Sony PlayStation Vita: Eindrücke zum Deutschlandstart

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Sasan Abdi
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PlayStation Vita

Erster Eindruck

Geht es rein nach dem Äußeren, so kann die Vita nur bedingt als Quantensprung bezeichnet werden: Die Anleihen, die die Produktdesigner beim Vorgänger machen, sind kaum zu übersehen. Dennoch handelt es sich bei dem Gerät keineswegs um einen plumpen Klon, da einige durchaus sinnvolle Neuerung Einzug gehalten haben.

Naturgemäß wird die Front auch dieses Mal vom Display dominiert, das in diesem Fall 5 Zoll groß ist. Neben der Berührung des OLED-Displays stellen auch wieder die gängigen, rechts und links vom Display platzierten Knöpfe ein zentrales Merkmal in der Bedienung dar. Entscheidende Neuerungen bedeuten dagegen die auf den ersten Blick etwas antiquiert wirkenden, ebenfalls rechts und links vom Bildschirm platzierten Analog-Sticks sowie das rückwärtige, gespiegelt zum Display platzierte Touchpad.

PlayStation Vita (Deutschlandstart)

Einige Eindrücke vom Launch-Event (21.2.2012, Sony Center Berlin)

Erstere können als Zuspruch für Freunde von Egoshootern und ähnlichen Spielen gewertet werden, da die Steuerung dadurch genauso komfortabel von der Hand geht, wie auf Stand-Konsolen oder bei auf Gamepad-Steuerung getrimmten PC-Spielen. Das Touchpad ist dagegen zentrales Element, um allerlei Casual-Game-Funktionen umsetzen und die Bedienung dynamischer gestalten zu können – in dieser Hinsicht macht sich vielleicht am deutlichsten bemerkbar, dass Sony den Spagat zwischen „Core“- und „Casual“-Spielerschaft nicht nur nicht scheut, sondern sogar explizit sucht.

Löblich ist, dass beide Aspekte schon beim wilden Anspielen von diversen Titeln sofort effektiv ins Gewicht fallen. Durch die Analog-Sticks und die daraus resultierenden parallelen zur PS-3-Steuerung ist es beispielsweise möglich, Spiele wie „Uncharted Golden Abyss“ ohne eine nennenswerte Lernphase sofort flüssig zu spielen. Titel wie „Little Deviants“ profitieren dagegen ab der ersten Minute merklich vom rückwärtigen Touchpad, das in Kombination mit der Touch-Eingabe beispielsweise erlaubt, den eigenen Charakter in die Luft zu katapultieren.

Kombiniert werden beide Arten dank Lage- und Bewegungssensoren je nach Spiel und Situation auch mit der Bedienung über das Drehen und Neigen der Vita und bei Bedarf auch über die auf der Front sowie rückwärtig positionierten VGA-Kameras, die unter anderem die Einbeziehung von Augmented-Reality–Elementen ermöglichen – eine Vielfalt, die unserem ersten Eindruck nach durchaus ihre Daseinsberechtigung hat, da sie sich schon nach wenigen Minuten spielerisch bemerkbar macht.

PlayStation Vita (Launch-Event)

Einige Eindrücke von der PlayStation Vita

Hinzu kommt, dass die Knöpfe, das Touchpad und die Display-Oberfläche – genauso wie die übrige Verarbeitung – einen qualitativ sehr ordentlichen Eindruck machen. Wer sich vor knarzenden Buttons, groben Spaltmaßen und einer mäßigen Haptik scheut, muss die Vita also keinesfalls fürchten; im Gegenteil, die Verarbeitung ist exzellent.

Als einzige Einschränkung muss geltend gemacht werden, dass die Kritik an der Größe der Knöpfe und insbesondere an den Analog-Sticks und ihrer Positionierung nicht unberechtigt ist: Große Finger bzw. Hände werden ein wenig Zeit brauchen, um mit der Vita richtig warm zu werden – ein erwähnenswerter aber verzeihbarer Umstand, wenn man bedenkt, dass man es hier mit einer tragbaren Konsole zu tun hat.

Positiv sticht schließlich auch das Display hervor, dessen Größe einen soliden Kompromiss zwischen Nutzungskomfort und Portabilität darstellt und Maße von 182,0 x 18,6 x 83,5 mm ermöglicht. In Kombination mit einem moderaten Gewicht von circa 260 Gramm liegt das Gerät sehr gut in der Hand.

Doch auch die Darstellung als solche überzeugt auf den ersten Blick bei einer Auflösung von 960 x 544 in hohem Maße, wobei insbesondere die geringe Anfälligkeit für schlechte Blickwinkel und Fingerabdrücke auffällt. Sie ist aber ohnehin erwähnenswert, denn: Wer gute Grafik mag, wird die Vita lieben. Gleiches gilt für die Faktoren „Arbeitsgeschwindigkeit“ und „Navigation“. Erstere fällt absolut ruckelfrei aus, letztere geht dank selbsterklärender Pfade sehr intuitiv von der Hand, was ebenfalls maßgeblich zu dem sehr positiven Bild beiträgt, dass wir von der Vita bisher gewinnen konnten.