GeForce GT 240 im Test: Nvidia Neuvorstellung kränkelt an alter Technik

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Wolfgang Andermahr
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CUDA/PhysX auf der GeForce GT 240

Seit der GeForce-8000-Serie unterstützen sämtliche Nvidia-Grafikkarten CUDA, mit dessen Hilfe es möglich ist, Rechenaufgabe abseits des 3D-Renderings standardisiert auf der GPU berechnen zu lassen. Während das GPU-Computing zu Anfang nur langsam in Erscheinung getreten ist, gibt es mittlerweile deutlich mehr Software, die CUDA und ATi Stream (das Konkurrenzprodukt von AMD) unterstützt.

Den Anfang unserer CUDA-Testreihen stellt das Programm Espresso von CyberLink dar, mit dessen Hilfe es möglich ist, Videos von einem in ein anderes Format umzuwandeln. Dadurch ist es zum Beispiel möglich, einen auf den PC herunter geladenen Film-Trailer so zu modifizieren, dass dieser auf einem iPod abgespielt werden kann. In unserem Fall wandeln wir einen H.264-Trailer in ein mp4-Format für das iPhone von Apple um. Dieser Vorgang benötigen eine hohe Rechenleistung und kann durch CUDA beschleunigt werden.

Für das Transcodieren per Espresso benötigt der Intel Core 2 QX9770, ein ehemaliger High-End-Prozessor mit vier Rechenkernen und einer Frequenz von 3,2 GHz, 46 Sekunden. Die Auslastung aller Rechenkerne liegt dabei bei den vollen 100 Prozent. Die Nvidia GeForce GT 240 erledigt die Arbeit dagegen 17 Sekunden schneller, braucht also nur 29 Sekunden. Würde man eine CPU in derselben Preisklasse des 3D-Beschleunigers verwenden, wäre die Differenz noch um einiges größer.

Als zweite Software greifen wir auf das noch recht neue MediaShow 5 vom selben Hersteller zurück. Mit dem Programm ist es möglich, eine Gesichtserkennung von Fotos durchlaufen zu lassen, deren Ergebnisse dann sortiert werden können. MediaShow 5 kann bei dem Vorgang wie Espresso auf eine CUDA-Grafikkarte zugreifen, die eine teure CPU ersetzen soll. In unserem Testszenario lassen wir 311 Bilder beziehungsweise Gesichter zuordnen.

Die Erkennung der Gesichter ist auf dem Intel Core 2 QX9770 in einer Minute und 28 Sekunden erledigt. Die GeForce GT 240 schafft dieselbe Arbeit in einer Minute und 15 Sekunden, ist also etwas flotter. So lässt sich auch bei MediaShow 5 erkennen, dass durch CUDA nicht nur Zeit gespart werden kann, sondern dass darüber hinaus ein deutlich günstigeres Produkt ausreicht, um mit einer teureren CPU gleich zu ziehen oder diese gar zu überholen.

Eine weitere Besonderheit aktueller Nvidia-Grafikkarten neben CUDA hört auf den Namen PhysX. Durch PhysX lässt sich bei (einigen wenigen) angepassten Spielen eine erweiterte und optisch schönere Physikdarstellung aktivieren, die von der Grafikkarte berechnet werden kann. So kommt unter anderem Batman: Arkham Asylum mit einer nativen PhysX-Darstellung daher, die auch auf einer GeForce GT 240 flüssig wiedergegeben werden kann.

Batman – 1680x1050 1xAA/1xAF
    • Ohne PhysX
      68
    • Mit PhysX (GPU)
      35
    • Mit PhysX (CPU)
      16
Einheit: Bilder pro Sekunde (FPS)

So messen wir in dem integrierten Benchmark ohne angeschaltetem GPU-PhysX unter 1680x1050 ohne Anti-Aliasing sowie der anisotropen Filterung, ansonsten jedoch maximalen Details, 68 Frames per Second. Aktiviert man nun GPU-PhysX (Einstellung: Normal) und lässt dieses durch die GeForce GT 240 berechnen, kommen immer noch spielbare 35 FPS zu Stande. Sollen die erweiterten Physikeffekte dagegen auf dem Intel Core 2 QX9770 berechnet werden, brechen die Frameraten auf unspielbare 16 FPS ein. Die GeForce GT 240 ist also erneut schneller.