Mathe studiert und ist sogar richtig gut gewesen. Der wird mir sicherlich was bringen...". Der Soziologe aus Harvard wird genauso niemals ein Problem haben einen Job zu finden, weil man weiß, dass er was kann.

Die Sache ist, dass nicht jeder Mathe-Absolvent mit 1,x abschließt. Dann steht man da mit einem 2,x Abschluss und Themen wie Gruppentheorie und Topologie, was kein Mensch in der Industrie gebrauchen kann. Bei einem schlechteren Abschluss MUSS man sich in meinen Augen mehr Gedanken darüber machen, wohin man will, weil man davon ausgehen muss, dass es in dem speziellen Fall eben nicht ausreichen wird, dass man Mathematiker ist und sich überall einarbeiten kann. Es ist damit zu rechnen, dass sich bei der jeweiligen Stelle auch z.B. Informatiker beworben haben, die viel besser auf das Profil passen.

Aus diesem Grund finde ich es wichtig, dass wenn man kein High-Performer ist, möglichst zusieht, dass man dem Arbeitgeber etwas Handfestes liefern kann, z.B. in Form von sinnvollen Spezialisierungen in z.B. Statistik oder Optimierung. Vielleicht auch eine umfangreiche Vertiefung in einem Informatik-Teilbereich.



Ich weiß, dass "Industrie-Mathematik" nicht ansatzweise so komplex ist, wie das, was man an der Universität so macht und damit habe ich auch kein großes Problem. Allerdings will ich nicht in einem Bereich landen, wo ich im Grunde nichts von meinem Wissen gebrauchen kann. Das wären unter anderem Stellen wo ich nicht mehr als Oberstufen-Mathematik bräuchte. Das fände ich nicht so toll.
 
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Über Einladungen zu Gesprächen entscheiden in aller Regel keine Personaler, sondern die Fachabteilungen.

Hast du mal mit Kommilitonen geredet, die kurz vor dem Abschluss stehen oder bereits in das Berufsleben gestartet sind? Die müssen doch wertvolle Erfahrungen haben.
 
Idon schrieb:
Hast du mal mit Kommilitonen geredet, die kurz vor dem Abschluss stehen oder bereits in das Berufsleben gestartet sind? Die müssen doch wertvolle Erfahrungen haben.
Also alle meine Kommilitonen sind irgendwo am Ende ihres Bachelors oder beginnen gerade ihren Master, dementsprechend kann ich da nicht groß was erfragen.
 
Du hast doch im einem anderen Thread schon nach sinnvollen Spezialisierungen gefragt, die zu deinem Profil passen. Dir wurde zu Machine Learning und generell das Thema Datenverarbeitung geraten. Warum nicht den Rat annehmen und dann den Bachelor und danach dein Master machen.

Mathematiker werden auch in anderen Bereichen, außer der reinen Versicherungsmathematiker eingesetzt. Risikocontrolling oder Kreditrisikocontrolling ... bei letztes hatte ich auch eine Kollegin die den Bereich als Wirtschaftsmathematikerin geleitet hat. Hier geht es ja auch darum, Modelle zu entwickeln und entsprechende Risiko-Kennzahlen auszuwerten. Das fällt den Mathematiker hoffentlich einfacher, als dem reinen BWLer, selbst wenn dieser quantitative Schwerpunkte gesetzt hat.
 
@_killy_
Ich weiß nicht, ob ich das irgendwo schon geschrieben habe, aber ich will einen Mathe Master machen, der interdisziplinär ausgelegt ist (das kann man an der TU Darmstadt machen) und im Informatik-Bereich werde ich sehr wahrscheinlich in Richtung maschinelles Lernen und Datenverarbeitung gehen. Bei dieser Frage stand aber eher meine Spezialisierung im mathematischen Bereich im Vordergrund. Dort bin ich gerade am Überlegen, ob ich den mathematischen Bereich komplett auf Optimierung auslege oder auf eine Mischung von Optimierung und mathematischer Statistik/Finanzmathematik. Deswegen die Frage.
 
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