Android 8.0 Oreo im Test: Die wichtigsten Veränderungen im Überblick

Nicolas La Rocco
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Android 8.0 Oreo im Test: Die wichtigsten Veränderungen im Überblick

tl;dr: Android 8.0 Oreo ist seit gestern Abend fertig und steht für ausgewählte Geräte zum Download bereit. ComputerBase hat sich das neue Mobil-Betriebssystem von Google auf einem Pixel XL angeschaut und stellt die wichtigsten Veränderungen im Test vor. Diesmal gibt es für Android vor allem unter der Haube viele Veränderungen.

Android 8.0 heißt Oreo

Google hat die Entwicklung von Android 8.0 abgeschlossen und nach Monaten des Wartens enthüllt, wofür das „O“ der Entwicklerversionen steht: Oreo – eine Kekssorte des US-Unternehmens Nabisco und somit wie erwartet eine weitere Süßspeise. Derzeit kann Android 8.0 ausschließlich auf wenigen Pixel- und Nexus-Endgeräten von Google installiert werden. Bis andere Smartphone-Hersteller nachziehen, werden sich Anwender wie üblich noch eine Weile gedulden müssen.

Wie Google auf seinem Blog zum Release von Android Oreo erklärt, planen unter anderem Essential, General Mobile, HMD Global Home of Nokia Phones, Huawei, HTC, Kyocera, LG, Motorola, Samsung, Sharp und Sony bis zum Ende des Jahres Updates auf Android 8.0 zu verteilen, wobei keine Geräte genannt werden, oder neue Geräte mit dem aktuellen Release vorzustellen.

Diese Google-Geräte erhalten das Update

Nach aktuellem Stand werden wie zu Zeiten des Android-O-Betaprogramms das Pixel und Pixel XL (Test), Pixel C, Nexus 6P, Nexus 5X sowie der Nexus Player unterstützt. In dieser Runde des Updates fallen somit das Nexus 6 und das Nexus 9 durch das Raster, die bei Android 7.0 noch bedacht worden waren. Laut Googles Support-Seite gibt es für das Nexus 6 und das Nexus 9 seit Oktober des letzten Jahres keine Garantie mehr für die Bereitstellung von Android-Updates. Dies hat sich mit dem Ausschluss für das Update auf Android 8.0 am gestrigen Abend bestätigt. Sicherheitsupdates sollen noch bis mindestens Oktober dieses Jahres angeboten werden – stehen also ebenfalls kurz vor dem Aus. Der Support für Updates des Pixel und Pixel XL wird im Oktober 2018 auslaufen, während Sicherheitsupdates noch bis Oktober 2019 von Google geplant sind.

Offiziell verfügbare Android-Versionen für Nexus und Pixel
1.0 1.1 1.5 1.6 2.1 2.2 2.3 4.0 4.1 4.2 4.3 4.4 5.0 5.1 6.0 7.0 8.0
HTC Dream × × × × × × × × × × × × ×
Nexus One × × × × × × × × × ×
Nexus S × × × × × × × ×
Galaxy Nexus × × × × × ×
Nexus 7 (2012) × × ×
Nexus 4 × × ×
Nexus 10 × × ×
Nexus 7 (2013) × ×
Nexus 5 × ×
Nexus 6 ×
Nexus 9 ×
Nexus Player
Nexus 5X
Nexus 6P
Pixel C
Pixel
Pixel XL

Installation von Android 8.0

Wer Android 8.0 ohne Datenverlust und besonders einfach installieren möchte, wartet am besten auf die Verteilung als sogenanntes Over-the-Air-Update (OTA). Damit hat Google zwar schon am gestrigen Abend angefangen, je nach Region kann es aber mehrere Tage dauern, bis alle Nexus und Pixel mit dem Update versorgt worden sind. Mit einem Trick lässt sich das OTA-Update aber auch sofort installieren. Wer sich für das Android-Betaprogramm anmeldet, bekommt das finale Update sofort angeboten.

Auf dem Pixel XL ist das OTA-Update von 7.1.2 auf 8.0 rund 950 MB groß
Auf dem Pixel XL ist das OTA-Update von 7.1.2 auf 8.0 rund 950 MB groß

Für ungeduldige und vor allem versierte Nutzer bietet Google alternativ auch die Installation über ein Factory Image an. Damit das klappt, müssen zunächst die Android Debug Bridge über das Android SDK installiert und der Bootloader des Gerätes entsperrt werden. Wenn letzteres erstmalig passiert, führt das zu einem Datenverlust. Deshalb sollte die Installation über ein Factory Image nicht die erste Wahl für Unerfahrene sein.

Neue Benachrichtigungen

Benachrichtigungen innerhalb des Android-Betriebssystems sind seit Jahren eine der größten Stärken von Google. Seit jeher ist es eines der wichtigsten Features innerhalb von Android, das jedes Jahr Veränderungen und Verbesserungen erhält. Auch mit Android 8.0 gibt es wieder eine Reihe von Anpassungen am Benachrichtigungssystem, die Entwickler und Anwender nutzen können, um den täglichen Workflow zu optimieren.

Notification Channels

Android 8.0 führt sogenannte Notification Channels ein, bei denen es sich um ein System für die Kategorisierung von Benachrichtigungen handelt. Sofern vom Entwickler eine App korrekt an die Anforderungen von Android 8.0 angepasst wurde, stehen dem Anwender im neuen Betriebssystem zahlreiche Mittel für die Sortierung von Benachrichtigungen zur Auswahl. Einmal zugeordnete Benachrichtigungen verhalten sich dann auch in Zukunft so. Anwender können neben den Kategorien auch das Verhalten von Benachrichtigungen hinsichtlich Wichtigkeit, Klingelton, Status-LED, Vibration, Lockscreen-Hinweis, Überschreiben des Nicht-stören-Status' oder ob sie überhaupt angezeigt werden sollen steuern. Wurde eine App hingegen noch nicht an Android 8.0 angepasst, verhält sie sich weiterhin so wie unter Android 7.0.

Notification Badges

Notification Badges oder auch Notification Dots genannt wirken hingegen wie ein von iOS übernommenes Feature. Denn auch unter Android ist es damit jetzt möglich, am Icon einer App zu signalisieren, dass für diese eine Benachrichtigung vorliegt. Das funktioniert auch dann, wenn die betroffene App in einem Ordner liegt. In diesem Fall erscheint die Markierung direkt am Ordner. Langes Drücken des App-Symbols öffnet eine kleine Sprechblase, in der die Benachrichtigung dargestellt wird. Für jede weitere Benachrichtigung derselben App gibt es einen Zähler im selben Menü, dargestellt wird aus Gründen der besseren Übersicht aber immer nur eine Benachrichtigung.

Notification Dots und Benachrichtigungen am App-Icon
Notification Dots und Benachrichtigungen am App-Icon (Bild: Google)

Für Anwender und Entwickler waren dies bei Weitem aber noch nicht alle Veränderungen, die Google am System für Benachrichtigungen vorgenommen hat. Neu ist eine Snoozing-Funktion, mit der Benachrichtigungen ausgeblendet, aber nicht entfernt werden. Für Entwickler gibt es mit Timeouts eine Funktion, die Benachrichtigungen nach einer definierten Zeit automatisch entfernt. Dementsprechend kann Android intern jetzt auch dazwischen unterscheiden, ob eine Benachrichtigung vom System oder dem Anwender abgewiesen wurde. Entwickler haben darüber hinaus die Option, ihre Benachrichtigungen mit einer Hintergrundfarbe zu versehen. Zudem können Benachrichtigungen schon im eingeklappten Zustand mehr ihres Inhalts darstellen.