be quiet! Top-Blow-Kühler im Test: Dark Rock TF und Shadow Rock LP lüften von oben

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Robert McHardy
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be quiet! Shadow Rock LP

Mit dem Shadow Rock LP verfolgt be quiet! andere Ambitionen. Der Kühler ist bei einem deutlich niedrigeren Preis vor allem auf den Betrieb in extrem niedrigen Gehäusen und eher schwache Prozessoren ausgelegt. Die maximal zu bewältigende TDP liegt bei 130 Watt und damit 90 Watt niedriger. Damit fallen alle CPUs für den Sockel LGA 2011-3 heraus, da sie allesamt über eine Abwärme von 140 Watt verfügen, obwohl der Shadow Rock LP mechanisch gesehen auf die Prozessoren passt.

be quiet! Shadow Rock LP – Verpackung
be quiet! Shadow Rock LP – Verpackung

Der Aufbau des Kühlers ist deutlich einfacher gehalten als beim Dark Rock TF. Ein einzelner Kühlkörper mit 48 Kühlfinnen wird von vier 6-mm-Heatpipes durchzogen, die in die Kupferbasis münden. Bemerkenswert sind die niedrigen Abmessungen von 122 × 134 × 76 mm (mit Lüfter). Dafür werden allerdings Kompromisse bei der Kompatibilität eingegangen: der verbaute Arbeitsspeicher darf maximal 32 Millimeter hoch sein.

be quiet! Shadow Rock LP – Kühlkörper mit Löchern für Schraubendreher
be quiet! Shadow Rock LP – Kühlkörper mit Löchern für Schraubendreher
be quiet! Shadow Rock LP – Vier Heatpipes münden in den Kühlkörper
be quiet! Shadow Rock LP – Vier Heatpipes münden in den Kühlkörper

Auch bei dem mitgelieferten Lüfter müssen Abstrich in Kauf genommen werden. Im Gegensatz zu den Silent-Wings-Lüftern beim Dark Rock TF erhält der Shadow Rock LP lediglich einen einzigen Pure-Wings-2-Lüfter mit einem Durchmesser von 120 Millimetern und maximal 1.600 U/min. Auch der 6-Pol-Motor entfällt, die PWM-Fähigkeit bleibt aber bestehen.

Beim Shadow Rock LP vernickelt be quiet! lediglich die Bodenplatte, die restlichen Bauteile sind nicht gegen Korrosion geschützt. In puncto Zubehör liegt dem Shadow Rock LP lediglich das Montagezubehör bei, die Wärmeleitpaste ist bereits aufgetragen. Somit müssen Nutzer bei nochmaligem Verbauen entweder selber neue Wärmeleitpaste kaufen oder die alte, eventuell ausgetrocknete Paste benutzen.

Montage

Auch beim Montagesystem finden sich Unterschiede zwischen Dark Rock TF und Shadow Rock LP. Der größere der beiden Kühler kommt mit dem von anderen Dark-Rock-Modellen bekannten System daher. Wie beim Dark Rock Pro 3 ist die Montage der Haltebügel damit unnötig kompliziert: Es müssen vier kleine Schrauben mittels Muttern an den Bügeln befestigt werden, die dann wiederum an den Kühler angeschraubt werden. Anschließend wird der Kühler an das Mainboard angepresst, während die Schrauben von der Rückseite des Computers aus festgezogen werden. Ein kleiner Lichtblick: Weil der Dark Rock TF leichter ist, sind die Probleme nicht ganz so groß wie beim Dark Rock Pro 3.

Der Shadow Rock LP setzt auf ein deutlich besseres Montagesystem. Die kleinteilige Montage der Haltebügel am Kühler entfällt. Zudem lässt sich die Backplate unabhängig von der Ausrichtung montieren, bei dem Dark-Rock-System geht nur eine von zwei Ausrichtungen. Der Kühler selbst wird über eine Montagebrücke, die über der Bodenplatte durchgeführt wird, an den beiden Haltebügel befestigt.

Probleme und Besonderheiten bei der Montage
Kühler Probleme Besonderheiten
be quiet!
Dark Rock TF
  • Gleichzeitiges Anpressen des Kühlers und Verschrauben ohne Hilfe schwer
  • Kleinschrittiges Anbringen der Montagebügel
  • Wird mit bereits installierten Lüftern verbaut
be quiet!
Shadow Rock LP
  • Verschraubung durch Kühlkörper möglich

Für die Verschraubung liegt ein kleiner Schraubenschlüssel bei, allerdings befinden sich auch zwei Löcher im Kühlkörper, durch die die Schrauben mittels eines Schraubendrehers angezogen werden können. Damit ähnelt das System dem des HR-02 Macho von Thermalright, ist aber aufgrund der deutlich geringeren Höhe des Kühlkörpers komfortabler.