Umstieg gewagt. Und gewonnen.

Filzuslausus

Lt. Junior Grade
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Hallo zusammen!

Ich habe nun tatsächlich vor 2 Monaten den Beschluss gefasst, meinen PC mit Linux zu betreiben und auf Windows zu verzichten.
Die Hauptgründe dafür sind meine Hardware, die nicht für Win 11/12 ready ist und das für mich grässliche Design von Win 11.
Ebenso hasse ich die Systemsteuerung unter Windows schon so sehr...

Hier möchte ich meine Erfahrungen und Ärgernisse beim Umstieg teilen und vielleicht kann mir das Schwarmwissen bei dem einen oder anderen Problem weiterhelfen.

Nun habe ich es gewagt und Windows wirds wohl nicht mehr, auch wenn Linux für mich weder den besseren Komfort, noch die bessere Leistung hat.

Als Hintergrund zu meinen Linux Kenntnissen:
Ich habe mich 2 mal an Ubuntu versucht, einmal an Manjaro. Die Versuche liegen einige Jahre zurück und scheiterten kläglich an Kompatibilitäten.
Die absoluten basics sind vorhanden, ganz vieles durfte ich jetzt lernen bei meinem aktuellen Versuch. Und circa 99% weiß ich immer noch nicht ;-).


Ich verwende aktuell Manjaro Linux und als DE kommt Plasma KDE zum Einsatz.

Zuerst zum Verwendungszweck:

Hauptsächlich Gaming, Streaming und alltägliches Office (E-Mails, drucken...).

Die Hardware grob:
Intel i7 8700k
32GB RAM
Nvidia RTX 2070 Super
Asus XonarDGX Soundkarte
1TB SSD als nvme und 1TB SSD als 2,5"
achja und das ganze läuft mit einer WaKü und einem Aquacomputer Octo.

Eine grässliche Konfiguration für Linux wie ich empfinde.


Zur Distro:
Ich habe mittels Live USB getestet: Manjaro, Garuda, EndeavourOS.
Nach langem Einlesen, habe ich mich eben auf eine Arch Distro festgelegt, da Rolling Release empfohlen wird in Bezug auf Gaming. Der Meinung bin ich bei meinem System irgendwie nicht mehr.

Letztendlich wurde es Manjaro. Pacman GUI, einsteigerfreundliche Vorinstallationen und gute Hilfe in den Foren sprachen dafür.

Garuda Linux war für mich als Einsteiger absolut für die Tonne. System lief (bereits Installiert) extrem langsam, stockend und was ist da mit dem Compositor los? Fenster stotterten über den Bildschirm, die Farben machten es auch nicht besser.

Ich wagte mich dann doch noch an EndeavourOS, da ich mich noch nicht über Arch traue. Die Standard-Edition hat allerdings leider Xfce. DE selbst zu switchen, trau ich mir einfach noch nicht zu.

Nach gut 1 1/2 Monaten Manjaro bin ich nun aber auch der Meinung, das es eine maue Distro mit der großen Update-Macke ist. Ein Umstieg kommt für mich aber aktuell ebenso nicht in Frage. Warum? Darauf komme ich sofort mit den Desktop Environments:


Kommen wir zu Plasma KDE und warum es ein Zwang ist.

Eigentlich präferiere ich Xfce, Mate und Cinnamon. All diese DE haben mir unheimlich gut gefallen beim testen. Allerdings ist damit kein Spiel, das auf schnelle Bildwechsel angewiesen ist, spielbar.

Ich weiß es ist der Compositor. Aber als Anfänger muss ich mir erstmal Sachen erarbeiten. So versuchte ich Wayland unter Plasma zu verwenden. Dieser Versuch endete einmal in einem geschrotteten System und einmal in einem unbenutzbaren System

Der Workaround: Den Compositor für betroffene Fenster nicht zuzulassen. Dies funktioniert ganz einfach unter Plasma. Unter Xfce, Mate, Cinnamon wäre das für mich viel zu umständlich, wenn denn überhaupt praktikabel möglich.

