EPoX 8KRA2+ mit VIAK KT600 im Test: Holt VIA zum Gegenschlag aus?

 10/10
Christoph Becker
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Fazit

Da es sich um insgesamt zwei neue Produkte handelt, haben wir uns entschlossen, das Fazit dieses Testberichtes in zwei Teile zu gliedern. So hoffen wir eine bessere Übersicht über die Errungenschaften KT600 und 8KRA2+ geben zu können.

VIA Apollo KT600 und VIA VT8237:
Den Anfang macht heute VIAs neueste Northbridge, der KT600-Chipsatz, mit dem man nun versucht, den Platzhirsch nVidia mit dem nForce 2 Ultra 400 vom Thron des schnellsten Chipsatzes zu stoßen. Ob die Ingenieure aus Taiwan dies geschafft haben? Vorerst wohl doch nicht. Man konnte zwar ein-, aber nicht überholen. Dies liegt in erster Linie an den schlechten Latenzzeiten beim Speicherzugriff. Hier hat der nForce die Nase deutlich vorne. Nur in wenigen Fällen reicht die Performance des KT600 aus, um die aktuellen Performance-Könige für den Athlon XP, den nForce 2 (400 Ultra), zu überholen. Öfter kann der Chipsatz allerdings keinen Profit aus der enorm hohen Bandbreite schlagen. Wir wollen die Arbeit VIAs natürlich in keinster Weise schmälern, denn gegenüber dem KT400A hat man durchaus einige Verbesserungen in den Chipsatz einfließen lassen. Der KT400 scheiterte. Der KT400A sollte es richten. Schlägt nun endlich der KT600 in die Bresche? Zumindest kann er nun endlich mit einem definitiv stabilen Betrieb bei FSB400 und DDR400-Support aufwarten und auch der Abstand zum nForce 2 konnte unseres Erachtens nach nachhaltig verkleinert werden. Inwiefern finale Platinen hier noch einen drauf setzen können, wollen wir zum jetzigen Zeitpunkt nicht mutmaßen. Fest steht, dass der KT600 druchaus ein enormes Potential in sich zu vereinen scheint. Inwiefern dieses Potential dann in der Praxis im Zaum gehalten werden muss - unsere Northbridge wurde im Betrieb doch erheblich warm -, bleibt abzuwarten. Wir haben es bereits beim nForce 2 gesehen, dass erste Testmuster nicht unbedingt die Performance widerspiegeln, wie sie die im Handel erhältliche Serie dann bietet (und auf der Intel-Plattform ist es oftmals nicht anders).

Ein weiterer Lichtblick verließ dann aber definitiv die Produktionshallen in Taiwan - die neue Southbridge VT8237. Vor allem ihr ist es zu verdanken, dass der KT600 nicht vollkommen untergehen wird, denn sie bringt einige durchaus interessante Features mit sich, die man bis jetzt noch auf AMD-Plattformen vermisst hat. In erster Linie ist dies natürlich die Eingliederung eines nativen S-ATA-Controllers, der ebenfalls eine RAID-Funktion mit an Bord hat. Weiterhin zu überzeugen wissen die insgesamt 8 USB-Steckplätze samt USB 2.0 Performance und die gute AC'97 6 Kanal Audio-Funktion.

KT600 Northbridge
KT600 Northbridge
VIA VT8237 Southbridge
VIA VT8237 Southbridge

Doch KT600 hin oder her. Neue Gerüchte werfen ihre Schatten voraus. Das letzte besagt, dass der Chipsatzhersteller mit dem KT880 noch in diesem Jahr einen Sockel A Chipsatz mit Dual-Channel-Speicherinterface nachliefern wird. Ob dieser Schritt angesichts des zum Tode verurteilten Sockel A noch Sinn machen würde, sei dahin gestellt. Letztendlich wäre es wohl der letzte Versuch, schlussendlich doch den schnellsten Chipsatz gebaut zu haben. Und Prestige ist manchen Unternehmen halt eine Menge wert.


EPoX 8KRA2+:
Auch wenn es schwierig ist, über ungelegte Eier zu reden, können wir nicht verheimlichen, dass das Board eine durchaus gute Figur gemacht hat. Sicherlich ist das Bios noch nicht ganz ausgereift und die Northbridge-Kühlung dürfte - sollte sich am Chipsatz wirklich nichts mehr ändern - noch eine Überarbeitung erfahren. Auch hatten wir mit einigen Problemen mit bestückter erster DIMM zu kämpfen. Werden diese Hürden beseitigt, so ist das KT600 Board von EPoX, welches für 109 Euro (EVP) den Besitzer wechseln wird, ohne Frage eine gute Wahl. Dennoch ist die Konkurrenz groß: Das 8RDA3+ mit nForce 2 400 Ultra ist bereits für 5 Euro mehr, also für 114 Euro (VP), im Handel erhältlich, bietet letztendlich aber vergleichbare Features (zwei Ethernet Controller, muss dafür aber auf RAID-Support bei den Serial-ATA Ports sowie auf die zwei zusätzlichen ATA133 Kanäle verzichten).

Beide Lösungen haben ihre Vor- und Nachteile. Das 8KRA2+ vor allem den, dass es noch nicht fertig ist und wir das Board in der Revision 0.3 in unseren Händen hielten. Ein abschließendes Fazit kann es daher nur mit einer Platine geben, die bereits in die Massenproduktion entlassen wurden. Das EPoX 8KRA2+ kann in jedem Fall gute Ansätze in sich vereinen.

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