Sony Ericsson Xperia Arc S im Test: Aufguss ohne Aufrüstzwang

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Mahir Kulalic
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Bedienung & Oberfläche

Beim Betriebssystem kommt Android in Version 2.3.4 „Gingerbread“ zum Einsatz. Wie üblich lässt der Hersteller Android nicht unangetastet auf seinem Gerät arbeiten, sondern versetzt es mit seiner typischen UX-Oberfläche. Hauptmerkmale der Oberfläche sind ergänzende Funktionen, einige ab Werk mitgelieferte Applikationen und Dienste sowie eine optische Überarbeitung des (in Version 2.x.x) angestaubten Android-Systems.

Dadurch, dass der Hersteller den Aufsatz recht schlank hält (anders als beispielsweise die Konkurrenten HTC (Sense) oder Samsung (TouchWiz)), möchte Sony Ericsson für seine Nutzer schneller aktuelle Updates liefern. Der Konzern hat aus seinen Fehlern gelernt und präsentiere diese Methode erfolgreich durch mehrere Updates für seine anderen Modelle.

Fährt man sein Gerät hoch, so gelangt man zuallererst auf den zentralen der insgesamt fünf Startbildschirme. Unter anderem mit einem Wisch von links nach rechts kann man zwischen diesen Wechseln. Doch nicht nur das: Zieht man zwei Finger zusammen, also eine Pinch-to-zoom-Geste, so gelangt man in einen „Überblick“ genannten Modus. Dieser zeigt sämtliche Widgets der jeweiligen Startbildschirme an. Berührt man nun sein gesuchtes Widget, gelangt man auf den Startbildschirm, auf dem es platziert wurde. Hier wird bereits deutlich, dass es Sony Ericsson nicht nur um Funktionalität geht: Durch eine Art Rückstoß und kleinen Wackler der Vorschaubilder der Widgets gibt es hier auch etwas „für's Auge“.

Die wohl größten Zusätze des UX-Aufsatzes sind die Dienste „TimeScape“ sowie „Facebook inside Xperia“. Ersterer sammelt chronologisch sämtliche Kommunikation und Aktualisierungen von Kontakten in sozialen Netzwerken wie Facebook oder Twitter, SMS-Verläufe sowie Anruflisten. Über den Android-Market lässt sich dieser Dienst um einige Funktionen ergänzen. Durch einzelne Reiter kann zwischen einer Gesamt- oder Einzelübersicht gewechselt werden. In den Einstellungen lassen sich die angezeigten Informationsquellen auswählen. „TimeScape“ ist sehr praktisch, da es auf Wunsch die wichtigsten Chroniken an einem Punkt sammelt und anzeigt, so spart man sich das Öffnen von separaten Apps.

„Facebook inside Xperia“ integriert – der Name lässt es erahnen – dass zur Zeit größte soziale Netzwerk tiefer in die Applikationen des Smartphones. So befindet sich beispielsweise der berühmte „Gefällt mir“-Daumen in der Anzeige der Musik-App. Dadurch kann der Nutzer innerhalb des Musikspielers einen favorisierten Song bei Facebook veröffentlichen.. Aufgrund der polarisierenden Stellung von Facebook sowie des fragwürdigen Datenschutzes dürfte der Hersteller durch die exzessive Facebook-Integration bei einigen Nutzern in Ungnade verfallen. Da sich der Dienst auch nicht komplett deaktivieren lässt, bleibt nur die Möglichkeit, den Daumen zu meiden.

Im Großen und Ganzen ergänzt Sony Ericsson das Android-Betriebssystem um schicke Animationen und nützliche Funktionen. Dienste wie TimeScape erleichtern die Organisation vieler Informationen und auch Freunde von sozialen Netzwerken kommen voll auf ihre Kosten.