Allerdings hat der Workaround auch Nebenwirkungen: Der Compositor funktioniert dann bei keinem Fenster mehr, bis das betroffene Fenster geschlossen ist. Folglich sind alle Fenster falsch umrahmt. Ebenso verursacht das öffnen des betroffenen Fensters Standbilder auf allen Fenstern, bis diese wieder angeclickt werden.

Auf der Haben-Seite laufen Games butterweich, auch ohne G-Sync, das aufgrund meines 2-Monitor Setups auch aktuell nicht funktioniert.

Zur Leistung:
-Booten geht ganz flott
-Fenster und Programme sind schnell geöffnet und verwendbar.
-Spiele (bisher nur mittels Steam+Proton) laufen großteils "wie unter Windows", allerdings gibt es Spiele die negative Ausreißer darstellen.
Vermutlich wenn der VRAM knapp wird.

Beispiel Hunt: Showdown: Mampft jede Menge VRAM und gibt ihn scheinbar nicht mehr frei, daher nach 3-4 Runden LoD Probleme. Unabhängig davon läuft das Spiel mit ca. 30 Fps weniger und hat gelegentlich Ausreisser nach unten, wo dann 1-2 Minuten nur 80 Fps geschafft werden, statt der üblichen 120-130~.

Gerade in Spielen merkt man, wie man Nutzer zweiter Klasse als Nvidia-GPU-User ist. Man liest von so tollen Erfahrungen und Wayland etc., nur um dann "sorry no Nvidia" zu lesen.

Zum Sound:

Da ich eine Soundkarte im PC hab und mit dieser immer sehr zufrieden war, will ich sie natürlich verwenden.
Auf Problematiken wird in Forenkreisen immer mit "das lauft doch eh alles out of the box, gibt ja jetzt pulse audio etc. blabla" geholfen.
Tatsächlich kannte Linux aber irgendwie die Ausgänge und Kanäle nicht, bis ich "QtAlsaMixer" installierte und dem System Kanäle und Ausgänge zeigte.
Seither läuft der Sound anstandslos und das neu Einrichten erledige ich mittlerweile in 5 Minuten.

Dinge, die ich in Zukunft angehen möchte, und bisher entweder nicht geschafft habe oder mich nicht getraut habe:

-Aquacomputer Octo mittels VM oder Wine konfigurieren.
-Einfach mal Wine überhaupt verstehen und benutzen können. Für einen Windows-Umsteiger ist das absolut grässlich und unverständlich, sorry.
-Mehr mit der Shell arbeiten, weniger auf GUI angewiesen sein.
-Eventuell sogar bash scripts verstehen und benutzen.
-Eine andere Distro finden, eine andere DE benutzen und die Compositor Probleme lösen (Prayge Nvidia).
-Vermutlich keine RR Distro mehr, da mir die neusesten Updates kaum mehrwert bringen, auch weil ich mit der Nvidia GPU auf die Zukunft hoffen darf (entweder GPU Tausch in 5 Jahren oder Nvidia x Linux wird mal was)
-Snapshots. Lernen, verstehen, verwenden.
-Torrents, Samba/Heimnetzwerk mit FireTV-Stick/Raspberry Pi, VPN
-Wenn ich bei Arch bleibe: AUR verstehen und verwenden. Ich bekomms einfach nicht hin, trotz Anleitung. Bin scheinbar zu blöd.

Meine positiven Eindrücke:

Es ist Zeit. Zeit um auf Linux zu wechseln, wenn man gerne bisschen rumtinkert, aber auch einfach mal Starten und loslegen kann, wenn man möchte. Wenn es mal fertig eingerichtet ist (dauerte nie länger als 1-2 Stunden), dann läuft das Ding auch einfach mal und man kann sich den Rest für später, wenn es einen danach lustet, aufheben.

