Sharkoon PureWriter TKL im Test: Schokotaster machen Mechanik flach

Max Doll
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Sharkoon PureWriter TKL im Test: Schokotaster machen Mechanik flach

Sharkoon gelingt etwas Ungewöhnliches: Die PureWriter ist dank mechanischer „Schokoladentaster“ von Kailh kaum höher als die flachsten Tastaturen im Notebook-Stil. Eine uneingeschränkte Empfehlung erhält diese eigentlich überzeugende Kombination aber nicht.

Sharkoon PureWriter TKL im Test

Das absolute Alleinstellungsmerkmal der PureWriter ist die flache Bauweise. Die Höhe des Eingabegeräts nähert sich trotz mechanischer Signalübertragung Notebook-Tastaturen mit flachen Scissor-Tastern an: Cherrys derart tippende Stream 3.0 schafft es auf eine Höhe von 1,9 Zentimeter, Sharkoon stoppt bei 2,3 Zentimetern. Passend zu den flachen Tastern bleibt das Gehäuse zudem – wie bei Tenkeyless-Formaten üblich – in jeder Richtung kompakt; platzfressende Zusatz-Features und Designelemente spart sich der Hersteller.

Die Ausstattung bleibt ansonsten auf typischem Niveau anderer, etwa 70 Euro teurer Tastaturen ohne Nummernblock. Eine einfarbige, stets blaue Beleuchtung ist bezüglich einzelner Tasten, aber auch ihrer sechs Leuchteffekte in gleich fünf Lichtprofilen konfigurierbar. Was der Tastatur im Vergleich mit preislich ähnlichen Konkurrenten abgeht, sind allerdings FN-Medienfunktionen. Entsprechende Hotkeys haben keinen Platz auf der Tastatur gefunden.

Sharkoon PureWriter TKL
Vpro V500S
VicTsing I-500
Größe (L × B × H): 35,5 × 12,7 × 2,3 (3,4) cm 35,1 × 13,2 × 3,6 (4,9) cm 35,5 × 13,3 × 3,7 (4,6) cm
Layout: 88 ISO („tenkeyless“) 88 ISO (erweitert) 88 ISO („tenkeyless“)
Gewicht: 503 g 975 g 885 g
Kabel: 1,50 m, USB/Micro-USB (modular) 2,00 m, USB 2.0 1,80 m, USB 2.0
Hub-Funktion:
Key-Rollover: N-KRO
Schalter: Kailh Chocolate Red / Blue Kailh Blue Outemu Blue
Tasten: Form: zylindrisch
Material: ABS-Kunststoff
Beschriftung: laser cut
flache Tasten
Form: zylindrisch
Material: ABS-Kunststoff
Beschriftung: laser cut
Form: zylindrisch
Material: ABS-Kunststoff
Beschriftung: pad printed
Zusatztasten: 1 × Medien
4 × Extra
Medienfunktionen: Stumm, Lautstärke Stumm Stumm, Lautstärke, Abspielen/Pause, Stopp, Vor/Zurück
Zusatzfunktionen: Helligkeit (regeln, ausschalten), LED-Modi Helligkeit (regeln, ausschalten), Gaming-Modus, Makroaufnahme Gaming-Modus, Programmverknüpfungen
Beleuchtung: Farbe: Blau
Modi: Atmungseffekt, Welleneffekt, Reaktiver Modus, umlaufende Aktivierung
Sonstige: individuelle LED-Profile
Farbe: Orange
Modi: Atmungseffekt, Reaktiver Modus
Makros & Programmierung: 2.048 kB, 5 Profile, Hardware-Wiedergabe
vollständig, softwarelos programmierbar
Preis: 70 € 50 € 38 €

Äußerlichkeiten: Eine leichtfüßige Tastatur

Neben der geringen Höhe rückt die PureWriter mit ihrem Gewicht von lediglich rund 500 Gramm an Rubberdome-Tastaturen. Den größeren Bewegungsdrang eines solchen Fliegengewichts können die beiden Rutschsicherungen nicht auf jedem Untergrund gleichermaßen stoppen. Ist die Oberfläche nicht absolut eben, sinkt die Wirkung ein- oder beidseitig deutlich; die Tastatur wird entsprechend mobiler – kritisch wird die Mobilität aber nie. Mit ausgeklappten Stellfüßen erledigt sich das Phänomen, weil an deren Enden zusätzliche Gummielemente angebracht sind.

Das Gehäuse hinterlässt insgesamt einen soliden Eindruck. Matte Materialien überzeugen, die Stabilität reicht aus, und die offene Kulisse erleichtert zudem die Reinigung. Nicht ganz überzeugen kann der Anschluss mit einem modularen Kabel. Die Formgebung von Kabel beziehungsweise der Aufnahme entlastet zwar einerseits die Buchse, verhindert aber zugleich die Nutzung beliebiger Alternativkabel. Gut gefällt wiederum, dass die Ausrichtung des Kabels mit einer kleinen Nase markiert wird.

Das Beilegen zwei verschieden langer Datenkabel beantwortet ohnehin eine Frage, die kaum jemand je stellt. Der Einsatz der kürzeren Leitung für den Anschluss an Notebooks oder Desktop-Rechnern wird bei anderen Eingabegeräten durch Kabelmanagement-Optionen universell gelöst.

Beleuchtung: Nur Durchschnitt

Tastenkappen und Beschriftung entsprechen dem Standard beleuchteter Tastaturen: Basiswerkstoff ist lichtdurchlässiger ABS-Kunststoff, der mit Ausnahme der Lettern farbig beschichtet wird. Höherwertige Ausführungen werden nicht angeboten, weil sich das Befestigungssystem mit zwei Haltenasen keiner Verbreitung erfreut. Das Angebot von Drittanbietern konzentriert sich ausschließlich auf Taster mit Kreuzaufnahmen, die sich auf Cherrys MX-Tastern sowie deren Kopien verbauen lassen.

Die Beschriftung der Kappen platziert Sharkoon nach Möglichkeit im oberen Bereich. Das hat einen handfesten Grund: Dort befindet sich unter dem Tastergehäuse die LED, und nur dort ist die Ausleuchtung optimal. Obwohl Kailh versucht, durch ein transparentes Oberteil des Tastergehäuses mehr Licht in den unteren Bereich zu bekommen, wird nicht einmal der Helligkeitsabfall reduziert. Dies lässt sich an den Symbolen der FN-Funktionen gut erkennen; hier wird deutlich, dass die Lichtstärke nicht, wie bei Cherrys MX-RGB-Tastern, gegenüber der Diode auf niedrigerem Niveau konstant bleibt.

Konfigurierbare Effekte

Die PureWriter leuchtet ausschließlich blau, ist aber frei von Nebengeräuschen und kann verschiedene Effekte abspielen. Die Wiedergabegeschwindigkeit sowie in Teilen die Bewegungsrichtung lassen sich zwischen hektischem Blinken und ruhigem, unmerklichem Leucht- beziehungsweise Helligkeitswechsel direkt über die Tastatur konfigurieren. Sharkoon ermöglicht es zudem, Effekte und LEDs in fünf Profilen unterschiedlich anzusprechen und etwa für bestimmte Titel oder Programme Teile der Beleuchtung zu deaktivieren. Dedizierte Status-LEDs spart sich Sharkoon, die Anzeigen werden platz- und kostensparend in die Beleuchtung eingebunden: Caps Lock und Co erstrahlen lediglich dann blau, wenn die entsprechende Funktion aktiv ist.

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