Sony Ericsson Xperia Arc S im Test: Aufguss ohne Aufrüstzwang

 5/6
Mahir Kulalic
87 Kommentare

Kamera

Multimedia wird bei Sony Ericsson groß geschrieben. Auch bei der Kamera setzt der Hersteller auf bewährte Technik. Im Xperia Arc S steckt ein 8,1 Megapixel „Exmor R for mobile“-Sensor. Dieser ist rückwärtig belichtet und soll somit lichtempfindlicher sein und bessere Aufnahmen bei schlechten Lichtverhältnissen wie zum Beispiel Dunkelheit oder künstlichem Licht ermöglichen. Zusätzlich nimmt das Smartphone Videos in HD-Auflösung (1.280 x 720) auf.

Leider hat Sony Ericsson, ähnlich wie bei den Schwächen in der Verarbeitung und dem Display, nicht aus der Vergangenheit gelernt. Am Tag kann der Sensor bekannte Stärken ausspielen: Die Farben werden gut und natürlich wiedergegeben und es werden ausreichend Details eingefangen. Die Kamera braucht ca. 2 Sekunden bis sie startklar ist, das Schießen eines Fotos gelingt nochmals schneller. Wie von Sony Ericssons UX-Oberfläche gewohnt, lassen sich durch ein Herausziehen von links die Einstellungen und von rechts die eingefangen Motive anzeigen. An Einstellungen mangelt es dem Xperia Arc S nicht: ISO-Wert, Auflösung, Kamera-Ton, Fokus-Modus, Szene und noch vieles mehr lassen sich wählen.

Die Kamera löst mit 8,1 Megapixeln auf – der Sensor kommt von Sony
Die Kamera löst mit 8,1 Megapixeln auf – der Sensor kommt von Sony

Die Kehrseite der Medaille: Trotz brauchbarer Ergebnisse bei Tageslicht gerät der Sensor gerade in Situationen, in denen er seine beworbene Qualität zeigen könnte, ins Schwanken. Sobald die Umstände für die Fotografie schlechter werden, versinken die Ergebnisse in Unschärfe, Detailarmut und Bildrauschen. Zwar kann die LED nahe Objekte gut und sichtbar ausleuchten, neigt jedoch hin und wieder zu zu starker Ausleuchtung, was die Qualität runterzieht. Schaltet man die Leuchte ab, sind die Ergebnisse höchstens für einen Klick auf die „Löschen“-Taste zu gebrauchen.

Die Videoaufnahmen des Xperia Arc S sind ähnlich wie die Fotos bei Tageslicht für gelegentliche Kurzfilme durchaus brauchbar. Die Tonqualität geht in Ordnung, durch das zweite Mikrofon werden Störgeräusche zuverlässig herausfiltert. Auch die Bildwiederholrate lässt keine großen Wünschen offen. Die maximale Auflösung liegt bei HD, mehr wäre mangels Leistung nicht möglich. Mit Hilfe eines Zweikern-Prozessors ließen sich Aufnahmen in Full HD (1.920 x .1080) ermöglichen, wodurch man unter anderem auch den HDMI-Anschluss voll ausreizen könnte.

Drahtlos & Laufzeiten

Unabhängig von der Kamera oder dem hochgetakteten Prozessor ist das Sony Ericsson Xperia Arc S nach wie vor auch ein Mobiltelefon. Und dieses dient der mobilen Kommunikation. Wie schlägt sich das Telefon in Bereichen, die oft vor lauter technischen Innovationen und neuen Features fast in Vergessenheit geraten?

Der Empfang des Gerätes ist durchaus akzeptabel. Luft nach oben ist vorhanden, jedoch kam es im Alltag nur in für schlechten Empfang bekannten Gebieten zum Rückgang der Empfangsleistung. Fast unabhängig vom ausgewählten Modus – ob nun 2G oder 3G – erwies sich das schwedisch-japanische Flaggschiff als zuverlässiger Begleiter. Besonders aber als gutes Telefon: Durch das zweite Mikrofon auf der Rückseite, das Störgeräusche nicht nur bei Videoaufnahmen sondern auch beim Telefonieren rausfiltert, ist es überaus angenehm der Gesprächspartner eines Xperia Arc S-Besitzers zu sein.

Ein Akku mit 1.500 mAh sorgt für Stromzufuhr
Ein Akku mit 1.500 mAh sorgt für Stromzufuhr

Auch ausgehende Verbindungen baute das Telefon schnell auf und die Person am anderen Ende der Leitung war zu jeder Zeit klar und deutlich zu hören. Es sei jedoch anzumerken, dass solche Eigenschaft vom Netzbetreiber beziehungsweise dem Netzausbau des Anbieters im Wohngebiet abhängig ist. Während unseres Tests in Essen, im Netz von O2, kam es zu keinen Problemen.

Aufgrund des großen Displays und des stärkeren Prozessors könnte man davon ausgehen, dass die Akkulaufzeit nicht gerade für Freude sorgt. Doch solche Zweifel räumt das Xperia Arc S gekonnt aus dem Weg. In unseren alltäglichen Einsätzen kam das Smartphone trotz teils intensiver Nutzung auf rund 2 Tage – ein beachtlicher Wert für ein Smartphone mit solch großer Ausstattung. Wechselt man zwischendurch in den GSM-Modus und schaltet den Datenverkehr, lassen sich noch einige Stunden mehr herauskitzeln. Während des Betriebs schrieben wir täglich rund 30 SMS, telefonierten 20 Minuten, betrachten circa ein halbes Dutzend Videos bei YouTube, surften für knapp zweieinhalb Stunden im Internet und klinkten uns in bekannte WLAN-Netzwerke ein.