95% des Systems liefen out-of-the-box mit jeder Distro. Mit AMD Hardware wohl noch mehr.

Steam ist einfach großartig. Mein Vorteil natürlich, dass ich die meisten Spiele auf Steam besitze, anders wäre es womöglich ein Frustfaktor.


Fazit:

Das meiste läuft sehr gut, vieles aber nicht. Der Komfort von Doppelclick-Installationen geht mir nicht ab.
Frust kommt manchmal auf, aber man kann die Vorhaben auch mal pausieren.
Trotz der schlechteren Leistung als unter Windows, laufen Spiele gut genug um zu bleiben.
Die Hoffnung lebt, dass Wayland mit Nvidia bald soweit ist, dass es für einen neuen User wie mich benutzbar ist.


PS: Schlechte Formatierung ist dem Smartphone geschuldet
 
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Gute Entscheidung wie ich finde. Bin jetzt auch mittlerweile über einem Jahr bei only Linux und soweit zufrieden. Nutze selbst auch Manjaro obwohl ich Garuda viel schöner und besser finde. Bei mir lief Garuda ziemlich flott und soweit alles gut jedoch ist Garuda bei mir ständig eingefroren und weiß bis heute nicht warum und nur deswegen bin ich auf Manjaro. xD
 
Ist immer wieder schön zu lesen, wenn sich jemand an Linux heran traut :)
Filzuslausus schrieb:
Eigentlich präferiere ich Xfce, Mate und Cinnamon. All diese DE haben mir unheimlich gut gefallen beim testen. Allerdings ist damit kein Spiel, das auf schnelle Bildwechsel angewiesen ist, spielbar.
Kannst du dafür ein Beispiel geben ? Mit Mate und Cinnamon kenne ich mich zwar nicht aus, aber ich hatte Xfce mal im Einsatz und dort keine Performance-Probleme gehabt
Filzuslausus schrieb:
-Aquacomputer Octo mittels VM oder Wine konfigurieren.
Generell ist eine VM empfehlenswert, wenn man viel Peripherie nutzt, welche auf Hersteller-Software zum einstellen setzt. Ich hab selbst eine VM um mene Razer-Maus oder ehemals Roccat-Tastatur einzustellen. Glücklicherweise haben so Geräte onBoard Speicher, also einmal konfigurieren und nutzen können. Ich weiß jetzt nicht wie es beim Aquacomputer wäre .. ? Aber generell ist so eine VM schnell und risikolos angelegt. USB-Geräte werden einfach durchgestellt.
Filzuslausus schrieb:
Einfach mal Wine überhaupt verstehen und benutzen können. Für einen Windows-Umsteiger ist das absolut grässlich und unverständlich, sorry.
Kurz gesagt, Wine täuscht dem Windows-Programm vor es würde unter Windows laufen. Dazu gibt es einen unsichtbaren .wine Ornder in deinem Home-Verzeichnis. Dort findest du auch ein drive_c und dort wiederum eine Ordnerstruktur wie unter Windows. Standardmäßig würden alle Windows-Programme dort installiert werden. Weil es aber von Vorteil sein kann, für jedes Programm eigene Einstellungen zu treffen, ist es sinnvoll für jedes Programm auch einen eigenen unabhängigen .wine Ordner zu schaffen. Das nennt sich dann Winepräfix. Wenn du nun in der Konsole bist und einfach "wine beispiel.exe" ausführst, landet alles im .wine Ordner. Wenn du aber WINEPREFIX=/pfad/zum/Ornder wine beispiel.exe davor setzt.. Dann wird alles in einem eigenen Verzeichnis abgespeichert. Dort kannst du dann DXVK hinzufügen oder Registrieeinträge anpassen, ohne dass es deine anderen Installationen berührt.
Filzuslausus schrieb:
Wenn ich bei Arch bleibe: AUR verstehen und verwenden. Ich bekomms einfach nicht hin, trotz Anleitung. Bin scheinbar zu blöd.
AUR hat den hintergrund, dass man eben nichts "verstehen" muss, sondern sich Programme, die sonst nicht unter (Arch)-Linux zur Verfügung stehen, trotzdem mal eben wie ein normales Arch Programm installieren lassen. Dazu braucht es einen sogenannten AUR-Helper, das ist selbst ein Programm. Glaub Manjaro hat das vorinstalliert. Da gibts zum Beispiel Yay oder pikaur. Auf den entsprechenden Websites ist angegeben wie man die installiert. Jedenfalls, sobald du die dann hast, kannst du AUR-Sachen installieren, wie wenn es normale Arch Programme wären, nur statt pacman -S mangohud.. würdest du pikaur -S mangohud-git eingeben (mangohud war früher nur im AUR, mittlerweile ist es aber auch normal zu haben, git ist dann einfach nur das Aktuellste von der Projektseite, aber eben nur im AUR zu finden momentan
Filzuslausus schrieb:
Eine andere Distro finden, eine andere DE benutzen und die Compositor Probleme lösen (Prayge Nvidia).
hust RX 6600 für 199€ im Abverkauf hust Ansonsten eher Wayland meiden und auf X11 basierte Desktops setzen würd ich pauschal zu Nvidia sagen
 
