Samsung Galaxy Ace im Test: Standortbestimmung in der Mittelklasse

 4/8
Mahir Kulalic
96 Kommentare

Oberfläche

Wem die aktuellen Samsung-Geräte bereits bekannt sind, dem dürfte die vorliegende Software nicht fremd sein. Zum Einsatz kommt die von Samsung entwickelte TouchWiz-Oberfläche in Version 3.0. Mit der Oberfläche verändert Samsung insbesondere die Optik und ergänzt das Android-System um einige Funktionen. Samsung verwendet beim Ace Android 2.2.1 („FroYo“), also leider nicht die aktuelle „Gingerbread“-Variante (2.3) des Google-Systems.

Samsung hat unter anderem eine Zugriffsleiste am unteren Rand mit vier Schnellzugriffen in das System integriert. Ein Icon führt in die App-Ansicht beziehungsweise aus dieser wieder raus, die anderen drei lassen sich frei konfigurieren. Zusätzlich haben die Südkoreaner den App-Launcher überarbeitet. Optisch erinnert er an den Aufbau von Apples iOS Betriebssystem. Installierte Applikationen werden in einem 4-x 4-Icon-Gitter angezeigt und alle Apps sind verteilt auf mehreren Seiten, die sich frei anordnen lassen.

Samsung hat auch die Benachrichtigungsleiste etwas überarbeitet. Wie bei jedem Android-Gerät wird diese vom oberen Displayrand herunter gezogen und verschafft dem Nutzer einen Überblick über Termine, verpasste Anrufe oder SMS sowie installierte Applikationen. In Samsungs TouchWiz-Oberfläche finden sich jedoch auch Schnellstart-Buttons für WLAN, Bluetooth, GPS, den Stummmodus sowie für den Bewegungssensor. All diese Funktionen lassen sich so zügig an- oder ausschalten. Ein anderer Pluspunkt der Oberfläche ist die Integration des Musikplayers. Spielt man einen Song über den integrierten Musikspieler ab, so hat man aus der Benachrichtigungsleiste die Möglichkeit, den Song zu wechseln oder den aktuellen Titel zu pausieren. Man kann aber auch über Berühren des Musik-Symbols direkt in die Musik-App zurückgehen.

Screenshot Samsung Galaxy Ace

Weitere Veränderungen nahm der Hersteller bei den Apps vor: So ist beispielsweise die App „Social Hub“ vorinstalliert. Sie fasst die Aktivitäten in sozialen Netzwerken des Nutzers zusammen. Zusätzlich liefert Samsung ThinkFree Office und den eigenen App-Marktplatz „Samsung Apps“ mit. Auch das eingangs erwähnte UKW-Radio ist vorinstalliert. Andere Apps sind „AllShare“, eine App zur Steuerung von Multimedia-Geräten des Herstellers innerhalb eines Netzwerks per DLNA, oder die sich selbsterklärende App „News und Wetter“. Auch installiert der Hersteller eine zweite Tastatur mit. Dabei handelt es sich um die beliebte Swype-Tastatur.

Screenshot Samsung Galaxy Ace

Sie ermöglicht die Eingabe von Wörtern per Wischen der Buchstaben. Noch eine nützliche App, welche die Südkoreaner dem Galaxy Ace mit auf den Weg geben, ist der Task-Manager. Über ihn lassen sich nicht nur offene Programme anzeigen und schließen – er gibt auch Überblick über genutzten beziehungsweise freien RAM, Speicherstatus des internen Speichers sowie des Wechselspeichermediums. Zusätzlich zeigt der Task-Manager alle installierten Anwendungen an. Seine Funktionen erinnern teilweise sehr an die des „Anwendungen“-Unterpunktes in den Einstellungen des Gerätes. Dies kann je nach Gegebenheit sehr nützlich sein.

Auch einige Apps, die zum Android-Lieferumfang gehören, hat Samsung überarbeitet. Allen voran optisch, aber auch einige Funktionen ergänzten die Südkoreaner. So kommt der bereits erwähnte Musikplayer in einem ansehnlichen Design daher. Doch nicht nur die Optik weiß zu gefallen: In den Einstellungen kann man noch zwischen verschiedenen Equalizer-Einstellungen wie z.B. Rock, Pop oder Jazz den Sound nach seinen Belieben anpassen. Auch gibt es die Möglichkeit Surround-Sound im 5.1-Kanal zu aktivieren. Auch dem Interface der Kamera-Applikation hat der Hersteller einen eigenen Anstrich verpasst. Mehr dazu im Abschnitt „Multimedia“. Änderungen bei anderen systemeigenen Applikationen sind meist kosmetischer Natur und belaufen sich auf eigene Farbgebung. Samsung betreibt Feinschliff an den Ecken, an denen Android noch etwas altbacken wirkt und sich über die Jahre wenig verändert hat.

Auffällig ist jedoch, dass die TouchWiz-Oberfläche hier nicht so viele Veränderungen mitbringt, wie die Version 4.0, die auf dem Galaxy S2 installiert ist. Dort befinden sich beispielsweise noch weitere Samsung-eigene Widgets, hier beließ es der Hersteller bei den Android-Eigenen.

Alles in allem wirkt sich die Oberfläche positiv auf die Bedienung und die Optik des Betriebssystems aus, könnte jedoch einigen Nutzern aber ebenso zu „Klicki-Bunti“ sein.