Odium
Captain
- Registriert
- Okt. 2003
- Beiträge
- 3.616
Hallo zusammen,
ich wollte hier eine Diskussion über unsere Staatsverschuldung starten. Laut Schuldenuhr ist die BRD zur Zeit etwa mit 1686 Mrd. Euro verschuldet, Zuwachs etwa 15,8 Mio pro Stunde.
Die meisten Informationen im Netz über das Thema Staatsverschuldung sind durchsetzt mit der mahnenden Botschaft, dass sie nach Möglichkeit vermieden werden sollten.
Wie sieht es in anderen Ländern aus? Wie man an dieser Grafik sieht, ist unsere Staatsverschuldung gleichauf mit den USA (etwa 66% jeweils vom Bruttoinlandsprodukts). Japan ist weltweit der Industriestaat mit der höchsten Verschuldung, hier sind es 182% vom BIP.
Von den USA nimmt man an, dass dort die Staatsverschuldung durch die Finanzkrise bis 2019 auf 6,5 Bio. Euro ansteigen wird.
Es gibt aber auch Länder wie Estland oder Luxenburg, wo die Verschuldung unter 10% liegt.
Eine Übersicht der deutschen Staatsverschuldung nach Ende des 2. Weltkriegs:
Deutlich zu sehen der Anstieg in den 70ern und nach der Wiedervereinigung. In einem Spiegel-Artikel vom 21.07.09 geht man davon aus, dass wir Ende diesen Jahres 1700 Mrd. in der Kreide stehen und bis Ende 2013 ist die Rede von einer Verschuldung von 1800 bis 2000 Mrd. Euro.
Soweit die Fakten und Voraussagen. Die Frage, die mich beschäftigt, ist folgende:
Wenn die Auswirkungen der Staatsverschuldung bekannt sind - nämlich höhere Steuern und geringere Lebensqualität für die nachfolgenden Generationen - warum dann trotzdem dieser rasante Anstieg? Ich halte unsere Politiker nicht für Übermenschen, aber sie stehen in einer Verantwortung und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich freiwillig dafür entschieden haben, einen Staat runterzuwirtschaften, wenn es nicht einen Ausweg gibt.
Was ist mit Inflation? In diesem Kommentar ist die Rede davon, wie sich Inflation in Hyperinflation veränderte und dann mit einer Währungsumstellung das Problem beseitigt wurde - auf Kosten der Gläubiger. Ist das heutzutage in der Euro-Zone überhaupt noch machbar oder eher noch die einzig realistische Option?
Die meisten Menschen halten Staatsverschuldung für ein wichtiges Problem. Wenn ich mir allerdings die enorme Verschuldung einiger Staaten, insbesondere Japan, USA oder Italien anschaue, dann frage ich mich, ob das ganze nicht überbewertet wird.
Wir leben heute zweifelsohne über unsere Verhältnisse, aber wir sind das gewohnt. Trotz der steigenden Staatsverschuldung und der Niederschrift im Gesetz war es ein Wahlkampfthema, ob die Renten tatsächlich gekürzt werden sollten, wenn die Löhne sinken. Noch frisch im Gedächnis sind 5 Mrd. Euro, die jetzt in Form von Neuwagen auf den Straßen unterwegs sind. Wozu?
Der dritte Faktor ist die steigende Produktivität (= steigendes BIP), sie sorgt dafür, dass wir in 30 Jahren mit weniger Aufwand mehr Wohlstand unter mehr Menschen verteilen können. Könnte das etwa in die Kalkulation der Politiker miteinfließen, wenn sie solche monströsen Konjunkturpakete auf den Weg schicken?