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Kaito Kariheddo schrieb:
Kannst du dafür ein Beispiel geben ? Mit Mate und Cinnamon kenne ich mich zwar nicht aus, aber ich hatte Xfce mal im Einsatz und dort keine Performance-Probleme gehabt


hust RX 6600 für 199€ im Abverkauf hust Ansonsten eher Wayland meiden und auf X11 basierte Desktops setzen würd ich pauschal zu Nvidia sagen
Nicht Performance ist das Problem, sondern der Compositor. Das Bild lagged sehr stark, wenn das Fenster durch den Compositor läuft. Den Compositor einfach "wegknipsen" hab ich bisher nur mit Plasma geschafft. Dann läufts rund.


Ich werde mir jetzt halt keine neue Hardware zulegen, da ich ja ein WaKü System habe und die GPU ja noch dick reicht für mich...


Ja der Octo für die WaKü ist von Windows noch programmiert und das läuft auch. Darun mach ich mir keine Sorgen, aber für die Zukunft würde ich das einfach gerne unter Linux schaffen. Denke da ist eine VM das richtige.
Aber wie bereits erwähnt: Es ist angenehm. solche Projekte in Angriff zu nehmen, wenn man die Zeit und Lust hat.

Viele Langzeit-Linux-User unterschätzen einfach gerne, das sich solche Vorhaben wie VM, Wine,...für einen Neuling anfühlen, als würde man wieder in die Schule gehen.
 
xXDariusXx schrieb:
Nutze selbst auch Manjaro obwohl ich Garuda viel schöner und besser finde. Bei mir lief Garuda ziemlich flott und soweit alles gut jedoch ist Garuda bei mir ständig eingefroren und weiß bis heute nicht warum und nur deswegen bin ich auf Manjaro. xD
Ich möchte so bald wie möglich weg von Manjaro um ehrlich zu sein. Alleine die letzte Updatewelle hat mir einige Probleme mit dem System gemacht. Ergibt für mich keinen Sinn, da ich ja nur einige wenige Packages habe und ich denke mal nicht allzu verrückte Abhängigkeiten dabei habe.

Aber fürs erste mal, bleibe ich.

Fraglich auch, wie sehr sich Erfahrungen mit Arch/Manjaro auf andere Distros wie SUSE übertragen lassen. Stichwort Pacman/Flatpak/Snaps. Bin doch noch eher GUI abhängig
 
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Fedora oder ein Spin könnten auch für dich interessant sein, wenn du von Arch weg willst.

edit: Nobara Linux. Mir ist der Name eben nicht eingefallen.. Basiert auf Fedora und ist auf Nvidia, Streaming und Spiele optimiert.
 
