Android Things: Googles IoT-Betriebssystem wird neu aufgelegt

Nicolas La Rocco
7 Kommentare
Android Things: Googles IoT-Betriebssystem wird neu aufgelegt
Bild: Google

Brillo wird zu Android Things. Google hat seinem vor anderthalb Jahren vorgestellten und seitdem wenig erfolgreichen Betriebssystem für das Internet of Things einen neuen Namen spendiert und bietet von der neuen Version eine erste Developer Preview zum Download an. Android-APIs und Google-Cloud-Dienste sollen Entwicklern helfen.

Brillo wird zu Android Things

Im Mai 2015 wollte Google auf der vorletzten Entwicklerkonferenz des Unternehmens mit einem eigenen Betriebssystem für das Internet of Things durchstarten. Brillo – so der Name des Betriebssystems – kam aber nie zu dem Erfolg, den Google auf der Konferenz in Aussicht gestellt hatte. 19 Monate später heißt das IoT-Betriebssystem jetzt Android Things, was anhand der geplanten Funktionen auch Sinn ergibt.

Google kümmert sich um die Sicherheit

Smarte Geräte, die auf Android Things setzen, können bereits auf Smartphones und Tablets zum Einsatz kommende Android-APIs und Google-Dienste nutzen. Geräte mit Android Things sollen zudem sehr sicher sein, wie Google verspricht, da sie wie Pixel- und Nexus-Geräte direkt und ausschließlich von Google mit Updates versorgt werden. In der Tat können Android-Geräte direkt von Google als einzige Ausnahme einer langen Kette von Android-Sicherheitsrisiken in den letzten Monaten angesehen werden.

Android Things Logo
Android Things Logo (Bild: Google)

Aus dem Project Brillo erhaltenes Entwickler-Feedback hat Google dazu veranlasst, nicht auf spezielle Entwicklertools nur für diese Plattform zu setzen, sondern auch bei Android Things bekannte Werkzeuge wie das Android Studio, das Android Software Development Kit, die Google Play Services und die Google Cloud Platform zu nutzen.

Intel Edison, NXP Pico und Raspberry Pi 3

Android Things kann ab sofort als Developer Preview auf den bekannten Entwicklerplatinen Intel Edison, NXP Pico und Raspberry Pi 3 ausprobiert werden.

Googles IoT-Kommunikationsebene Weave wird hingegen, wie im Mai 2015 vorgestellt, beibehalten. Weave wird dafür genutzt, damit IoT-Geräte mit der Cloud und dort gelagerten Diensten sprechen können. Als Beispiel nennt Google den neuen Assistant, der aktuell auf den Pixel-Smartphones, im Allo-Messenger und über den Smart-Lautsprecher Google Home aufgerufen werden kann. Philips Hue und Samsung SmartThings verwenden bereits Weave, Produkte von Belkin WeMo, First Alert, Honeywell, LiFX, TP-Link und Wink sollen laut Google ebenfalls damit ausgestattet werden.

Über Weave stellt Google kostenlos die gesamte Cloud-Infrastruktur zur Verfügung, Entwickler sollen sich lediglich auf ihre IoT-Geräte konzentrieren. Für Weave gibt es zudem ein Device SDK, das mit unterstützten Mikrocontrollern und Management-Konsolen zusammen arbeitet. Im SDK hinterlegt sind Schemata für smarte Glühbirnen, Steckdosen, Schalter und Thermostate. Weitere Geräte und individuelle Schemata sollen ebenso wie eine API für Android- und iOS-Geräte in den kommenden Monaten folgen. Darüber hinaus sollen die Plattformen Weave und Nest Weave in Zukunft zu einer zusammengefasst werden.

Neue Portale für Entwickler

Für Entwickler mit Interesse an Android Things bietet Google mehrere Anlaufstellen. Zum einen gibt es eine neue IoT-Startseite, das Portal für Weave und die Seite der Google Cloud Platform. Zum anderen gibt es jetzt eine Seite für Android Things, über die sich für die drei genannten Plattform auch die Developer Preview laden lässt.