Eizo FS2735 und Asus PG279Q im Test: FreeSync und G-Sync waren nie besser

 5/5
Wolfgang Andermahr (+1)
273 Kommentare

Backlight-Bleeding und Pixelfehler

Ein weiterer deutlicher Unterschied zwischen dem Asus PG279Q und dem Eizo FS2735 offenbart sich bei den Themen Backlight-Bleeding und Qualitätskontrolle.

Das Backlight-Bleeding ist beim Foris FS2735 von Eizo deutlich schwächer ausgeprägt, als beim ROG Swift PG279Q von Asus. Der FS2735 weist lediglich an der linken Seite ein dünnes helleres Band auf, während der PG279Q hingegen an allen vier Rändern ein breiteres, heller werdendes Band hat. Dieses ist bei einem schwarzen Bildschirminhalt sehr gut sichtbar, fällt im Alltagsbetrieb bei helleren, farbigen Inhalten jedoch kaum auf. Laut diversen Forenberichten ist dies ebenso wie ein zweites Problem des PG279Q, die Pixelfehler, kein Einzelfall.

Pixelfehler sind nur bei Asus ein Problem

In zahlreichen Forenbeiträgen (auch hier bei ComputerBase) melden Käufer ein erhöhtes Aufkommen von Pixelfehlern beim PG279Q, und auch das Test-Sample von ComputerBase verfügt über mindestens zwei gänzlich inaktive Pixel. Darüber hinaus ist an mehreren Stellen Staub zwischen das Panel und die äußere Schutzschicht geraten, was insbesondere im Windows- und Office-Betrieb immer wieder störend ins Auge fällt. Das Testmodell des Eizo FS2735 verfügt hingegen über keinen erkennbaren Pixelfehler.

Das Panel von AU Optronics scheint aufgrund der zahlreichen Erfahrungsberichte im Netz sowohl für Backlight-Bleeding als auch Pixelfehler anfällig zu sein, was Eizo anscheinend durch eine striktere Qualitätskontrolle auszugleichen versucht – für die der Kunde schlussendlich auch bezahlt.

Fazit

Wer einen neuen Monitor kaufen möchte und Wert aufs Spielen legt, sollte, falls möglich, zu einem G-Sync- oder einem FreeSync-Display greifen. Unabhängig von der konkreten Umsetzung wird das Spielerlebnis mit beiden Varianten spürbar verbessert. Im direkten Duell gegeneinander gibt es unabhängig davon einen Sieger – wobei der Vorsprung immer kleiner wird.

Die beste „VRR-Erfahrung“ gibt es nach wie vor bei Nvidias G-Sync-Technologie. Denn nur G-Sync ermöglicht aktuell, die komplette Bandbreite von 144 Hz bis hinab zu einstelligen FPS-Bereichen komplett nutzen zu können. So weit sind die Scaler bei FreeSync zur Zeit noch nicht.

Mit LFC hat AMD die FreeSync-Technologie aber mit einem wichtigen Update versehen, das die FreeSync-Erfahrung deutlich verbessert – wenn denn der Monitor LFC unterstützt. Die wichtigste Baustelle ist damit fertig gestellt, womit noch eine übrig bleibt: die FreeSync-Nutzung über die komplette Bandbreite der Bildwiederholfrequenz. Wenn sich dies mit neuen Scalern erledigt hat, ist FreeSync gleichwertig zu G-Sync. Noch ist dies aber nicht der Fall.

Der Eizo Foris FS2735 im direkten Duell gegen den Asus ROG Swift PG279Q

Das direkte Duell in Sachen VRR zwischen dem Eizo Foris FS2735 und dem Asus ROG Swift PG279Q gewinnt der Asus-Monitor deswegen für sich. Dieser ermöglicht G-Sync durchgängig bis hin zu 165 FPS. Der Eizo Foris FS2735 weist hingegen eine Unterteilung in zwei Intervalle auf, was gut und besser ist, als bei fast allen anderen Monitoren im Handel, aber nicht optimal.

Dauerhaft den „hohen FreeSync-Modus“ des FS2735 zwischen 56 und 144 Hz in Verbindung mit LFC zu nutzen, ist keine echte Alternative, da in diesem Bereich im Zusammenspiel mit LFC die im Test erwähnten Probleme auftreten können. Bei älteren Spielen kann der Modus hingegen mit LFC einwandfrei mit bis zu 144 Hz genutzt werden. Bei anspruchsvollen Spielen sollte hingegen primär der niedrige FreeSync-Bereich genutzt werden.

Dennoch bietet Eizo mit dem Foris FS2735 den derzeit besten FreeSync-kompatiblen Monitor an. Während der ROG Swift PG279Q aufgrund von G-Sync zwar über die bessere VRR-Technik verfügt, ist Eizos Foris FS2735 der bessere Monitor. Das Testexemplar weist nicht nur eine bessere Bildqualität und Kalibrierung auf, sondern überzeugt auch mit einem geringeren Backlight-Bleeding und dem Verzicht auf Pixelfehler. Trotz der vergleichbaren technischen Daten unterscheiden sich die Messwerte beim Kontrast, der Farbtemperatur und dem Helligkeitsumfang teils deutlich, wobei der FS2735 zudem vielfältigere Einstellungsmöglichkeiten und Bluetooth zur Verbindung mit dem Smartphone bietet.

Der Asus MG279Q: Eine günstige Alternative zum Eizo Foris FS2735?

Der Preis des Eizo Foris FS2735 liegt derzeit bei 1.099 Euro. Der mit dem gleichen Panel ausgestattete und ebenso FreeSync-kompatible Asus MG279Q kostet mit etwa 650 Euro deutlich weniger. Allerdings bietet der MG279Q nur den niedrigen FreeSync-Bereich und nicht den hohen von 56 bis 144 Hz an.

Darüber hinaus gibt es allerdings noch einen weiteren Haken am MG279Q, denn auch dieser hat mit den gleichen Produktionsschwankungen wie das G-Sync-Modell PG279Q zu kämpfen. Wer Glück hat, erhält einen Monitor, der keine Pixelfehler und geringes Backlight-Bleeding aufweist. Nicht nur laut zahlreichen Forenbeiträgen haben viele Exemplare im Handel aber mit Pixelfehlern und ausgeprägtem Backlight-Bleeding zu kämpfen. Auch zwei von ComputerBase im Handel erworbene MG279Q-Exemplare zeigen beispielsweise ein deutlich ausgeprägteres Backlight-Bleeding als der getestete Foris FS2735 und PG279Q. Darüber hinaus hat eines dieser Exemplare vier (störende) Pixelfehler und das zweite einen (nicht störenden).

Die strengere Qualitätskontrolle, die Eizo offenbar ansetzt, schützt den Käufer so zwar vor bösen Überraschungen beim Kauf, muss aber auch bezahlt werden. Das Testexemplar des Foris FS2735 erweist sich in diesen Punkten als fast erstklassig und zeigt einen deutlichen Unterschied zu den Monitoren von Asus.

Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.

Nvidia GTC 2024 (18.–21. März 2024): ComputerBase ist vor Ort!