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Erst mal Glückwunsch :)
Filzuslausus schrieb:
Eigentlich präferiere ich Xfce, Mate und Cinnamon. All diese DE haben mir unheimlich gut gefallen beim testen. Allerdings ist damit kein Spiel, das auf schnelle Bildwechsel angewiesen ist, spielbar.
Versteh ich nicht. Hätte gedacht, dass das im Game keine Rolle spielt welche DE man nutzt.

Ich nutze selbst Fedora mit KDE und bin sehr zufrieden. Aber ebenfalls unter X11 mit einer 1050 Ti Nvidia.
Ich hatte im letzten Jahr auch einiges an Distros probiert, nachdem ich vorher 11 Jahre lang Ubuntu benutzt hab.
Von den Arch Systemen war ich am glücklichsten mit Vanilla-Arch, muss ich sagen. Hab mich aber zuguterletzt für Fedora entschieden, weil ich damit die reibungsloseste Erfahrung gemacht habe, die ich je unter Linux hatte. Hab jetzt zwei Upgrades (von Fedora 36 -> 37 -> 38) hinter mir, die eigentlich problemlos verliefen. Auch wenn ich in Fedora 37 eine Zeit lang Dropbox als Flatpak benutzen musste und in Fedora 38 einen kleinen Workaround für Davinci Resolve brauche.

Ich hatte letzte Woche übrigens mal eine AMD 6600 XT zum Testen verbaut, weil ja immer gesagt wird wie toll AMD unter Linux funktioniert. Aber besser als meine Nvidia war die jetzt auch nicht. Klar, von der Leistung her schon, ist ja auch neuer. Aber dafür konnte ich kein DaVinci Resolve mehr starten. Das soll wohl sogar unter Windows mal passieren. Und was soll ich mit einer Grafikkarte, die nicht alles kann, was sogar meine 6 Jahre alte Nvidia schafft.

Filzuslausus schrieb:
Einfach mal Wine überhaupt verstehen und benutzen können. Für einen Windows-Umsteiger ist das absolut grässlich und unverständlich, sorry.
Wine ist eigentlich simple und läuft größtenteils im Hintergrund. Einmal installiert kannst du Windows Programme, wenn ich mich recht entsinne sogar per Doppelklick starten/installieren. Manche Windows-Programme brauchen zwar bestimmte DLLs oder eine bestimmte DX-Version, aber die kann man mit dem Programm winetricks gut managen.
Ich brauche Wine aber eigentlich nur um meine Windows-VSTs zu betreiben.

Filzuslausus schrieb:
Wenn ich bei Arch bleibe: AUR verstehen und verwenden.
Unter Manjaro eigentlich gar kein Problem. Wenn du in die Einstellungen von pamac reinschaust (das ich übrigens auf jede Arch-Distro installiert habe, weil es einfach übersichtlich zeigt aus welchem Repository die Updates stammen, die man angeboten bekommt - im Terminal), dann kannst du einfach die AUR-Unterstützung einschalten und Pakete aus dem AUR installieren, genau wie alle anderen auch.
Witzigerweise stellen AUR-Pakete unter Manjaro wohl eher ein Problem dar, als unter Vanilla-Arch, weil Manjaro ja dieses Update-Delay hat, um Stabilität zu fördern, aber dadurch nicht mehr die Abhängigkeiten erfüllt, die schon auf neusten Stand gebrachte AUR-Pakete erwarten. Unter Manjaro bin ich daher immer auf den Testing-Zweig gewechselt (geht mit 2-3 Befehlen), damit ich etwas näher an Arch war.
Ansonsten kannst du das AUR sehr gut mit dem Paketmanager yay verwalten. Muss man von der Github-Seite holen, und danach lässt es sich verwenden wie pacman. Ich hab es aber immer nur benutzt um mir damit pamac aus dem AUR zu installieren und hab danach weder yay noch pacman benutzt.

