Sony Ericsson Xperia X10 im Test: Das erste Android-Smartphone von SE

 6/9
Benjamin Beckmann
111 Kommentare

Software

Soweit, so gut. Das Xperia X10 schneidet in nahezu allen Kategorien gut bis sehr gut ab – wäre da nicht die Software „UX“, welche das Android-Betriebssystem erweitern soll.

Dies sorgt in mehrfacher Hinsicht für Frust. Zunächst ist UX mit seinen Applikationen wie „TimeScape“ und „MediaScape“ wie auch bei HTC („Sense“), Samsung („Touchwiz“) und Co. der primäre Grund für die Verzögerung von Android-Updates. Das Betriebssystem lag zum Zeitpunkt unseres Tests bereits in der Version 2.1 vor, mittlerweile hat Google mit langem Anlauf auch „Froyo“ veröffentlicht.

Android-Version
Android-Version

Android 2.0 wurde im Oktober 2009 veröffentlicht, im Januar dieses Jahres folgte der Sprung zur Version 2.1. Das Xperia X10 setzt auf Android 1.6 aus dem vergangenen September – immerhin wurden einige Fehler behoben und der Linux-Kernel auf einen neueren Stand gebracht.

Das bringt verschiedene Nachteile mit sich: Zunächst existieren mittlerweile sehr viele Apps, die ausschließlich für Android 2 konzipiert wurden. Zum anderen wurden in den letzten Versionen viele Optimierungen zu Gunsten der Geschwindigkeit vorgenommen.

Ob man diesen Umstand nun Sony Ericsson ankreidet, oder ob man Google für seine Update-Politik den Schwarzen Peter zuschiebt, ist letztendlich unerheblich – der Schwachpunkt bleibt.

Ein Update auf Android 2.1 ist zwar geplant und wurde kürzlich in den Frühherbst 2010 vorgezogen, bis dahin wird Google aber sicher bereits mit neuen Android-Meilensteinen aufwarten können. Für Kunden, die ihr Smartphone lange nutzen wollen, mag dies ein Trost sein. Wer hingegen immer auf dem aktuellsten Stand bleiben möchte, wird mit dem Xperia X10 sicher nicht mehr glücklich.

Ungeachtet der Querelen um den Stand der verwendeten Software darf man nicht vergessen, dass Android auch in der Version 1.6 durchaus ein gewaltiges Potenzial mitbringt. Trotz einiger Einschränkungen sind zigtausende verfügbare Apps ein klarer Pluspunkt.

Noch besser wäre es allerdings, wenn das X10 durch eine flüssige Bedienung der Oberfläche die Wartezeit bis zur Android-Aktualisierung zum Teil vergessen machen würde. Dies ist allerdings nicht der Fall. Trotz potenter Hardware laufen beispielsweise die Animationen zwischen den Bildschirmen oft nicht reibungslos. Bleibt zu hoffen, dass sich dieser Umstand vor Weihnachten ändert.

Mit der Anwendung „TimeScape“ und den dazugehörigen Widgets lassen sich Soziale Netzwerke zusammen mit Kurznachrichten sowie E-Mails übersichtlich zusammenfassen. Das klappte mit unserem Testgerät allerdings nicht fehlerfrei. Die Implementierung der deutschen Community studiVZ sorgte während des Abrufs neuer Beiträge jedes Mal für einen Absturz des Hintergrundprozesses. Abgesehen von der oben gezeigten Fehlermeldung hatte dies zwar keine Auswirkungen, nervte aber bei entsprechend kurz gesetztem Update-Intervall um so mehr.

MediaScape

Die Multimedia-Jukebox „MediaScape“ bereitete hingegen keine Probleme. Musik, Fotos und bewegte Bilder lassen sich abspielen, verwalten und durchstöbern. Durch das ansprechende Design und die gelungene Bedienung macht das sogar viel Spaß.

Mit Diashows, guten Alben-Übersichten inklusive Darstellung der Cover und der Möglichkeit, eine Vielzahl von Audio- und Videoformaten abzuspielen, kann sich Sony Ericsson für das Xperia X10 zumindest in Sachen Multimedia auf die Schulter klopfen.

Liste der Apps (Raster)
Liste der Apps (Raster)
Sony Ericsson PC-Companion
Sony Ericsson PC-Companion

Darüber hinaus wird eine Reihe von „Moxier“ genannten Anwendungen zur Synchronisierung mit Exchange-Servern mitgeliefert. Im Zusammenspiel mit dem PC oder Laptop bewältigt die modular aufgebaute Software „Sony Ericsson PC Companion“ alle erdenklichen Aufgaben.

YouTube-Videos lassen sich über die vorinstallierte App anschauen, Unterstützung für Adobe bietet das Xperia X10 aber nicht – der Akku wird sich während der Browser-Nutzung dafür bedanken.