Drei neue AMD-CPUs im Test: AMDs Herbstoffensive

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Volker Rißka
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Fazit und Empfehlung

Insgesamt neun neue Prozessoren schickt AMD in die Herbstoffensive, die in allen Bereichen ein flotteres Tempo als bisher darlegen – und damit die verbleibende Zeit bis zur Vorstellung der 32-nm-CPUs überbrücken sollen. Mit dem erweiterten Gesamtaufgebot will der Hersteller auch weiterhin sowohl bei OEM-Partnern, denen drei stromsparenden Versionen geboten werden, als auch beim Endkunden, auf die die weiteren sechs Modelle zielen, punkten. Mission erfüllt?

Eines haben die Prozessoren alle in der Tat erneut zu bieten: ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, das bei ausgewählten Neulingen die Vorgänger gar überflüssig erscheinen lässt. So wird der Phenom II X2 560 Black Edition mit seinen 3,3 GHz lediglich einige US-Dollar mehr kosten als die bisherigen Phenom II mit zwei Kernen. Dadurch dürften sie innerhalb von wenigen Tagen, wenn sich die Preise im Einzelhandel erst einmal eingependelt haben, nur noch die zweite Geige spielen, der Fokus wird auf den Neuling gelegt (bei 80 bis 90 Euro würden wir angesichts der fortschreitenden Akzeptanz von Quad-Core-Prozessoren allerdings nur noch bedingt zu einem Dual-Core-Modell greifen). Doch zurück zu unseren Testkandidaten.

Drei neue Probanden
Drei neue Probanden

Der Athlon II X4 645 gefiel uns im technischen Gesamtpaket am Ende am besten. Er hat sich des größten Schwachpunkts in Form der geringen Taktfrequenz im Laufe eines Jahres Schritt für Schritt angenommen, mit 3,1 GHz ist er fortan wirklich für jedermann uneingeschränkt zu gebrauchen. Sein Problem ist der aktuell jedoch zu hohe Preis im Vergleich zur hauseigenen Konkurrenz. Mit über 110 Euro kostet er 20 Euro mehr als der lediglich 100 MHz langsamere Athlon II X4 640, den wir an dieser Stelle für nicht einmal 90 Euro vorziehen würden. Und für 115 Euro gibt es schon einen Phenom II X4 945 mit 3,0 GHz, der den Athlon II X4 hier und da klar in die Schranken verweist. Einen preislich gleichen Core i3 oder gar einen teureren Core i5, die im Preissegment bis 160 Euro ebenfalls nur mit zwei Kernen agieren, hält der der neue Athlon II X4 aber in jedem Fall in eigentlich allen Belangen in Schach.

Auch der neue Phenom II X6 1075T kann vom „Preisproblem“ ein Liedchen singen. Mit aktuell 225 Euro liegt er gerade 10 Euro unter dem Flaggschiff 1090T, der 200 MHz mehr bietet und diese mit einem frei wählbaren Multiplikator garniert (die unzähligen falschen Auspreisungen der meisten Onlineshops, in denen der Phenom II X6 1075T als „Black Edition“ beworben wird, verwischen hier aktuell das Bild – diese Version gibt es nicht, Kunden sollten beim Kauf genau darauf achten, was der Shop verspricht und am Ende auch liefert). Die Empfehlung für einen Sechs-Kern-Prozessor von AMD geht somit bei kleinerem Geldbeutel weiterhin an den 1055T, der nur noch 175 Euro kostet. Wer die maximale Leistung sucht, greift zum 1090T BE für 235 Euro.

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