Filzuslausus schrieb:
Vermutlich keine RR Distro mehr, da mir die neusesten Updates kaum mehrwert bringen
Sehe ich im Grunde auch so. Eigentlich mochte ich es sogar sehr, dass man unter Ubuntu kaum größere Updates hatte und sich trotzdem um alle sicherheitsrelevanten Dinge gekümmert wurde. Anfänglich war ich zwar noch gegen die "Snap"-Richtung die Canonical einschlägt, aber das machen die anderen Distros mit Flatpak ja nicht anders. Und da finde ich die snaps sogar noch etwas platzparender als flatpaks.
Trotzdem habe ich mit dem Fedora-System jetzt gerade so ein rund laufendes System, dass ich gar nicht darüber nachdenke zu wechseln. Nach den intensiven Erfahrungen mit Arch und selbst Zusammenstellen aller individuell benötigten Pakete, konnte ich das auch gut auf Fedora übertragen und hab, mit einer minimalen Netzinstallation (ohne grafisches System) + ein paar selbst geschriebener Scripts, ein schnell replizierbares und individuell angepasstes System, das einfach super läuft.

Filzuslausus schrieb:
Eventuell sogar bash scripts verstehen und benutzen.
Da lohnt es sich manchmal schon vorhandene Scripts zu nehmen und die dann Zeile für Zeile zu Verstehen versuchen. Youtube-Tutorials gibt es ja auch genügend. Und wenn man eine unklare Zeile in Google eingibt, dann findet man da auch meist schon eine Erklärung.

Ich wünsch dir auf jeden Fall weiterhin viel Spaß und Erfolg mit Linux. Und ich hoffe mit dir, dass der Nvidia Support noch besser wird, gerade weil X11 jetzt mehr und mehr verschwinden wird.
 
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Meiner Erfahrung nach, macht das Manjaroeigene Theeming die Updates kaputt. Ich bin dann auf vanilla Arch umgestiegen, war fluffelig schön smooth.

Habs aber nur ein Jahr verwendet, also nichts superlanges.
 
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Filzuslausus schrieb:
Die Hardware grob:
Intel i7 8700k
32GB RAM
Nvidia RTX 2070 Super
Asus XonarDGX Soundkarte
1TB SSD als nvme und 1TB SSD als 2,5"
achja und das ganze läuft mit einer WaKü und einem Aquacomputer Octo.
Auf welchem Motherboard? Wenn denn eins verbaut ist, oder ich das Modell nicht erkennen mag.
 
LochinSocke schrieb:
Meiner Erfahrung nach, macht das Manjaroeigene Theeming die Updates kaputt. Ich bin dann auf vanilla Arch umgestiegen, war fluffelig schön smooth.
Manjaro ist ganz nett zum Einstieg, aber es offenbarte mir recht schnell, dass ich damit keine Freude haben werde. Es ist weder Fisch, noch Fleisch und man lernt nicht allzu viel dazu, weil man viel über GUIs "schummeln" kann.
Ergänzung ()

Joe58 schrieb:
Auf welchem Motherboard? Wenn denn eins verbaut ist, oder ich das Modell nicht erkennen mag.
Gigabyte Z370p D3.
 
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Filzuslausus schrieb:
Die Hauptgründe dafür sind meine Hardware, die nicht für Win 11/12 ready ist
Das Board Z370P D3 ist Win 11 kompatibel.
Der Prozessor Intel I7 8700K ist kompatibel.
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Filzuslausus schrieb:
und das für mich grässliche Design von Win 11.
Ebenso hasse ich die Systemsteuerung unter Windows schon so sehr...
Das ist Geschmacksache, gegen die man nichts tun kann.
 
Herzlichen Glückwunsch!!!

ich habe meinen Umzug auf Mint XFCe vor über 1 Jahr vollzogen und nicht bereut.

habe auch was andres wie Manjaro getestet aber Mint gefiel mir besser.

Spiele laufen Dank Steam sehr gut und dank AMD Graka noch besser, um keinen Deut langsamer wie unter Windows.