Mir ist schon klar, dass Staatsverschuldung ein Problem ist, weil Zinsen bezahlt werden müssen, die für reelle Projekte fehlen. Doch da fast alle Staaten verschuldet sind, und das schon vor 500 Jahren, werde ich zusehends unsicher, ob das Problem nicht überschätzt wird. Was meint ihr?
ich wollte hier eine Diskussion über unsere Staatsverschuldung starten. Laut Schuldenuhr ist die BRD zur Zeit etwa mit 1686 Mrd. Euro verschuldet, Zuwachs etwa 15,8 Mio pro Stunde.
Die meisten Informationen im Netz über das Thema Staatsverschuldung sind durchsetzt mit der mahnenden Botschaft, dass sie nach Möglichkeit vermieden werden sollten.
Wie sieht es in anderen Ländern aus? Wie man an dieser Grafik sieht, ist unsere Staatsverschuldung gleichauf mit den USA (etwa 66% jeweils vom Bruttoinlandsprodukts). Japan ist weltweit der Industriestaat mit der höchsten Verschuldung, hier sind es 182% vom BIP.
Von den USA nimmt man an, dass dort die Staatsverschuldung durch die Finanzkrise bis 2019 auf 6,5 Bio. Euro ansteigen wird.
Es gibt aber auch Länder wie Estland oder Luxenburg, wo die Verschuldung unter 10% liegt.
Eine Übersicht der deutschen Staatsverschuldung nach Ende des 2. Weltkriegs:
Deutlich zu sehen der Anstieg in den 70ern und nach der Wiedervereinigung. In einem Spiegel-Artikel vom 21.07.09 geht man davon aus, dass wir Ende diesen Jahres 1700 Mrd. in der Kreide stehen und bis Ende 2013 ist die Rede von einer Verschuldung von 1800 bis 2000 Mrd. Euro.
Soweit die Fakten und Voraussagen. Die Frage, die mich beschäftigt, ist folgende:
Wenn die Auswirkungen der Staatsverschuldung bekannt sind - nämlich höhere Steuern und geringere Lebensqualität für die nachfolgenden Generationen - warum dann trotzdem dieser rasante Anstieg? Ich halte unsere Politiker nicht für Übermenschen, aber sie stehen in einer Verantwortung und ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich freiwillig dafür entschieden haben, einen Staat runterzuwirtschaften, wenn es nicht einen Ausweg gibt.
Was ist mit Inflation? In diesem Kommentar ist die Rede davon, wie sich Inflation in Hyperinflation veränderte und dann mit einer Währungsumstellung das Problem beseitigt wurde - auf Kosten der Gläubiger. Ist das heutzutage in der Euro-Zone überhaupt noch machbar oder eher noch die einzig realistische Option?
Die meisten Menschen halten Staatsverschuldung für ein wichtiges Problem. Wenn ich mir allerdings die enorme Verschuldung einiger Staaten, insbesondere Japan, USA oder Italien anschaue, dann frage ich mich, ob das ganze nicht überbewertet wird.
Wir leben heute zweifelsohne über unsere Verhältnisse, aber wir sind das gewohnt. Trotz der steigenden Staatsverschuldung und der Niederschrift im Gesetz war es ein Wahlkampfthema, ob die Renten tatsächlich gekürzt werden sollten, wenn die Löhne sinken. Noch frisch im Gedächnis sind 5 Mrd. Euro, die jetzt in Form von Neuwagen auf den Straßen unterwegs sind. Wozu?
Der dritte Faktor ist die steigende Produktivität (= steigendes BIP), sie sorgt dafür, dass wir in 30 Jahren mit weniger Aufwand mehr Wohlstand unter mehr Menschen verteilen können. Könnte das etwa in die Kalkulation der Politiker miteinfließen, wenn sie solche monströsen Konjunkturpakete auf den Weg schicken?
Mir ist schon klar, dass Staatsverschuldung ein Problem ist, weil Zinsen bezahlt werden müssen, die für reelle Projekte fehlen. Doch da fast alle Staaten verschuldet sind, und das schon vor 500 Jahren, werde ich zusehends unsicher, ob das Problem nicht überschätzt wird. Was meint ihr?