sanders schrieb:
warum sind die jetzt so zitrig? Erstmal das Weihnachtsgeschäft abwarten. Und Android Smartphones hatten auch eine längere "Eingewöhnungszeit" als das iPhone. Und nun?
Das Nook Tablett liegt bei 249$ und das Amazon Fire bei 199$. Beide haben ein 7 Zoll IPS Display sowie jeweils einen Dual A9 SoC. Beide Produkte basieren auf dem Android Open Source Project, allerdings vollkommen ohne Google Elemente (also auch ohne deren Market).
Entsprechende Produkte der Mitbewerber liegen bei 350 bis 400$ (Galaxy Tab 7.0 Plus). Da davon auszugehen ist das die kommende 10 Zoll Variante des Amazon Fire höchstens bei 300$ liegen wird bleibt den anderen Android Tablett Herstellern mittelfristig nicht anderes übrig als die eigenen Preise radikal zu reduzieren.
Für zwei Kameras und HDMI sind verständlicher Weise die wenigsten bereit annähernd den doppelten Preis zu bezahlen. Der Punkt dabei ist das sowohl Amazon, als auch B&N die Produkte vertreiben ohne dabei eine Marge aufzuschlagen -> bei gleicher Ausstattung und gleichem Preis gibt es für (Hardware) Anbieter wie Asus, Motorola oder Samsung keinen Cent zu verdienen. Momentan wären sogar eher Subventionen pro Gerät nötig. Das zeigt bereits sehr eindeutig wo die Richtung hingeht. Hinzu kommt noch das Amazon den Vertriebsweg komplett selbst übernimmt (was sich für Amazon, genauso wie für B&N ebenfalls positiv auf den Endkundenpreis auswirkt, keine Zwischenhändler).
Deshalb ist davon auszugehen das bereits Ende 2012 rund die Hälfte aller Android Tabletts von Amazon kommen werden. Bei so niedrigen Preisen sind nun mal ganz andere Absatzzahlen möglich - wie unter anderem das HP Touchpad gezeigt hat
. Amazon hat in der ersten Woche über 250t Fire abgesetzt. Dafür hat das extrem gehypte Xoom von Motorola vier Wochen benötigt.
Die Folge, wer kein Content Provider wie Amazon, Apple, B&N und Google (mit Motorola Mobility) ist kann sich vom umsatzstarken Massenmarkt verabschieden denn ohne die Einnahmen über den Verkauf von Software und Inhalten sind solche Endkundenpreise nicht umsetzbar.
Schlussendlich ist damit das von Google mit Android umgesetzte (Lizenz) Modell zum scheitern verurteilt. Ohne eine deutliche Beteiligung der Hersteller (Samsung, Asus etc.) an den Umsätzen aus dem (Google) Market sind diese nicht konkurrenzfähig. Mittelfristig ist auch bei den Android Smartphones eine ähnliche Entwicklung zwangsläufig denn auch hier werden sich eher früher als später Content Provider etablieren. Diese bieten die Produkte nur zu einem Zweck an: Als Plattform für den Verkauf eigener Services.