....Und das Beste: es ist Ruhe eingekehrt, kein Updates mehr die das System verwunzen keine
CCleaner, keine Katz und Maus Spiele mit den aufgezwungenen Apps, keine WindowsDoNotSpy etc...

Man muss sich mal vorstellen was für eine Industrie auf Windows gewachsen ist alle bieten irgendwelche Tipps und Tricks und Tools und Utilities die nur darauf gezielt sind Windows zu "Verbessern"

Auch Computerbase hätte viel viel weniger zutun wenn Window stürbe....
 
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Filzuslausus schrieb:
Viele Langzeit-Linux-User unterschätzen einfach gerne, ..
Eigentlich sind es eher die Umsteiger, die sowas unterschätzen. Ich sag jedesmal, dass man sich mit Linux beschäftigen muss, wenn man mehr machen will, als surfen und Office. Das ist ganz normal. Neue Dinge muss man halt lernen. Aber du scheinst die richtige Einstellung mitzubringen, von daher wirst du sicher auch erfolgreich sein mit Linux. 🙂

Filzuslausus schrieb:
Eigentlich präferiere ich Xfce, Mate und Cinnamon. All diese DE haben mir unheimlich gut gefallen beim testen. Allerdings ist damit kein Spiel, das auf schnelle Bildwechsel angewiesen ist, spielbar.
Xfce und cinnamon hatte ich selber einige Zeit und auch damit sind Spiele kein Problem. Letztendlich alles eine Frage der Konfiguration. AMD Grafikkarten sind dabei der natürliche Freund von Linux. 🙂 Passt einfach besser zusammen. Aber ich hatte am Anfang auch noch eine Nvidia und auch damit keine Probleme.

Ich selber habe mich letztendlich für Arch entschieden und für mich ist das die Spitze der Pyramide. Alles andere kommt für mich nicht mehr in Frage. ^^ Ich wünsch dir weiterhin viel Erfolg und lass dich von Rückschlägen nicht beirren. Es gilt der Spruch: Ob du denkt, du schaffst es oder du schaffst es nicht - du hast in beiden Fällen recht. ^^

Ichtiander schrieb:
um keinen Deut langsamer wie unter Windows
Bei mir auch nicht. Im Gegenteil, manche Spiele laufen sogar besser mit Linux.
 
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Kuristina schrieb:
Xfce und cinnamon hatte ich selber einige Zeit und auch damit sind Spiele kein Problem. Letztendlich alles eine Frage der Konfiguration. AMD Grafikkarten sind dabei der natürliche Freund von Linux. 🙂 Passt einfach besser zusammen. Aber ich hatte am Anfang auch noch eine Nvidia und auch damit keine Probleme.
Wie bereits erwähnt, liegt es ja nicht an der DE selbst, aber den Compositor einfach abdrehen für Spiele geht mit KDE am einfachsten. 3 Klicks und erledigt. Mit anderen DE hab ich es einfach nicht zufriedenstellend zusammengebracht. X11 is a bitch.
 
Mit X11 hat das nichts zu tun. 🙂 Bei mir läuft auch alles völlig problemlos mit X11. Ich brauche nicht mal einen einzigen Klick, um den Compositor abzuschalten. Das macht der bei Vollbild(spielen) ganz automatisch.
 
Und wie hast du das bewerkstelligt? Welche DE verwendest du?
 
Ich nutze nur leichte Fenstermanager. openbox, pekwm, xfce und aktuell jwm. Als Compositor hab ich bei allen einen Fork von picom. In der Konfiguration von picom kann man einstellen, dass bei Vollbild der Compositor automatisch inaktiv ist.
 
