Assassin's Creed im Test: Der Meuchelmörder aus dem Orient für den PC

Sasan Abdi
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Assassin's Creed im Test: Der Meuchelmörder aus dem Orient für den PC

Vorwort

Mit PC-Spielen ist es ähnlich wie mit Kinofilmen: Auch die beste Produktion braucht eine solide Marketing- und PR-Arbeit, um den Verantwortlichen neben einem Imagegewinn auch ökonomischen Erfolg zu sichern. Im Normalfall bedarf es dazu einer gewissen Summe Geld und dem passenden Knowhow. Günstiger geht es, wenn für die Erregung der öffentlichen Aufmerksamkeit Personen zur Verfügung stehen, am besten solche, die „anders“ sind und dadurch auffallen.

Letzteres Prinzip wurde vorbildlich auf Assassin's Creed angewendet und das aus dem einfachen Grund, weil der im Morgenland spielende Meuchelmörder-Spaß nicht etwa von einem Mann (chef-)entwickelt wurde, der die in der breiten Öffentlichkeit verbreiteten Merkmale eines Programer-Geeks erfüllt, sondern weil das Ubisoft-Spiel von einer Person geschaffen wurde, die so gar nicht in das „Schema F“ passen will und die neben all den fehlenden Merkmalen obendrein auch noch eine Frau ist. Das mediale Interesse wurde sozusagen erzeugt, weil jemand „normal“ war, obwohl er es eigentlich nicht sein sollte.

Und so verwundert es nicht, dass Jade Raymond, das Mastermind hinter Assassin's Creed, sich mit dem Näherkommen der PC-Version von Beginn des Jahres an immer mal wieder mit Interviews und Berichten in der deutschen Presse wiederfand und das wohl vor allem deswegen, weil ihr gepflegtes Äußeres so gar nicht mit ihrer Profession zusammenpassen will. Der Hype um Miss Jade war so groß, dass sich selbst einige führende Feuilletons genötigt sahen, die ebenso talentierte wie eloquente Entwicklerin zu einem Gespräch einzuladen.

Dass Vorab-Hypes sich auf die reelle Bewertung eines Titels problematisch auswirken können, ist spätestens seit Crysis bekannt. In diesem Fall aber gestaltet sich die Situation ein bisschen entspannter, schließlich hat Assassin's Creed auf der Konsole bewiesen, dass es Potential hat. Auf der anderen Seite aber ist die Portierung von Spielen auf dritte Plattformen dann doch häufig ein heikles Geschäft, in das manchmal zu wenig investiert wird und das deswegen dazu führen kann, dass das Spiel auf dem Weg von A nach B einiges an Attraktivität verliert.

Vor diesem Hintergrund soll Assassin's Creed für den PC auf den kommenden Seiten unter die Lupe genommen werden. Dabei sollen aber keine parallelen zur Konsolen-Variante gezogen werden. Stattdessen stellt sich die Frage, ob Assassin's Creed separat für den PC betrachtet ein gelungener Titel ist.