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AMD Tech Day: Vega-GPU in diesem Jahr noch in 7 nm, Navi folgt 2019

Volker Rißka
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AMD Tech Day: Vega-GPU in diesem Jahr noch in 7 nm, Navi folgt 2019
Bild: AMD

Vega ist AMDs Sorgenkind, doch 2018 soll das besser werden. Der Hersteller verweist auf die nun (langsam) steigende Verfügbarkeit von Partnerkarten, Mitte des Jahres kommt eine Notebook-GPU mit HBM2 auf einem Package. Dann folgt der Shrink in die 7-nm-Fertigung, bis Navi 2019 übernehmen kann.

Vega fürs Notebook mit HBM2 auf dem Package

Die Entwicklung bleibt auch beim Vega-Grafikchip nicht stehen, obwohl das Unternehmen bis heute kaum Chips liefern kann. Die erste Neuheit 2018 wird dort eine mobile Grafiklösung sein, die zur Mitte des Jahres erscheint. Dort ist HBM2 direkt auf dem gleichen Package wie die GPU untegebracht, mit einer Höhe von 1,7 mm ist dieses zudem sehr flach – auf Intels Kaby Lake-G ist das Package genau so hoch. Intel nutzt bei Kaby Lake-G dabei erstmals EMIB um GPU und HBM2 miteinander kommunizieren zu lassen, von AMD gab es keine Details zu der Verbindung. Bisher setzte AMD bei Vega-Chips auf einen Interposer für den Datenaustausch mit HBM2.

Auch zur weiteren Ausstattung des Chips hielt sich AMD gut ein halbes Jahr vor dem Start noch bedeckt. Da die von Intel genutzte Vega-Lösung 24 CUs bietet, ist auch bei dem mobilen Chip von AMD von einer ähnlichen Shaderanzahl auszugehen – auf den ersten Blick ist die Größe ähnlich. Aufgetaucht war auch bereits einmal ein AMD-Vega-Grafikchip mit 28 CUs, was 1.792 Shader bedeuten würde. In dieser Klasse dürfte das Produkt letztlich irgendwo zuhause sein.

Zu Intel verlor AMD natürlich auch ein Wort, insbesondere über die Zusammenarbeit. Lisa Su erklärte, „mit Intel zu arbeiten, ist überhaupt nicht seltsam“. Intel wollte das beste Produkt in dem Bereich, AMD konnte es liefern. AMD selbst soll es helfen, die Strategie, Radeon in allen Märkten platzieren zu wollen, voran zu treiben. Intel helfe AMD, den Brand Radeon und damit auch AMD zu stärken.

Kaby Lake-G (hinten) im Vergleich zu Vega 64
Kaby Lake-G (hinten) im Vergleich zu Vega 64

Vega in 7 nm für Machine Learning

Der Ausblick bei Vega geht im Laufe des Jahres jedoch mehr ins Profisegment. Die Instinct-Familie soll zum Ende des Jahres eine neue Maschine-Learning-Variante bekommen. Diese wird die erste Vega-GPU, die in 7 nm aufgelegt wird. Ob die Karten dabei jedoch über das Sampling hinaus verfügbar werden, konnte AMD heute noch nicht erklären, bleibt deshalb diplomatisch und bestätigt lediglich das Sampling. Die neuen Instinct-Lösungen sollen AMD den Weg in den Bereich Machine Learning ebnen, in dem Nvidia bisher der Platzhirsch ist.

Vega in 7nm für Machine Learning
Vega in 7nm für Machine Learning (Bild: AMD)

Interessant wird dabei auch, wer die Fertigung dieses überarbeiteten Vega-Chips übernehmen wird: 7 nm kann Globalfoundries bisher noch nicht, weshalb der Fokus dort auch auf den 12-nm-Prozess rückt, TSMC und Samsung sind bereits weiter und wollen ab dem zweiten Halbjahr die Serienfertigung von 7 nm hochfahren. Bereits bei 14-nm-Produkten hielt sich AMD die Option offen, auch bei anderen Auftragsfertigern parallel die gleichen Produkte herstellen zu lassen.

Navi kommt 2019, die „Next Gen“ ab 2020

Der Ausblick bei AMD in die fernere Zukunft sieht Navi im kommenden Jahr das Zepter übernehmen, auch dort wird die 7-nm-Fertigung genutzt. „Several key improvements“ gab AMD als Änderungen gegenüber Vega zu verstehen, beim Rest hielt sich das Unternehmen verschlossen. Für den Navi-Nachfolger ab 2020 hat indes schon die Arbeit begonnen, erklärte Mark Papermaster abschließend. Dieser wird in einer neueren Fertigung aufgelegt, hinter 7nm+ könnte sich beispielsweise die 5-nm-Fertigung verstecken, die bei den großen Halbleiterherstellern aktuell in der Forschungs- und Entwicklungsphase steckt.

Grafik-Roadmap von AMD
Grafik-Roadmap von AMD (Bild: AMD)
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