Eizo FS2735 und Asus PG279Q im Test: FreeSync und G-Sync waren nie besser

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Wolfgang Andermahr (+1)
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FreeSync und G-Sync im Praxisvergleich

So viel vorweg: Jeder Monitor, der VRR unterstützt, verbessert das Spielerlebnis. Unabhängig von der unterstützten Bildwiederholrate gilt dies selbst für eingeschränkte Displays mit 40 Hz bis 60 Hz. Ebenso gilt aber: Je größer der unterstützte Bereich, desto besser. Deutlich abfedern können dies Frame Doubling beziehungsweise LFC. Dann spielt das wichtige untere Limit eine deutlich kleinere Rolle. Allerdings muss der Monitor LFC auch unterstützen – dies entfällt bei G-Sync, denn dort ist Frame Doubling immer eine Voraussetzung. Da der FS2735 LFC unterstützt, gehört der Eizo-Monitor zu den mit am besten funktionierenden FreeSync-Monitoren.

Arbeiten die Displays innerhalb der unterstützten Bildwiederholfrequenzen, gibt es bezüglich des Spielgefühls keinerlei Unterschiede. FreeSync und G-Sync arbeiten absolut gleich gut. In der benutzten Monitorkonfiguration gilt dies entsprechend in den Bereichen zwischen 90 bis hinab zu etwa 36 beziehungsweise 37 FPS bei der niedrigen FreeSync-Range oder von 144 bis 57 beziehungsweise 58 FPS in der hohen Range – ab dann beginnt auf dem Eizo-Monitor LFC an zu arbeiten, sodass die Bildwiederholfrequenz verdoppelt wird. Dabei ist es egal, ob die Frameraten am oberen oder am unteren Ende der VRR-Reichweite liegen, die AMD- und die Nvidia-Technik schenken sich nichts.

AMD macht mit LFC einen großen Schritt nach vorne

Spannender wird es, wenn die notwendige Framerate für die untere Bildwiederholfrequenz nicht mehr gehalten werden kann. Dabei muss man grundsätzlich zwischen der hohen und der niedrigen FreeSync-Einstellung beim Eizo Foris FS2735 unterscheiden. Den Beginn macht die FreeSync-Reichweite zwischen 35 und 90 Hz.

In mehreren Testspielen wie zum Beispiel The Talos Principle, Star Wars Battlefront und Tomb Raider zeigt sich, dass sich mit Hilfe von VRR 40 Bilder pro Sekunde noch als gut spielbar empfinden lassen. Eine höhere Framerate verbessert zwar das Spielgefühl teils noch einmal deutlich, doch auch mit 40 FPS gibt es kaum Einbußen. Fallen die Frameraten weiter, wird es dann auch für VRR schwer, die Situation zu retten.

38 FPS sind gerade noch spielbar, darunter werden die Einbußen dann aber schon groß. Bei 35 FPS ruckelt es und 30 FPS werden schnell unspielbar, sodass dann auch FreeSync und G-Sync nicht mehr helfen. Die Techniken verbessern zwar auch bei niedrigen Frameraten das Spielgefühl, können aber keine Wunder vollbringen. Allerdings sorgen sie dafür, dass es keinerlei Tearing mehr gibt – ein deutlicher Pluspunkt.

Mit Hilfe des OSD beim FS2735 lässt sich sofort erkennen, wenn LFC genutzt wird. Die gute Nachricht: Der Übergang zwischen dem „normalen Modus“ und dem LFC-Betrieb lässt sich nicht erkennen – unabhängig vom Spiel. Dasselbe gilt für G-Sync und den PG279Q. Die untere Bildwiederholfrequenz des Asus PG279Q ist allerdings wie bereits erwähnt unbekannt.

Warum G-Sync aber immer noch besser ist, als FreeSync

Etwas anders gestaltet sich das Ergebnis, wenn man den Eizo-Monitor in den hohen FreeSync-Bereich schaltet. Denn dann ist die Anforderung an LFC deutlich höher, da die Frame-Doubling-Technik auch schon in FPS-Bereichen genutzt werden muss, die eigentlich flüssig laufen. Und es zeigt sich, dass FreeSync beim Umschalten zwischen dem normalen und dem LFC-Betrieb nicht ganz rund läuft – manchmal zumindest.

Das Rätselspiel The Talos Principle beweist, dass LFC nicht generell mit Schwierigkeiten zu kämpfen hat. Selbst der Extremfall, ein andauernder Wechsel zwischen LFC und dem Normalbetrieb, bleibt absolut unspürbar. Damit läuft der Titel auf dem Eizo Foris FS2735 mit FreeSync im kompletten FPS-Bereich bis hinauf zu 144 FPS genauso flüssig wie mit G-Sync auf dem Asus ROG Swift PG279Q. Allerdings gibt es auch Spiele, die ein wenig mehr Ärger machen.

Die meisten Titel verhalten sich nämlich wie Dragon Age: Inqusition. Es ist ein Übergang spürbar, wenn man explizit darauf achtet. So machen die meisten Spiele dadurch auf sich aufmerksam, dass beim Wechsel zwischen LFC und dem Normalbetrieb ein kurzes Zucken auftritt. Zudem ist das Spielgefühl im LFC-Bereich nicht ganz so flüssig wie bei normaler FreeSync-Nutzung. Der Unterschied ist zwar gering, aber vorhanden – jedoch immer noch besser als ohne VRR.

Die dritte Kategorie an Spielen, die allergisch auf LFC reagieren, ist selten, aber vorhanden. Tomb Raider beispielsweise scheint auf LFC teils recht allergisch zu reagieren. Im niedrigen FreeSync-Bereich fällt dies auf dem Eizo-Monitor nicht auf, da das Spiel dann ohnehin nicht gut läuft. Im hohen Bereich gibt es in einigen Szenen aber ein recht großes Problem, so dass das Spiel spürbar anfängt zu ruckeln – selbst mit 50 FPS. Das geschieht aber wiederum nicht in allen, sondern nur in einigen Sequenzen. Nvidias Frame-Doubling-Verfahren bei G-Sync hat diese Probleme bei hohen Bildwiederholfrequenzen nicht, da der Monitor einen durchgehenden Frequenzbereich unterstützt und so nicht wie bei FreeSync eine weitere Grenze für Frame Doubling schafft.

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