Sharp: Erster 8K-Satelliten-Receiver für Endkunden in Japan

Nicolas La Rocco
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Sharp: Erster 8K-Satelliten-Receiver für Endkunden in Japan
Bild: Sharp

8K-Fernsehen rückt in Japan in greifbare Nähe. Auf der Ceatec-Messe in der Nähe von Tokio hat Sharp nun den weltweit ersten Satelliten-Receiver für das in Japan Super Hi-Vision genannte 8K-Fernsehen mit 7.680 × 4.320 Bildpunkten vorgestellt.

HDTV gibt es in Japan seit den späten 1980er-Jahren

Für Super Hi-Vision braucht es neue Tuner-Module und Demodulatoren für ISDB-S3 (Integrated Services Digital Broadcasting for Satellite, 3rd Generation). ISDB ist der 1999 in Japan eingeführte digitale Nachfolger des analogen MUSE, über das Japan schon in den späten 1980er-Jahren dazu in der Lage war, HDTV-Signale in 1035i (Hi-Vision) zu verbreiten. Auch Sony arbeitet an entsprechenden Komponenten, Sharp will mit dem neuen Sat-Receiver demnächst das erste Produkt für Endkunden anbieten.

Sharp 8K Sat-Receiver
Sharp 8K Sat-Receiver (Bild: Sharp)

Das Design erinnert an frühe Laserdisc-Player

Flach und kompakt wie viele aktuelle Satelliten-Receiver ist Sharps 8K-Empfänger aber nicht. Der Koloss von einem Receiver erinnert an frühe Laserdisc-Player aus Japan. Wirklich alltagstauglich ist der Receiver ebenso wenig. Sharp erklärt, mit dem 8K-Receiver können ausschließlich Testübertragungen des japanischen BS-17-Kanals angeschaut werden, die in 8K und 4K ausgestrahlt werden. In 4K oder Ultra HD wäre laut Sharp theoretisch auch der Empfang von mehreren Sendern gleichzeitig möglich.

Sharp empfiehlt den neuen Receiver in Kombination mit dem eigenen 8K-Fernseher LV-85001. Den 120.000-Euro-Fernseher hatte Sharp vor einem Jahr als ersten kommerziell verfügbaren 8K-Fernseher für Endkunden vorgestellt – allerdings ohne integrierten 8K-Tuner. Der Fernseher wird von einer externen Box über vier zu HDCP 2.2 kompatible HDMI-2.0-Anschlüsse angesteuert. Das 100-Kilo-Gerät bringt es mit seinem 85 Zoll großen IGZO-Panel auf Abmessungen von 1,93 × 1,115 Meter und eine Bautiefe von 17,3 Zentimetern und verbraucht bis zu 1.440 Watt.

Die testweise Ausstrahlung von 8K-Fernsehen mit bis zu 120 Hz und 12 Bit Farbtiefe sowie bis zu 22.2-Audiokanälen findet in Japan seit August statt. Der öffentlich-rechtliche Fernsehsender NHK hatte im Rahmen der Olympischen Spiele 2016 in Rio eine Testphase für hochauflösende Fernsehübertragungen gestartet. Der großflächige Marktstart ist für Ende 2018 geplant, die Olympischen Sommerspiele 2020 in Tokio sollen in 8K produziert werden.