iPhone X: Samsung liefert 50 % weniger OLED-Displays an Apple

Frank Hüber
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iPhone X: Samsung liefert 50 % weniger OLED-Displays an Apple

Einem Bericht von Bloomberg zufolge soll Samsung deutlich weniger OLED-Displays für das iPhone X an Apple ausliefern, als zunächst erwartet. Samsung erwarte deshalb, nur rund die Hälfte der ursprünglich prognostizierten Menge an Apple auszuliefern. Grund soll die mehrfach vermutete geringere Nachfrage nach dem iPhone X sein.

OLED-Displays doppelt so teuer wie LCD

Chinesische Smartphone-Hersteller sind beim Umstieg auf OLED-Displays noch zögerlich, da diese deutlich teurer sind als ihre LCD-Pendants. Das OLED-Display des iPhone X, Apples erstes iPhone mit OLED-Display, soll beispielsweise 110 US-Dollar im Einkauf kosten, während das LC-Display des iPhone 8 Plus nur bei 52 US-Dollar liegt. Im Vergleich bieten OLED-Displays aber nicht nur einen besseren Kontrast und kräftigere Farben, sondern auch die Leistungsaufnahme ist geringer, was gerade in Smartphones der Akkulaufzeit zugute kommt.

Samsung will an hohen Preisen festhalten

Auch wenn Huawei im Mate 10 Pro (Test) auf OLED setzt, reicht die Nachfrage von Huawei, Xiaomi, Oppo und Vivo nicht aus, um die Nachfrage so stark zu erhöhen, dass auch die Preise fallen. Samsung selbst plane derzeit nicht, die Preise für die OLED-Displayeinheiten anzupassen. Da LG mit den eigenen OLED-Displays noch nicht an die Qualität von Samsung heranreicht und nur Samsung derzeit in der Lage ist, große Mengen an andere Unternehmen zu liefern, besteht hierfür auch keine Notwendigkeit. In diesem Jahr schrumpfe der OLED-Markt jedoch zunächst wieder, so der Analyst Park Kang-ho von Daishin Securities in Seoul gegenüber Bloomberg. Im Jahr 2019 wird jedoch von einem starken Marktwachstum ausgegangen. Aus diesem Grund könnte Samsungs Display-Sparte in diesem Jahr weniger Umsatz erwirtschaften, als von Analysten vorhergesagt.

Samsung arbeitet am Nachfolger mLED

Samsung selbst arbeitet bereits an dem Nachfolger von OLED, MicroLED (mLED). mLED soll die Vorteile von OLED bei weniger Nachteilen beibehalten und so beispielsweise noch energieeffizienter und heller sein als OLED. Zudem soll das Einbrennen von Bildschirminhalten bei mLED seltener auftreten, wie es etwa beim Pixel 2 XL von Google auftritt und was ein typisches Problem von OLED-Displays ist. Bis mLED in Smartphones eingesetzt werden kann, werden aber voraussichtlich noch drei bis fünf Jahre vergehen.

Das beste OLED steckt im Galaxy S9

Das derzeit beste OLED-Display steckt nach Messungen von DisplayMate in Samsungs eigenem Galaxy S9. Die Farbtreue sei beim Galaxy S9 nahezu perfekt und optisch nicht mehr von einer perfekten Wiedergabe zu unterscheiden. Das OLED-Display des Galaxy S9 deck den DCI-P3-Farbraum zu 113 und den sRGB/Rec.-709-Farbraum zu 141 Prozent ab. Insgesamt ist das Display des Galaxy S9 das beste jemals von DisplayMate getestete Display und leiste sich keinerlei Schwäche.