Alternativ bzw. ergänzend zu Wine kannst Du auch PlayOnLinux oder Lutris verwenden, um Windows-Programme auch unter Linux starten zu können.
Beide Programme greifen Dir bei der Verwaltung der so genannten Wine-Prefixe unter die Arme. Das sieht dann in etwa so aus: Du nennst den Namen des Windows-Programms und das Tool sucht dann aus seinem Datenbestand ein geeignetes Konfigurationsscript, mit dem es dann einen passend genauen Wine-Prefix (inklusive der bestmöglichen Wine-Version) in Deinem Benutzerverzeichnis erstellt und - sofern frei verfügbar - auch die zugehörige Setup-Datei downloaded, um das Windows-Programm gebrauchsfertig zu installieren. Alternativ - wenn Du die Setup-Datei bereits lokal auf Deiner Platte hast - bestimmst Du in den Dialogen, dass von dieser Version installiert wird. Pech hast Du aber, wenn PlayOnLinux bzw. Lutris über kein eigenes Konfigurationsscript verfügt. Dann mußt Du manuell die Wine-Version bestimmen und ggf. noch weitere Zusatzkomponenten zum eigentlichen Windows-Programm installieren.

Der Unterschied zwischen PlayOnLinux und Lutris besteht vorrangig darin, dass ersteres nur darauf spezialisiert ist, Programme unter Wine zum Laufen zu bringen, während Lutris sich als zentrale Spieleplattform für Linux versteht (also auch native Games, Steam etc.).

Der Nachteil von Wine ist jedoch, dass das Funktionieren von Programmen immer auch Glücksache ist. Schon ein Upgrade des Linux-Hosts kann dazu führen, dass ein auf Wine-Basis bereits installiertes Windows-Game nicht mehr funktioniert (selbst erlebt beim Upgrade von Ubuntu 22.10 auf Ubuntu 23.04).
Auch sei nicht verschwiegen, dass jeder Wine-Prefix rund 1 GB Speicherplatz verschlingt, auch wenn das eigentliche Windows-Programm nur ein paar MB umfasst.

Eine bessere (stabilere) Lösung bieten Virtualisierungsprogramme wie VirtualBox und VMware Player. Im Unterschied zu Wine installieren diese Tools jeweils ein komplettes Betriebssystem als VM, worin man dann wie bei einem nativen OS beliebig viele (Windows-)Programme fahren kann.
Nachteil: die Performance von Spielen ist oft unzureichend.
Meiner Erfahrung nach ist der VMware Player bei VMs mit Windows einen Tick besser als VirtualBox. Dafür ist die Installation des Players aber etwas fummeliger unter Linux. Man sollte auch Ausschau halten nach Tipps und Tricks für ein besseres Nutzererlebnis.

Egal wie, im Einzelfall muß dann halt probiert werden, was die bestmögliche Lösung jeweils ist.

Zur Frage eines möglichst unstressigen Linux-Betriebssystems für Einsteiger empfehle ich Linux Mint. Es ist salopp formuliert, so etwas wie Ubuntu bloß mit Cinnamon als Standard-Desktop statt Gnome. Plus ein paar (von vielen so empfundenen) kleinen Verbesserungen im Drumherum. Auch ist es ein sogenanntes Point Release (5 Jahre nutzbar, in denen nur sicherheitsrelevante Software aktualisiert wird, der Rest bleibt unverändert oder muss vom Nutzer manuell updatet werden.)

Wenn Du noch auf der Suche bist nach dem für Dich besten System, empfehle ich Dir ein paar (bekanntere) Linuxe in einer VM zu installieren, um sie auszuprobieren. Gern auch parallel, um zu sehen, wie löst Linux A Problem X im Vergleich zu Linux B. Und vor allen nicht gleich aufgeben bei einem (garantiert auftauchenden) Problem. Indem man es zu lösen versucht, lernt man ehesten dazu. Denn bloßes Anlesen von Wissen perlt meistens nur von einem ab.

Letztendlich muß man immer durch Ausprobieren herausfinden, was für einen das Beste ist. Empfehlungen und Ratschläge berücksichtigen nämlich nicht, dass Jeder einen anderen Erwartungshorizont inklusive individueller Vorlieben und Abneigungen hat.
 
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